Die Körpersprache war von Anfang an eine andere
Diszipliniert, Agressiv und gekämpft so von Anfang an heute.
Nur ein Bruchteil der Disziplin und Kampf von heute bei Spielen wie am Freitag, dann müsste man sich um PrePlayoffs keine Gedanken machen.
Nachdem ich in letzter Zeit auch immer wieder den Trainer und die Taktik kritisiert habe, muss ich an dieser Stelle einmal sagen: Ich habe diese Saison glaube ich noch kein Füchse-Spiel gesehen, bei dem die Mannschaft so gut auf den Gegner eingestellt schien wie gestern. Da frage ich mich wirklich, ob es einfach andere Vorgaben sind, die es in der Vergangenheit nicht gab, oder ob es das erste Mal war, dass die Vorgaben des Trainers so gut umgesetzt wurden. Tilburg ist das Top-Team der OLN; dass sie Duisburg zwischendurch mal an die Wand spielen und dominieren, ist zu erwarten. Aber die Füchse haben es den Gegnern wirklich nicht leicht gemacht – und das nicht nur durch Kampf.
Weil ich weiß, dass es viele nicht interessiert, verstecke ich meine taktischen Gedanken mal. Wenn es jemanden interessiert, kann er gerne drauf klicken:
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In der neutralen Zone hat Duisburg wie immer einen 1-2-2 Forecheck gespielt, der dann aber zum 1-1-3 wurde, indem sich ein Stürmer an der blauen Linie zwischen oder neben die Verteidiger fallen lässt. Dadurch hatte Tilburg an der blauen Linie weniger Platz, um in die Offensivzone zu kommen und hatte immer wieder Probleme.
Duisburg hatte auch endlich mal eine andere Aufbau-Variante, bei der sich nicht alle 5 Spieler tief anbieten (wie wir es seit dem 1. Spieltag gesehen haben). Stattdessen blieb regelmäßig ein Stürmer oben, um dem Aufbau Platz zu verschaffen, da man den Gegnern nicht erlaubt, mit 5 Mann über die rote oder sogar die blaue Linie vorzurücken. Durch genau so einen einstudiert aussehenden Aufbau ist auch das 2. Duisburger Tor gefallen.
Auch in Überzahl wurde endlich mal nicht stumpf derselbe Aufbau verwendet wie bei 5 gegen 5, sondern es wurde konsequent mit Drop-Pässen gespielt, was erwartungsgemäß hervorragend geklappt hat. Deeg versuchte immer wieder, mit dem Puck bis zur roten Linie zu laufen und dort den Drop-Pass zu spielen, sodass ein Libäck mit Tempo ins Offensivdrittel laufen konnte, während die Unterzahlspieler schon weit zurückgedrängt feststeckten. Wenn sich der erste Forechecker hinter Deeg aufhielt und Druck machte, wurde ein Stürmer an der roten Linie genutzt, um den Drop-Pass zu spielen. Genau so spielt man den Power-Play-Aufbau auch in der NHL und in Europas Top-Ligen.
Auch in der offensiven Zone schien das Powerplay anders eingestellt zu sein, da man durch Deeg natürlich neue Möglichkeiten bekommen hat. Anstelle von Pontus an der blauen Linie, war es jetzt Deeg, teilweise aber mit Pontus zusammen. Dabei wurde viel "nord-süd" (also von oben nach unten und umgekehrt) gespielt, statt nur nach Querpässen zu suchen, wie es heutzutage häufig üblich ist. Es war einfach sehr variabel, was sowohl an neuen Vorgaben als auch einfach an der Kreativität der Spieler (jetzt inkl. Deeg) liegen kann.
Eine letzte Auffälligkeit war der Forecheck in Unterzahl. Genau wie Duisburg hat auch Tilburg versucht, im Aufbau mit Drop-Pässen zu arbeiten, was Duisburg aber konsequent unterbinden konnte. Auch das könnte einfach von den Spielern gut gelöst sein, aber es erschien mir so, als wären alle deutlich besser auf den Gegner eingestellt gewesen als sonst.
Gerne mehr davon.