VORBERICHT BAYREUTH VS BAD TÖLZ
Stolze 84 mal spielten Teams aus Bad Tölz und Bayreuth seit Bestehen des Eishockeys in Bayreuth 1976 gegeneinander. Die erste Auseinandersetzung fand vor 43 Jahren am 21. März 1982 statt, als der damalige SV Bayreuth in einem Testspiel als frischer Aufsteiger in die 2. Bundesliga gegen das Team der Buam aus der 2. Bundesliga, die der ECT damals als Dritter abschloss antrat und nur knapp mit 3:5 verlor.
Die letzten Begegnungen haben die Isarwinkler in nicht so guter Erinnerung. In der zweiten Runde der Play-Downs der DEL2 der Saison 2021/22 trat man gegeneinander an und die Entscheidung ließ einige Spiele auf sich warten. Die Löwen gewannen gleich das erste Spiel in Bayreuth mit 1:3 und den Tigersfans schwante bereits Böses, doch gleich im zweiten Spiel drehte man mit einem souveränen 8:3 in Bad Tölz den Spieß um. Einem ebenfalls ungefährdeten 6:0 Heimsieg in Spiel 3 folgte eine knapp 3:4 Niederlage in Oberbayern. Spiel 5 in Bayreuth endete 5:2 für die Tigers und man fuhr mit Matchpuck nach Nordösterreich. In einem nervenaufreibenden Krimi, in dem die Tigers in der 32. Minute das 2:1 hinnehmen mussten und erst in der 50. Minute den 2:2-Ausgleich erzielten. Prompt schafften die Tölzer 4 Minuten später das 3:2 und man musste mit einem 7. Spiel rechnen. Aber 28 Sekunden vor dem Ende erzielte Ville Järveläinen mit 6 gegen 5 den vielumjubelten Ausgleich und es ging in die Verlängerung. Die Overtime war gerade eineinhalb Minuten gespielt, als erneut Järveläinen die Tigers zum Klassenerhalt und die Löwen in die Oberliga schoß.
Ein Jahr später kreuzen sich die Schläger beider Teams erneut – diesmal eine Liga tiefer. Und doch sind die Vorzeichen nach 8 Spielen für beide Teams sehr unterschiedlich: Tölz auf dem vorletzten Tabellenplatz mit nur 6 Punkten aus 8 Spielen, 6 Niederlagen und 2 Siegen (nur ein Sieg mit drei Punkten). Mit nur 22 Gegentreffern läge man auf Rang 5 der Tabelle, wenn die Offensive funktionieren würde – nur Füssen und Garmisch haben weniger Tore geschossen. Zuletzt unterlag man den Passau Black Hawks mit 6:3 in Passau, was die dritte Niederlage in Folge war. Einzig gegen den Tabellenletzten aus Stuttgart konnte man mit 7:2 gewinnen.
Das Powerplay der Löwen ist mit 23% sehr gut (6/26 Situationen erfolgreich), das Penaltykilling liegt bei knapp 76%, was durchaus verbesserungswürdig erscheint. Knapp 11 Strafminuten stehen bei den Tölzern pro Spiel zu Buche, die Toreffektivität liegt mit 7,7 Schüssen für ein Tor extrem niedrig – aus 286 Schüssen aufs gegnerische Tor konnte man nur 22 Tore erzielen. Die Tigers erzielten aus 239 Schüssen bislang 28 Tore.
Nur 8 Spieler konnten bislang alle 8 Spiele bei den Oberländern absolvieren. Topscorer ist Steven Deeg mit 9 Punkten (2 Tore/7 Assists). Dahinter Schmidtpeter mit 8 Punkten (4/4) und Piiponen mit ebenfalls 8 Punkten (1/7). Arrivierte Spieler, wie Phillip Schlager (verletzt) oder Manuel Edfelder (erkrankt) haben erst drei Spiele absolviert – das tut dem Team natürlich nicht gut.
Nach der Niederlage gegen den EC Peiting trennte man sich von Trainer Ryan Foster, der durch Axel Kammerer ersetzt wurde. Ob der eher nach etwas antiquierten Methoden arbeitende gebürtige Tölzer, der selbst 130 A-Länderspiele absolvierte, aber als Trainer bei den Buam den Umschwung bringen kann, darf durchaus bezweifelt werden. Zu allem Überfluss verabschiedete sich der US-Amerikaner Zac Herrmann, der neu von Manchester Storm an den Isarwinkel kam nach nur 7 Spielen wieder.
Harte Zeiten für den Altmeister und Traditionsverein. Für die Tigers gilt es bei allen Querelen, die aktuell auch im Tigerslager aufkommen, hochkonzentriert zu bleiben und mit einem Heimdreier die Fans weiter zu begeistern. Ob dies gelingt?