Politik-Thread

  • Es ist ein großer Unterschied ob ich den Parteien am rechten oder linken Rand die Wähler, quasi auf Zwangsbasis, zuführe, oder ob ich mich als Demokratie darauf einlasse mich mit extremen Parteien auseinander zu setzten. Ich gebe Dir Recht, eine starke Demokaratie muß damit zurecht kommen! Allerdings glaube ich, dass durch eine allgemeine Wahlpflicht die Demokratie deutlich geschwächt wird. Eine DER Prinzipien der Demokratie ist die Freiwilligkeit, diese aufzugeben wäre Grund falsch. Es besteht für jeden Bürger einer moralische Verpflichtung zu wählen, wenn diese Verpflichtung nicht mehr wahrgenommen wird, dann sollte man über Maßnahmen nachdenken wie man den moralischen Aspekt und das Interesse an Politik wieder vermitteln kann. Meiner Meinung nach fehlt es an einem Pflichtfach Demokratie mit 2 Stunden pro Woche von der 3. bis zur letzten Klasse. Dieses Fach wäre wesentlich wichtiger als die Fähigkeit gekoppelte Differentialgleichungen zu lösen...

  • Zitat

    Original von blubb
    Meiner Meinung nach fehlt es an einem Pflichtfach Demokratie mit 2 Stunden pro Woche von der 3. bis zur letzten Klasse. Dieses Fach wäre wesentlich wichtiger als die Fähigkeit gekoppelte Differentialgleichungen zu lösen...

    :top:
    Wobei man ja Gemeinschaftskunde als Fach an vielen Schulen hat.
    Allgemein würde ich die geringe Wahlbeteiligung nicht überbewerten, bei Land- und Bundestagswahlen sieht das ja anders aus. Denke eher, dass viele Bürger mit den Bürokraten der EU nichts anfangen können.

  • Zitat

    Original von blubb
    Es ist ein großer Unterschied ob ich den Parteien am rechten oder linken Rand die Wähler, quasi auf Zwangsbasis, zuführe, oder ob ich mich als Demokratie darauf einlasse mich mit extremen Parteien auseinander zu setzten. Ich gebe Dir Recht, eine starke Demokaratie muß damit zurecht kommen! Allerdings glaube ich, dass durch eine allgemeine Wahlpflicht die Demokratie deutlich geschwächt wird. Eine DER Prinzipien der Demokratie ist die Freiwilligkeit, diese aufzugeben wäre Grund falsch. Es besteht für jeden Bürger einer moralische Verpflichtung zu wählen, wenn diese Verpflichtung nicht mehr wahrgenommen wird, dann sollte man über Maßnahmen nachdenken wie man den moralischen Aspekt und das Interesse an Politik wieder vermitteln kann. Meiner Meinung nach fehlt es an einem Pflichtfach Demokratie mit 2 Stunden pro Woche von der 3. bis zur letzten Klasse. Dieses Fach wäre wesentlich wichtiger als die Fähigkeit gekoppelte Differentialgleichungen zu lösen...

    :top:

    Von mir aus könnte man ohne weiteres dafür den zu viel Platz einnehmenden Religionsunterricht einschränken.

  • blubb
    :top:

    Politik wäre mit Sicherheit ein Thema, dass in den Schulen vermehrt unterrichtet werden müßte. Im Gegenzug würde ich Religion komplett kippen und durch einen "Ethik-Unterricht" ersetzen, der sich nicht nur mit einer Religion oder Weltanschauung auseinandersetzt, sondern mit allen. Öffnet vielen evt auch den Blick auf andere Glaubensgrund/ansätze.

