DEL News

  • ich seh das schon, dass die "Schulden" abgesichert sind, aber und das ist des Pudelskern: Wie kommen solche Summen zustande ? Wir reden ja hier nicht von mal 100.000 Euro, sondern um ein vielfaches mehr. So und man erzählt ja immer, die O2-Arena ist voll, gut und schön, aber trotzdem passt da was nicht und diese Schulden kommen ja nicht aus dem Bau der Halle, sondern aus dem operativen Geschäft. Wo liegt also der Fehler ?
    Im Fußball schimpft man immer auf Spanien oder Italien, weil sie Spieler ködern mit horrenden Gehältern und Unsummen an Schulden anhäufen, was Wettbewerbsvorteile bringt und was passiert im Eishockey`?

    Wer spricht denn von einem Fehler?

    Der Investor/Mäzen sagt: "Ich will Top-Spieler A, B und C und zudem eine Jugendarbeit in Umfang X und eine Geschäftsstelle mit 19 Mitarbeitern, die jeden Tag von morgens 9 bis abends 8 für alle Kundenwünsche zur Verfügung steht und bin bereit insgesamt Summe X zu zahlen - dann macht Geschäftsführer Y nichts anderes als die Wünsche seines Chefs zu erfüllen. Denn der steht schließlich mit seinem Geld dafür gerade.

    Die AEG wollte das absolute Non plus Ultra Top-Team in Deutschland haben um ihre neue Halle promoton zu können und sie an 25+ Tagen rappelvoll zu haben und ihre Angestellten haben das erledigt. Die AEG rechnet damit, dass die Halle und die Eisbären den Verlust in X Jahren ausgleichen und von da an langfristig Geld verdient werden kann - und somit rechnet sich wieder alles.

    Göttsch wollte Top-Strukturen und Top-Spieler haben und das Kölner Eishockey fördern - aus seinem Geldbeutel und zu seinem Privatvergnügen. Das Problem war halt, dass er eine Wirtschaftskrise von aktuellem Ausmaß wohl nicht vorhergesehen hat und sein Konsolidierungskurs der Haie abrupt gestopt wurde.

    Andere Mäzene geben weniger oder gaben mehr - das ist alles nichts neues. Wer den dicksten Geldbeutel hat und die meiste Knete ausgeben will, der macht das auch.

    Edit: Wenn du das ändern willst, müsstest du ein Finanzsystem wie in der NHL einführen. Denn das würde (Achtung!) Planungssicherheit bedeuten und somit den Sport noch weiter ins Abseits der öffentlichen Wahrnehmung drängen. Von Auswüchsen wie aktuell in Pheonix zu beobachten ganz zu schweigen.

    Einmal editiert, zuletzt von René (6. April 2010 um 12:27)

  • Ich denke das ist ganz einfach. Die Gewinne der O2-Arena fließen zum allergrößten Teil oder sogar komplett zu AEG. Wenn die Eisbären jetzt einen hohen Schuldenberg vor sich herschieben (obwohl eigentlich Gewinn erwirtschaftet wurde, der aber jetzt in den Büchern der AEG steht) dann vermindert die Bedienung dieser Verbindlichkeiten die steuerliche Bemessungsgrundlage und Zinsen und Spesen werden steuerlich absetzbar. Solange AEG dafür bürgt, dass die Verbindlichkeiten irgendwann mal zurückgezahlt werden (und das müssen sie, da die Eisbären eine Tochter von AEG sind und die Bilanz der "EHC Eisbären Management GmbH" in den Konzern-Jahresabschluß von AEG miteinfließt) ist also alles im grünen Bereich.
    AEG macht mit seinem Engagement in Deutschland (O2-Arena und Colorline Arena, jeweils mit Eishockeyclubs als Hauptmietern) unterm Strich ("konzernweit) mit Sicherheit Gewinn, da sich AEG sonst ganz unemotional von diesen "Investments" trennen würde. Das widerlegt auch das "Mantra" das hier einige runterbeten: "MuFu's sind der Tod des Eishockeys" und "Eishockey war schon immer ein Zuschußgeschäft."
    Das stimmt nicht. Man kann mit Eishockey und MuFu's Gewinne machen. Hier wird halt nur vergessen, dass MuFu's auch noch andere Standbeine wie z.B. Alba in Berlin und Konzerte, Veranstaltungen brauchen. Eishockey kann hier nur den Grundstock bilden.

    Das soll jetzt kein Post "pro MuFu" und "pro Retortenclub" sein, aber der gute Herr Anschütz beweist recht eindrucksvoll, dass man mit Beidem satte Gewinne einfahren kann (auch wenn in der Bilanz der Eisbären ein dickes Minus steht).

