Blocktrennung für Gästefans in den Stadien

  • Ich hab dies nun in ein eigenes Thema gesteckt, weil mir dieses Thema mehr und mehr auffällt, langsam aber sicher auch missfällt:

    Blocktrennung Heimfans # Gästefans in den Stadien.

    Auch in unserem eigenen Forum habe ich dies bereits thematisiert – aber es geht ja alle Fans aller Farben hier an.

    Vorweg. Ja, ich weiß, welche Problematiken Sport- und auch Eishockeyfans zweier Vereine/Mannschaften an einem gemeinsamen Spieltag auslösen können. Wobei dies mMn immer nur einzelne Fans oder einzelne Fangruppen sind. Anscheinend ist es nicht möglich, diese zu separieren oder zu eliminieren. Die Gefahr von Übergriffen oder gar Ausschreitungen ist latent stets gegeben. Die Städte und Vereine setzen dem eine stattliche Anzahl an Ordnungs-, Security- und Polizeikräften entgegen. Dies ist u.a. demnach auch ein hoher Kostenfaktor.

    Ein aktuelles Instrumentarium zur Prävention, Eindämmung und Abschreckung sind wohl die Blocktrennungen der Fans.

    Dies gibt es eigentlich im Großen und Ganzen schon seit Jahrzehnten, u.a. durch die Ausweisung von eigenen Blöcken für Gästefans und den Verkauf entsprechender Tickets, so auch in unserer heimischen Donauarena in Regensburg. Bei Spielen mit "höheren Risiko" werden dann die Blöcke und Begegnungsflächen zudem abgegrenzt, räumlich und mit "Personal". Soweit (noch) so gut.

    Die eher "moderneren" Abhilfen sind baulich abgegrenzte Bereiche, die über einen separaten Gästeeingang, eigene Toiletten und Kioske sowie einen mit Zäunen (ab)gesicherten Zuschauerbereich für die Gäste verfügen. Solche eingezäunten Gästezonen gibt es jetzt u.a. in Landshut und auch in Selb, wo wir letzten Freitag "zu Gast waren".

    Ist das die Zukunft des Eishockey und der Fankultur zwischen Heim- und Gästefans im Eishockey?

    Bitte nicht. Für mich ist es eine Einkerkerung, ähnlich einer Strafanstalt. Furchtbar.

    Trotz Einzäunung und Separierung trotzdem eine Heerschaar an Polizei vor Ort in Selb. Nach Aussagen der Sicherheitskräfte ein "Hochrisikospiel". Den hohen Zaun dort kann man flexibel auf halber Höhe belassen zur Abtrennung oder komplett hochklappen. Dieser hohe Zaun verdeckt dann an vielen Plätzen des Gästeblocks die Sicht auf das entfernter liegende linke Tor, was auch noch das Tor ist, auf das das Gästeteam zweimal drauf zuspielt. Hier hätte man zumindest auch die Spielrichtung ändern können, ähnlich auch in Landshut, wo das Heimteam zweimal von den eigenen Fans "wegspielt".

    Das Spiel in Selb war für uns sportlich ein Erlebnis (Wölfe-Eisbären 0:5), das Zuschauen des Spiels durch diese Beeinträchtigungen und Einschränkungen eher weniger.

    Man kommt sich vor wie in einem Gefängnis. Das hat mit Eishockey-Erlebnis wenig zu tun. In Landshut ist es noch schlimmer, hier hat man nur einen schmalen offenen Zugang zum Block und der Zugang zum Bistro verläuft über dem abgezäunten Gästebereich, was viele "Heimfans" zu entsprechenden Schmähungen und eindeutigen Handzeichen animiert. Sehr unschön. Man fühlt sich nicht wohl.

    Am schlimmsten finde ich jedoch die dadurch beschnittene bzw abgeschnittene Fankommunikation und Fankultur. Man möchte sich eigentlich gerne auch mit befreundeten Fans des gegnerischen Vereins treffen und sich miteinander mit einem Bierchen auf das Spiel einstimmen. Das geht in diesen Stadien (bei strikter Blocktrennung) nicht mehr. So wie am Freitag in Selb steht man dann am Zaun (!) und unterhält sich durch den Zaun hindurch getrennt mit einem Gitter vor den Augen. Wie abartig und "knastähnlich" ist das denn?!

    In Deutschland hat man vor etlichen Jahren endlich die Mauer niedergerissen und jetzt baut man in den Eishockey-Stadien wieder Zäune auf, errichtet "Mauern" zwischen den "Fans aller Farben"! Unmöglich.