  • Zitat

    Original von blubb
    Es ist ein großer Unterschied ob ich den Parteien am rechten oder linken Rand die Wähler, quasi auf Zwangsbasis, zuführe, oder ob ich mich als Demokratie darauf einlasse mich mit extremen Parteien auseinander zu setzten. Ich gebe Dir Recht, eine starke Demokaratie muß damit zurecht kommen! Allerdings glaube ich, dass durch eine allgemeine Wahlpflicht die Demokratie deutlich geschwächt wird. Eine DER Prinzipien der Demokratie ist die Freiwilligkeit, diese aufzugeben wäre Grund falsch. Es besteht für jeden Bürger einer moralische Verpflichtung zu wählen, wenn diese Verpflichtung nicht mehr wahrgenommen wird, dann sollte man über Maßnahmen nachdenken wie man den moralischen Aspekt und das Interesse an Politik wieder vermitteln kann. Meiner Meinung nach fehlt es an einem Pflichtfach Demokratie mit 2 Stunden pro Woche von der 3. bis zur letzten Klasse. Dieses Fach wäre wesentlich wichtiger als die Fähigkeit gekoppelte Differentialgleichungen zu lösen...

    Viel Zustimmung, nur mit der moralischen Verpflichtung ist das so ne Sache. Moralisch bin ich auch verpflichtet Steuern zu zahlen, etc.. Es gibt eben Situationen, in denen der Staat nachhelfen muss und der Moral durch leichte Zwangsmaßnahmen wieder zur Geltung verhelfen muss. Und bei der Wahlpflicht sehe ich hier keine Gefahren, dass die Demokratie geschwächt wird. Ich bin mir sicher, dass sich auch bei allgemeiner Wahlpflicht nichts an den Parteien im Parlament ändern würde. Möglicherweise kämen einige der "kleinen" Parteien auf 2 oder 3%. Aber ist das schlimm? Haben nicht vielleicht die "nicht-etablierten" auch gute Konzepte?

    @WildWinger: Natürlich krankt die Europawahl auch an anderen Dingen. Vorgegebene Listen, ich habe im Gegensatz zur Bundestagswahl keinen direkten Einfluss auf Personen mit meiner Stimme. Ich würde mir hier auch eine Zwei-Stimmen-Lösung wünschen, bei der jedes Land in Europa mit der Erststimme Ihren Kommissar für die EU-Kommission direkt wählt. Dann hätte man auch einen stärker personenbezogenen Wahlkampf mit mehr Möglichkeiten. Die jetzige Nummer 1 der CDU-Liste z.B. muss doch überhaupt nix tun, der wohldotierte, weiche Parlamentssessel ist zu 1000% sicher.

    Aber erschreckend bei der Wahl ist doch, dass die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl genauso niedrig ist. Da, wo es direkte Auswirkungen im eigenen Ort, im eigenen Stadtteil, in der eigenen Straße hat - selbst da will der Bürger nicht mehr mitreden. Dafür habe ich wenig Verständnis. Und auch bei Bundestagswahlen ist ein deutlicher Abwärtstrend bei der Wahlbeteiligung zu sehen.

  • Jeder Bürger kann frei entscheiden ob er wählen will oder nicht und dies sollte auch so bleiben! Klar sollten alle wählen gehen,oder den Wahlzettel wenigstens ungültig machen,aber das kann man doch nicht jedem per Gesetz vorschreiben.
    ?( :suspekt:

    Wir leben nicht in der DDR! Es gibt bei uns die Meinungsfreiheit,die beinhaltet für mich auch die Meinung zur Nichtwahl.


    Zur SPD X(

    Es wäre besser wenn die SPD(oder generell Parteien) wieder glaubwürdige,bessere Politik machen würde,dann würden Sie vielleicht auch wieder mehr gewählt werden. Ja und vielleicht wäre es auch bessere,vor den Europawahlen den Bürgern besser klar zu machen warum man die SPD wählen soll,für was die einzelnen Parteien steht.
    Dann müssen die Politiker eben mal einen guten Europawahlkampf machen,aber da würde ja Arbeit auf sie zukommen. :suspekt:


    Nicht schimpfen und alles per Gesetz vorschreiben sondern klotzen und gute Arbeit in der Politik abliefern.


    Grüße

    4 Mal editiert, zuletzt von W.W.1954 (10. Juni 2009 um 11:08)

  • Für die SPD habe ich ein recht einfaches Erfolgsrezept: Macht den Namen wieder zum Programm. Andernfalls nur ein lästiges Anhängsel der CDU, das man genausogut eingliedern könnte.

