VORBERICHT LINDAU VS BAYREUTH
Ganze 12 Spiele ergaben sich im Laufe der 47 Jahre des Bayreuther Eishockeys gegen den EV Lindau Islanders. Allesamt in den Jahren 2008 bis 2012 – der gemeinsamen Zeit in BEV – Landesliga und Bayernliga. 9 Siege bei nur 2 Niederlagen und einem Unentschieden (ja das gab es wirklich in der Aufstiegsrunde zur Bayernliga bei einem 4:4 vor 517 Zuschauern) ergeben eine Torbilanz von 70:30 zu Gunsten der Tigers. In der Oberliga hat man in dieser Saison eine Premiere.
Das Team vom Bodensee spielt seit 2016 durchgehend in der Oberliga. Der größte Erfolg war die Teilnahme am Play-Off-Viertelfinale in der Saison 2020/21, wo man mit einem klaren Sweep (1:4, 2:4, 0:6) gegen die Selber Wölfe – den späteren Aufsteiger in die DEL 2 ausschied. In der Saison 2021/22 erreichte man den 9. Tabellenplatz und musste sich in den Pre-Playoffs mit 0:2 (3:6 und 0:5) dem EC Peiting geschlagen geben. In der Folgesaison reichte der 9. Platz nach Abschluss der Vorrunde ebenfalls nur für die Qualifikation zu den Pre-Playoffs, die man aber gegen Füssen mit 1:2 (6:2, 1:2, 3:4) verlor.
Neu im Kader sind Damian Schneider (Moskitos Essen), der schon während der letzten Saison zum Kader stieß. Aus der DEL2 kamen Goalie Dieter Geidl vom ESV Kaufbeuren, aus der Oberliga konnte Max Miller (Höchstadt), Walker Sommer (32 Spiele, 32 Punkte) Nicolas Strodel (33 Spiele – 35 Punkte) und Adriano Carciola (36 Spiele, 48 Punkte) aus Landsberg verpflichtet werden. Aus der ECHL schloss sich Zach Kaiser dem Team an (30 Spiele NCAA – 16 Punkte, 11 Spiele ECHL – 7 Punkte), aus Varese, der zweiten italienischen Liga wurde Mathieu Desautels geholt, der aus 40 Spielen sehr gute 52 Punkte (14/38) holte.
Die interne Scorerstatistik führt in Lindau keiner der Kontingentspieler an. Mit Nicolas Strodel (10 Spiele, 10 Punkte – davon 6 Tore) und Vincenz Mayer (9 Spiele – 10 Punkte) stehen zwei deutsche ganz vorn. Dahinter folgen mit jeweils 9 Punkten Walker Sommer (5/4), Matthieu Desautels (3/6) und Adriano Carciola (4/5). Mit 8 Punkten dazwischen Andreas Farny (3/5). Der dritte Kontingentspieler Zach Kaiser (4/3) kommt aktuell auf 7, Alexander Dosch (1/5) auf 6 Punkte. Die Torhüter Geidl (89%) und Hattler (85%) liegen mit ihrer Fangquote eher unterdurchschnittlich.
Die Powerplayquote liegt bei knapp 20% (8 von 40 Situationen), das Penaltykilling bei schwachen 79% (30/38). Vier Shorthander gegen die Lindauer sprechen hier auch eine deutliche Sprache. Mit nur knapp 9 Strafminuten pro Spiel ist das Team vom Bodensee eines der fairsten – die Toreffizient liegt bei sehr guten 15,7.
Im letzten Spiel zerlegte man Deggendorf in der Fremde mit 7:4. Die drei Spiele vorher verlor man gegen Heilbronn (2:4), Garmisch (0:5) und Memmingen (4:6) vorher gegen Weiden (2:5) und in der Verlängerung zog man gegen Peiting (3:4) und Bad Tölz (3:4) den Kürzeren. 2 Siege in der Verlängerung/Penaltyschießen gegen Höchstadt (5:4) und Füssen (4:3) und ein Sieg im ersten Saisonspiel gegen Passau (6:1) stehen zu Buche. Das bedeutet Rang 8 in der aktuellen Tabelle mit 36 geschossenen Toren bei 40 Gegentoren und 12 Punkten aus 10 Spielen. Da liegt man sicherlich knapp im Soll, welches Trainer John Sicinski, der während der Aufstiegssaison der StarBulls Rosenheim im November der Vorsaison an den Bodensee wechselte, mit der Organisation erreichen möchte.
Bei den Tigers gilt es nach dem ausgefallenen Spiel vom letzten Freitag wegen der defekten Eisanlage im Bayreuther Tigerkäfig und den Querelen rund um die Tigers Ruhe zu bewahren und mit voller Konzentration in die Spiele zu gehen. Dies zeigte man am Sonntag beim Auswärtsspiel gegen die Höchstadt Alligators, als man sich in einem kampfbetonten Spiel mit 3:2 durchsetzen konnte. Die Trainingseinheiten in anderen Eishallen tun dem Team sicher auch nicht gut – mit vollem Einsatz und der richtigen Taktik von Trainer Rich Chernomaz sollten aber die nächsten Punkte auf der Habenseite möglich sein.
