Politik-Thread


  • Die Revolutionen in der arabischen Welt sind also weniger berichtenswert als eine poplige Doktorarbeit unseres Verteidigungsministers? Letzteres soll ein "heimisches Problem" sein? Manchmal glaube ich , ich bin im falschen Film.


    Nur eins: ich hab geschrieben, "Für mich" ist es nachvollziehbar, dass man sich dieser "heimischen" Probleme eher annimmt!
    So what?
    Aber wenn das so ist, dann bist du eben im falschen Film :schulterzuck:

  • Einmal editiert, zuletzt von charly (19. Februar 2011 um 20:29)


  • Ja, ich bilde mir eine Meinung, und wenn Du folgenden, hier bereits erwähnten Link http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate lesen würdest, müssten darüber nicht diskutieren. Oder meinst Du, der gute Herr hat an mittlerweile 250 Stellen einfach mal so "falsch zitiert"? Von "Versehen" kann hier keine Rede mehr sein oder hast Du etwa eine überzeugende Erklärung dafür? Erkläre mir das einfach mal. Ich bin gespannt.
    Und ja, ich habe auch eine Diplomarbeit geschrieben und man hat uns mehrfach auf das "richtige Zitieren" hingewiesen. Und ich wäre auch niemals so dumm gewesen, mir meine Arbeit von einem anderen schreiben zu lassen oder das Ganze "zusammenzukopieren". Wer sorgfältig arbeitet, dem passieren vielleicht zwei, drei Fehler, aber mit Sicherheit keine 30, schon gar nicht Hunderte dieser "Fehler". Denn in diesem Fall und das ist eindeutig, wurde beschissen oder ganz einfach abgeschrieben ohne Quellenangabe.

    Der miese Stil kommt nicht von Linken oder von sonstwem, sondern ganz allein von Guttenberg selber, denn wer so dumm ist und auf eine so dämliche Weise eine Doktorarbeit abliefert, der muss damit rechnen, dass er auffliegt. Schliesslich ist es ja sein Versagen oder siehst Du das anders?

    Und jetzt sage ich Dir, was der eigentliche Skandal ist: dass in Deutschland viele solcher Politiker herumlaufen, die ohne mit der Wimper zu zucken in die Kamera grinsen und Unwahrheiten verbreiten und noch schlimmer ist es, dass es "Anhänger" gibt, die solche Leute noch unterstützen und decken. Ich weiss auch nicht, warum Du ständig versuchst, mit irgendwelchen Vorgängen im Ausland diesen offensichtlichen Betrug zu verharmlosen, denn es gibt einen entscheidenden Unterschied: das Geschehen dort können wir nicht beeinflussen, aber das was hier geschieht, können wir, spätestens an der Wahlurne, ändern.
    Ist halt schlimm, dass solche Personen sich, warum auch immer, ungeheurer Beliebtheit erfreuen. Da spielen dann "Ehrenworte" oder sonstiges gar keine Rolle mehr. "Bescheissen" ist "in", so traurig das ist.

    Zunächst bin ich hier nicht derjenige, der dir etwas zu erklären hat. Das einzige, das ich bisher WEISS, ist, dass sich die Stimmen deutlich mehren, dass zu Guttenberg in seiner Dissertation fremde Quellen benutzt haben soll, ohne sie als solche zu kennzeichnen. Von Vorsatz bis Fahrlässigkeit, von einfacher Schlamperei bis absoluter Dreistigkeit ist da für mich noch alles möglich. Ein Link zu einem Internet-Wiki ist da jetzt für mich nicht der ausschlaggebende Beweis. Aus diesem Grund gibt es für mich nichts zu erklären, weil ich schlicht viel zu wenig weiß, wie du vermutlich auch. Vorverurteilungen haben schon zuhauf fälschlicherweise stattgefunden, aber das kann ja jeder für sich halten, wie er möchte. Wenn es am Ende tatsächlich in derart großer Anzahl wörtlich übernommene Zitate sein sollen und sich die Vorwürfe damit erhärten, dann muss er zurücktreten und zwar in letzter Konsequenz deshalb, weil er es jetzt öffentlich abgestritten hat, das ist völlig klar.

    Miesen Stil sehe ich darin, diese Story ausgerechnet jetzt auszugraben und sich in RÜcktrittsforderungen wegen einer Doktorarbeit zu überschlagen. Hypothesen helfen zwar nicht immer weiter, aber in diesem Fall bin ich mir sicher, dass die Art der Kritik extrem mit der Beliebtheit und der Souveränität von zu Guttenberg zusammenhängt. Genauso mieser Stil ist es, eine Doktorarbeit dementsprechend zu verfassen. Deshalb muss ich aber nicht ein Fehlverhalten mit einem anderen "aufrechnen". Noch dazu, dass diese Doktorarbeit für sich genommen mit seinem politischen Wirken genau NULL zu tun hat.

    Zum letzten Absatz: Scheinbar hast du meine Thesen mit der arabischen Revolution nicht verstanden, sonst würdest du nicht behaupten, ich wolle "einen offensichtlichen Betrug verharmlosen". Der Vergleich mit diesen Geschehnissen stellt eine Kritik meinerseits an Gewichtung von Berichterstattung und Diskussion dar und verharmlost überhaupt nichts.

