Zugegebenermaßen habe ich anfangs auch über die Äußerungen des ukrainischen Botschafters die Stirn gerunzelt, er war ja auch vor dem Krieg eine nicht ganz unumstrittene Person, aber das sollte jetzt definitiv in den Hintergrund treten, damit kann man sich auch beschäftigen, sobald der Krieg vorbei ist.
Dieser permanente Alarmismus hat aber in Anbetracht der Umstände und der Kriegsverbrechen, die auf breiter Spur von russischer Seite begangen werden, mittlerweile mein vollstes Verständnis - und auch wenn es nichts nützt - meine vollste Unterstützung. Wenn ich mir vorstelle, dass hier in meiner Heimat mobile Krematorien des Aggressors durch die Straßen fahren, um die Beweise für die Greueltaten zu vernichten und bewusst und mit voller Absicht die Zivilbevölkerung ermordet, vergewaltigt und beraubt wird, da kann man nicht mehr mit einer gebotenen diplomatischen Zurückhaltung reagieren, da müssen auch verbal die ganz schweren Geschütze aufgefahren werden.
Es scheint ja in der Politik und hier vor allem in der SPD und AgD noch genug Stimmen zu geben, die in irgendeiner Art und Weise noch Verständnis für die russische Seite zu haben scheinen und das ist einfach unerträglich. Da lobe ich mir zugegebenermaßen die Außenministerin und den Wirtschaftsminister, die von vornherein klar gemacht haben, auf welcher Seite Deutschland zu stehen hat und meines Erachtens alles ihnen mögliche tun, um die ukrainische Seite zu unterstützen, leider anscheinend aber auch gegen Widerstand ihrer Koalitionspartner. Ich meine, wie krass muss das bei den Ukrainern ankommen, dass man in Deutschland - diesem reichen und friedlichen Land - jammert, weil man nicht unter hundert Sorten Speiseöl auswählen kann oder weil die heilige Kuh der Deutschen - das Tempolimit - in Gefahr zu sein scheint. Das spottet echt jeder Beschreibung, welches Bild wir als Land auf der internationalen Bühne abliefern, da kann man noch so viel von Zeitenwende palavern...
MfG
vautzi