    Abtrennungen sind notwendig, keine Frage. Allein schon deshalb, um mehr Sicherheit zu schaffen, um dem Heimverein flexibel evtl mehr Zugriff auf die Zuschauertickets (aus dem "übrigen" Gästekontingent) zu ermöglichen. Manchmal kommen 20 Gästefans, manchmal ein paar Hundert. Flexible Abtrennungen schaffen hier Abhilfe. Wenn jedoch Zäune errichtet werden müssen, dann sollten auf der anderen Seite genauso "Kommunikationsflächen" entstehen, in denen sich Fans aller Farben treffen und unterhalten können. Von mir aus abgesichert und/oder überwacht.

    Meine Meinung ist ganz klar:

    Nein zur Einkerkerung von Fans in den Stadien.
    Wir wollen uns auch mit den Fans des Gegners treffen können!

    Ansonsten ist SpradeTV zukünftig bestimmt die bessere Alternative zur "Einkerkerung" in fremden Stadien. Jedoch würde man dann solche fantastische LIVE-(Eishockey)-Erlebnisse wie unseren Auswärtssieg in Selb (no front) verpassen bzw nicht so "hautnah" miterleben.

  • Abtrennungen sind notwendig, keine Frage. Allein schon deshalb, um mehr Sicherheit zu schaffen, um dem Heimverein flexibel evtl mehr Zugriff auf die Zuschauertickets (aus dem "übrigen" Gästekontingent) zu ermöglichen. Manchmal kommen 20 Gästefans, manchmal ein paar Hundert. Flexible Abtrennungen schaffen hier Abhilfe. Wenn jedoch Zäune errichtet werden müssen, dann sollten auf der anderen Seite genauso "Kommunikationsflächen" entstehen, in denen sich Fans aller Farben treffen und unterhalten können. Von mir aus abgesichert und/oder überwacht.

    Wer soll das leisten? Leider haben wenige dazu bei-

    getragen, dass wir die von dir geschilderte Tendenz

    bzw Situation haben. Und diese würden versuchen

    auch einen solchen geschützten Raum für sich zu

    vereinnahmen.

    Und dann ist es auch Sicht der Clubs leider die prak-

    tikablere und wohl auch „sparsamere“ Variante, die

    „harte Trennung“ zu fahren. Nicht schön, aber ich

    kann die Clubs da durchaus verstehen.

  • Blocktrennung mit Absperrungen in Selb oder Landshut (wie von dir beschrieben), aber auch wie beim Spiel Regensburg-Landshut praktiziert, kommen doch nicht von Vereinsseite. Das ist die Auflage vom Ordnungsamt bzw. der Polizei. Insofern muss sich hier jeder Fan an die eigene Nase fassen, was er persönlich dazu beigetragen hat, dass es jetzt zu dieser Situation kommt.

    Ganz abgesehen davon ist ein Großteil der Fans, nämlich die Nur-Heimfans, davon quasi nicht betroffen.

  • Ich bin nicht für Fantrennung. Da ich gern durch andere Stadien gehen und einen Stop im Fanshop einlege. Außerdem ist es immer schön sich auf einen schnack mit den Heimfans einzulassen.

    Aber ja bei Risikospielen kann ich es schon verstehen.

    Wobei ich noch nie belästigt wurde oder ich mich bedroht gefühlt habe egal in welchen Stadion.

  • Als Gäste-Fan bin ich letztens in Landhut im Heimblock gelandet (auch weil die schicken Trikots der Landshuter denen meiner Heimmannschaft fast farblich gleichen). Ich wurde nicht rausgejagt, hätte bestimmt auch stehen bleiben können. Hatte sich auch niemand beschwert.

    In einem anderen Stadion, schon länger her, kann ich mich an die Einkerkerung der Gästefans noch gut erinnern. Als es uns zu eng wurde (wir waren sehr stark vertreten), riefen wir „Macht die Mauer auf“ und tatsächlich wurde der hässliche Metallzaun verschoben.

    In New York City kann jeder Eishockeyfan im Madison Square Garden sitzen wo er will. Das stört da niemanden und hat damals zu netten Gesprächen geführt.

    Irgendwas läuft da im deutschen Eishockey falsch.

  • Als Gäste-Fan bin ich letztens in Landhut im Heimblock gelandet (auch weil die schicken Trikots der Landshuter denen meiner Heimmannschaft fast farblich gleichen). Ich wurde nicht rausgejagt, hätte bestimmt auch stehen bleiben können. Hatte sich auch niemand beschwert.

