Aktuelle politische Lage in Deutschland

  • Das bedeutet, du musst damals und heute von diesen Regelsätzen gelebt haben.

    Ich bezweifle, dass man heute besser als damals von Sozialleistungen leben kann. Früher konnte man beispielsweise als Student ganz gut mit einem BAföG-Höchstsatz durchkommen, heute sieht das je nach Region komplett anders aus.

    Ich würde persönlich nicht über diese Brücke gehen, über die du gehst. Damals ist nicht heute.


    Und das hat 3liter sicher nicht. Aber er behauptet das dies locker gehen müßte. Nur sind seit Ukrainekrieg die Kosten für Grundnahrungsmittel massiv gestiegen. Und das ist der Teil wo für prozentual das meiste vom Bürgergeld hingeht.

  • Nö würde ich persönlich zum Beispiel nicht.
    Ich würde sie aber zum Schnee schaufeln, Laub kehren oder in die ansässige Tafel zum mithelfen schicken, wenn sie weiterhin ihre Sozialleistungen haben wollen.

    Und bitte nicht wieder etwas durcheinander bringen. Ich rede hier explizit von jemanden der NICHT arbeiten gehen WILL.

    Nix für ungut, aber das ist doch reiner Populismus, hatten wir doch schon mal mit den 1€ Jobs oder wie hiesen die?

    Wir hatten schon mehrere Versuche im örtlichen Bauhof solche Menschen die augenscheinlich gesund sind und in gemeindlichen Sozialwohnungen ganz gut um die Runden kommen.

    Derjenige der nicht arbeiten will, der weiß schon wie er das anpacken muss und mit dem hat keiner eine Freude. Wenn ich nicht will dann will ich nicht, gibt ja genügend Möglichkeiten dass die Arbeitskollegen und der AG verzeweifeln

  • Die landen dann im Knast, ist sicher günstiger als sie mit BG durchzufüttern.

    Die Kosten dem Steuerzahler auch Geld. Können wir mit denen nicht auch irgendwas machen um Geld zu sparen?

    Irgendwie sind diese Diskussionen schon krass, bei denen die Menschen einfach entmenschlicht und rein nach ihrem monetären Wert betrachtet werden. Ist das nicht immer der erste Schritt in ziemlich düstere Zeiten? Du leistest und erwirtschaftest nichts, also bist du nichts Wert - also kannst du auch weg?

    Das mag philosophisch klingen, aber ich mag die soziale Kälte in dieser Debatte nicht, in der Menschen pauschal Unterstell wird sie würden schmarotzen und sich auf der Tasche der Gesellschaft ausruhen.

    Ich finde es außerdem interessant, wie sehr nach unten geschaut wird und dieser Befund schnell feststeht. Schaut jemand nach oben und stellt das dort auch fest?

    Oder sind wir wieder da, wo wir sein sollen? Im Kleinkrieg unten gegen noch weiter unten im vom Wesentlichen Kern der sozialen Ungerechtigkeit abzulenken?

  • Jetzt fang du bitte nicht auch noch so an;);)... Das waren doch nur Beispiele. In städtischen Betrieben (Friedhöfen, Schulen, Schwimmbädern, Parks) etc. würden sich doch mit Sicherheit Aufgaben finden. Aber wenn Sendlinger sagt so etwas gibt es schon, dann ist diese Diskussion eh obsolet...

    Sorry, da habe ich mich etwas im Klein Klein verloren. Aber manchmal sind halt einfach klingende Lösungen mit Haken verbunden die man auf den ersten Blick nicht sieht, das sollte der Tenor meiner eigentlichen Aussage sein.

  • Jetzt haben wir das Maximum mit 40h angesetzt. Lass es mal nur ein paar weniger sein (warum auch immer), da schrumpft der Vorsprung schon. Außerdem ist die Aufnahme einer Arbeit in der Regel mit Mehrkosten verbunden, die man ohne nicht hätte. Im besten Fall 49 € Ticket (was es ja nun auch noch nicht so lange gibt ... und wer weiß wie lange noch). Im schlechteren Fall brauchst du sogar ein Auto und das kann den Rahmen dessen, was vorher auf dem Papier noch vorteilhaft aussieht ganz schnell pulverisieren, egal, was das für ne alte Möhre ist. In München mag das sicher weniger problematisch sein als woanders. Dafür dürfte der Anteil an den übernommenen Wohnkosten deutlich höher ausfallen als im Schnitt, das muss man erstmal verdienen.

