Düsseldorfer EG 2024/2025

  • Du bringst es perfekt auf den Punkt. Irgendetwas spricht immer gegen einen Sponsor oder irgendeine Gruppe fühlt sich missachtet.
    Beispiel Wiesenhof: natürlich ist es leicht gegen Wiesenhof zu argumentieren, da Tierwohl dort sicherlich nicht die höchste Priorität genießt. Nimmt man also den Ökobauern, Neuland oder sowas. Das wird den Vegetariern nicht weit genug gehen. Also etwas veganes. Irgendwann wird aber die Burger und Bratwurstfraktion aufbegehren - und da fängt der Kreis von vorne an.
    Könnten wir jetzt mit Getränken nochmal machen. Jeglicher Alkohol geht natürlich nicht wegen Suchtgefahr, Gesundheitsschädigung usw. Alkoholfreies Bier geht nicht wegen trockener Alkoholiker. Brause oder so ist ganz schlimm wegen Zucker und selbst mit Wasser gibt es Probleme, weil sich bestimmt jemand findet, der gegen den kommerziellen Abbau von natürlichen Ressourcen protestiert.

  • Dieses Thema ist äußerst vielschichtig! In den Filialen von REWE, EDEKA, ALDI, LIDL usw. wird Obst und Gemüse häufig aus Ländern bezogen, in denen die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten problematisch sind. Ein Großteil der Medikamente stammt aus Indien und China(teilweise in Kinderarbeit).
    Bangladesch liefert Kleidung, Atomkraftwerke produzieren Strom, während arabische oder totalitäre Staaten für Benzin und Öl verantwortlich sind. Diese Liste könnte endlos fortgeführt werden und hat Auswirkungen auf unseren Alltag.
    Welche Ethik/Moral ist die angemessene? Welche soll ich anwenden und welche nicht?

    Das sehen viele so, die Argumentation überzeugt mich aber nicht. Wenn ich eine schlechte Sache mache, kann ich gleich alle schlechten Sachen machen? Also wenn ich in meinem T-Shirt aus Bangladesh bei Aldi Avocados shoppen gehe, dann mit meinem Verbrenner nach Hause in die gasgeheizte Wohnung fahre, dann kann ich danach ruhig 10€ an Saudi-Arabien spenden und mir bei der DEG nen Rheinmetall-Schal umhängen?

    Für mich gilt in der Regel: Jedes Übel, das vermeidbar ist, versuche ich zu vermeiden. Und jedes Mal, wenn es gelingt, ist das gut. Egal wie viel Übel ich dann nebenher immer noch unterstütze.

  • Das sehen viele so, die Argumentation überzeugt mich aber nicht. Wenn ich eine schlechte Sache mache, kann ich gleich alle schlechten Sachen machen? Also wenn ich in meinem T-Shirt aus Bangladesh bei Aldi Avocados shoppen gehe, dann mit meinem Verbrenner nach Hause in die gasgeheizte Wohnung fahre, dann kann ich danach ruhig 10€ an Saudi-Arabien spenden und mir bei der DEG nen Rheinmetall-Schal umhängen?

    Für mich gilt in der Regel: Jedes Übel, das vermeidbar ist, versuche ich zu vermeiden. Und jedes Mal, wenn es gelingt, ist das gut. Egal wie viel Übel ich dann nebenher immer noch unterstütze.


    Dann kaufe aber auch T-Shrits von Herrn Krupp und fahre ein E-Auto, so konsequent solltest Du dann schon sein. ^^

  • Dann kaufe aber auch T-Shrits von Herrn Krupp und fahre ein E-Auto, so konsequent solltest Du dann schon sein. ^^

    Das ist genau die Argumentation, von der ich gerade beschrieben habe, warum ich sie nicht sinnvoll finde.

  • Bin mir gerade nicht sicher, ob ich mich unklar ausgedrückt habe oder du mich nur nicht verstehst (oder verstehen möchtest). Naja.

    Ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstanden habe. So jedenfalls wie ich es verstehe, findest du vieles kritikwürdig in der Welt, möchtest aber von Fall zu Fall deine individuelle Konsequenz festlegen. So wie du es beschrieben hast, klingt es für mich arg nach Rosinenpickerei. Vielleicht kannst du nochmals präzisieren, da auch ich verstehe, dass es einen Unterschied in der Umsetzbarkeit gibt, ob ich ein T-Shirt etwas teurer kaufe oder mir ein E-Auto leiste(n kann).

  • Ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstanden habe. So jedenfalls wie ich es verstehe, findest du vieles kritikwürdig in der Welt, möchtest aber von Fall zu Fall deine individuelle Konsequenz festlegen. So wie du es beschrieben hast, klingt es für mich arg nach Rosinenpickerei. Vielleicht kannst du nochmals präzisieren, da auch ich verstehe, dass es einen Unterschied in der Umsetzbarkeit gibt, ob ich ein T-Shirt etwas teurer kaufe oder mir ein E-Auto leiste(n kann).

    Ich glaube, dass du mich dann schon richtig verstanden hast. Man kann es auch gerne Rosinenpickerei nennen, wenn man möchte. Für mich ist hingegen unerklärlich, warum immer alles schwarz-weiß sein soll. Entweder alles oder nichts. Jeder Mensch hat in allen möglichen Bereichen subjektive Werte und Ansichten. Jeder legt dabei individuelle Schwerpunkte. Die einen demonstrieren gegen Rechts, die anderen gegen Links; manche gegen Atomkraft, andere gegen Windenergie; manche Menschen spenden an die Kindernothilfe, andere an Organisationen für Frauenrechte. Und manche machen gar nichts. Man kann nicht jeden Kampf kämpfen, man muss deshalb aber noch lange nicht alles akzeptieren oder sogar unterstützen. Und wenn man sich wie du dafür entscheidet, alles egal zu finden, solange man dafür bekommt, was man will, dann ist das eben so. Jeder wie er mag.