Beiträge von Geoff Sanderson

Zitat von Indians-Online

Jeder verlorene Punkt der Bayern tut der Spannung in der Bundesliga gut. Das kann man als Bayern Fan den anderen Fans ja nicht wirklich vorwerfen.

Aber dann soll man sich bitte auch endlich z.B. nicht mehr darüber aufregen, dass ARD/ZDF immer wieder im Pokal zum Bayern-Spiel tendieren. Denn diese ewige Gier und Freude, wenn der FC Bayern mal "patzt" (rein auf dem Papier wars gestern ein Remis des letztjährigen Meisters beim letztjährigen Tabellenfünften...), wenn ein popliges Remis derart gehypt wird, genau das führt auch dazu, dass die Medien den FCB ach so gerne zeigen. Nicht wegen all den Bayern-Fans wird vom (pardon) Dorfklub live gesendet, sondern weil insgeheim der Rest der Republik auf Hohn und Spott hofft. Also bitte nicht darüber beschweren, wenn solches Gehabe dazu führt, dass man die Suppe auch mal selbst auslöffeln muss.

Meine persönliche Erfahrung: Als Bayern-Fan darfst Du niemanden kritisieren wegen seiner ständigen Schadenfreude (oder dem Hass, wie man will), sondern soll es bitte lächelnd ertragen, wenn einem das bei jedem kleinsten Furz vorgehalten wird (und als Gegenargument kommt dann halt, dass wir arroganten Kunden jeden Erfolgsfurz unseres Anbieters ja auch breittreten ...). Und von wegen Spannung ... dann möcht ich am WE bitte auch Jubelschreie vernehmen, sollte Dortmund - wohl weitaus souveräner in der Saison als der FCB - patzen. Das würde der Bundesliga auch gut tun. Aber wahrscheinlich liegt's einfach nur am Verein ...

Zum 6er Problem: Hatte Kirchhoff in der Vorbereitung nicht auch schon auf der Position gespielt? Wäre wenn einsatzbereit vllt. auch ne Alternative.

Der Blogeintrag ist sehr gut und gibt da einen guten Einblick in die Entwicklung, wobei sich über einige strittige Punkte (meist Richtung Personalpolitik) auch streiten ließe. Aber es zeigt, dass das kein kurzfristiger Missstand ist. Ich tendiere leider auch dazu, dass es keine langfristige Lösung für eine große, gemeinsame Südkurve geben wird. Wobei der Saisonauftakt erschreckend war, das sollte eigentlich niemandem gefallen ...

@Jürgen
Glückwunsch!

Dass es unterschiedliche Ausgangslagen beim Radsport und der Leichtathletik gibt, da stimm ich Dir auch zu. Es spielt sicherlich eine Rolle, dass in der Leichtathletik Doping eher in osteuropäischen Gefilden vermutet wird - oder jetzt die Wunderstars aus Jamaika dran sind, aber eben nur selten Deutsche damit im Rampenlicht stehen. Letztlich wird der Radsport - obwohl dort wohl mit die schärfsten Kontrollen durchgeführt werden - in seiner Ganzheit verteufelt, bei anderen Sportarten aber agiert man doch recht milde und lässt die vorher geschwungene moralische Keule pausieren.

Aber wie Du sagst, man wird sehen, was ARD und ZDF in Moskau daraus machen werden.

Aber haben ARD und ZDF nicht explizit die Dopingproblematik als Grund dafür angeführt? Man ist doch deshalb auch mal bei ner Tour mittendrin ausgestiegen, oder? Ich hatte auch den Eindruck, dass bei der nachfolgenden Berichterstattung die TdF immer unter dem Dopingaspekt behandelt wurde. Dass letztlich mehrere Faktoren bei der internen Entscheidung eine Rolle spielen, halte ich nicht für abwegig, aber nach außen wurde meiner Meinung nach der Schwerpunkt schon recht eindeutig auf den "verseuchten Radsport" und die Unvereinbarkeit mit der Senderehtik/-moral gelegt. Ich find die Verbindung von Lone Wolf zu dem Paukenschlag bei den 100m daher richtig.

So läuft's halt. In Spiel 1 alles richtig gemacht, man hätte dann aus Spiel 3 und 5 lernen können, stattdessen wurde es den Löwen in Spiel 7 wieder leicht gemacht. Wer in eigener Überzahl drei Shorthander kassiert, dabei selbst aber kaum Gefahr produziert, der kann halt nicht gewinnen, schon gar nicht in Tölz. Heute war es von beiden Seiten sehr nicklig, da gab es schon in den Spielen davor immer wieder entsprechende Situationen.Allgemein braucht man auf Tölzer Seite nicht auf Szwez zeigen (Firsanov hab ich nicht gesehen), einige (Jung-)Löwen haben das spielerische Element (das Szwez übrigens sehr gut beherrscht) in der Serie sehr gerne mal vergessen. Unter anderem der kleine Neal, der die Quittung aber bekommen hat.