    Wenn Du mit dem Einkommen über dem Bürgergeldsatz liegst, bekommst Du Wohngeld. Damit wird der Abstand zum Bürgergeld größer. Wenn Du mit dem Einkommen unter dem Bürgergeldsatz liegst, bekommst Du nur einen Freibetrag und Fahrtkosten. Da gebe ich Dir recht, dieser Abstand ist zu gering. Den Freibetrag erhöhen, kostet aber den Kommunen Geld und das wollte man bisher meiner Meinung nach nicht ausgeben. Bürgergeld wird vom Bund und den Kommunen gezahlt. Bund zahlt die Regelsätze, Kommunen die Mietkosten. Einnahmen der Leistungsbezieher (Erwerbseinkommen, Kindergeld usw.) werden erst mit den Regelsätzen und dann mit der Miete verrechnet. Erhöht man den Freibetrag auf Erwerbseinkommen, müssen die Kommunen ggf. mehr für die Mietkosten zahlen.

  • Die Kosten dem Steuerzahler auch Geld. Können wir mit denen nicht auch irgendwas machen um Geld zu sparen?


    Das war sarkastisch gemeint. ;)


    Irgendwie sind diese Diskussionen schon krass, bei denen die Menschen einfach entmenschlicht und rein nach ihrem monetären Wert betrachtet werden. I

    :thumbup:


    Ja, manchmal fragt man sich schon was es für ein Menschenbild so gibt. X/

    Einmal editiert, zuletzt von Coswiger (3. Dezember 2024 um 16:09) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Coswiger mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Nix für ungut, aber das ist doch reiner Populismus, hatten wir doch schon mal mit den 1€ Jobs oder wie hiesen die?

    Wir hatten schon mehrere Versuche im örtlichen Bauhof solche Menschen die augenscheinlich gesund sind und in gemeindlichen Sozialwohnungen ganz gut um die Runden kommen.

    Derjenige der nicht arbeiten will, der weiß schon wie er das anpacken muss und mit dem hat keiner eine Freude. Wenn ich nicht will dann will ich nicht, gibt ja genügend Möglichkeiten dass die Arbeitskollegen und der AG verzeweifeln

    Wenn ein Mitarbeiter staatlich zugewiesen ist mag das stimmen. Sonst muss sich der Chef auch selbst etwas an die eigene Nase fassen, denn er hat ihn ja eingestellt, so sehe ich das als Chef.

  • Die Kosten dem Steuerzahler auch Geld. Können wir mit denen nicht auch irgendwas machen um Geld zu sparen?

    Irgendwie sind diese Diskussionen schon krass, bei denen die Menschen einfach entmenschlicht und rein nach ihrem monetären Wert betrachtet werden. Ist das nicht immer der erste Schritt in ziemlich düstere Zeiten? Du leistest und erwirtschaftest nichts, also bist du nichts Wert - also kannst du auch weg?

    Das mag philosophisch klingen, aber ich mag die soziale Kälte in dieser Debatte nicht, in der Menschen pauschal Unterstell wird sie würden schmarotzen und sich auf der Tasche der Gesellschaft ausruhen.

    Ich finde es außerdem interessant, wie sehr nach unten geschaut wird und dieser Befund schnell feststeht. Schaut jemand nach oben und stellt das dort auch fest?

    Oder sind wir wieder da, wo wir sein sollen? Im Kleinkrieg unten gegen noch weiter unten im vom Wesentlichen Kern der sozialen Ungerechtigkeit abzulenken?

    Das ist doch totaler Quatsch. Wenn ein Mensch nicht arbeiten kann, gesundheitlich oder pyschisch dann gehört dem geholfen. Dafür ist ein Rechtsstaat da. Ich mach auch keinen Unterschied ob ich mit meiner Putzfrau oder mit anderen Unternehmern rede, für mich ist jeder Mensch gleich und keiner besser, weil er ein paar Euro mehr aufm Konto hat. Sowas hat was mit Erziehung und Anstand zu tun. Aber ich kann nichts weniger abhaben, als Faulheit und dadurch auf Kosten anderer leben. Und in diesen Fällen muss man einschreiten. Wir brauchen in diesem Land mal wieder eine Arbeitsmoral und müssen die Hände hochkrempeln. Wer sich nicht daran beteiligt, bekommt nichts.