  • Zitat

    Original von W.W.1954
    Wir leben nicht in der DDR! Es gibt bei uns die Meinungsfreiheit,die beinhaltet für mich auch die Meinung zur Nichtwahl.

    Also sind Australien, Belgien, Griechenland, Luxemburg oder Österreich für Dich undemokratische, mit der DDR vergleichbare Staaten ohne Meinungsfreiheit?

  • Der SPD spielt die jetzige Krise schon wieder in die Karten: Einfach mal alle Forderungen nach Staatsbürgschaften bejahen, die CDU/CSU und die FDP als Buhmann hinstellen (siehe Steinmeier - Guttenberg ganz aktuell) und - überspitzt forumliert - lieber in den Staatsbankrott wandern, als nur einen Arbeitsplatz aufs Spiel zu setzen, was ja auch Wählerstimmen kosten könnte.
    Typischer SPD Wahlkampf und für mich persönlich nicht ernst zu nehmen.

  • Zitat

    Original von Lone Wolf

    Also sind Australien, Belgien, Griechenland, Luxemburg oder Österreich für Dich undemokratische, mit der DDR vergleichbare Staaten ohne Meinungsfreiheit?

    Ich bin einfach gegen einen regelwütigen Staat,eine gewisse freiheitliche Demokratie ist mir sehr wichtig. Da ist mir das Beispiel DDR eingefallen.

    Wie es in anderen Ländern ist,ist für mich zweit-drittrangig.


    Grüße


    EDIT: Wie oben schon gesagt,die Politiker sollten nicht schimpfen und alles per Gesetz vorschreiben sondern klotzen und gute Arbeit abliefern.

    2 Mal editiert, zuletzt von W.W.1954 (10. Juni 2009 um 11:39)

  • Zitat

    Original von Andi(EVL)
    Der SPD spielt die jetzige Krise schon wieder in die Karten: Einfach mal alle Forderungen nach Staatsbürgschaften bejahen, die CDU/CSU und die FDP als Buhmann hinstellen (siehe Steinmeier - Guttenberg ganz aktuell) und - überspitzt forumliert - lieber in den Staatsbankrott wandern, als nur einen Arbeitsplatz aufs Spiel zu setzen, was ja auch Wählerstimmen kosten könnte.
    Typischer SPD Wahlkampf und für mich persönlich nicht ernst zu nehmen.


    Das dumme für die SPD ist nur, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung einsieht, dass man nicht jedem Unternehmen, das selbstverschuldet in wirtschaftlichen Problemen steckt, Staatsgelder in den Hals werfen kann. Ich persönlich habe das Gefühl, dass die Bürger nicht nur die SPD nicht mehr ernst nehmen, sondern sich auch aufgrund o.g. Forderungen langsam von ihr "veralbert" vorkommen. Nur die SPD selbst scheint das trotz Debakel bei der Europawahl nicht glauben zu wollen...

  • Den Versuch mit Guttenberg dasselbe abzuziehen wie einst Schröder mit Paul Kirchhoff wird scheitern, denn dafür ist Guttenberg viel zu eloquent und gewitzt. Außerdem scheint seine kritische Haltung zu Staatshilfen in weiten Teilen der Bevölkerung auf Zustimmung zu stoßen, was auch das Ergebnis bei der Europawahl zuungunsten der SPD gezeigt hat. Im Wahlkampf mit dem Füllhorn Steuergeld auf Unternehmen zu verteilen, wird sich nicht rentieren. Ich weiß nicht ob Steinmeier und Co. das noch rechtzeitig einsehen.

