Aktuelle politische Lage in Deutschland

  • Und zu den Beamten/Lehrern: Bereits vor dem Studium oder Aufnahme des Beamtenverhältnisses weiß ich, dass mein Dienstherr mich an verschiedenen Orten in seinem "Herrschaftsbereich" einsetzen kann. Deshalb Augen auf bei der Dienstherrenwahl.

    Wenn ich heute Leibeigener des Staates Lehrer werden will, dann hab ich genau welche alternativen Möglichkeiten bei der Auswahl des Dienstherrn?

  • Wenn ich heute Leibeigener des Staates Lehrer werden will, dann hab ich genau welche alternativen Möglichkeiten bei der Auswahl des Dienstherrn?

    Wieviele Bundesländer haben wir?

    In Wieviele Schulkreise sind die dann nochmal unterteilt?

    Da gibt es schon genügend Möglichkeiten.

  • Wieviele Bundesländer haben wir?

    In Wieviele Schulkreise sind die dann nochmal unterteilt?

    Da gibt es schon genügend Möglichkeiten.

    Verstehe ich das richtig? Man kann es umgehen, zum Beispiel irgendwo innerhalb Bayerns hinversetzt zu werden und umziehen zu müssen, indem man zum Beispiel einfach nach NRW umzieht und sich hier bewirbt, mit der Gefahr, dann innerhalb dieses Bundeslands versetzt zu werden? ;)^^

    Schulkreise bringen dir hier gar nichts, weil man als Lehrer in der Regel Landesbeamter und nicht Kommunalbeamter ist...


    Gibt es nicht vorallem in Sachsen viele Lehrer die nicht verbeamtet sind?

    Ja und ich halte es ehrlich gesagt für keine gute Lösung, wenn Lehrer im Angestelltenverhältnis arbeiten müssen.

    Einmal editiert, zuletzt von true-blue (19. Dezember 2024 um 14:04) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von true-blue mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Wieviele Bundesländer haben wir?

    In Wieviele Schulkreise sind die dann nochmal unterteilt?

    Da gibt es schon genügend Möglichkeiten.

    Konkretes Beispiel:

    Mein Sohn hat momentan eine Referendarin in der Grundschule, die nach diesem Schuljahr fertig wird. Sie wohnt nicht so weit weg, ihr gefällt es an unserer Schule und die Schule würde sie gerne direkt behalten. Was passiert? Sie muss im kommenden Jahr nach Oberbayern. Wohin genau, erfährt sie ca. 1-2 Wochen vor Schulbeginn. Das kann Freising sein aber auch Berchtesgaden oder Garmisch-Partenkirchen. Sie ist total am abkotzen und meinte auch, dass dies der Grund sei, warum einige Studienkolleginnen bereits schon wieder das Handtuch geworfen haben.

    Möglichkeiten gäbe es zuhauf, aber lieber werden sämtliche Quereinsteiger an ihrer Wunschschule genommen anstatt die "richtigen" Grundschullehrer vielleicht mal heimatnäher einzusetzen. Da würde mir an ihrer Stelle auch die Hutschnur hochgehen.

  • Bei den Totalverweigerern reden wir von etwa 3 von hundert. Also runde 3 Prozent. Wen überhaupt.
    Aber nochmal es ist total sinnlos etwas zu fordern, wenn es die Gegebenheiten nicht zulassen. Bürgergeldempfänger in Nürnberg wird eine Arbeitsstelle in München angeboten. Der Bürgergeldempfänger würde sogar die Stelle bekommen. Problem bleibt da wieder eben die Wohnung. Und kaum ein Bürgergeldempfänger bekommt sofort einen Arbeitsplatz, der dann eine Wohnung in München zulässt.
    Und auch wenn es einigen nicht gefällt, so sollte bedacht werden, dass viele Bürgergeldempfänger ein so kleines soziales Umfeld haben, dass sie kaum bereit sind, das bisschen aufzugeben, was sie haben. Verständlicherweise, wie ich finde.
    Wiederum mein Beispiel. Ich bin 71 geboren. Seit 88 im Beruf gewesen und bis auf meine Zeit beider marine, 2 Jahre, 3Monate und 14 Tage, nie arbeitstechnisch weiter weg wie von Füssen entfernt wie 20 km gewesen. Ich bin hier verwurzelt. Das ist meine Heimat, meine Stadt, hier sind Freunde und Bekannte und da wir immer noch ein Eishockeyfan Forum ist auch mein Verein.
    Wir waren sogar kurz davor von hier in die Heimat von meiner Frau zu ziehen, damit diese näher bei ihren Eltern ist. Wir sind dann für 2 Wochen hochgefahren, um mal zuschauen wie das funktioniert und um bei den Ämtern persönlich vorzusprechen. Und obwohl Aachen und Umgebung angeblich lebenswert seien, bin ich in den 2 Wochen schon eingegangen wie eine Mehlprimel.
    Es gibt eben Dinge, die hören sich auf dem Papier wahnsinnig einfach und sogar logisch an. Nur die Realität ist eine völlig andere. Es ist eben NICHT so leicht von Menschen zu verlangen, einfach so mal ihre vertraute Umgebung zu verlassen.

