VORBERICHT BAYREUTH VS PEITING
Peiting – für mich seit gefühlt 20 Jahren das kleine gallische Dorf in der Oberliga. Seit der Saison 2000/01 spielt man kontinuierlich in der Oberliga und war nur dreimal schlechter als Rang 8 platziert. Das nötigt einem echten Respekt ab, denn die finanziellen Mittel für die Stadt am Lech sind definitiv nicht die Besten. Trotz nur 11.000 Einwohnern und der Eishockeykonkurrenz in unmittelbarer Nähe von Schongau, Peissenberg, Lechbruck und Kaufbeuren, schafft man es Jahr für Jahr bis 2019 einen konkurrenzfähigen Kader auf die Beine zu stellen. Seitdem ist man zwar nicht unerfolgreich, aber die Tabellenplätze 6-8 sind dann zumindest für Peitinger Verhältnisse, die im Zeitraum von 2009 – 2019 5 mal Hauptrundenmeister waren, ungewöhnlich.
Kontinuität steht in Peiting ganz oben und so verwundert es wenig, wenn man den Kader des Vorjahres versucht nur minimal auszutauschen.
Auf den Kontistellen wurde Ryan Boucher (ging nach Amberg in die Bayernliga) gegen Brett Ouderkirk getauscht. Der 26-jährige Kanadier bestritt letzte Saison 34 Spiele in der ECHL für die Norfolk Admirals und Adirdondack Thunder und erzielte dabei 8 Punkte (5 Tore, 6 Assists). Das dürfte für die DEL2 dann doch zu wenig gewesen sein, aber in der Oberliga Süd fand sich Ouderkirk sofort zurecht und kam in den ersten 6 Spielen bereits auf 10 Punkte. Zusammen mit dem Kanadier Felix Brassard, der ebenfalls bereits 8 Punkte erzielen konnte und Urgestein Andreas Feuerecker (6 Punkte) hat man im Sturm durchaus Qualität. Mit den beiden Defendern Alexander Biberger (Lindau) und Daniel Holzmann (Schongau) hat man zusammen mit Feuerecker drei Verteidiger, die zusammen immerhin 17 Punkte beisteuern konnten. Die beiden Goalies Fiedler und Magg können mit 88% Fangquote bislang nicht restlos überzeugen. Dafür spricht auch die schwache Unterzahlquote von nur 62% (15 von 24). Das Powerplay ist mit 22% dagegen völlig im Rahmen. In Summe bewegen sich die Zahlen der Tigers und Peitings auf einem Level und Peiting dürfte eine schwer zu knackende Nuss sein.
Beide Teams haben aktuell 11 Punkte auf Ihrem Konto, Peiting ein Spiel weniger – beide Teams gewinnen 3 Begegnungen direkt, gewinnen eine in Overtime und verlieren 2 Begegnungen. Die Defensive der Tigers bislang mit 27 Gegentoren schlechter, was aber an der deftigen 10:2 Niederlage gegen Weiden liegt, als Peitings mit 21 – dafür hat Peiting 2 Tore mehr geschossen (24:22).
Das Heimspiel der Peitinger gegen Garmisch wurde am Freitag bereits nach 55 Sekunden abgebrochen, da sich der ECP-Spieler David Diebolder ohne gefoult worden zu sein schwer verletzt hat. Wir wünschen auf dem Wege gute Besserung. Am Ende bleibt es spannend zu sehen, wer am Ende die Nase vorn hat. Im Heimspiel sollten die Tigers gewarnt sein und konzentriert zu Werke gehen, dann steht einem erneuten Feiern zu Hause nichts im Wege. Die Schlappe in Weiden muss man schnell aus den Köpfen bekommen. Die Jungs auf dem Eis und die Fans auf den Rängen werden alles geben, aus dem Tigerkäfig nach den letzten Jahren endlich wieder eine Festung zu machen