  • Zitat

    Original von true-blue


    Das dumme für die SPD ist nur, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung einsieht, dass man nicht jedem Unternehmen, das selbstverschuldet in wirtschaftlichen Problemen steckt, Staatsgelder in den Hals werfen kann. Ich persönlich habe das Gefühl, dass die Bürger nicht nur die SPD nicht mehr ernst nehmen, sondern sich auch aufgrund o.g. Forderungen langsam von ihr "veralbert" vorkommen. Nur die SPD selbst scheint das trotz Debakel bei der Europawahl nicht glauben zu wollen...

    true-blue dies sehe ich auch so wie Du.


    Grüße


    EDIT: Lone Wolf,ja dieses Spiel wie bei Kirchhoff werden die SPDler mit Guttenberg nicht mehr abziehen können. ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von W.W.1954 (10. Juni 2009 um 11:46)

  • Zitat

    Original von true-blue


    Das dumme für die SPD ist nur, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung einsieht, dass man nicht jedem Unternehmen, das selbstverschuldet in wirtschaftlichen Problemen steckt, Staatsgelder in den Hals werfen kann. Ich persönlich habe das Gefühl, dass die Bürger nicht nur die SPD nicht mehr ernst nehmen, sondern sich auch aufgrund o.g. Forderungen langsam von ihr "veralbert" vorkommen. Nur die SPD selbst scheint das trotz Debakel bei der Europawahl nicht glauben zu wollen...

    Und genau das ist für mich sowohl überraschend als auch absolut positiv zu werten.

  • Zitat

    Original von true-blue
    Nur die SPD selbst scheint das trotz Debakel bei der Europawahl nicht glauben zu wollen...

    Mal unabhängig von dem geschwafel der SPD: Warum wird eigentlich die SPD als die Partei hingestellt, die bei der Europawahl ein Riesendebakel erlebt hat?

    Gewinner ist klar. Die FDP gewann fast 5% dazu. Verdoppelt seine Wählerstimmen fast. Das ist ohne Frage der größte Erfolg.

    Die Grünen mit +0,2 die Erwartungen erfüllt.

    SPD mit -0,7, CSU mit -0,8 und CDU mit -5,8
    Wo ist denn da das Debakel? Was haben denn da alle erwartet? Dass die roten 10% dazu gewinnen?
    Klar, CDU ist stärkste Partei. Aber der Verlierer eines Spieltages ist auch nicht der im Mittelfeld der Tabelle mit nem 1:2 beim Abstiegskandidaten, sondern der Tabellenführer mit ner 0:6 Klatsche.
    Wobei das ja eigentlich auch egal ist :)

    Ich verbleibe mit Reinhard Mey :)
    http://www.youtube.com/watch?v=upC_YZ5jROE

  • Naja, dome, für die SPD ist es nicht das Debakel, dass sie 0,7% verloren haben, sondern dass sie überhaupt so wenig haben, bzw. es geschafft haben tatsächlich weniger Stimmen zu bekommen als beim historischen Tief der letzten Wahl. Für eine Partei ist es durchaus ein Debakel, wenn du eines der schlechtesten Wahlergebnisse der parteieigenen Geschichte einfährst (Kommunalwahlen und Bayern sind da natürlich außen vor :D)

  • Die letzte Europawahl fiel für die SPD extrem ungünstig mitten in die harte "Hartz IV" und "Agenda"-Phase. Deshalb konnte die CDU dort überdurchschnittlich und die SPD unterdurchschnittlich abschneiden. Während sich die CDU wieder normalisiert hat (intern hat man mit 38% gerechnet), konnte die SPD nichts zurückgewinnen, sondern hat dazu noch verloren. Dort hat man mit mindestens 25% gerechnet.

    Den Blick einzig auf das diesjährige und das letztmalige Wahlergebnis verengt, war es kein Debakel. Bezieht man die Erwartungshaltung mit ein, dann war es besagte Katastrophe für die SPD.

  • Naja, man kann es natuerlich auch als grossen Erfolg sehen, dass die SPD zweitstaerkste Partei wurde. Angesichts der Leistungen der Partei ist das wirklich ein grosser Erfolg.
    Gleiches gilt fuer die Union. Dass die drei Parteien zusammen immer noch auf 58% der Stimmen kommen, ist fuer mich unverstaendlich.