Natürlich ist noch alles offen. Wir sind voll im Rennen. Letzte Saison lagen wir mit fünf Punkten mehr auf dem vorletzten Tabellenplatz (Zugegeben auch mit weniger Punkten Rückstand auf Platz zwei als mittlerweile heuer auf Platz neun). Neben der sportlichen Situation nervt mich mittlerweile daher auch das ständige Gejammer, dass man nächstes Jahr Oberliga spielt und wir sowieso schon abgestiegen sind. Da streitet man sich derzeit um den Titel des größten Heulers in der Liga mit den Kollegen aus Selb. Wir haben noch nicht mal Dezember. Ein gutes Drittel ist erst absolviert und in drei Wochen haben wir erst "Halbzeit". Es ist noch (!) genug Zeit an Stellschrauben zu drehen. Und es wird im Hintergrund auch daran gedreht, da bin ich mir sicher.
Was ich mittlerweile an unserer Führung kritisiere ist die notorische Wahrung des makellosen Standorts. Hier ist die Welt noch in Ordnung, hier geht man mit dem Personal menschlich um, hier werden keine Entscheidungen zwischen Tür und Angel getroffen sondern besonnen reagiert. Das ist alles ok und größtenteils kann ich das auch bestätigen, dass das auch zutrifft. Aber man darf sich in dieser Ideologie nicht verrennen. Manchmal muss man unpopuläre Entscheidungen treffen und auch sich eingestehen, dass man auf das falsche Pferd gesetzt hat. Dieser Zeitpunkt ist in meinen Augen längst eingetroffen. Man muss mittlerweile schon hoffen, dass es morgen gegen Crimmitschau wieder eine Niederlage setzt. Angesichts der Tabellensituation wäre auch das immer noch verschmerzbar, da wir nicht abgeschlagen viele Punkte hinter Platz 10 liegen. Deswegen nehme ich auch die gestrige Niederlage relativ emotionslos hin. Ich habe an die Mannschaft derzeit keine Erwartungen mehr. Nicht mal, dass sie ein Tor schießen.
chris
Guter Beitrag, der es ganz gut auf den Punkt bringt.
In der jüngeren Vergangenheit war man u.a. deswegen so erfolgreich wegen dieser ruhigen und besonnenen Art in der Vereinsführung. Man hatte aber auch mit Max Kaltenhauser das Glück einen extrem guten Coach UND einen sportlichen Leiter mit gutem Händchen zu haben, der sehr selten daneben gegriffen hat und mit Jan Suran den perfekten Zuarbeiter hatte. EINES von MK Erfolgsgeheimnissen war seine extrem positive, motivierende aber auch brutal ehrliche Kommunikation intern, die wahnsinnig viel aus jedem einzelnen und der Mannschaft rausgeholt hat.
Und hier liegt der Unterschied zu VH, der deutlich introvertierter ist und der ein anderes System spielen lassen möchte. Die Mannschaft versucht dies auch umzusetzen und den Vorgaben zu folgen, aber das Ergebnis dieses Versuchs kann man aktuell Spieltag für Spieltag "bewundern": eine extrem verunsicherte Mannschaft die offensiv kaum stattfindet.
Ich sehe es ähnlich wie chris (evr), es ist absolut möglich noch den Turnaround zu schaffen, aber mir fehlt der Glaube daran, dass dies mit dem aktuellen Traine möglich ist!
Gruß,
Benni