  • Das ist doch totaler Quatsch. Wenn ein Mensch nicht arbeiten kann, gesundheitlich oder pyschisch dann gehört dem geholfen. Dafür ist ein Rechtsstaat da. Ich mach auch keinen Unterschied ob ich mit meiner Putzfrau oder mit anderen Unternehmern rede, für mich ist jeder Mensch gleich und keiner besser, weil er ein paar Euro mehr aufm Konto hat. Sowas hat was mit Erziehung und Anstand zu tun. Aber ich kann nichts weniger abhaben, als Faulheit und dadurch auf Kosten anderer leben. Und in diesen Fällen muss man einschreiten. Wir brauchen in diesem Land mal wieder eine Arbeitsmoral und müssen die Hände hochkrempeln. Wer sich nicht daran beteiligt, bekommt nichts.


    Nochmal das geht nicht! Du willst doch nicht unserer Rechtssystem in Frage stellen? ;)

  • Das ist doch totaler Quatsch. Wenn ein Mensch nicht arbeiten kann, gesundheitlich oder pyschisch dann gehört dem geholfen. Dafür ist ein Rechtsstaat da. Ich mach auch keinen Unterschied ob ich mit meiner Putzfrau oder mit anderen Unternehmern rede, für mich ist jeder Mensch gleich und keiner besser, weil er ein paar Euro mehr aufm Konto hat. Sowas hat was mit Erziehung und Anstand zu tun. Aber ich kann nichts weniger abhaben, als Faulheit und dadurch auf Kosten anderer leben. Und in diesen Fällen muss man einschreiten. Wir brauchen in diesem Land mal wieder eine Arbeitsmoral und müssen die Hände hochkrempeln. Wer sich nicht daran beteiligt, bekommt nichts.

    Ich versteh die Idee dahinter, sehe aber die praktische Umsetzung nicht. Dazu sehe ich auch nicht genug Einsparpotenzial im Vergleich zum Aufwand, den man betreiben muss.

    Wenn man dem Staat mehr Geld bescheren will, gibt es effektivere Wege und die gehen über Menschen mit sehr viel Geld, welches sie nicht leistungsgerecht dem Steuersystem zuführen.

    Abgesehen davon wird in der Bürgergelddiskussion nicht im Ansatz so differenziert von Bürgergeldempfängern gesprochen, wie du das in diesem Beitrag tust - bestes Beispiel Herr Lindner am Sonntag bei Miosga.

  • Nochmal das geht nicht! Du willst doch nicht unserer Rechtssystem in Frage stellen? ;)

    Ich will das nach Leistung ausbezahlt wird und das geht sehr wohl. Wer sich nicht beteiligt, erhält auch nichts. Da würde so mancher dann schon seinen Popo vom Sofa bewegen.

  • Ich will das nach Leistung ausbezahlt wird und das geht sehr wohl. Wer sich nicht beteiligt, erhält auch nichts. Da würde so mancher dann schon seinen Popo vom Sofa bewegen.

    Das geht nicht.

  • Wenn ein Mitarbeiter staatlich zugewiesen ist mag das stimmen. Sonst muss sich der Chef auch selbst etwas an die eigene Nase fassen, denn er hat ihn ja eingestellt, so sehe ich das als Chef.

    Eigentlich der gleiche Käse, wie anders rum.

    Gerade ich als Handwerker kann dir sagen, dass es genügend AG Kollegen gibt, ich selber im übrigen auch, die immer mal wieder versuchen Menschen aus diesem nicht enden wollender Bürgergeldkreislauf raus zu holen und es ist halt leider in den aller meisten Fällen nach wenigen Wochen rum mit der Motivation und der Zuverlässigkeit.

    Klar kann ich da sagen, den Fehler mach ich nicht mehr dass ich mir den Ärger mit diesen Typen antue, auf der anderen Seite hatte ich halt schon 2x das Glück dass ich solche Menschen, bei einem fehlte es weit, beim andern nicht ganz so, wieder zurück in die Arbeitswelt gebracht habe.

  • Wir brauchen in diesem Land mal wieder eine Arbeitsmoral und müssen die Hände hochkrempeln.

    Es wurde mich interessieren, wie du darauf kommst, dass diese nicht vorhanden sei? Linnemann erzählt das immer. Es werden aber jedes Jahr Millionen von teils unbezahlten Überstunden geschrubbt. Es arbeiten so viele Menschen wie noch nie in Deutschland (wenn meine letzte Zahl im Kopf noch aktuell ist).

  • Ich will das nach Leistung ausbezahlt wird und das geht sehr wohl. Wer sich nicht beteiligt, erhält auch nichts. Da würde so mancher dann schon seinen Popo vom Sofa bewegen.