    CuJo: Und für mich ist es eben NICHT nachvollziehbar und zwar in keiner Weise. Es wird ein Riesenthema aus einer möglicherweise abgeschriebenen Doktorarbeit gemacht, während auf der anderen Seite des Mittelmeers eine Riesenfreiheitsbewegung im Gange ist und zig Regierungen vor dem Aus stehen. Aber das ist im Grunde genommen ein anderes Thema und ich respektiere deine Meinung hierzu.

    charly: Dass momentan ein Haufen Vorwürfe im Raum steht, ist mir klar. Ob und inwieweit sich das Ganze bewahrheitet, wird sich zeigen. Wenn er jetzt gelogen hat, dann bleibe ich dabei: Dann muss er seinen Hut nehmen (s.o.). Schauen wir mal, was bei den Untersuchungen rauskommt.

  • Das man hier und da schummelt: ok, mag sein, ich selber hab keine Doktorarbeit geschrieben und weiß daher nicht, auf was man alles zu achten hat. Nur in dem Umfang, auch wenn es "nur" Fußnoten sind, ist das schon ein wenig bedenklich.

    Im Grunde ist das relativ einfach: Eine Dissertation muss eigenhändig ohne fremde Hilfe verfasst sein, wird aus anderen Quellen zitiert, müssen diese Stellen ausgewiesen werden. Jeder der beim Abi eine Facharbeit geschrieben hat, wird das (vllt.) noch kennen: Man unterschreibt eine Erklärung, dass man die Arbeit selbst und ohne Hilfe anderer verfasst hat und die jeweiligen Quellen ordentlich aufgeführt sind. Wird bei der Korrektur durch den Lehrer festgestellt, dass z.B. Zitate nicht gekennzeichnet werden heisst das folgendes: Null Punkte und somit nicht zur Abiturprüfung zugelassen.
    Genau dasselbe macht man bei Diplom-, Bachelor- oder Masterarbeiten sowie Dissertationen und Habilitationsschriften.

    Ich fände es nur legitim, wenn Herrn zu Guttenberg sein Dr. jur. aberkannt wird, wenn sich wirklich herausstellt, dass er (etwas) abgeschrieben hat (was er ja schon selber zugegeben hat). Denn bei jedem anderen der eine solche Arbeit verfasst und dabei etwas verschludert, kann das später zur Aberkennung des jeweiligen Titels führen. Gleiches Recht für Alle.

  • Wie es jetzt ja wohl aussieht, hat er auch den wissenschaftlichen Dienst des Bundestages für seine Arbeit genutzt und diese nicht gekennzeichnet. Das wäre dann nicht nur ein Plagiat, sondern auch Amtsmissbrauch.

    Zur Wahl in HH: Sehr sehr sehr schön. Nur warum wählen immer noch welche die FDP? Irgendwann sollte damit wirklich mal schluss sein.

  • gelt:
    Und warum wählen immer noch welche Die Linke? Die haben sich doch jetzt praktisch schon dazu geoutet aus ihrer kriminellen SED-Vergangenheit nichts gelernt zu haben, wenn eine Lötsch fröhlich mit den Kommunisten klüngelt. Mit denen sollte Schluss sein!


  • Stimmt; taten"voll" in die falsche Richtung ;)


    Stimmt. Wenn man überlegt wieviele Millionen aus den USA geflossen sind... Für die Taliban, in den Irak und auch nach Ägypten... Fragt sich was folgt als nächstes.

    Was im Nahen Osten derzeit abläuft ist das Ergebnis Jahrzentelanger Unterdrückung und autoritärer Regime. Das sollte uns wirklich sorgen machen. -Aber stürze man sich lieber auf Gutenberg, das ist ja das was die Verkaufszahlen steigert... Lieber über Gutenberg das Maul zerreißen anstatt, sich an die sozialen Probleme des eigenen landes ranzumachen, anstatt die Bundeswehr möglichst bald wieder daheim zu haben ( um nichtweitere Soldaten in Särgen daheim zu empfangen) ect....

    Das ist aus Meiner sicht der dinge weitaus bedenklicher als das ganze (wenn auch nicht unberechtigte) "Tam Tam" um Gutenberg... :schulterzuck:

    Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von Starbull (21. Februar 2011 um 22:46)

  • Ich könnte mir durchaus vorstellen die Bundeswehr öfter im Ausland einzusetzen. Und auch in gefährlichen Einsätzen. Es gab ja auch schon öfters mal Gelegenheit wie Situationen in Ruanda, im Sudan usw.

    In Afghanistan gibt es aber einfach nichts mehr zu gewinnen. Die Taliban wird man nicht besiegen können. Bin Laden findet man schneller mit Drohnen usw. Und ein bewaffnetes THW? Das ist mehr als lächerlich...


  • Stimmt. Wenn man überlegt wieviele Millionen aus den USA geflossen sind... Für die Taliban, in den Irak und auch nach Ägypten... Fragt sich was folgt als nächstes.

    Was im Nahen Osten derzeit abläuft ist das Ergebnis Jahrzentelanger Unterdrückung und autoritärer Regime. Das sollte uns wirklich sorgen machen.

    Zu diesem Thema ein in meinen Augen treffender Artikel: http://www.tagesspiegel.de/meinung/teufel…en/3789546.html