Hochrisikospiele im Sport

  • Bis die nächsten Populisten ein Instrument entdeckt haben, mit dem sie gegen unliebsame Demonstrationen oder Veranstaltungen vorgehen können, wenn sie die hohen Personalkosten der Polizei auf die Veranstalter abwälzen. Mit dem Ziel das Veranstalter dann lieber gleich absagen.
    Noch mag es nur um den Profifußball gehen. Aber schon jetzt sind wir bei einer Zuschauerzahl von ab 5000 Personen. Wo da Profifußball veranstaltet wird bleibt mir ein Rätsel. Und die Schwelle wird nach und nach weiter sinken.
    Es werden sicher auch Stimmen laut werden warum X-Tausend Polizisten eine Demo absichern und vom Steuerzahler bezahlt werden müssen, oder Volksfeste wie das Oktoberfest.
    Und hier sehe ich wie andere schon die Gefahr, dass die Polizei dann bald überall die Hand aufhalten will. Die Polizei soll eine Veranstaltung schützen? Das kostet dann aber! Du willst gegen Rechtsextremismus demonstrieren? Ja dann bezahle halt die Polizei dafür.

    Ich habe ja nur darauf gewartet, dass du dich zu diesem Thema äußerst. Auch inhaltlich lag ich nicht weit daneben. :)

    Ansonsten mal einen Ganz runterschalten: Wir reden hier nicht von den 260 "normalen" Spielen der Bundesliga, sondern von den 20 Hochrisikospielen pro Saison. Also warum sollte für jede x-beliebige Demo oder Volksfest irgendeine Änderung eintreten? Kommen wir also zu den Hochrisikospielen zurück, hier müssen sich eben die Clubs im Vorfeld was überlegen und auch mal gegen ihren Schwarzen Block aktiv werden. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass bei Rostock-Dresen oder Bremen-Hamburg die Vereine im Vorfeld alles getan haben, um das zu erwartende Hochrisikospiel zu unterbinden.

  • Du kannst mir doch nicht erzählen, dass bei Rostock-Dresen oder Bremen-Hamburg die Vereine im Vorfeld alles getan haben, um das zu erwartende Hochrisikospiel zu unterbinden.

    Erkläre mir mal bitte, was die Klubs im Vorfeld machen könnten, damit die Polizei die Spiele nicht als Hochrisikospiele werten würde?

  • Nur mal so meine Erfahrungswerte zu früher und heute. Meine Tante hat ihr Leben lang ganz nah am RWE-Stadion gewohnt, knapp neben dem Bahnhof, wo die gegnerischen Fans angekommen sind. Und wenn ich mich so erinnere, was da in den 80er Jahren los war und was jetzt da los ist, kann ich ganz klar sagen, dass es heute lange nicht mehr so schlimm wie früher ist und viel friedlicher abläuft.

    Was hat sich also geändert? Warum wird das heute als schlimmer angesehen, was früher erst gar nicht diskutiert wurde? Und bevor jemand fragt, ich finde das früher wie auch heute echt Kacke, deshalb war ich auch nie wirklich Fußballfan. Die Gesellschaft hat sich wohl geändert, die schlimmen Vorfälle meiner Meinung nach nicht, sondern eher verbessert.

  • Früher gab es auch Ausschreitungen, Prügeleien..

    Was ist nun m.E. anders:

    Organisierte Randale

    Gesunkene Hemmschwelle exzessiver Gewalt

    Hass gegenüber der Polizei

  • Organisierte Randale

    Gesunkene Hemmschwelle exzessiver Gewalt

    Hass gegenüber der Polizei

    Ist nichts Neues! Vielleicht gab es früher nur kein Sozial Media, welches alles bis aufs Kleinste überall breittritt? Ich könnte mir vorstellen, dass das auch ein stückweit daran liegt, dass es heute anders wahrgenommen wird. Viele Dinge hat man früher einfach nicht so wahrgenommen, weil man es gar nicht mitbekommen hat, aber gegeben hat es sie trotzdem.

    Einmal editiert, zuletzt von Alec63 (15. Januar 2025 um 18:37)

  • Du kannst mir doch nicht erzählen, dass bei Rostock-Dresen oder Bremen-Hamburg die Vereine im Vorfeld alles getan haben, um das zu erwartende Hochrisikospiel zu unterbinden.

    Vor wenigen Wochen erst Cottbus - Rostock, ein Hochrisikospiel was am Ende keines war. Alles friedlich, es gab Rostocker in den Heimblöcken und das ganze war ein Fußballfest.
    Ich war irgendwann 2015 oder so auch mal mit der Verwandschaft in Cottbus, auch damals gegen Rostock. Selbst meine ältere Verwandschaft fand das ganze übertrieben von der Polizei und empfand diese auch als viel bedrohlicher als den Rostocker Anhang. Passiert ist auch bei diesem Spiel, nichts.
    Auch Dresden - Rostock zuletzt, was ist denn passiert?
    Fantrennung und co. gibt es ja auch bei allen 0815 Spielen. Aber Panzerwagen, Wasserwerfer und co. sind in fast allen Fällen völlig überflüssig. Und hier scheint mir die Polizei einfach zu vorschnell Spiele als Hochrisikospiele einzustufen. Selbst dann wenn es seit Jahren keine nennenswerten Vorfälle mehr zwischen Fanlagern beider Vereine gegeben hat.

  • Erkläre mir mal bitte, was die Klubs im Vorfeld machen könnten, damit die Polizei die Spiele nicht als Hochrisikospiele werten würde?

    Ich bin absolut kein Veranstaltungsprofi. Aber wenn ich sehe, welche gewaltbereiten Fans in die Stadien kommen oder die Menge an Pyros, dann fällt es mir schwer zu glauben, dass der Verein alles dagegen unternommen hat. Zur Not Ausweispflicht und weiteres.