  • Bei den Totalverweigerern reden wir von etwa 3 von hundert. Also runde 3 Prozent. Wen überhaupt.
    Aber nochmal es ist total sinnlos etwas zu fordern, wenn es die Gegebenheiten nicht zulassen. Bürgergeldempfänger in Nürnberg wird eine Arbeitsstelle in München angeboten. Der Bürgergeldempfänger würde sogar die Stelle bekommen. Problem bleibt da wieder eben die Wohnung. Und kaum ein Bürgergeldempfänger bekommt sofort einen Arbeitsplatz, der dann eine Wohnung in München zulässt.
    Und auch wenn es einigen nicht gefällt, so sollte bedacht werden, dass viele Bürgergeldempfänger ein so kleines soziales Umfeld haben, dass sie kaum bereit sind, das bisschen aufzugeben, was sie haben. Verständlicherweise, wie ich finde.
    Wiederum mein Beispiel. Ich bin 71 geboren. Seit 88 im Beruf gewesen und bis auf meine Zeit beider marine, 2 Jahre, 3Monate und 14 Tage, nie arbeitstechnisch weiter weg wie von Füssen entfernt wie 20 km gewesen. Ich bin hier verwurzelt. Das ist meine Heimat, meine Stadt, hier sind Freunde und Bekannte und da wir immer noch ein Eishockeyfan Forum ist auch mein Verein.
    Wir waren sogar kurz davor von hier in die Heimat von meiner Frau zu ziehen, damit diese näher bei ihren Eltern ist. Wir sind dann für 2 Wochen hochgefahren, um mal zuschauen wie das funktioniert und um bei den Ämtern persönlich vorzusprechen. Und obwohl Aachen und Umgebung angeblich lebenswert seien, bin ich in den 2 Wochen schon eingegangen wie eine Mehlprimel.
    Es gibt eben Dinge, die hören sich auf dem Papier wahnsinnig einfach und sogar logisch an. Nur die Realität ist eine völlig andere. Es ist eben NICHT so leicht von Menschen zu verlangen, einfach so mal ihre vertraute Umgebung zu verlassen.

    Ich denke, mit dem sozialen Umfeld wird dir niemand widersprechen.

    Nur, warum verlangt / akzeptiert man das dann bei den unterschiedlichsten anderen Berufsgruppen? Warum ist es bei denen zumutbar und bei anderen nicht? Das Argument "das hätte man wissen müssen, bevor man den Beruf wählt" ist in meinen Augen nicht nur schlecht, sondern sogar etwas arrogant und hochnäsig. Manche Menschen haben sich in jungen Jahren aus den unterschiedlichsten Gründen für ihren Beruf entschieden. Da wechselt man später auch nicht mal eben so den Beruf / die Branche, genau so wenig, wie ein Bürgergeldempfänger jeden angebotenen Job auch ausüben kann.

    Es ist vermutlich wie immer: Manche haben eine größere Lobby, die lautstark für sie einsteht (vor allem in Wahlkampfzeiten), andere haben eben keine so große Lobby...

  • Privatschulen!?

    Jo, das ist eine echte Alternative. Hab gerade mal auf der Seite des Verbands bayerischer Privatschulen die offenen Stellen angeschaut. Ganze sieben Stück für ganz Bayern. Da kann man so richtig aus dem Vollen schöpfen. Ich frag mich gerade, warum nicht alle Lehramtsstudenten auf diese Idee gekommen sind...:D

  • Ja und ich halte es ehrlich gesagt für keine gute Lösung, wenn Lehrer im Angestelltenverhältnis arbeiten müssen.

    Es wurden vor ein paar Jahren alle Lehrer in Sachsen verbeamtet, die noch nicht 42 waren und die eine reguläre Ausbildung haben (Seiteneinsteiger mit nur einem Fach wurden bewusst außen vor gelassen)

  • Es wurden vor ein paar Jahren alle Lehrer in Sachsen verbeamtet, die noch nicht 42 waren und die eine reguläre Ausbildung haben (Seiteneinsteiger mit nur einem Fach wurden bewusst außen vor gelassen)

    Mehrere Bundesländer haben vor ca. 10-15 Jahren mal gemeint, dass die Verbeamtung nicht sein muss und alle Lehrer Angestellte sein können (theoretisch gibt es ja dagegen nix einzuwenden). Praktisch führte dies dazu, dass diese Bundesländer (ob es alle sind/waren hab ich grad nicht auf dem Schirm) wieder eine Kehrtwende machen und wieder verbeamten. Offensichtlich ist den angehenden Lehrer die Verbeamtung sehr wichtig.