Zur Madame: Ich halte sie für überschätzt, derVergleich mit Christoph Mathis hat das gezeigt. Das 4:4 in Spiel 6 geht auf ihre Kappe, alles andere sind meiner Meinung nach Ausreden. Christian Bronsard war auch nicht größer, konnte solche Dinger aber abwehren. Anatomie ... Sorry. Auch heute in Spiel 7 hat wohl keiner damit gerechnet, dass das 6:1 reingeht. Wenn ich mir anschaue, wie der Tölzer "Berichterstatter" in unserer BZ dann über Mathis ablästert, dann braucht man vor der Madame keinen Halt machen. Weltfrauentag ist vorbei.

Ich wär übrigens gottfroh gewesen, wenn Ulrich Hatz heute gepfiffen hätte. Das war der einzige von fünf eingesetzten Refs, der überzeugt hat. Das verbleibende Quartett war "kreativ", auch heute. Binnen fünf Sekunden keine klare Linie zeigen, das schafft auch nicht jeder ... Aber bevor wieder jemand auf den Plan tritt: Das hat den Spielverlauf in keiner Partie beeinflusst. Ist sozusagen ne Randnotiz.

Glückwunsch nach Bad Tölz zum verdienten Sieg, die Serie dank der starken Heimauftritte verdient für sich entschieden! Wir hätten vier perfekte Spiele benötigt, um die Löwen in die Knie zu zwingen. War eben einer zu wenig gegen einen starken Gegner! Hinter uns liegt aber dennoch eine tolle Saison mit sehr schönen Momenten und ich denke, wir haben dem Titelverteidiger eine spannende Serie und somit Paroli geboten.

Und in der Oberliga ist es auch nur der Süden.

Es dürfte etwas von beidem sein. Wir waren auf einem Höhenflug, haben nun aber auch ein Leistungsloch. Der November lief optimal, da haben wir alle Spiele gewonnen und eben auch das nötige Quäntchen Glück gehabt. Die ersten Niederlagen im Dezember waren noch nichts außergewöhnliches, da haben wir gegen drei der Top 4 verloren (und das 2x a bisserl deppert). Seitdem ist aber auch der Wurm drin - einerseits angesichts der Leistung, andererseits haben wir einige Ausfälle. Das sind z.T. vllt keine Schlüsselspieler, aber wir verfügen einfach nicht über den Kader, der das wegsteckt. Auswärts war es zuletzt eigentlich immer ok, gerade in Regensburg war das mit einem derartigen Aufgebot eine starke Leistung und mit mehr Cleverness (Disziplin, Mathis und a weng Glück hatten wir ja) wäre auch etwas Zählbares drin gewesen. Zu Hause gegen Klostersee und jetzt Weiden waren wir einfach nicht gut genug, das war dürftig. Ist halt auch die Frage, ob unser Coach Thomas Dolak traditionsgemäß im Dezember das Training angezogen hat und wir auch deshalb unser obligatorisches Leistungstief haben. Denkbar, aber genau weiß man es nicht. Sprich die letzten Ergebnisse sind ein Mix aus eigentlichem Leistungsstand, nicht auffangbaren Ausfällen, a bisserl Pech und Leistungstief.

Unter den Top 4 zu stehen, wie wir es im November taten, das ist eben nicht unser richtiges Niveau, da sind andere Teams einfach stärker. Allerdings denke ich, daß wir durchaus gut genug für einen Playoff-Platz taugen, gerade wenn wir vollzählig sind. Nur müssen wir schauen, dass wir demnächst wieder punkten, sonst wird es im Endspurt sehr schwer.

Dieses "Verhalten" ist doch ein ganz normaler sportlicher Vorgang und da hat süddeutschland mit seinem Verweis auf die Nahrungskette doch recht. Z.B. Hannover holt sich einen Eggimann aus Karlsruhe, Bremen einen Mertesacker aus Hannover. Karlsruhe holte sich mal Hajnal aus Lautern, um ihn dann von Stuttgart abgeworben zu bekommen. So ist's nunmal. Bei Bayern ist immer nur das Geschrei groß, weil Bayern halt auch entsprechend gute Leute im Visier hat. Man holt sich die Leute ja nicht aus Spaß an der Freude, sondern in erster Linie um die eigene Mannschaft zu verbessern bzw. das eigene sportliche Konzept anhand geeigneter Spieler (Qualität wie Quantität) zu verwirklichen. Da geht natürlich nicht jeder Transfer auf - nur ist das bei jeder Mannschaft der Fall.

