VORBERICHT HÖCHSTADT VS BAYREUTH
Fast ein kleines Derby, wenn man nur die Entfernung von 88 km anschaut. Viele Jahre hat man sich nach der Insolvenz des SV Bayreuth im Jahr 1993 und der Neugründung des ESV Bayreuth 1994 in den Niederungen des Landesverbandes gegeneinander gebattlet.
Die ersten Spiele fanden im Bayernkrugpokal (ein Pokalwettbewerb des bayerischen Landesverbandes mit Teilnehmern der Bezirks- Landesligen) statt. Bayreuth als Bezirksligist gewann damals mit 6:2 und 8:2 gegen den Landesligisten. Mit dem Aufstieg des ESV Bayreuth 1996 in die Bayernliga trennten sich die Wege für die kommenden 6 Jahre. Danach spielte man bis 2005 in der Oberliga, eher sich die Alligators in den Landesverband zurück zogen. Die letzten Spiele in der Liga fanden 2013 statt.
Nach 10 Jahren traf man sich dann zur Vorbereitung in der Oberliga 2023 wieder. Hier konnte man die Entwicklung der letzten Jahre der Mannschaft aus dem Aischtal gut erkennen. Mit 3:4 n.V. zog man den kürzeren. Die Alligators haben sich nach Ihrem Aufstieg in die Oberliga durchaus etabliert. Die letzten drei Jahre belegte man durchweg die Ränge 4-6 in der Endabrechnung der Tabelle. Die erfolgreichste Saison war 2020/21, als man erst im Play-Halbfinale den Eisbären aus Regensburg unterlag.
Diese Saison steht man aktuell nach 8 absolvierten Spielen auf dem siebten Tabellenplatz mit 10 Punkten (3 Siege, 5 Niederlagen). Nach vier Niederlagen in Folge gegen Peiting (2:5), Deggendorf (2:4), Memmingen (4:7) und Weiden (0:8), gelangen durchwachsene Auftritte gegen Garmisch (3:2), Lindau (4:5 n.P.) und zuletzt ein 5:4-Erfolg gegen Aufsteiger Stuttgart. Auf der einen Seite teilweise gegen gute Gegner mitgehalten, aber gegen schwächere Teams auch nicht überzeugt – nicht Fisch, nicht Fleisch könnte man über die Alligators aktuell sagen.
Hervorragend performen die Specialteams der Aischtaler: Mit knapp 92% Unterzahlquote stellt man wohl das beste Penaltykilling der Liga (22 von 24), das Powerplay kann sich mit 21% ebenfalls sehen lassen. Nur 6,8 Strafminuten nehmen die Alligators bei Ihren Auftritten und sind damit ein sehr faires Team. Aber mit dem Toreschießen hapert es noch – ebenso, wie mit dem Verteidigen: bei den geschossenen Toren und Gegentreffern belegt man nur Rang 11 in der Tabelle. Nicht auszudenken, wenn das Penaltykilling nicht so gut wäre, wo die Alligators dann in der Tabelle stünden…
Anton Seewald (3/5) führt mit Martin Heinisch (2/6) die interne Scorertabelle mit 8 Punkten aus 9 Spielen Die Spieler Topol, Neugebauer, Planics und Fardoe (die letzten beiden sind Kontingentspieler) jeweils mit 6 Punkten. Enttäuschend die Ausbeute von Pavel Avdeev, der in 8 Spielen nur einen Assist erzielte. Im Tor weiß bislang einzig Justin Spiewok zu überzeugen, Seine Fangquote liegt bei sehr guten 92,8% Dirksen und Zimmermann dagegen kommen gerade auf 84 bzw. 83%. Liegt dort die Ursache des Problems? Wenn man wenig Tore schießt, braucht man einen Top-Goalie. Es ist zwar schön, dass der Bayreuther Zimmermann so viel Eiszeit bekommt, aber die Oberliga scheint dann doch noch zuviel zu sein.
Am Sonntag werden sicher einige Tigersfans den Weg nach Höchstadt finden um ihr Team auch ohne ihren sportlichen Leiter Rainer Schan zu unterstützen. Es wird sicher ein spannendes Duell auf Augenhöhe werden.