Wenn ich hier mal eine Meinung von außerhalb äußern darf:
Habe das gestrige Spiel im Livestream verfolgt, auf diesem Weg gleich mal ein Lob an die beiden Kommentatoren, war recht neutral und humorvoll kommentiert - trotz Doppelfunktion als Stadionsprecher
Memmingen war erschreckend schwach, spätestens nach 15 Minuten ein lockeres Trainingsspiel für die Eisbären. Die erste Reihe musste sich noch nicht mal groß anstrengen und macht trotzdem 5 Tore. Es hat teilweise so gewirkt als hätten die Indians zu viel Respekt vor dem Gegner. Positiv aufgefallen sind lediglich Milan Pfalzer sowie die Handvoll Memminger Fans die einfach weiter Stimmung gemacht haben, Hut ab dafür Wie EVR-Coach Igor Pavlov auf der Pressekonferenz erläutert hat braucht man heutzutage 4 Reihen um eine Saison konstant durchzuspielen. War auch deutlich zu sehen, dass Regensburg läuferisch weit überlegen war. Dass Koziol, Lillich und Bullnheimer nicht zur Verfügung standen ist für mich auch nicht ganz nachvollziehbar (Lillich laut DEL2 Statistik nicht mal gespielt für KF, Bullnheimer erst heute für die AEV U20 in Landshut im Einsatz). Trotzdem hatte der ECDC 11 Stürmer zur Verfügung; wenn also pro Drittel ein Center der anderen Reihen doppelt spielt hat man auch 4 Sturmformationen. Allerdings hatten - wenn ich mich nicht täusche - Becher und Schaffrath gar keine Eiszeit. Was für mich beim Stand von 1:8 nach 40 Minuten nicht wirklich verständlich ist, ein "richtiger" Trainer hätte die beiden wahrscheinlich sogar für zwei andere spielen lassen. Ich bin mir sicher die beiden hätten sich voll reingehängt.
Damit wären wir beim Thema Spielertrainer. Sowas habe ich ehrlich gesagt die letzten Jahre im professionellen Eishockey noch nirgends gesehen. Huhn kann vielleicht die Stimmung in der Mannschaft besser spüren, aber um wirklich erfolgreich zu sein, braucht man einen Blick von außerhalb, sprich einen Coach an der Bande, der auch eingreift (und vielleicht mal die jungen spielen lässt). Das würde dazu führen, dass sich niemand seines Stammplatzes sicher sein kann und folglich auch jedes Spiel und Training Gas geben müsste. Mir ist klar, dass Memmingen nicht das Potenzial an jungen Spielern hat wie Regensburg, Landshut oder Rosenheim, aber mit den Kooperationen mit dem ESVK und Augsburg könnte schon Druck auf die "Etablierten" ausgeübt werden und das schadet nie.
Mein Fazit: ein neuer Trainer wäre zwingend erforderlich. Potenzial ist vorhanden, dem Neuzugang muss man Zeit geben, von seiner Vita her kann er sicherlich Eishockey spielen, aber es dauert bis er sich in neuer Umgebung und mit neuen Mitspielern einfindet (er ist immerhin erst 23). Und es muss Druck auf die etwas lustlos wirkenden alten Spieler ausgeübt werden, sei es mit FöLi-Spielern oder eben mit den jungen die man hat. Ich denke den Memminger Jungs wie Schmid (auch wenn gestern echt schwach), Lillich oder Schaffrath werden der ein oder andere Fehler eher verziehen als den so genannten gestandenen Oberligaspielern. Vor allem da gestern so oder so einige Tore Geschenke an die Eisbären waren.
Ich wünsche allen noch ein schönes Wochenende und viel Erfolg im weiteren
Saisonverlauf