Ich frag mich halt, was das Konzept dahinter ist.
Mir fehlt die Phantasie, dass man in der FDP wirk-
lich glaubt, sich durch die öffentliche Reue und ein
paar Bauernopfer irgendwie aus der Affäre ziehen
zu können
Selbstreflexion ist bei Lindner und Co. anscheinend nicht vorhanden.
Leider kam es zu früh raus, in zwei Monaten wäre deutlich besser für den Niedergang der FDP gewesen. So ist es in sechs Wochen wieder vergessen und nur für Politikinteressierte zur Wahl bedeutend.
Wenigstens wird jemand ausgewählt, der in der D-Day Affäre überhaupt nicht beteiligt war oder von irgendetwas wusste. So macht man einen Neuanfang.
Weil man sich bei der FDP aktuell quasi für "Angriff ist die beste Verteidigung" entschieden hat.
Man will um jeden Preis Christian Lindner als FDP-Chef und öffentliche Spitzenfigur für die Bundestagswahl retten.
Und mit diesem eingeschlagenen Weg gibt es praktisch keine Alternativen, jetzt müssen sie sagen, dass das Handeln von Lindner um das Platzen der Ampel alles richtig war, dass das D-Day-Papier nur eine Nichtigkeit auf der unbedeutenden Mitarbeiterebene war usw.....
Das wird man jetzt so weit wie möglich mit Täuschen, Tarnen, Leugnen, Ahnungslosigkeit, und im Zweifel auch dem einen oder anderen Bauernopfer durchziehen.
Denn ein Neuanfang ist mit Christian Lindner kaum möglich.
Das ist aktuell auch keine mangelnde Selbstreflexion, sondern eine ganz bewusste Entscheidung.
Man setzt einfach darauf, dass der Wähler recht schnell vergisst, und deswegen setzen sie darauf den Lindner an der Spitze zu behalten, den Schaden so weit wie möglichst auf andere abzuwälzen, und dafür dan auch ein paar (Bauern-)Opfer einzugehen.
Und von dieser Taktik kann man jetzt auch kaum noch abrücken ohne dass man dadurch Lindner verlieren würde.
Am Ende entscheidet der Wähler, und es bleibt zu höffen, dass dieser nicht so schnell vergisst, sondern der FDP am 23. Februar die entsprechende Quittung präsentiert, hoffentlich mindestens so deutlich wie bei den letzten Landtagswahlen.