DFB-Reformen im Nachwuchs

  • Ich packs mal hier rein, aber könnte auch dort hin.

    Da hat der Vorsitzende der Geschäftsführung der besten Fans von Deutschland mal wieder den Schleier fallen lassen, aber gut jeder Verein bekommt das was er verdient. Verlieicht sollte er den Posten beim DFB besser räumen, aber vermutlich ist die Vergütung ganz ok ;)

    Erst drüber mitentscheiden und als es umgesetzt wird schön populistisch plump draufhauen, da freut sich der neue DFB Verantwortliche gleich mal. Ist ihm vor der Entscheidung die Kritik nicht eingefallen da er noch zu sehr mit Investoren beschäftigt war?

    Kritik von Watzke, Reaktion darauf, Kommentar

  • Ich hab mal ein neues Thema dazu angelegt, ploppt

    ja immer wieder mal aus...

    Zu Watzke: Inhaltlich hat er ja Recht, der Weg ist

    halt unnötig bzw springt er halt jetzt auf den Mei-

    nungsweg auf...

    Ich trainiere eine E-Jugend, aktuell haben wir ein

    3-tägiges "Sommercamp" im Verein mit 80 Kindern

    von der G- bis zur C-Jugend.

    Ja, die neuen Spielformen fördern wichtige Elemente,

    die man lange vernachlässigt hat. Und die Kids haben

    auch Spaß dran, Funino etc zu zocken.
    ABER: Das allerliebste im Training ist - richtig, Tore

    schießen, gegeneinander spielen mit einem Ender-

    gebnis.

    Und ja, da gehört verlieren definitiv dazu, auch mal

    so richtig heftig. Und dann knabbern die Jungs und

    Mädels, aber sie kommen wieder ins Training und

    wollen eben besser werden, um beim nächsten Mal

    eben als Sieger vom Platz zu gehen. Man kann da

    als Trainer soooo viel bewirken und auch aus den

    Niederlagen lernen.

    Heute haben wir - weil es sich ergeben und gut

    gepasst hat - die C-Jugend (mit 8 Feldspielern) ge-

    gen eben meine E-Jugend (mit 12 Feldspielern) an-

    treten lassen. Was meint ihr, wie die "Kleinen" da

    gerannt sind und gebissen haben? Sie haben 5:11

    verloren, waren aber stolz wie Bolle bei jedem Tor

    und jedem gewonnenen Zweikampf.

    Natürlich ist das nicht repräsentativ und ja auch

    nicht "Sinn der Sache (C- gegen E-Jugend), aber

    da wurden die Kids gefordert und nehmen richtig

    was mit...

    Mich regt das so auf, da sitzen die Verbandsäl-

    testen und beschließen irgendwas, ohne auch

    nur im Ansatz mit den Betroffenen zu sprechen

  • Funino ist in der G-Jugend und meinetwegen noch F-Jugend in Ordnung. Aber spätestens in der E-Jugend gehört ein Torwart und eine Aufstellung her.

    Richtig, denn Fussball ist eben kein Strassenfussball. Da gehört eben mehr dazu, als zocken.

    Zudem würde sonst eine Benachteiligung in der Torhüterausbildung stattfinden.

  • Zu Watzke: Inhaltlich hat er ja Recht, der Weg ist

    halt unnötig bzw springt er halt jetzt auf den Mei-

    nungsweg auf...

    Also ich bin im Jugendfußball wahrlich kein Experte aber sein Hauptargument dagegen war doch das "auch Verlieren lernen" und wenn ich die Antwort vom DFB lese dann ist das ja nicht weg, im Gegenteil passiert noch schneller und öfter, wenn man im "Feld" aufrückt und runterrückt.

    Zitat

    Die Reform: Tore zählen, Kinder können Spiele verlieren

    Allerdings sieht die Reform das gar nicht vor. Zwar wird es keine Tabellen geben, doch Tore zählen und sie führen zu Siegen und Niederlagen. Wer verliert, rückt auf das nächste Spielfeld in die eine Richtung. Wer gewinnt, wechselt in die andere Richtung. "Wenn Du am Ende auf Feld eins bist, hast du gewonnen", erklärte Wolf Ende August. "Es gibt unmittelbar die Rückmeldung, ob du gewonnen oder verloren hast."

    Das da auch nicht alles perfekt ist steht auch außer Frage, es war aber wohl mühselig genug das überhaupt verabschiedet zu bekommen und es wird ja auch nicht alles eins zu eins so in den Landesverbänden umgesetzt.

    Allerdings ist der Stil halt unterirdisch: Vor der Abstimmung keine weitere Diskussion zu verlangen, da erst im Nachgang daherzukommen, dazu noch von Rolle rückwärts reden (angeblich sollten Teile schon durch neue Beschlüsse zurückgenommen worden sein) was nicht stimmt. Von der Polemik und dem Populismus ganz zu schweigen.

    Auch der DFB Präsident ist not amused: Hier

    Einmal editiert, zuletzt von Marty (8. September 2023 um 22:14)

  • Von der Polemik und dem Populismus ganz zu schweigen.