    Einmal editiert, zuletzt von Cerberus0815 (6. April 2010 um 13:19)

  • Die AEG wollte das absolute Non plus Ultra Top-Team in Deutschland haben um ihre neue Halle promoton zu können und sie an 25+ Tagen rappelvoll zu haben und ihre Angestellten haben das erledigt. Die AEG rechnet damit, dass die Halle und die Eisbären den Verlust in X Jahren ausgleichen und von da an langfristig Geld verdient werden kann - und somit rechnet sich wieder alles.


    Ob dieser Punkt jemals erreicht werden kann???...Sportlich geht ja wohl kaum mehr als in den letzten Jahren und Zuschauer haben auch kaum mehr in der Halle Platz. wie soll daß dann gehen???
    Flucht in die KHL???

    und sollte man tatsächlich in der Pluszone landen, wie lange wird es dann in etwa Dauern bis man auf einen grünen Zweig kommt > 10 Jahre (pro Saison 3,5 Mio. plus) oder 100 Jahre (pro Saison 350.000 plus)???

    Schlussendlich zeigt es trotzdem das nicht mal einer der erfolgreichsten Clubs in den letzten Jahren (sowohl auf als auch neben dem Eis), eine schwarze null Schreiben kann........

    Einmal editiert, zuletzt von Klapper (6. April 2010 um 12:53)

  • Die AEG wollte das absolute Non plus Ultra Top-Team in Deutschland haben um ihre neue Halle promoton zu können und sie an 25+ Tagen rappelvoll zu haben und ihre Angestellten haben das erledigt. Die AEG rechnet damit, dass die Halle und die Eisbären den Verlust in X Jahren ausgleichen und von da an langfristig Geld verdient werden kann - und somit rechnet sich wieder alles.


    Ob dieser Punkt jemals erreicht werden kann???...Sportlich geht ja wohl kaum mehr als in den letzten Jahren und Zuschauer haben auch kaum mehr in der Halle Platz. wie soll daß dann gehen???
    Flucht in die KHL???

    und sollte man tatsächlich in der Pluszone landen, wie lange wird es dann in etwa Dauern bis man auf einen grünen Zweig kommt > 10 Jahre (pro Saison 3,5 Mio. plus) oder 100 Jahre (pro Saison 350.000 plus)???

    Schlussendlich zeigt es trotzdem das nicht mal einer der erfolgreichsten Clubs in den letzten Jahren (sowohl auf als auch neben dem Eis), eine schwarze null Schreiben kann........

    Wer sagt denn, das die Halle Verlust macht? Wieviel die Eisbären-GmbH Verlust macht ist doch egal, wichtig ist, was in der Summe Eisbären + Halle rauskommt.

  • Ich finde es widerlich, dass bei dieser Liga eher im Stile des Wirtschaftsteils der FAZ als des Sportteils in jeder X-beliebigen Zeitung diskutiert werden muss...

  • Diese Sicht ist für mich Bestandteil eines interessanten Phänomens: Eishockeyfans reden bei jeder denkbaren Gelegenheit ihre Sportart schlecht. Ob es nun TV-Rechte, Schalke, Dortmund oder von FC-Anleihen bis Zypern-Deal in Köln - im Fußball wird mehr über Zahlen und Finanzsysteme gesprochen, als im Eishockey. Wer sich mit ManU und den "Red Knights" beschäftigt, für den ist das hier gar nichts. Im Basketball und in Handball ist es nicht viel anders. Die Sportarten nehmen sich da nichts, aber auch gar nichts.

    My 2 Cents. ;)


  • @ Ceberus0815:

    Die Frage ist aber halt nur, ob man nicht NUR auf diesem Kombi-Wege in MuFus arbeiten kann. Wie war das eigentlich in Oberhausen, wer war da Gesellschafter?


    Ich habe keinen Plan, wer in Oberhausen Gesellschafter war, klär mich mal bitte auf.

    Und da stimme ich dir zu, man kann sich von Seiten einer Eishockey-GmbH nur auf das Projekt MuFu einlassen, wenn man auch bereit ist mit all den Vor- und Nachteilen zu leben. Dass das Projekt MuFu bei einer "Besitzer-Einheit" von MuFu und Eishockey-GmbH funktionieren kann, beweist Anschütz. Wenn allerdings die Eishockey-GmbH wie jeder x-beliebige Mieter der MuFu in Verhandlungen mit dem Betreiber treten muß, dann sieht es schon anders aus.

    Wenn ich jetzt z.B. als Veranstalter eines Shakira :puke: -Konzertes die Kölner Halle nicht am 17.04 bekommen kann, weil sie vermietet ist, miete ich mir sie am 18.04. Wenn Sie mir insgesamt zu teuer ist, dann mach ich mein Konzert halt in Düsseldorf. Ich befinde mich also in einer (relativ) komfortablen Verhandlungsposition.