  • Mehrere Bundesländer haben vor ca. 10-15 Jahren mal gemeint, dass die Verbeamtung nicht sein muss und alle Lehrer Angestellte sein können (theoretisch gibt es ja dagegen nix einzuwenden). Praktisch führte dies dazu, dass diese Bundesländer (ob es alle sind/waren hab ich grad nicht auf dem Schirm) wieder eine Kehrtwende machen und wieder verbeamten. Offensichtlich ist den angehenden Lehrer die Verbeamtung sehr wichtig.

    Obendrauf kommt noch, dass man sich gerade in den neuen BL einen schlanken Fuß machen wollte, indem man bei den Lehrern schön was spart. Angestellt statt verbeamtet hat dann nämlich auch so ausgeklügelte Modelle ermöglicht, wie die Lehrer reihenweise mit befristeten Verträgen auszustatten - Sommerferien exklusive. Also bisschen wie die 9-Monatsverträge bei Eishockeyspielern.

    Die Verbeamtung hat man lt. ZweiPi vor kurzem nachtgeholt, vermutlich war man einfach gezwungen, die Notbremse zu ziehen, weil dank Fachkräftemangel sonst gar keiner mehr zu finden gewesen wäre.

    Kurzum: Es ist den Lehrern vielleicht gar nicht so wichtig, den Status des Beamten zu haben. Aber man will auch nicht wie ein Saisonarbeiter behandelt werden und die Unterrichtsvorbereitung in den Sommerferien "kostenlos" ableisten müssen. Und planbar ist mit so einem Vertrag ja auch nix.

  • Ich denke, mit dem sozialen Umfeld wird dir niemand widersprechen.

    Nur, warum verlangt / akzeptiert man das dann bei den unterschiedlichsten anderen Berufsgruppen? Warum ist es bei denen zumutbar und bei anderen nicht? Das Argument "das hätte man wissen müssen, bevor man den Beruf wählt" ist in meinen Augen nicht nur schlecht, sondern sogar etwas arrogant und hochnäsig. Manche Menschen haben sich in jungen Jahren aus den unterschiedlichsten Gründen für ihren Beruf entschieden. Da wechselt man später auch nicht mal eben so den Beruf / die Branche, genau so wenig, wie ein Bürgergeldempfänger jeden angebotenen Job auch ausüben kann.

    Es ist vermutlich wie immer: Manche haben eine größere Lobby, die lautstark für sie einsteht (vor allem in Wahlkampfzeiten), andere haben eben keine so große Lobby...

    Ich gebe dir völlig recht. Gerade mein Beruf ist ein Beruf, wo du die ersten Jahre ein Wandervogel bist. Also entscheidest du dich schon in ganz frühen Jahren, welchen Weg du einschlägst. Ich habe mich entschieden, die sogenannte Zeit, als Jungkoch als Zeitsoldat zu überbrücken und habe mir völlig bewusst die Marine ausgesucht. Und Marineeinheiten sind am Forggensee relativ selten anzufinden. Aber eben DU entscheidest und nicht irgendein anderer, der irgendwie dafür sorgen muss, dass da z.b. genug Lehrer am Werk sind.
    Aber auch hier kann man doch auch sagen, dass bei dem Lehrermangel, den wir nun mal haben, du ziemlich sicher damit rechnen kannst, dass du nicht heimatnah sozusagen stationiert wirst. Wobei ich durchaus versteh das es jemanden schwerfällt, wenn du vom heile Welt Planet plötzlich in Neukölln landest. Ich empfehle mal jeden das Buch "Isch geh schulhof" zu lesen. Wer heute noch Lehrer wird, muss ein Idealist allerersten Ranges sein
    In jungen Jahren fällt dir manches leichter, was im Alter dann kaum noch geht. Im Alter wird es dann, vor allem wenn du gebunden bist und Verantwortung für deine Familie trägst nicht mehr so einfach Du hast Familie vielleicht ein Haus, lebst in Weiden plötzlich, um mal aktuell zu sein, macht dein Arbeitgeber die Firma dicht, weil Insolvenz. Da stehst du jetzt mit Frau, Haus und 2 Kindern. Deine Kinder fühlen sich wohl. Hier sind ihre Freunde und all das, was Kindern wichtig ist. Die Ehefrau hat eine Arbeitsstelle, ihren Freundeskreis. Und dann sollst du von Weiden irgendwo nach dem Hürtgenwald ziehen, weil dort ein Sägewerk dringend einen Mitarbeiter sucht. Was machst du?
    Politiker reden immer leicht daher. Das wahre Leben hat aber eben andere Regeln. Und vielleicht sollte man seine Denkweise mal der Realität anpassen, bevor man irgendwelche Forderungen aufstellt

  • Jo, das ist eine echte Alternative. Hab gerade mal auf der Seite des Verbands bayerischer Privatschulen die offenen Stellen angeschaut. Ganze sieben Stück für ganz Bayern. Da kann man so richtig aus dem Vollen schöpfen. Ich frag mich gerade, warum nicht alle Lehramtsstudenten auf diese Idee gekommen sind...:D

    Es haben sicher nicht alle Lehramtstudenten ein Problem damit im Staatsdienst zu arbeiten. Privatschulen sind eine Alternative.

    Es ist außerdem ein großes Geheimnis, dass man als Lehrer höchstwahrscheinlich im Staatsdienst arbeiten wird. Was ist das denn für eine schräge Diskussion? Es gibt doch eine freie Berufswahl. Es muss niemand Lehrer werden, der nicht will.

  • Wenn ich heute Leibeigener des Staates Lehrer werden will, dann hab ich genau welche alternativen Möglichkeiten bei der Auswahl des Dienstherrn?

    Na ja, Du willst Lehrer werden, Du weißt vor Beginn Deines Studiums wie es hinterher laufen wird. Ich finde diese Praxis auch total bescheuert. Meine Frau ist die ersten beiden Jahre nach ihrem Studium täglich von Puchheim/München nach Murnau gependelt. 80 km einfach und sie musste pünktlich sein.

  • Na ja, Du willst Lehrer werden, Du weißt vor Beginn Deines Studiums wie es hinterher laufen wird. Ich finde diese Praxis auch total bescheuert. Meine Frau ist die ersten beiden Jahre nach ihrem Studium täglich von Puchheim/München nach Murnau gependelt. 80 km einfach und sie musste pünktlich sein.

    Und genau das meine ich ja. Der eine will Lehrer werden und nimmt das Pendeln in Kauf. Der andere will aus dem Bürgergeld raus und kann doch dann das Pendeln auch in Kauf nehmen, oder nicht? Man muss halt so ein Jobangebot mit weiteren Anfahrtswegen als Chance verstehen und nicht als Nachteil...

  • Und genau das meine ich ja. Der eine will Lehrer werden und nimmt das Pendeln in Kauf. Der andere will aus dem Bürgergeld raus und kann doch dann das Pendeln auch in Kauf nehmen, oder nicht? Man muss halt so ein Jobangebot mit weiteren Anfahrtswegen als Chance verstehen und nicht als Nachteil...

    Also wer Lehrer werden will, nimmt das in Kauf. Wer irgendein Jobangebot bekommt, sei es noch so schlecht, muss es tun um Sanktionen zu vermeiden.

    Das soll vergleichbar sein?


    Natürlich, aber darüber diskutieren wir ja eigentlich auch gar nicht...;)^^

    Warum bringst du es dann ins Spiel?

    Einmal editiert, zuletzt von trekronor (19. Dezember 2024 um 16:30) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von trekronor mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Und genau das meine ich ja. Der eine will Lehrer werden und nimmt das Pendeln in Kauf. Der andere will aus dem Bürgergeld raus und kann doch dann das Pendeln auch in Kauf nehmen, oder nicht? Man muss halt so ein Jobangebot mit weiteren Anfahrtswegen als Chance verstehen und nicht als Nachteil...

    Wer das in Kauf nehmen kann, wird dies auch tun. Aber wir reden hier nicht nur von 80km sondern in bestimmten Fällen von ~200km.
    Wie geschrieben ein Freund sollte sich in Chemnitz bewerben. Das sind 185km einfach, über 4 Stunden Fahrzeit pro Tag.(aktuell wären es 5) Und wer die A4 kennt weiß das es nicht selten noch weit länger dauert. Das wurde schon vor Jahren als zumutbar angesehen. Und in bestimmten Fällen mag das auch passen. Aber im Grunde sind solche Pendelstrecken einfach zu weit.
    Auch ein Umzug für den Job ist nicht das große Problem. Nur müssen die Umstände passen. Das heißt jemand möchte seinen Lebensmittelpunkt für den Job verlegen. Ansonsten macht das ganze keinen Sinn.
    Es gibt genug Menschen die wegen dem Job woanders hinziehen. Viele Millionen aus den neuen Bundesländern leben verteilt in ganz Deutschland. Weißwasser hat von fast 40.000 Einwohnern nur noch knapp 15.000 und das zeigt gut, dass Menschen für einen passenden Job auch einen Umzug in kauf nehmen.
    Aber das muss eben für alle Seiten passen. Und nicht weil Sanktionen drohen.