Alles anzeigenIch finde das Lachen wirklich nicht schlimm. Wenn mir jemand meine Arbeit erklĂ€ren wollte, obwohl er keine Ahnung davon hat, wĂŒrde ich vermutlich auch nur mĂŒde lachen. Aber aus irgendeinem Grund glaubt man im Sport automatisch, dass man Ahnung hat, wenn man ein paar Jahre biertrinkend dabei zuschaut.
Hier ist doch das perfekte Beispiel:
Gerade in den Special Teams lassen sich Systeme, Taktiken, SpielzĂŒge â wie auch immer man es nennen will â hervorragend erkennen, weil gröĂtenteils dieselbe Mannschaft (die in Ăberzahl) im Puckbesitz ist und mit kleinen Ănderungen, Anpassungen und individuellen Entscheidungen immer wieder dasselbe macht.
Im Falle Selb (mit der 1. PP Formation der letzten Spiele):
Sproul lĂ€uft mit Scheibe los, Peter und Smith "swingen" hinter ihn â Peter links, Smith rechts. An der roten Linie stehen Raedeke (links) und McMillan (rechts) als "Post-Spieler". Der Plan ist, dass Sproul bis zur blauen Linie kommt und dort den Drop-Pass auf Peter/Smith spielt. Die können dann entweder sofort mit Speed in die Offensivzone laufen, einen Pass untereinander spielen oder per Doppelpass mit Raedeke/McMillan in die Offensivzone eindringen.
Kann der Drop-Pass nicht gespielt werden, weil der PK-Forecheck ihn wegnimmt, dienen Raedeke und McMillan als Backup-Plan. Der erste Pass wird zu ihnen gespielt und sie spielen dann den "Drop-Pass" auf Peter/Smith.
Gegen aggressive Forechecks, bei denen die PK-Spieler schon im Selber Drittel Druck machen, swingen Peter und Smith etwas höher, kommen also nicht bis hinter Sproul, um so den ersten Forechecker ĂŒberwinden zu können. Ist das geschafft, geht es möglichst schnell mit Speed ins Offensivdrittel. Dabei hatte Selb gelegentlich gröĂere Probleme (wie bspw. zuletzt gegen Crimmitschau), aber soweit die Theorie.
Ist man erst mal ĂŒber die offensive blaue Linie gekommen, laufen alle gute Laufwege, um direkt in die Aufstellung zu kommen.
Ich persönlich wĂŒrde das mit kleinen Anpassungen genau so spielen lassen. Die gröĂte Anpassung wĂ€re, dass Sproul den Drop-Pass anscheinend schon an der eigenen blauen Linie spielen sollte â ich wĂŒrde schauen, dass er ihn möglichst erst an der roten Linie spielt und bis dahin selbst laufen kann. Aber wie gesagt, das sind im GroĂen und Ganzen Kleinigkeiten.
Ich möchte hier auch niemandem Ahnungslosigkeit unterstellen. Aber dass man als Trainer lacht, wenn unterstellt wird, dass kein System erkennbar ist, dann kann ich das sehr gut verstehen.
Soweit hast du alles gut erklÀrt und genauso seh ich das auch! War aber von mir nicht so gemeint. Meine Aussage war nicht auf das wie komme ich IM Powerplay ins Gegners Drittel sondern einzeln. Wir wissen zu 90 Prozent nicht bei 5 gegen 5 wie wir ins Gegners Drittel kommen, daher kommt zu meist der lange Pass in die Rundung und dann dem Motto nach "Lauf Forrest lauf" wird versucht an die Scheibe zu kommen was viel zu selten klappt. Sonst schafft man es spielerisch kaum.
Das ander is in der Powerplayaufstellung wird einfach viel zu viel quer gespielt und Kreisel gedraht statt einfach mal zu schieĂen aus guten Positionen die sich auch hĂ€ufig ergeben!
Und im Allgemeinen spielen wir viel zu viele FehlpÀsse, haben zu viele Stopfehler und vertÀndeln uns in unnötige ZweikÀmpfe weil man zu lange braucht einen Pass unter Kontrolle zu bekommen und ihn weiter zu passen.
Wollte nur damit sagen das durchaus ein Spielsystem vorhanden ist, das aber sehr oft durch unseren unzulÀnglichkeiten schlecht umgesetzt wird.