    Anders die Eishockey-GmbH. Ich bin ortsgebunden (ich kann als Kölner Verein nicht nach D'dorf ausweichen) und die Termine meiner 26 Heimspiele müssen mit 15 anderen Eishockey-GmbH's und der Ligenleitung abgestimmt werden (kaum terminflexibel). Zudem wurde in Köln noch eine Alternative (Verhandlungstrumpf) abgerissen (Lentstraße).
    Da die Lanxess-Arena an Gewinn interessiert ist, wird sie natürlich ihre starke Verhandlungsposition ausnutzen (müssen).

    Man hat sich in Köln nunmal auf eine MuFu eingelassen und nun muß man damit leben. Wenn das nicht geht, dann bleibt halt nur der Neuanfang in kleineren Dimensionen übrig.

  • Ich habe keinen Plan, wer in Oberhausen Gesellschafter war, klär mich mal bitte auf.

    Die Frage war ernst gemeint und auch mehr an die Allgemeinheit gerichtet, ich weiss es nämlich auch nicht. ;) Dein restliches Posting unterschreibe ich so.

  • Ich finde es lächerlich, wenn versucht wird die Verluste und das Minus, das man Jahr für Jahr "produziert" schönzureden. Am besten noch mit "Blümchen" geschmückt um es auch noch in ein positives Licht zu rücken. Da mag die Verpackung mit all seinen Bürgschaften, Fanaktionen und Solidaritätsbekundungen noch so schön sein, der Inhalt ist immer noch entscheidend und das sind die nackten Zahlen und die sind in den aktuellen Fällen zwischen Köln und Berlin TIEFST-Rot!

    chris


    Ist es nicht auch lächerlich absolut nichtssagende Zahen schlechtreden ???

    Warum hat denn in Deutschland kein Unternehmer ein Problem damit seine Bilanzen offenlegen zu müssen ? Ganz einfach, weil diese Bilanzen nichtssagend sind !
    Wären das aussagekräftige Zahlen dann würde sich jeder Unternehmer gegen die Offenlegung seiner Geschäftszahlen wehren !


    Woran seht ihr denn alle wofür das Geld verwendet wurde dass zu den tief - roten Zahlen geführt hat ???
    Wo sind denn die Personalkosten aufgeführt ?
    Wo sind die Spielbetriebstkosten aufgeführt ?
    Wo steht die Summe von Lieferantenrechnungen ?
    usw....


    Um mal nur ein Beispiel zu nennen :

    Ein Gesellschafter X investiert in wirtschaftlich guten Zeiten in einen Eishockeyclub. Das Geld hätte er eh nicht voll gesehen weil er es versteuern müsste. Dadurch sinkt sein zu versteuerendes Einkommen und damit reduzieren sich die zu zahlenden Steuern. " Die hälfte " des Geldes wäre für Steuern " verschwendet " worden !
    Dann hat der Gesellschafter X aber ein wirtschaftlich schwieriges Jahr mit negativem Einkommen. Gleichzeitig hat aber der Eishockeyclub ein wirtschaftlich gutes Jahr und er zieht Geld aus dem Club raus. Das gehört ihm dann zu 100 %, da er damit andere Verluste ausgleicht und somit keine Steuern zahlen muß.
    Das verhagelt dann aber die Bilanzen des Eishockeyclubs, denn statt einem dicken Plus steht da vielleicht eine rote Null.

    Der gemeine Fan kann es nicht fassen wenn er die Bilanzen liest. Da hat man unverwartet viele neue Sponsoren gefunden, die Zuschauerzahlen sind weit über dem Schnitt, durch den sportlichen Erfolg hat man weitere Spiele und damit weitere Einnahmen, aber in der Bilanz steht eine rote Null !!!
    Aber woher soll er auch wissen dass dieser Gesellschafter Geld abgezogen hat und somit sogar noch einen Gewinn aus seinem Investment gemacht hat ???

    Es gibt nunmal Gesellschaften die nicht dazu da sind Gewinne in den Bilanzen stehen zu haben. Auch mit Verlusten kann man Geld verdient haben !!!
    Ohne zu wissen wohin das Geld geflossen ist kann man nicht sagen wie wirtschaftlich der Club ist !!! Und genau das findet man halt nicht in den öffentlichen Bilanzen !!!


    PS: Gerüchteweise soll dieser Beispielfall bei einem Eishockeyclub Ende 2009 so vollzogen worden sein. Im Volksmund gilt dieser Gesellschafter aber als Lebensader des Clubs, denn ohne seine " angeblichen " jährlichen Zuwendungen könnte der Club in dieser Form gar nicht existieren. In Wirklichkeit hat er aber bisher noch keinen einzigen Cent " verbrannt " und kann sogar bei OPERATIV GUT LAUFENDEM GESCHÄFT GEWINNE EINSTREICHEN Sehen tut das natürlich keiner, weil es halt nicht in den öffentlichen Bilanzen steht.


    Aber da hier eh jeder nur schlechtreden will stürtz euch weiterhin auf die veröffentlichten Bilanzen, denn auf die Zahlen dort lässt sich so prima draufhauen :rolleyes:
    Ist vielleicht auch besser so, denn wenn öffentlich bekannt würde dass Gewinne gemacht werden und die eigentlichen barmherzigen Samariter Geld mit eurem viel zu teueren Eintrittsgelden machen würdet ihr wohl auf die Barrikaden gehen :pfeif:
    Manchmal ist es besser wenn man die Wahrheit nicht kennt ;)

  • das geht aber nicht auf die dauer gut lieber ww28, weil nämlich das finanzamt jeder gmbh eine sog. gewinnerzielungsabsicht unterstellt und sollte es über einen gewissen zeitraum diese gewinnerzielungsabsicht nicht erkennen können, kann dir das finanzamt ganz schnell das modell zu nichte machen
    schau mal hier http://www.steuerlexikon-online.de/Gewinnerzielungsabsicht.html

    Einmal editiert, zuletzt von marestoaner (6. April 2010 um 15:15)

  • Diese Sicht ist für mich Bestandteil eines interessanten Phänomens: Eishockeyfans reden bei jeder denkbaren Gelegenheit ihre Sportart schlecht. Ob es nun TV-Rechte, Schalke, Dortmund oder von FC-Anleihen bis Zypern-Deal in Köln - im Fußball wird mehr über Zahlen und Finanzsysteme gesprochen, als im Eishockey. Wer sich mit ManU und den "Red Knights" beschäftigt, für den ist das hier gar nichts. Im Basketball und in Handball ist es nicht viel anders. Die Sportarten nehmen sich da nichts, aber auch gar nichts.

    My 2 Cents. ;)

    Stimmt, das eine Eigenart bei Eishockeyanhängern wir reden immer vom Worst Case bzw. stellen unsere Sportart als total scheisse nach außen mitunter hin. Beim Sport Nummer 1 Fussball treibt das Finanzgebahren teilweise extremere Blüten nur da wird es verschwiegen.

  • Diese Sicht ist für mich Bestandteil eines interessanten Phänomens: Eishockeyfans reden bei jeder denkbaren Gelegenheit ihre Sportart schlecht. Ob es nun TV-Rechte, Schalke, Dortmund oder von FC-Anleihen bis Zypern-Deal in Köln - im Fußball wird mehr über Zahlen und Finanzsysteme gesprochen, als im Eishockey. Wer sich mit ManU und den "Red Knights" beschäftigt, für den ist das hier gar nichts. Im Basketball und in Handball ist es nicht viel anders. Die Sportarten nehmen sich da nichts, aber auch gar nichts.

    My 2 Cents. ;)

    René, ich finde es nur abartig, dass in der Play-Off-Zeit – die ja nun der Höhepunkt einer Saison sein sollte – mehr über finanztechnische Schachzüge abseits des Eises als über technisch-taktische Finessen auf dem Eis geredet werden muss...
    Und morgen wird sicher keiner in der 89. Minute – bei nem Elfer von ManU gegen Bayern beim Stand von 1-1 – die Etats der Klubs und die neueste strategische Ausrichtung der Bayern München AG besprechen...

    Einmal editiert, zuletzt von Mozart (6. April 2010 um 18:44)

  • René, ich finde es nur abartig, dass in der Play-Off-Zeit – die ja nun der Höhepunkt einer Saison sein sollte – mehr über finanztechnische Schachzüge abseits des Eises als über technisch-taktische Finessen auf dem Eis geredet werden muss...
    Und morgen wird sicher keiner in der 89. Minute – bei nem Elfer von ManU gegen Bayern beim Stand von 1-1 – die Etats der Klubs und die neueste strategische Ausrichtung der Bayern München AG besprechen...

    es läßt sich halt leichter über insolvenzverfahren, saisonbilanzen und ähnliches anhand von zeitungsartikeln diskutieren, wie über die parallel stattfindenden spiele die man ja ohne sky auch nur aus der zeitung bedingt mitbekommt. anders sieht es mal wieder bei unsern nachbarn in der schweiz aus, da schafft es SF2 einen über jedes spiel anhand von zusammenfassungen/ live übertragungen zu informieren, die zeigen sogar nen vorbereitungsspiel schweiz - schweden live :thumbup: