Sport allgemein

    Hat nicht sollen sein für die Bine :(
    Knackpunkt für mich der Anfang des zweiten Satzes. Zuerst die vielen Breakchancen nicht verwertet und dann bei eigenem Aufschlag zu Beginn nicht die Challenge genutzt. Der Ball war klar aus und es hätte 15-0 gestanden. So hat sie ihr Aufschlagspiel zu Null verloren. Das kurze Aufbäumen kam dann zu spät. Aber aus solchen Niederlagen lernt man am meisten.

    chris

    Das sind zwei verschiedene Dinge, die du da vergleichst.
    Bei den Radsportlern wurden ja auch deutsche Fahrer erwischt, was sicher ein ganz anderes Gewicht besitzt. Außerdem ist das Interesse doch auch leicht erloschen, seit es kein deutsches Team mehr gibt. Das allein nur auf die Doping-Gerüchte um Fuentes bzw. generell Doping (Armstrong, Ulrich und wie die ganzen Top-Fahrer heißen) zu schieben, ist zu einfach.
    Einen viel größeren Schaden haben die Korruptionsvorwürfe um Jürgen Emig hinterlassen. Das hat der ganzen Geschichte ein extremes Gschmäckle verliehen, nicht "nur" die ganze Doping-Hysterie,

    Aber haben ARD und ZDF nicht explizit die Dopingproblematik als Grund dafür angeführt? Man ist doch deshalb auch mal bei ner Tour mittendrin ausgestiegen, oder? Ich hatte auch den Eindruck, dass bei der nachfolgenden Berichterstattung die TdF immer unter dem Dopingaspekt behandelt wurde. Dass letztlich mehrere Faktoren bei der internen Entscheidung eine Rolle spielen, halte ich nicht für abwegig, aber nach außen wurde meiner Meinung nach der Schwerpunkt schon recht eindeutig auf den "verseuchten Radsport" und die Unvereinbarkeit mit der Senderehtik/-moral gelegt. Ich find die Verbindung von Lone Wolf zu dem Paukenschlag bei den 100m daher richtig.

    Zitat

    Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender begründeten ihren Rückzug mit der Doping-Problematik im Radsport und des daraus resultierenden sinkenden Zuschauerinteresses. In den Jahren zuvor waren umfangreiche Livereportagen von der Frankreich-Rundfahrt ein fester Bestandteil in den Programmen der Sender, die ARD war zwischenzeitlich Sponsor der deutschen Teams Team Telekom und später des Teams T-Mobile.

    http://www.handelsblatt.com/radsport-dopin…te/7289494.html

    Dass das ganze eine widerliche Klüngelei unterschiedlicher Wirtschaftsinteressen war - siehe Sponsoring der ARD beim Doping Team Telekom - steht außer Frage und ich bin mir auch sicher, dass wirtschaftliche Grüne eine gewichtige Rolle gespielt haben. Aber nach außen hin hat man sich immer als Vorkämpfer für den sauberen Sport gegeben und explizit deshalb die Übertragungen eingestellt.

    Natürlich hat man diese Problematik mit als Hauptgrund angegeben. Aber aufgrund der Tatsache, dass eben mehrere Sportler (eben auch Deutsche) in dieses Theater involviert waren und noch sind (siehe Schumacher), sehe ich keinen Vergleich zur Leichtathletik. Sicher, da hat es jetzt zwei hochrangige Sportler erwischt, was natürlich fatal ist, so kurz vor der WM in Moskau. Und dass in der Leichtathletik genauso gedopt wird, wie in anderen Sportarten, sollte sicher dem Blindesten bekannt sein.
    Die Affäre Emig war auch kein kleiner Aspekt, der zu dieser Entscheidung beigetragen hat (wohl aber auch eher "intern").

    Ist auch nur meine persönliche Meinung, was das Theater angeht. Wie ARD/ZDF letztendlich reagieren werden, wenn die Leichtathletik-WM übertragen wird, werden wir ja dann sehen.

    Dass es unterschiedliche Ausgangslagen beim Radsport und der Leichtathletik gibt, da stimm ich Dir auch zu. Es spielt sicherlich eine Rolle, dass in der Leichtathletik Doping eher in osteuropäischen Gefilden vermutet wird - oder jetzt die Wunderstars aus Jamaika dran sind, aber eben nur selten Deutsche damit im Rampenlicht stehen. Letztlich wird der Radsport - obwohl dort wohl mit die schärfsten Kontrollen durchgeführt werden - in seiner Ganzheit verteufelt, bei anderen Sportarten aber agiert man doch recht milde und lässt die vorher geschwungene moralische Keule pausieren.

    Aber wie Du sagst, man wird sehen, was ARD und ZDF in Moskau daraus machen werden.