    In einem anderen Stadion, schon länger her, kann ich mich an die Einkerkerung der Gästefans noch gut erinnern. Als es uns zu eng wurde (wir waren sehr stark vertreten), riefen wir „Macht die Mauer auf“ und tatsächlich wurde der hässliche Metallzaun verschoben.

    In New York City kann jeder Eishockeyfan im Madison Square Garden sitzen wo er will. Das stört da niemanden und hat damals zu netten Gesprächen geführt.

    Irgendwas läuft da im deutschen Eishockey falsch.

    ja aber was läuft falsch. Ich hab ähnliche Erfahrund in den Stadien gemacht wie du. Daher verstehe ich nicht warum man so wehement anfängt zu trennen

  • In New York City kann jeder Eishockeyfan im Madison Square Garden sitzen wo er will. Das stört da niemanden und hat damals zu netten Gesprächen geführt.

    Das kannst halt nur schwer vergleichen. Die Fankultur dort ist eine völlig andere als in Europa.

    Aber auch im Eishockey ist es doch nahezu überall möglich sich als Gästefan frei zu bewegen. Oder gibt es Stadien wo Gästefans auch keinen Zutritt zu ihren Sitzplätzen haben? Viele dürften es zumindest nicht sein.

    Ansonsten finde ich werden in einigen wenigen Eistadien völlig übertriebene Auflagen gestellt, vorallem im südlichen Teil Deutschlands. Käfighaltung gibt es doch vorallem aus Freiburg, Landshut und Selb oder? Dazu m.M.n. völlig oft ein übertrieben hohes Polizeiaufgebot vorallem in Bayern.

    Keine Ahnung warum es dort so nötig sein soll, denn in anderen Landesteilen funktioniert es auch meistens mit wenig oder ohne Polizei und strenger Fantrennung. :schulterzuck:

  • ja aber was läuft falsch. Ich hab ähnliche Erfahrund in den Stadien gemacht wie du. Daher verstehe ich nicht warum man so wehement anfängt zu trennen

    Wegen ein paar wenigen Idioten, die meinen sich aufführen zu müssen als wären sie die größten Hooligans.

    Ich habe auch zum aller größten Teil sehr positive Erfahrungen sowohl mit Gästefans bei uns, als auch als Gast in "fremden" Stadien gemacht. Wenn du normal mit den Leuten redest, gibts da auch gar keinen Stress, im Gegenteil: Da sind schon viele Freundschaften entstanden.

    Gab aber leider auch schon die anderen Extreme: Angefangen von Pöbeleien bis hin zu körperlichen Auseinandersetzungen. Das waren eigentlich immer irgendwelche volltrunkene Halbstarke, aber die gibts leider auch. Und wenn das zu viele werden, schreiten die Ordnungsämter, Polizei oder auch die Vereine ein.

    In München ist der Gästeblock im neuen Stadion erstmal als "offener Block" geplant. Kann aber durch zusätzliche Absperrungen so eingegrenzt werden, dass es einen eigenen Gästeeingang gibt, eine eigene Verpflegungsstation und eigene sanitäre Anlagen. Bisher ist das nur für gewisse Schweizer Teams in der CHL von den Behörden vorgeschrieben worden. Hoffen wir, dass es dabei bleibt und nicht irgendwann z.B. Straubinger oder Augsburger Fans so "eingekesselt" werden müssen, weil ein paar Deppen meinen, sich daneben benehmen zu müssen.

  • Und dann ist es auch Sicht der Clubs leider die prak-

    tikablere und wohl auch „sparsamere“ Variante, die

    „harte Trennung“ zu fahren

    Seit wir "szenekundige Beamte" und eben diese mir nicht begreifliche Ultra-Kacke haben, gibts sowas.

    Wie vielleicht viele wissen, ist meine Frau selbst ursprünglich Freiburger Wölfe Fan, wo auch ihre Eltern Dauerkarten und wir viele Freunde haben.
    Selbst UNS hat man dort schon eingekerkert, Begründung war, es sei nicht wegen der Nauheimer, sondern wegen der SC Freiburg Ultras im Stadion, vor denen man UNS schützen würde. Zukünftig werden ja auch Mörder nicht mehr eingesperrt, sondern deren potentielle Opfer, denn wenn man die Opfer einsperrt, zack....keiner mehr da zum umbringen! :schulterzuck: :seestars:

    Als man uns in Bietigheim seinerzeit auf den Stehplätzen abriegelte und es mir nicht mehr möglich war, zu Karin und Micha von den Icehawks oder zum Martin (hier mal als Dali unterwegs) gehen konnte, habe ich beschlossen, nicht mehr nach Bietigheim zu fahren.

    In Kassel wollten sonore, ältere Herren und halbwegs seriöse jüngere Fans den obligatorischen Forentreff abhalten. Es bedurfte großer Mühe, den Ring von Polizisten auszutricksen, zu umgehen, um dann umringt von Polizisten den Treff abzuhalten.

    Was hilft, ist Sitzplatz zu nehmen, damit kommst überall hin, außer im Zweifel in den eigenen Steh-Fanblock.

    Oder meine Konsequenzen aus Bietigheim zu ziehen, wobei....diese Saison war ich dort. Mit Sitzplatz. :evil:

  • a.-d. Ja, genau die gleiche Argumentation mit "Schutz der Gästefans" wird z.B. auch in Augsburg gefahren. Dort werden die Münchner auch immer strikt abgetrennt und mit Zäunen von der Kontaktaufnahme mit den Heimfans abgehalten. Echt klasse... Da kannst dich mit deinem Arbeitskollegen, der unter der Woche am Schreibtisch gegenüber sitzt, nur durch einen Zaun unterhalten. Könnte ja sein, dass wir uns die Köpfe einschlagen :thumbsup:

  • In Kassel wollten sonore, ältere Herren und halbwegs seriöse jüngere Fans den obligatorischen Forentreff abhalten. Es bedurfte großer Mühe, den Ring von Polizisten auszutricksen, zu umgehen, um dann umringt von Polizisten den Treff abzuhalten.

    Bitte was? In welcher Lokalität habt ihr euch denn getroffen?

    Ich bin in beiden Drittelpausen ohne Probleme in den Gästeblock gegangen und habe mich dort unterhalten.

    Auch auf dem „Balkon“ waren Fans beider Clubs ohne jede Trennung oder unter Aufsicht von Polizei beisammen.

    :schulterzuck:

  • a.-d. du übertreibst. Wir haben die Polizei nicht ausgetrickst sondern haben uns GEMEINSAM, Nauheimer wie Kasseler Fans, unter Dauerbelaberung des Beamten unsere eigene Zone errichtet, in der wir uns ungestört von irgendwelchen Idioten freundschaftlich unterhalten haben. Und ein Steelers Fan war übrigends ebenfalls dabei.

  • Bitte was? In welcher Lokalität habt ihr euch denn getroffen?

    Ich bin in beiden Drittelpausen ohne Probleme in den Gästeblock gegangen und habe mich dort unterhalten.

    Auch auf dem „Balkon“ waren Fans beider Clubs ohne jede Trennung oder unter Aufsicht von Polizei beisammen.

    :schulterzuck:

    Nicht in dieser Saison!

  • Außer bei Spielen gegen Nauheim kann man in Kassel eigentlich machen,was man will...

    Und selbst deren Fans können prinzipiell durch die Arena laufen und sich Getränke und Essen holen.

    Zumindest beim letzten Spiel war das so.

    Beim Testspiel in Frankfurt war auch so gut wie keine Polizei vor Ort und es gab keine Probleme.

    Obwohl ich gerne und viel Auswärtsspiele besuche,ist mir sowas auch nur selten passiert.

    Aber ok,wir sind meist 3,4 Huskies-Fans (m,w) und wissen uns zu benehmen,daher haben wir so negative Erfahrungen mit Abtrennung etc.auch eigentlich nie gemacht.

    Manchmal wird man "begutachtet" und dann sind die Polizisten weg...

    Mit dem Sonderzug damals in Regensburg wurden wir permanent von der Polizei gefilmt.

    Das empfand ich als echt nervig,aber mei...

    Sollte das aber Überhand nehmen und man wird demnächst überall eingesperrt, dann spare ich mir die Fahrten.

    Diese sind auch oft mit einer Übernachtung und Sightseeing verbunden,es wäre also schon wirklich schade.

  • Ohne mir alles durchgelesen zu haben…

    Kommt nach Rosenheim, da ist die Welt noch in Ordnung ✌️

    Zäune? Was ist das🤔

    Außer, dass wir eine völlig undurchsichtige Postleitzahlenbegrenzung bei der Buchung eingeführt haben, die in 2/3 aller Fälle nicht funktioniert und dadurch den Erwerb von Eintrittskarten gerade für Gästefans zum reinen Glücksspiel macht. Genau mein Humor :thumbsup: