Die Probleme im deutschen Eishockey stehen doch nicht nur auf dem Fuß "zu viele AL/"Eingedeutschte"". In meinen Augen gibt es 3 wesentliche Dinge, die es anzupacken gilt:
1. Mehr Kinder zum Eishockey bringen. Ein möglicher Ansatz wäre hier, dass die Kosten für die Eltern verringert werden. Dass das schwierig sein dürfte ist mir klar, aber ein Ansatzpunkt wäre eine gewisse Unterstützung seitens des Verbandes (ich weiß, dass er auch klamm ist, aber das ließe sich auch ändern, wenn alle wollten...)
2. Eine ordentliche Ausbildung im Nachwuchs. An den meisten Standorten werden irgendwelche Ex-Spieler die mit dem Verein verbunden sind als Trainer eingesetzt. Ob diese eine ordentlliche Ausbildung als solche haben, ist dabei oft egal, hauptsache er kostet (fast) nichts.
Die ersten beiden Punkte inkludieren auch eine "Ausbildungsentschädigung", sodass sich Nachwuchsarbeit wieder lohnt.
3. Eine gute Eingliederung in den Herrenbereich. In den unteren (Amateur) Klassen funktioniert das, im Profibereich gibt es da aber extrem viel Luft nach oben. Wenn ich sehe, wie Krinner und Steer (2 Beispiele, die ich in letzter Zeit gut verfolgen konnte) jede Saison junge Spieler, aus dem Nachwuchs kommend, in die Profimannschaft einbauen, dann zeigt es doch, dass es möglich wäre, wenn der Wille (und z.T. wohl auch etwas Zwang) da ist.
Wenn diese 3 Punkte von allen gemeinsam angegangen werden, bin ich mir sicher, dass eine Debatte über weitere AL-Reduzierung und "Eingedeutschte" überflüssig wird. Solange aber alle nur schimpfen ohne den Nachwuchs von unten rauf zu stärken, wird nichts geschehen und wir diskutieren in zig Jahren immernoch mit den gleichen Argumenten. Die Frage die ich mir aktuell stelle: Lässt sich Punkt 3 gemeinsam angehen ohne eine weitere AL-Reduzierung bzw. Verringerung der "Eingedeutschten" bewerkstelligen? Momentan habe ich den Eindruck, dass da bei manchen Gesellschaften (in DEL und DEL2) das Interesse daran nicht besonders groß ist.
(Ich habe bewusst "Eingedeutschte" in Anführungszeichen geschrieben, da ich keine Kategorisierung darstellen möchte, sondern, dass es jeder versteht was ich meine)