    Wer Sport mit Dopingvergangenheit sehen will ist ja sowieso bei Eurosport richtig. Denen ist es scheinbar egal und haben mit Gewichtheben noch ein zweites Ass im Ärmel wem das Radfahren mittlerweile zu sauber ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Indians-Online (15. Juli 2013 um 13:54)

    Zitat von Geoff Sanderson

    Dass es unterschiedliche Ausgangslagen beim Radsport und der Leichtathletik gibt, da stimm ich Dir auch zu. Es spielt sicherlich eine Rolle, dass in der Leichtathletik Doping eher in osteuropäischen Gefilden vermutet wird - oder jetzt die Wunderstars aus Jamaika dran sind, aber eben nur selten Deutsche damit im Rampenlicht stehen. Letztlich wird der Radsport - obwohl dort wohl mit die schärfsten Kontrollen durchgeführt werden - in seiner Ganzheit verteufelt, bei anderen Sportarten aber agiert man doch recht milde und lässt die vorher geschwungene moralische Keule pausieren.

    Aber wie Du sagst, man wird sehen, was ARD und ZDF in Moskau daraus machen werden.


    Dass die moralische Keule von Sportart zu Sportart unterschiedlich eingesetzt wird, stimmt und wurmt bisweilen auch. Vielleicht stört mich dieser Tour-Boykott deswegen nicht wirklich, weil ich generell kein Fan dieser Sportart bin, was nicht bedeutet, dass ich die Leistungen nicht respektiere.
    Leichtathletik war schon immer so ein Fall, wo ich gern zugeschaut hab, natürlich auch im Wissen um gewisse Dopingpraktiken (egal, welches Landes/Kontinents). Daher glaube ich nicht wirklich, dass ARD/ZDF da viel unternehmen werden bzw. über einen Boykott nachdenken.

    Indians-Online
    :rofl: Stimmt, Gewichtheben 8):D

    ARD und ZDF haben sich doch nur zurückgezogen, weil die Einschaltquoten brutal eingebrochen sind. Das Dopingproblem wurde doch nur moralisch vorgeschoben als ideale Ausrede.
    Bei anderen Sport mit entsprechenden Quoten interessiert es sie doch auch nicht.

    Zitat von Maus

    ARD und ZDF haben sich doch nur zurückgezogen, weil die Einschaltquoten brutal eingebrochen sind. Das Dopingproblem wurde doch nur moralisch vorgeschoben als ideale Ausrede.
    Bei anderen Sport mit entsprechenden Quoten interessiert es sie doch auch nicht.

    Waren nicht die Zuschauerzahlen aufgrund der Dopinggeschichteten eingebrochen ?

    Ich meine: Erst Doping dann Zuschauer weg und nicht umgekehrt.

    Das Dopingthema war bestimmt auch ein Grund für den Zuschauerrückgang, aber den Hauptgrund sehe ich in den mängelnden Erfolgen der deutschen Fahrer und dass auch keine deutschen Teams mehr bei der Tour vertreten waren. Außerdem hat doch die ARD ihre Zuschauer auch noch damit vergrault, dass sie am Ende bei ihren Übertragungen nur noch über Doping gesprochen haben und das Radfahren komplett in den Hintergrund getreten ist.

    Als Ende der 90er der Festina-Skandel eine neue Dimension in Sachen Doping ans Licht bbrachte, da hat es auch keinen gestört, die Übertragungen hatten Topquoten, da Telekom mit Ullrich und Zabel vorne mitgefahren ist und es Erfolge gab.

    Also ich kann da nur von mir sprechen, aber seit dem das ganze Ausmaß dieses Dopingsumpfes beim Radfahren, aber auch in der Leichtathletik immer klarer wird, interessiert es mich schlicht und einfach nicht mehr. Immer mehr erwischte Dopingsünder geben an, das dies quasi jeder machen würde, und irgendwie glaube ich ihnen. Bitte, jeder wie er will, aber für mich hat das dann einfach nichts mehr mit der klassischen Definition von Sport zu tun. Ergo: Schau ich mir nicht an.

    Als ich das Buch von Hamilton gelesen habe, ist mir manches klarer geworden. Wenn Du vor die Wahl gestellt wirst "mitzumachen" oder als "Nobody" zu enden, weiss man ja, wie sich die Mehrheit entscheidet. Gibt wohl kaum eine Sportart, wo nicht die Mehrheit schwach wird.

    Ich halte die Aussage von Armstrong, dass man die Tour nur mit Doping gewinnen kann für die billigste Ausrede überhaupt.

    Wenn nämlich keiner dopen würde, müsste am Ende trotzdem einer gewinnen... oder glaubt er wirklich das ohne Doping kein Fahrer mehr in Paris ankommen würde ?

    Doping macht ja aus schlechten Sportlern keine guten.

    Zitat von Indians-Online

    Wenn nämlich keiner dopen würde, müsste am Ende trotzdem einer gewinnen... oder glaubt er wirklich das ohne Doping kein Fahrer mehr in Paris ankommen würde ?

    So schaut's nämlich aus. Würde keiner Dopen, dann hätten auch alle Fahrer die gleichen Voraussetzungen. Die Fahrer würden trotzdem in Paris ankommen, wenn auch etwas ausgepumpter als zuvor ;)

    Wenn man sich noch überlegt, das in der Leichtathletik, beim 100m Lauf, von den 10 schnellsten Läufern der Geschichte, 8 des Dopings überführt wurden, dann gute Nacht Marie.

    ?(
    Ich komme nur auf 6:

    Gay, Blake, Powell, Carter, Gatlin und Mullings. Wobei ich es bei Blake eher für umstritten halte.

    Aber 6 sind auch schon zuviel.