    Wie ich schon geschrieben habe, man muss entscheiden wieviel Aufwand man dafür betreiben möchte.

    Des weiteren kaufen wir mit Sozialleistungen sozialen Frieden. Ich will damit sagen, irgendwo muss das "Einkommen" der "Faulen" ja herkommen. Es gäbe dann genug die ihren Popo dann eben nicht zum arbeiten vom Sofa bewegen, sondern ihr Einkommen auf anderen Wegen beschaffen. Aus der Handtasche Deiner Mama, aus Deinem Haus, aus Deiner Firma oder natürlich aus meinem Auto usw.

  • Dann kürze ich soweit, dass sich das Bürgergeld für niemanden mehr lohnt;) Das geht sehr wohl.

    Die Sätze sind nicht willkürlich festgelegt, sondern an Kennzahlen gekoppelt. Stichwort Existenzminimum.

  • Jetzt haben wir das Maximum mit 40h angesetzt. Lass es mal nur ein paar weniger sein (warum auch immer), da schrumpft der Vorsprung schon. Außerdem ist die Aufnahme einer Arbeit in der Regel mit Mehrkosten verbunden, die man ohne nicht hätte. Im besten Fall 49 € Ticket (was es ja nun auch noch nicht so lange gibt ... und wer weiß wie lange noch). Im schlechteren Fall brauchst du sogar ein Auto und das kann den Rahmen dessen, was vorher auf dem Papier noch vorteilhaft aussieht ganz schnell pulverisieren, egal, was das für ne alte Möhre ist.

    Das ist doch die beste Werbung für den flächendeckenden Ausbau eines günstigen ÖPNV und dazugehörigen Ticket-Systems.

    Wenn man arbeitet um das Geld zu verdienen um gerade zu überleben und zur Arbeit zu kommen, ist irgendetwas aus den Fugen geraten.

  • Dann kürze ich soweit, dass sich das Bürgergeld für niemanden mehr lohnt;) Das geht sehr wohl.


    Geht nicht!

    Weil das Existenzminimum höchstrichterlich festgelegt ist.

    Urteil vom 9. Februar 2010
    Regelleistungen nach SGB II ("Hartz IV- Gesetz") nicht verfassungsgemäß
    www.bundesverfassungsgericht.de
    Existenzminimum
    Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat ein Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen E. aus der Menschenwürde in Verbindung mit dem…
    www.bpb.de
  • Aber ich kann nichts weniger abhaben, als Faulheit und dadurch auf Kosten anderer leben. Und in diesen Fällen muss man einschreiten. Wir brauchen in diesem Land mal wieder eine Arbeitsmoral und müssen die Hände hochkrempeln. Wer sich nicht daran beteiligt, bekommt nichts.

    Wie schon erwähnt verstößt dies gegen die Verfassung. Damit zwingst du vielleicht die ein oder anderen in eine staatlich unterstützte Beschäftigung, aber nicht in einen Beruf in dem wir einen Mangel haben. Ich kann auch noch nicht ableiten welchen Wirschaftsaufschwung du dir mit dieser Maßnahme erhoffst. Die Menschen die wirklich nicht wollen und es sich die letzten +20 Jahre geschafft haben keiner geregelten Arbeit nachzugehen, die wirst du mit so etwas kaum erreichen. Was du damit erreichen würdest, wären mehr Obdachlose, eine steigende Kriminalität aber kein Wirschaftswachstum und auch keine bessere Arbeitsmoral.
    Mit Zwangsmaßnahmen hebst du die Arbeitsmoral nicht an. Du erschaffst höchstens neue Probleme.

    Willst du eine andere Arbeitsmoral, dann muss die allgemeine Einstellung in diesem Land verändert werden. Man könnte meinen fast ganz Deutschland besteht nur noch aus Meckerköppen(Wutbürgern) die mit nichts aber auch gar nichts mehr zufrieden sind. Selbst dann nicht wenn sie Eigenheim, zwei Autos, drölf TV Abos, Urlaube, Kinder und alles was heute nahezu standard ist ihr Eigen nennen können.
    Auch sollte sich aber Arbeit mehr lohnen. Nicht unbedingt mit höheren Löhnen sondern mit weniger Abgaben oder komplette Steuerbefreiungen auf Überstunden, Nacht-, Wochenend-, und Feiertagsarbeit.(was zum Teil schon geplant ist) Dann haben vielleicht auch wieder mehr Bock auf mehr Arbeit.