Basler und Herzog waren seinerzeit eben Top-Leute, beide haben oft genug gespielt - nur hatte Herzog nie ein gutes Standing (erinner mich an den Kahn-Schüttler). Dieter Frey ist übrigens aus dem Bayern-Nachwuchs via Freiburg nach Bremen gekommen.

Beim KSC war's doch auch anders: Oliver Kreuzer kam 1991, weil sich Jürgen Kohler gen Italien verabschiedet hatte. Michael Sternkopf (1992) und Mehmet Scholl (1993) galten eben als sehr große Talente, Sternkopf gelang der Durchbruch leider nie, Scholl dafür schon. Und mit Oliver Kahn hat man sich 1994 zwar Raimond Aumann vergrault, aber auch da hat man wohl langfristig den richtigen Tausch gemacht, oder? Wenn man sich drei Top-Talente holt und zwei mehr oder weniger einschlagen, dann ist's bei anderen Vereinen ein guter Zug, bei Bayern Wilderei. Dass 1997 mit Fink und Tarnat nochmal zwei KSCler kamen, hatte sicherlich weniger mit taktischen Überlegungen, wie man den KSC denn nun schwächen könnte, zu tun, als mit den Qualitäten der Spieler. Beide haben ihre Aufgabe über Jahre wohl mehr als genug erfüllt.

Wenn man ehrlich ist, dann spielt die Abneigung gegen den FCB bei der Bewertung eine entscheidende Rolle. Holt Borussia einen Schieber aus Stuttgart, ist's einfach was anderes als wenn Bayern ihn holen würde.

Zitat von Pucklurer

Nein, sondern durch einen Rückzug, ohne Rücksicht darauf, dass andere Vereine dann eine tolle 9er-Runde zum Erhalt der OL spielen durften. Macht es für die Liga auch nicht besser, ob man nun pleite ist oder freiwillig raus geht aus der Liga wie heuer Passau, weil man jahrelang über seine Verhältnisse gelebt hat.

Äh, ich nehm an, dass Du wie Marty die Wölfe GmbH mit dem Stammverein verwechselst. Da hat sich, wie wildwing28 ja schon erläutert, niemand zurückgezogen, das war ein Totalcrash der Zweitliga-GmbH mit der Profi-Abteilung. Der Verein (mit Nachwuchs, sowas gibt es auch in Baden-Württemberg) hat sich nebenbei über lange Jahre erfolgreich entschuldet ... die entsprechende Vereinsphilosophie sollte man im aktuellen Kader ja erkennen.

Marty
Natürlich hat man zweimal mit den Wölfen formidabel Scheiße gebaut. Du darfst aber nicht zwingend die Meinung einer Person mit seinem Vereinslogo gleichsetzen. Und Klapper gibt ja nur seine allgemeine Vorstellung wieder, ich glaub er macht gegenüber dem eigenen Standort keinen Unterschied, sprich er schließt Freiburg da knallhart mit ein und macht keine Ausnahme. Dabei geht es ihm eben (Klapper korrigier mich, wenn ich falsch liege) um die generelle Frage der Ligenstruktur, nicht einfach nur um die Oberliga. Seine Ansicht birgt halt reichlich Diskussionspotenzial - aber das weiß er ja.

Ich selbst halte das jetzige Konstrukt langfristig für trag- und entwicklungsfähig. Nur braucht das eben seine Zeit - sei es dass sich im Süden die Teilnehmerzahl festigt, sei es dass sich im Westen ein ausgeglichenes Niveau entwickelt.

Nix für ungut, Marty. Aber der EHC Freiburg hat sich nicht durch eine Insolvenz entschuldet ... Auch wenn Du offenbar einen gewissen Groll gegen den Standort hegst und Deine sarkastische Reaktion auf Klappers Post im gesamten nachvollziehbar, sowas ist einfach daneben. Und beim Thema Nachwuchsarbeit, Reindl-Pool usw. sitzen wir im gleichen Boot. Die wird nicht nur in Bayern betrieben ... Aber so geht's halt, alle gegen alle, nur bitte nicht alle gemeinsam für eine Sache.