    Vor wenigen Wochen erst Cottbus - Rostock, ein Hochrisikospiel was am Ende keines war. Alles friedlich, es gab Rostocker in den Heimblöcken und das ganze war ein Fußballfest.
    Ich war irgendwann 2015 oder so auch mal mit der Verwandschaft in Cottbus, auch damals gegen Rostock. Selbst meine ältere Verwandschaft fand das ganze übertrieben von der Polizei und empfand diese auch als viel bedrohlicher als den Rostocker Anhang. Passiert ist auch bei diesem Spiel, nichts.
    Auch Dresden - Rostock zuletzt, was ist denn passiert?
    Fantrennung und co. gibt es ja auch bei allen 0815 Spielen. Aber Panzerwagen, Wasserwerfer und co. sind in fast allen Fällen völlig überflüssig. Und hier scheint mir die Polizei einfach zu vorschnell Spiele als Hochrisikospiele einzustufen. Selbst dann wenn es seit Jahren keine nennenswerten Vorfälle mehr zwischen Fanlagern beider Vereine gegeben hat.

    Grundsätzlich ist die Polizei natürlich in der Bringschuld, denn sie muss die Sicherheit ja gewähren. Wenn es 9 Mal friedlich war, kann es beim 10ten Spiel trotzdem knallen. Abgesehen davon glauibe ich nicht, dass die Polizei sich absichtlich so viele Überstunden reindrückt.

    Aber Vorschlag zur Güte: Es liegt nun auf dem Tisch, dass die Polizei die Vereine bei Hochrisikospielen finanziell beteiligen kann. Also könnten die Fans doch jetzt in den nächsten Spielen zeigen, dass sie es nicht dazu kommen lassen werden! Indem sie einfach mal einen Gang zurückfahren und sich friedlich aufführen UND gegen die Krawallmacher solidarisieren.

  • Also,

    Klubs haben keine Entscheidungsgewalt ab wann ein Spiel als Hochrisikospiel eingestuft wird.

    Das beginnt bei Derbys, Spielen mit Vorgeschichte oder auch einfach nur vorschnell durch Gerüchte.

    Für alle Sachen kann ich dir sofort auch Beispiele auf kleinerer Ebene (Eishockey) nennen.

    Klubs haben ausserhalb des Stadions keinerlei ausführende Gewalterteilung, dafür ist die Polizei zuständig (exekutive Gewalt).

    Es klingt immer so einfach, dass man die Störenfriede aus den eigenen Reihen bugsieren soll, aber die Realität sieht eben ganz anders aus.

    Das bedeutet ja nicht, dass die Klubs keine Eigenverantwortung haben, aber der Einflussbereich hat nun einmal Grenzen.

    Im Übrigen finde ich den Weg von NRW besser. Hochrisikospiele weiterhin mit hohem Polizei vor Ort, bei "normalen" Spielen dafür prozentual weit weniger Polizei.

    Seltsamerweise hat dieser Weg Erfolg gehabt.

  • Aber Vorschlag zur Güte: Es liegt nun auf dem Tisch, dass die Polizei die Vereine bei Hochrisikospielen finanziell beteiligen kann. Also könnten die Fans doch jetzt in den nächsten Spielen zeigen, dass sie es nicht dazu kommen lassen werden! Indem sie einfach mal einen Gang zurückfahren und sich friedlich aufführen UND gegen die Krawallmacher solidarisieren.

    Dazu gehört dann aber auch das bei der Polizei die Krawallmacher aussortiert werden und mind. einen Gang zurückgefahren wird. Anstatt das sich der Rest solidarisiert und wegschaut, wenn mal wieder bewusst eskaliert wird.
    Panzerwagen, Wasserwerfer und Maschinenpistolen sollten nicht auf friedliche Fans gerichtet werden.
    Leider aber wird unter dem Mantel "aber die Ultras" nahezu alles befürwortet, was diese Eskalation nicht selten erst beflügelt.
    Ich gehe völlig mit dir mit, wenn es darum geht jenes Klientel aus den Stadion zu sortieren, wenn es eine hohe Gewaltbereitschaft gibt, aber dann bitte auf beiden Seiten.

    Grundsätzlich ist die Polizei natürlich in der Bringschuld, denn sie muss die Sicherheit ja gewähren. Wenn es 9 Mal friedlich war, kann es beim 10ten Spiel trotzdem knallen. Abgesehen davon glauibe ich nicht, dass die Polizei sich absichtlich so viele Überstunden reindrückt.

    Heißt also 9 Jahre Hochrisikospiele obwohl nichts vorgefallen ist, nur aufgrund, aber es könnte ja. Das kann es ja dann auch nicht sein. Entweder es gibt konkrete Gefahren oder es gibt keine. Und wenn es nur beim 10. mal knallt, dann gibt es bei den restlichen Spielen schlicht keine Grundlage für die hohe, vorallem aber auch matialische, Präsens.

  • Klubs haben keine Entscheidungsgewalt ab wann ein Spiel als Hochrisikospiel eingestuft wird.

    Das beginnt bei Derbys, Spielen mit Vorgeschichte oder auch einfach nur vorschnell durch Gerüchte.

    Für alle Sachen kann ich dir sofort auch Beispiele auf kleinerer Ebene (Eishockey) nennen.

    Ich stelle mir gerade vor wie die Polizeidirektion Görlitz eine Rechnung schreibt, weil die B1 Crew aus Ravensburg einen Bus nach Weißwasser organisiert hat. Obwohl am Ende wirklich alles friedlich blieb.
    Auch wenn das derzeit noch völlig unrealistisch ist, so kann ich der ganzen Sache einfach mal gar nichts abgewinnen.