Es bleibt die Frage, ob das politische Kalkül der SPD aufgeht und sie nicht einen Phyrrussieg eingefahren. Klar, im ersten Augenblick wirken Merkel und die Koalition beschädigt, aber längerfristig haben sich die Linken nicht gerade für Rot-Rot-Grüne Bündnisse in der Zukunft empfohlen.
Politik-Thread
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stefan13 -
16. August 2007 um 14:10 -
Geschlossen
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Das Problem von Rot-Grün war natürlich, einen Kandidaten zu finden, der nah genug am konservativ-liberalen Lager steht, um Wulff aus diesem einige Stimmen zu nehmen und somit der Koalition zu schaden und zugleich für die Linke "wählbar" ist (Ernst hat vorhin übrigens gesagt, was er unter wählbar versteht: Hartz-Reformen komplett abschaffen, sofort raus aus Afghanistan, etc.).
Sie werden es sich dennoch als Sieg verbuchen, dass es über drei Wahlgänge ging, im Endeffekt geht schwarz-gelb ja auch mit einer deutlichen Schramme aus der Wahl. Die Abweichler aus den bürgerlichen Reihen kann ich im Übrigen in dem Fall absolut nicht verstehen und bisher hat sich ja auch noch niemand zu Wort gemeldet. Natürlich wäre Gauck ein guter Bundespräsident, aber das ist Wulff ja wohl zumindest aus Sicht des konservativ-liberalen Lagers auch. Angesichts dieser prekären Situation der Koalition muss sich jeder Abweichler bewusst gewesen sein, dass er mit seiner Stimme für Gauck Neuwahlen im Bund einläuten könnte. In Anbetracht dessen, dass diese Entscheidung ja nun wirklich auf den Politikalltag kaum Einfluss nehmen wird, sehe ich keinen vernünftigen Grund dafür, für Gauck zu stimmen.
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Sehr langer und interessanter Politiknachmittag. Auffallend waren doch die vielen "Abweichler" im ersten Wahlgang. Daher hat es mich gewundert, dass Wullf im Dritten dann sogar die absolute Mehrheit erreicht hat. Das Verhalten der Linken ist nicht besonders verwunderlich, aber mit dieser Entscheidung haben sie sich sehr ins eigene Fleisch geschnitten. Eine Unterstützung Gaucks hätte sich sehr positiv auf das Ansehen der Partei ausgewirkt. Nunr werden sie es sehr schwer haben an Regierungen beteiligt zu werden. Ich glaube auch, dass der Wähler das Verhalten durchaus zu deuten weiß.
Ich hoffe sehr, dass nicht alle Gauck- Wähler aus dem Regierungslager ihre Stimme im ersten Wahlgang für Gauck abgegeben haben um einen "Denkzettel" zu verpassen. Dazu ist die Wahl eines Bundespräsidenten nicht der richtige Ort. Die Wahl ist geheim und steht unter keinem Fraktionszwang. Es wäre schön, wenn die Männern und Frauen aus Überzeugung, dass Joachim Gauck ein besserer Kandidat ist, ihre Stimme abgegeben haben. Vermutlich ist dies nicht der Fall, was zeigt, dass zu viele Politiker in einem Dauerwahlkampf sitzen und jede Möglichkeit für eine Generalabrechung nutzen.
Respekt wieder an Phoenix, die eine sehr sehenswerte neunstündige Sendung auf die Beine gestellt haben. Ich bin wirklich froh, dass es diesen Sender gibt.
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Die Linke hat sich ja auf grandiose Art und Weise selbst ins Abseits gestellt. Denn, selbst wenn es 20 Gründe gibt, warum Gauck für die SED nicht wählbar ist, es bleibt der Bevölkerung wohl vor allem im Gedächtnis, dass sie ihn nicht wählen, wegen der Tätigkeit als Stasi-Aufklärer. Btw: Muss ich sagen, dass ich es extrem peinlich finde, wenn jemand wie Jochimsen erzählen will, die DDR sei kein Unrechtsstaat gewesen. Dazu gab es heute im Ersten ein klasse Statement: "Jochimsen ist eine typische westdeutsche Altlinke, die sich zwar Gedanken über die Menschenrechte in Afrika und Südamerika macht, der es aber vollkommen egal ist, dass jahrelang auf deutschem Boden, in direkter Nachbarschaft die Menschenrechte mit Füßen getreten wurde." Von wem das war, weiß ich leider nicht mehr, trifft für mich aber den Punkt.
btw: Schaut gerade jemand "Hart aber fair"? Udo Lattek mit 'nem super Fazit... Natürlich liegt das Problem in Missgunst und Neid... youtube.com/watch?v=NsOSpVbVbs s
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Jeder, der sich auch nur ein wenig mit Politik beschäftigt, sollte mit dem heutigen Tag ENDGÜLTIG erkannt haben, dass die Linke untragbar ist und eigentlich nur eine Nachfolgepartei zur SED darstellt. Nichts Anderes ist diese Partei und deshalb hoffe ich sehr, dass sie in Zukunft nie die Chance haben wird, in einer Regierung beteiligt zu sein. Denke, dass dafür die Chancen recht gut stehen - auch durch die Verweigerung von heute. Das Verhalten nach der Wahl wurde ja einige Beiträge weiter oben schon beschrieben, ich finde das genauso daneben.
Die Gründe für die Abweichler sind mir natürlich nicht bekannt. Sollten diese Abweichler aber nicht für Wulff gestimmt haben, um die Bundesregierung abzustrafen, so wie es einige Experten schon spekuliert haben, so habe ich dafür kein Verständnis. Man kann auf anderem Weg seinen Unmut kundtun, aber nicht bei einer Bundespräsidentenwahl, wo es um etwas ganz Anderes geht. Und dass Wulff im 3. Wahlgang plötzlich die absolute Mehrheit hatte, macht das Ganze nur noch seltsamer. Da hätte man sich 2 Wahlgänge wohl auch sparen können..
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Wulff wird mit Hilfe der Linkspartei zum Bundesaugust.....da muß man ja Lachen.
Mal schauen ob wenigstens ein paar aus der CDU den Moralischen bekommen@Jan...sehe anders. Es zeigt mal wieder das selbst die CDU sich der Linkspartei bedient wenn es der eigenen Sache dient (etwas was sie der SPD immer vorwerfen)
Wäre die CDU Konsequent gewesen (zu dem was sie immer Moralisch gegen die Linkspartei ab lassen), hätten sie Wulff nach dem zweiten Wahlgang zurück gezogen und hätten ihn nicht mit Hilfe der Linkspartei ins Amt hieven lassen....so schauts doch aus.
Die Linkspartei war Konsequent.....andere eher nicht.und noch etwas...nur weil man von einer Partei zur Wahl eingeladen wurde (es waren ja nicht nur Politiker am Start), muß man noch lange nicht das Kreuz dort machen wo es die Entsprechende Partei gerne hätte. Das hat auch etwas mit Demokratie zu tun. Die Bundespräsidenten Wahl ist eine Persönlichkeitswahl...traurig genug das diese für Parteipolitische Spirenzchen missbraucht wird.
Dabei von "Abweichlern" zu Sprechen hat mit Demokratie nichts zu tun. -
Das was der Klapper da sagt, ist natürlich der Eindruck, den die SPD gerne erwecken möchte. Dabei verkennt man aber, dass Wulff im letzten Wahlgang auch gewählt wurde, wenn alle Linken für Gauck gestimmt hätten. Das Manöver ist zu einfach und zu durchsichtig - auf der einen Seite behaupten und vorzuwerfen, die CDU hätte sich der Linken bedient und im gleichen Atemzug es zu bedauern, dass die Linke nicht im ersten Wahlgang geholfen hat - der geneigte Bürger wird das als Parteitaktik erkennen und abtun. Am Ende zählt das Ergebnis und da steht eine absolute Mehrheit für Wulff aus dem bürgerlichen Lager, aus den "Denkzetteln" für die Koalition gilt es die richtigen Schlüsse zu ziehen.
gelt: Auch die ARD hat sich ihrem Auftrag gerecht gezeigt und ist nahezu die ganze Zeit live drauf geblieben.
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so schauts aus!
Dass Wulff nun mit den Stimmen der Linkspartei gewählt wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Sicherlich sind etliche Wahlmänner/-frauen des "bürgerlichen Lagers" nach dem Rückzug der Kandidatin der Linken auf die "Parteilinie" eingeschwenkt, um einen Überraschungssieg von Gauck und damit eine noch deutlichere Watschn für die Regierung zu verhindern. Aber die Linken haben sich mehr oder weniger komplett enthalten.
Was also ist das Fazit dieser Wahlfarce:
- Die Wahlmänner/-frauen sind nur ihrem Gewissen verpflichtet. Fraktionszwang existiert nicht. Selten so gelacht.
Am Ende zeigt das Abstimmungsverhalten im 3. Wahlgang deutlich, dass hier nicht die Wahl eines geeigneten Kandidaten im Vordergrund stand, sondern Realpolitik. Zumal interessanterweise Gerade Gauck ja schonmal kandidieren sollte...als Vorschlag der CDU.Alles in allem: Glückwunsch an unseren Bundeswulff. Und ein kleiner Tipp: Niemals sagen, was Du tatsächlich denkst, sonst bist du ganz schnell wieder weg
PS: Das Enthalten der Linken mag zwar konsequent erscheinen, konterkarriert aber imho die Aufgaben der Bundesversammlung. Wenn man keine Meinung hat (d.h. sich nicht für einen Kandidaten entscheiden möchte, sei es im ersten oder 400. Wahlgang),dann sollte man gar nicht erst an der Bundesversammlung teilnehmen.
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Wulff wird mit Hilfe der Linkspartei zum Bundesaugust.....da muß man ja Lachen.
Mal schauen ob wenigstens ein paar aus der CDU den Moralischen bekommen@Jan...sehe anders. Es zeigt mal wieder das selbst die CDU sich der Linkspartei bedient wenn es der eigenen Sache dient (etwas was sie der SPD immer vorwerfen)
Wäre die CDU Konsequent gewesen (zu dem was sie immer Moralisch gegen die Linkspartei ab lassen), hätten sie Wulff nach dem zweiten Wahlgang zurück gezogen und hätten ihn nicht mit Hilfe der Linkspartei ins Amt hieven lassen....so schauts doch aus.
Die Linkspartei war Konsequent.....andere eher nicht.
Netter Versuch, der Union jetzt hier mit der Linkspartei an den Karren fahren zu wollen, klappt aber leider nicht. Wie bitte soll sich die CDU bei einer geheimen Wahl der Linkspartei bedienen? Als Jochimsen vor dem dritten Wahlgang zurückgezogen hat war doch überhaupt nicht vorauszusehen, dass sich die Kommunisten der Stimme enthalten. Sie hätten ja genauso auch für Gauck stimmen können. Dass die Uion hier taktiert hat und Wulff bewusst mit den Stimmen (oder Nicht-Stimmen) der Linken ins Amt hat wählen lassen ist schon weit an den Haaren herbei gezogen. -
Natürlich ein Dämpfer für Frau Merkel, der wohl auch nicht schaden dürfte, wenn es natürlich auch nach aussen nicht gut zu verkaufen so ein Verhalten in den eigenen Reihen.
Aber was die SED da abzieht ist schon mehr als nur lächerlich, sie zeigten mal wieder auf grandiose Weise, das eine Linksextreme genausowenig gebraucht wird wie jede Rechtspartei. Aber sie haben sich ja eigentlich nur ins eigene Fleisch geschnitten, das aber dafür konsequent würde ich sagen.
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Diese "Abweichler"-Diskussion will immer die SPD schüren. Wiefelspütz bohrte gestern bei der Phoenix-Runde andauernd in dieses Loch, wie uneins doch die Schwarz-Gelbe Koalition sei. Daß von Seiten der FDP auf Nachfrage gleich der Schwarze Peter der Union gesucht werden sollte ist genauso dumm gewesen. Wenn ich, Tiefschwarzer, als Wahlmann dort abgestellt worden wäre, ich wüßte nicht ob ich für Wulff gestimmt hätte. Die Gründe wurden schon genannt. An Sympathie und Macht hat Merkel innerhalb der Regierung eher nicht verloren. Vielmehr in den eigenen Reihen bis runter zur Basis. Alleine die Nominierung Wulffs war einzig der Stabilisierung der Macht in den eigenen Reihen zu nutze. Ein Gauck wäre als Unionskandidat wäre perfekt gewesen. Alleine schon in Bezug auf die Rolle der Linken und SPD bei den nächsten Bundestagswahlen. Eine Rot-Rote Regierung unter dem ehem. Leiter der Stasi-Behörde als Bundespräsi? Honecker würde sich im Grabe umdrehen....
Apropos Linke. Die Show die Gysi vor dem dritten Wahlgang bei der PK da abzog hat er nicht nötig. Aber daß eine Fraktion nahezu komplett sich enthält zeugt wieder einmal, daß diese Partei noch nicht in der Demokratie angekommen ist. Für mich DIE grossen Verlierer des gestriegen Tages!
chris
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Hoffentlich sehen auch möglichst viele der ca. 10 % Linksextremismuswähler, dass diese Partei alles andere, aber nicht die Demokratie verinnerlicht hat. Aber solange Leute auf diese populistischen und realitätsfremden Forderungen der Linkspartei reinfallen, die ihnen das blaue vom Himmel versprechen, wird sie weiterhin in den Parlamenten sitzen.
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Frechheit was sich die schwarz-gelbe Chaotentruppe so leistet: http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1008951
Wie war das noch mal mit Sparpaket und Gürtel enger schnallen.......scheint für Mutti wohl nicht zu gelten. 220.000 EUR für einen Flug nach Südafrika, um Fußball zu schauen..... . Wie hoch ist unser Defizit ?
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Nun also doch: Faktische Steuererhöhung durch Schwarz-Gelb: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz…,704309,00.html
Hoffentlich müssen wir uns da nicht mehr bis 2013 antun........welche Idioten haben die eigentlich gewählt?
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reiss dich mal zusammen, selke.
@admins: bei beleidigungen mal durchgreifen.ich hoffe nur, ich muss mir dich nicht mehr 2013 antun.
ansonsten: früher war alles besser und mit grün und verschiedenen rot-schttierungen hätte es das alles nicht gegeben...
cu stefan13
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ansonsten: früher war alles besser und mit grün und verschiedenen rot-schttierungen hätte es das alles nicht gegeben...
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ne, die fahren ja bahn. So wie sigmar gabriel
Dass der Dienstwagen leer nebenher fahren muss, damit man ab ZielBahnhof nicht laufen muss, muss ja keiner wissen -
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Gern geschehen ....
Ehrlich gesagt, ich hab auch keine Idee, wie man das marode Gesundheitssystem sanieren könnte, aber vieleicht kann mir ja jemand plausibel erklären, warum wir in Deutschland ca. 150 gesetzliche Kassen brauchen (die alle nen schweineteuren Verwaltungsapparat haben) und schon wieder über die Rettung einzelner BKKs reden
P.S.: Ich hab vor einem Jahr lange überlegt, aber jetzt bin ich ganz froh, dass ich mich dieser Solidargemeinschaft entzogen hab -auch wenns egoistisch klingt
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P.S.: Ich hab vor einem Jahr lange überlegt, aber jetzt bin ich ganz froh, dass ich mich dieser Solidargemeinschaft entzogen hab -auch wenns egoistisch klingt
Ich wünsche dir das sich das nicht ändert
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Bin unschuldig, hab S/W/Orange gewählt...
Da Rösler scheiterte, sollte er zurück treten... Hat er ja selbst großkotzig bei Antritt angekündigt. -
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