Das war phasenweise Freestyle-Hockey, das nur neutralen Zuschauern Freude bereitet. Ohne die Leistung der dezimierten Deggendorfer Mannschaft schmälern zu wollen und auch wenn Eddie natürlich auch entsprechende fatale Fehler auf eigener Seite gesehen hat, wir haben vorne (trotz sechs Treffer) nicht die notwendige Effektivität gezeigt und hinten reihenweise die Gegentore aufgelegt. Andererseits muss man halt auch erstmal an der richtigen Stelle stehen und dann auch treffen. Im zweiten Drittel hätten wir die Entscheidung einfach herbeiführen müssen, da hatte Deggendorf zuweilen große Probleme gegen unser Offensivspiel - dafür war man aber vorne kaltschnäuzig. Im letzten Drittel hat Fire dann die entscheidenden Situationen zielstrebig ausgenutzt. Letztlich ein sehr komisches Spiel ohne gescheite Struktur, das zuweilen auf Abwehrreihen verzichtet hatte, und mit dem falschen weil effektiveren Sieger. So blieb der einzige Freiburger (Pyrrhus-)Sieg das Szwez'sche Duell gegen Vogl.

Das hab ich mir auch gedacht ... Da hat man glatt das Gefühl, dass Eishockey nur etwas für ganz komische Nerds ist. Da hätten's auch nen Einspieler von Heinz Sielmann (Der Eishockeyspieler in freier Natur) bringen können - Expedition in die unbekannte Sportwelt.

Hab ich's eigentlich richtig verstanden, dass Mr. Voss sinngemäß "Macht es eigentlich Spaß, diesen Quatsch anzuziehen" gefragt hat???

Nach 40 Minuten habt Ihr einen Zähler verschenkt - nach 60 Minuten war das 4:4 ein gerechtes Ergebnis. Eure Jungs waren sich vielleicht einen TIck zu sicher bzw. mit unserem ersten Tor hat der EHC auch mächtig aufgedreht, da hat dann einfach das berühmt-berüchtigte Momentum zugeschlagen. Wir hatten in den ersten beiden Drittel Probleme ins Spiel zu kommen, was auch daran lag, dass die Gladiators eine sehr gute defensive Ordnung hatten. Und die Penalties von Martens und Jirik waren letztlich klasse geschossen!

Dafür hat der Schiedsrichter das ganze Spiel durch auf beiden Seiten viel laufen lassen und damit eine klare Linie gehabt. Das war völlig okay.

Mönsch, nicht nur daß Schwenningen am Freitag schon die Scheibe für sich beanspruchen wird, jetzt tragen die den Trashtalk auch noch untereinander aus.Für uns bleibt wieder nix übrig

Vielleicht um die 1000.

Ersatz ist bereits gefunden:

Extraliga-Stürmer Martin Jenacek wechselt nach Freiburg

Nur wenige Tage nach der schweren Verletzung von Juraj Faith kann der EHC Freiburg einen adäquaten Ersatz für die wichtige Position des zweiten Kontingentspielers präsentieren: Künftig wird der Tscheche Martin Jenacek den Rothaus-Dress überstreifen. Der 37-jährige Flügelstürmer wechselt vom Extraliga-Klub HC Litvinov zum Oberligisten.

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Zitat von BootyCall

Das es anders geht, zeigt die Fussball-Bundesliga, da wurde einfach der 3 Aufsteiger gegen einen Relegationsplatz ersetzt und kein Team der 2.Liga hat sich beschwert.

Ich mein, dass es da auch kritische Stimmen - sowohl von Vertretern von Erst- als auch Zweitligisten - gegeben hat. Zudem hat die DFL die Wiedereinführung beschlossen und dazu zählen eben auch die Zweitligisten. Sprich letztlich war es ein gemeinsamer Entschluss von Ober- und Unterhaus. Allein das ist ja schon ein markanter Unterschied.

Aber der Vergleich zieht ohnehin nicht: Denn wie Du selbst erwähnt hast: Es ging um den dritten (!) möglichen Auf/Absteiger. Im Umkehrschluss gibt es also garantiert zwei feste Aufsteiger. Im Eishockey geht es um den generellen Auf- und Abstieg (und keine Pseudo-Veranstaltung, sondern wenigstens ein Format wie in der Schweiz praktiziert, auch wenn die Voraussetzungen dort natürlich auch etwas andere sind).

Generell halte ich die Überlegungen, dass sich die Verantwortlichen in Schwenningen mit einem Lizenzkauf auseinandersetzen, für legitim. Selbst moralisch wollte ich sie dafür nicht verteufeln, denn wenn sich die Chance bietet, muss man sie eben auch versuchen zu nutzen - der sportliche Weg ist ja erstmal verbaut, die Ambitionen aber weiter klar. Und wozu eine Meisterschaft ohne Aufstieg führt, haben alle betroffenen Vereine bisher mehr oder minder eindrucksvoll gezeigt.

Sieht man von seiner eigentlichen Aufgabe, dem Toreschießen ab, hat auch Gomez heut eine verdammt bockstarke Leistung abgeliefert.

Aus Freiburger Sicht ist es etwas schwer, ein umfassendes Urteil abzugeben, denn er war keine komplette Saison hier, sondern hat zwei völlig verschiedene Spielzeithälften bei uns hinter der Bande gestanden.

Als er Anfang 2010 zu uns kam, übernahm er ein Team, das am Boden lag und schlussendlich auch nicht mehr aufzurichten war. Unmittelbar vor den den Playdowns hatte man den Vertrag mit ihm für Liga 2 bereits verlängert - ganz unzufrieden wird man mit ihm folglich nicht gewesen sein (den verfehlten Klassenerhalt hatte man ohnehin nicht ihm angelastet). Sympathiepunkte brachte ihm sein vehementes Votum für einen Verbleib in Liga 2 ein.

Mit der rundum erneuerten Mannschaft hat er schließlich einen starken Start in die Saison 10/11 hingelegt, da hat am Anfang alles gepasst, das Powerplay hatte sich Stück für Stück gut entwickelt, wir waren schnell, aggressiv, ideenreich. Die Mannschaftszusammenstellung durch die Verantwortlichen und die Führung durch den Trainer hatten bis dahin sehr gut gegriffen. Kurzum: Man konnte von der Vorbereitung bis zum Saisonstart eine positive Entwicklung auf dem Eis deutlich erkennen. Ich bin mir nicht sicher, meine aber, dass Berwanger darauf hingewiesen hatte, dass die Mannschaft durchaus über ihrem Niveau spielen würde und hatte vor schlechteren Zeiten gewarnt, das eigentlich Ziel Klassenerhalt immer wieder in Erinnerung gerufen. Bis zur Länderspielpause war alles soweit okay, Verletzungen konnte der dünn besetzte Kader trotzdem noch ausgleichen. Danach aber lief praktisch gar nichts mehr zusammen, unser Problemkind Penalty Killing blieb und dazu gesellte sich auch plötzlich das Powerplay, unseren Spielern fehlte die Spritzigkeit. Der negative Trend samt der Misserfolge (ein Sieg, drei Punkte aus zehn Spielen) haben ihn schließlich den Kopf gekostet.

Es war offenbar nicht nur ein Wechsel um des Wechsels willen - sondern man hat Berwanger den Misserfolg intern wohl schlichtweg angelastet. Warum? Präzise wurde man nicht, lediglich in der Presse wurden zwei Dinge genannt: "Das Verhältnis zwischen Berwanger und Manager Vozar galt nie als völlig reibungsfrei" sowie "gab es wohl Differenzen über die Trainingsgestaltung". Gut, dass der ein oder andere nicht der dickste Freund von Berwanger war, das überrascht mich nicht unbedingt und kommt vor (er hat halt ne eigene Art, die einen kommen damit klar, die anderen auf Dauer nicht) - solang die sportliche Arbeit passt, dürft das meistens auch untergeordnet werden. Und zwecks Trainingsgestaltung war's angeblich während der Saison zu wenig (auch da kann ich nur grob aus der Erinnerung glauben - aber nicht zuverlässig sagen - dass Berwanger noch während seiner Trainerzeit erwähnt hatte, dass er aufgrund des dünnen Kaders und diverser Ausfälle das eben zuweilen anpassen musste). Dafür könnte sprechen, dass wir während der Niederlagenserie vor allem im letzten Drittel immer wieder eingebrochen waren und kaum noch etwas zusetzen konnten. Zugleich könnte man mutmaßen, dass dies auch dem dünnen Kader und dem intensiven Saisonstart geschuldet war.

Ein Urteil über seine Arbeit lässt sich daher nur schwer fällen. Das erste Halbjahr lässt das ohnehin nicht zu, im zweiten stehen die überzeugende Arbeit während der Vorbereitung bis zur Länderspielpause und der darauf folgende Niedergang, der ihm intern offensichtlich angelastet wurde, gegenüber.

Ich könnte mir vorstellen, dass er als Trainer gemeinsam mit einem Sportlichen Leiter Michael Rumrich durchaus gute Arbeit leisten kann, die nicht nur auf kurzfristigen Erfolg, sondern eine langfristige Entwicklung ausgerichtet ist. Das ist übrigens ein Eindruck, den er in Freiburg vermittelt hat: Dass er bereit ist, mit wenig Mitteln zu arbeiten (und sich darüber auch nicht beklagt) und das Bestmögliche herauszuholen sowie eine langfristige Arbeit im Auge zu haben.