    Das ist das Grundproblem bei der ganzen Sache: Das da in der Öffentlichkeit von Leuten drauf gehauen wird, die null komma null Ahnung von Kleinkind-Fußball in einem normalen Verein haben. Ob das jetzt ein Watzke oder ein Baumgart ist. Und dadurch hat das eine komplett falsche Wahrnehmung.

    Ein Baumgart, der sicherlich wie fast alle im Training viele Rondos trainieren lässt und in Kleingruppen trainiert. Was nahezu genau das ist was er für Kinder kritisiert.

    Ich habe noch den normalen Bambini-Fußball trainiert, und wenn ich sehe was jetzt bei den Kleinen passiert, das ist so viel besser.

    Torwart? Ja, natürlich. Vor Ende E /Anfang D-Jugend macht es eh quasi keinen Sinn, Torwarttraining zu machen. Du musst dann nur einen finden, der keine Angst vor dem Ball hat und sich auch mal weh tun will. Ich habe in 6 Jahren Jugendfußball übrigens jetzt den dritten Torwart, der mit Beginn E-Jugend einfach gesagt hat "ich will mal ins Tor". Dem siehst du das nicht an das ihm 4 Jahre Bambini und F-Jugend im Tor "fehlen". In denen die Jungs oder Mädchen sowieso aufgrund der Kombination Größe-Größe (eigene im Vergleich zum Tor) nichts halten, außer sie werden angeschossen.

    Ich empfehle Herrn Watzke mal eine Woche Kindertraining in einem Verein, der nicht jedes Jahr für jeden Jahrgang aus gut 50 Kindern die besten aussuchen kann. Und dann gucken wir mal, wie weit er mit 6 Kindern kommt von denen zwei Fußball spielen können, einer auf einem guten Weg ist und drei noch kaum was können...

  • Früher Fußball gespielt. Training, Spiele, Siege, Niederlagen, Leistung. Im Verein ganz normal und das war und ist auch gut so!

    Der Fun-Faktor mit Tricks und Dribblings holten wir Kids und damals auf den Bolzplätzen oder im eigenen Garten. Das fehlt doch heutzutage.

  • Wenn man sieht, dass das in Belgien schon seit Jahren gemacht wird und was die an Fußballern rausbringen. Und das ist ja nicht die einzige Nation. Aber gut, gestern hatte die Fußballprominenz ja ihren Spaß in Wolfsburg und konnte gut sehen, dass die heutigen Fußballer das Verlieren so richtig lernen und auskosten. Immer weiter :thumbsup:

  • Wenn man sieht, dass das in Belgien schon seit Jahren gemacht wird und was die an Fußballern rausbringen. Und das ist ja nicht die einzige Nation. Aber gut, gestern hatte die Fußballprominenz ja ihren Spaß in Wolfsburg und konnte gut sehen, dass die heutigen Fußballer das Verlieren so richtig lernen und auskosten. Immer weiter :thumbsup:

    Richtig. Und ein Herr Watztke, der lieber iwelche U16 Engländer holt, der sollte mal ganz stille sein.

    Das heutige Problem ist, man hat keine Straßenfußballer mehr.

  • Richtig. Und ein Herr Watztke, der lieber iwelche U16 Engländer holt, der sollte mal ganz stille sein.

    Das heutige Problem ist, man hat keine Straßenfußballer mehr.

    Ja wie denn auch, wenn da kein Platz zum Spielen mehr ist.

  • Ja wie denn auch, wenn da kein Platz zum Spielen mehr ist.

    Also ich seh viel mehr Spielplätze inkl. Bolzplatz (das gab es früher fast überhaupt nicht, da war maximal eine Wiese und die Tore waren ein paar Stöcke) als früher und auch in den Wohngebieten durch verkehrsberuhigte Straßen viel mehr Platz als früher. Dazu seh ich auch viel mehr Tore in privaten Gärten rumstehen, früher auch eine Seltenheit oder eigentlich nie vorhanden, da gab es vielleicht die Teppichausklopfstangen und dafür aber Ärger mit den Bewohnern wegen Lärm.

    Edit: Auch dürfen heutzutage offiziell Schulsportstätten in der Freizeit von allen benutzt werden, in meine Jugend ein absolutes No-Go, da hat dich der Hausmeister verjagt.

    Einmal editiert, zuletzt von Marty (10. September 2023 um 13:52)

  • Bei uns auf dem Land gibts mehr als genug Flächen und auch richtige Fussballplätze, die fast alle jeden Tag von früh bis Abends nutzbar sind, nur da spielt kaum noch jemand!

    Ganztagsbetreuung vom Kleinstkindalter an und dann später auch unzählige andere "Betätigungsfelder" (vornehmlich auch Digitales), bzw . eine latente Unlust der Kinder und Jugendlichen verhindern das z.B. dann bei uns zumindest weit mehr als fehlender Platz.

  • Also ich seh viel mehr Spielplätze inkl. Bolzplatz (das gab es früher fast überhaupt nicht, da war maximal eine Wiese und die Tore waren ein paar Stöcke) als früher und auch in den Wohngebieten durch verkehrsberuhigte Straßen viel mehr Platz als früher. Dazu seh ich auch viel mehr Tore in privaten Gärten rumstehen, früher auch eine Seltenheit oder eigentlich nie vorhanden, da gab es vielleicht die Teppichausklopfstangen und dafür aber Ärger mit den Bewohnern wegen Lärm.

    Edit: Auch dürfen heutzutage offiziell Schulsportstätten in der Freizeit von allen benutzt werden, in meine Jugend ein absolutes No-Go, da hat dich der Hausmeister verjagt.

    Dann geh mal in größere Städte, da sieht es leider anders aus.

    Und gerade die verkehrsberuhigte Straßen werden als "Parkplätze" missbraucht, weil es sich halt auch schon rumgesprochen hat, dass dort ein Strafzettel nur "geschenkte" 10 Euro kostet.

  • Dann geh mal in größere Städte, da sieht es leider anders aus.

    Auch in München hat es nicht anders ausgesehen.

    Die Anwohner waren schon immer das größere Problem (ihr seit zu laut, das scheppert zu stark am Garagentor, das ist zu laut an der Mauer, ...), nicht die Autos, passt halt leider nicht in deine Kampagne.

  • Ich war z.B. in den letzten Wochen jeweils über Tage in mehreren Mittelgrossen Städten (alle zw. 70 und 250 000 Einwohner) und kann da nicht bestätigen dass es dort zu wenig Platz für sportlcihe Aktivitäten gab. Hatte da einen gänzlich anderen Eindruck.

    Überall aber das gleiche Bild - egal ob Hart- Fusballplatz, Wiese oder Hinterhof - Fusball spielen oder anderes Sportliches hab ich seltens jemand gesehen. Nur beim (vermutlichen) Vereinstraining am Platz war bischen was los. Ausserhalb dieses Zeitfenster aber nichts. Uhrzeit und Wochentag dabei egal.

  • Ich war z.B. in den letzten Wochen jeweils über Tage in mehreren Mittelgrossen Städten (alle zw. 70 und 250 000 Einwohner) und kann da nicht bestätigen dass es dort zu wenig Platz für sportlcihe Aktivitäten gab. Hatte da einen gänzlich anderen Eindruck.

    Auch in München hat es nicht anders ausgesehen.

    Die Anwohner waren schon immer das größere Problem (ihr seit zu laut, das scheppert zu stark am Garagentor, das ist zu laut an der Mauer, ...), nicht die Autos, passt halt leider nicht in deine Kampagne.

    Das mag vielleicht euer Gefühl so sein, die Zahlen sagen aber etwas anderes.

    Alleine von 2000 bis 2020 sind laut dem Statistischem Bundesamt die Spielflächen um insgesamt 25 Prozent kleiner geworden.

    Wenn man die 90er dazunimmt, dann sieht es noch schlimmer aus, denn seit Anfang der 90er hat sich die Spiefläche bis jetzt sogar mehr als halbiert.


    nicht die Autos, passt halt leider nicht in deine Kampagne.

    Und nein, es liegt ganz sicher nicht nur am Auto, auch wenn es einen gewissen Anteil daran hat.

    Aber gerade in den inneren Breichen von (größeren) Städten ist es klar, dass man praktisch nur noch durch Verdrängung Platz für was Neues schaffen kann, weil es nur noch wenige freie Flächen gibt, und selbst bei freien Flächen wird ja dann die freie Fläche verdrängt.

    Dazu kommt dann auch noch, dass durch finanziell angespannte Situation vieler Kommunen auch für sowas das Geld fehlt, was den Verfall von Spielflächen befördert, und dadurch Spielflächen auch einfach nur deswegen geschlossen werden, weil sie durch den Verfall zu gefährlich geworden sind, und das Geld für die nötige Sanierung fehlt.

    Laut dem Ex-BVB-Profi und Stadionsprecher Norbert Dickel, der sich für den Erhalt und Neubau von Bolz- und Spielplätzen einsetzt (Initiative "PLATZ DA!"), werden durch diesen Verfall über 70 Prozent der Bolz- und Spielplätze als gefährlich eingestuft.

  • Alleine von 2000 bis 2020 sind laut dem Statistischem Bundesamt die Spielflächen um insgesamt 25 Prozent kleiner geworden.

    Wenn man die 90er dazunimmt, dann sieht es noch schlimmer aus, denn seit Anfang der 90er hat sich die Spiefläche bis jetzt sogar mehr als halbiert.

    Hast du da einen Link dazu? Hier (allerdings von 2020) lese ich das es gar keine bundesweite Erfassung gibt und beim statischen Bundesamt findet man hier nur eine Kategorie "Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen, Friedhof", also eine extrem weitgefasste Kategorie.

  • Also in meiner näheren Umgebung gibt es vier öffentliche Bolzplätze, davon ein Allwetterplatz. Die sind meist gähnend leer.

    So kenne ich das auch. Selbst wenn die Spielflächen weniger geworden sind, Schlange steht da keiner um mal dran zu kommen. Im Gegenteil meist ist da niemand anzutreffen.