Am Thema Stahlproduktion kann man ein schönes Bsp sehen wie unterschiedlich die Sicht- und Vorgehensweisen quer durch den Globus sind:
In Deutschland hat sich die Stahlindustrie dem grünen Zeitgeist angedient. „Grüner Stahl“ soll es bringen, völlig unwirtschaftlich und daher mit Milliarden vom Steuerzahler bezuschusst. Irgendeine Art von Vorteil erhält man damit am Weltmarkt nicht. Denn Stahl ist Stahl. Wenn Stahl aus China unter Herstellungskosten in Europa quasi verschleudert wird, und damit die hiesige Stahlindustrie kaputt macht, sollten sich Berlin und Brüssel wohl lieber mal fragen, ob bisherige Importzölle wirklich effektiv sind, und nicht besser an die Realitäten angepasst werden sollten, um wirklich effektiven Schutz zu bieten. Gerade hier könnte die viel kritisierte EU-Bürokratie ja mal unter Beweis stellen, wie flexibel und „clever“ sie gegen Umgehungsversuche chinesischer Verkäufer agieren kann mit intelligenten Anpassungen bestehender Zölle. Erst letzte Woche forderte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck staatliche Auftragsgarantien für deutsche Stahlhersteller. So verzweifelt scheint man zu sein – Planwirtschaft pur als letzter Rettungsanker. Er sollte besser für billige Energiekosten, gute Infrastruktur und funktionierende EU-Zölle gegen unfaire Verkäufer aus China sorgen.
FMW/Bloomberg