Das ist meiner Meinung nach eine volle Degradierung von Bo, verständlicher Weise was das PP angeht. Mal sehen was als nächstes kommt…
Als volle Degradierung würde ich es nicht bezeichnen, ein Cheftrainer hat schließlich noch andere Verantwortungsbereiche als nur das Powerplay. Allerdings sehe ich es schon als Teilentmachtung, weil die Maßnahme, Boisvert als Assistenztrainer mit reinzunehmen, ja offensichtlich auf Initative des Triumvirates erfolgte. Positiv ist, dass die drei das Problem erkannt und den Versuch unternommen haben, es zu beheben. Abgesehen davon ist es nicht ungewöhnlich, innerhalb eines Trainerteams verschiedene Aufgabenbereiche abzudecken. Dass in Pausen/Auszeiten ein Assistent Anweisungen über die Taktiktafel gibt, ist jedenfalls in anderen Ligen nicht ungewöhnlich, auch bei Weltmeisterschaften gibt es das zu sehen.
Was ist den jetzt anders wie vor 5 Spielen?
Die Mannschaften stellen sich auf Kassel mehr ein weil sie die Punkte brauchen. Wir hatten vorher Probleme mit tief stehenden Gegnern und das ist jetzt immer noch so.
Das Eishockey welches unter Subr funktioniert hat war Power Hockey. Alles andere hat mit ihm bei uns! noch nicht ein mal funktioniert. Woher soll es also auf einmal kommen? Jetzt tritt doch genau das ein was man hier seit dem Sommer lesen konnte. Es fehlt an kreativen Spielern. Dieses ausgewogene ist schon und gut, läuft es aber bei einem nicht, läuft es in der ganzen Mannschaft nicht. Wir haben keinen einzigen Spieler der das Spiel mal an sich reißen kann und es auch mal entscheiden kann. Man hat immer nur diesen einen Stiefel runter gespielt, weil es ja irgendwie doch immer funktioniert hat. Ich hatte es schon mal geschrieben, stellt sich eine Mannschaft auf Kassel ein, kann sie Kassel schlagen und dieses, "Kassel ist in 7 spielen nicht schlagbar" ist der absolute größte Müll der geschrieben wird. Denn genau das ist es wo man Kassel noch besser schlagen kann.
Lange hat es in den Playoffs gezeigt und offen gesagt und genau so hat es Kaltenhauser nach dem Spiel in Regensburg gesagt. Die Frage ist halt stellst du deine Mannschaft in der Hauptrunde für ein Spiel komplett auf den Kopf oder sagst du als Trainer, "scheiß drauf, wir spielen unser System und wenn wir in Kassel 3 Punkte lassen, ist das kalkuliert und kein Untergang.".
Mir ist das zu oberflächlich betrachtet bzw. in Teilen sehe ich es anders. Arinbeorn Baerhildson hat es im Laufe der Saison auch schon mehrfach erwähnt - gerade gegen die defensiv agierenden Teams aus Weißwasser und Bad Nauheim gab es den gewünschten Plan B zu sehen, denn gegen diese Teams traten die Huskies vorsichtiger auf nach dem Motto "Abwehr können wir auch". Mit der Konsequenz, dass die Konterchancen der Gegner reduziert wurden. Die besagte Taktik, die Lange und Kaltenhauser auf den PK's benannten, ist ja kein Patentrezept, das hat Lange auf Nachfrage ja auch nochmal klargestellt. Aber es ist die Taktik, die die höchste Wahrscheinlichkeit bringt die Huskies zu schlagen. Letztendlich geben die Teams, die gegen die Huskies so agieren, ihr Schicksal in fremde Hände, weil sie bewusst eine Mehrzahl an Tormöglichkeiten zulassen, aber darauf hoffen müssen, dass die Huskies diese liegen lassen. Dazu müssen sie darauf bauen, selbst ihre wenigen Torchancen eiskalt zu nutzen. Wenn das alles funktioniert, geht die Taktik auf.
Die Lausitzer Füchse als beste Defensive der Liga haben im Übrigen als einziges Team in dieser Saison noch kein Spiel gegen die Huskies gewonnen, was auch dafür spricht, dass das mit dem Beton anrühren gegen Kassel nicht so einfach ist wie hier teilweise dargestellt wird. In den letzten Playoffs wurden sie ja auch von den Huskies gesweept.
Einen weiteren wichtigen Punkt hast du auch angesprochen, nämlich dass wir personell in dieser Saison schwächer aufgestellt sind als in der letzten Spielzeit. In der letzten Saison haben wir in der Hauptrunde nur drei Spiele verloren, weil die Defensive des Gegners unseren Angriff im Griff hatte, das waren der Auftakt in Kaufbeuren und die beiden Auswärtsauftritte in Freiburg und Weißwasser gegen Ende der Hauptrunde. Alle anderen kamen nicht zustande, weil der Gegner das bessere taktische Rezept hatte, sondern weil wir reihenweise Großchancen liegen ließen.
Der große Unterschied zu dieser Spielzeit ist, dass wir uns die Großchancen der letzten Saison zu selten erspielen. Es gab mal die Ausnahme beim 0:1 nV gegen Kaufbeuren, aber ansonsten sehe ich das schon einen qualitativen Unterschied. Und jetzt ist die entscheidende Frage, ob das ausschließlich am Coaching liegt, oder ob die Qualität des Kaders in diesem Jahr einfach nicht viel mehr her gibt. Wie so oft liegt die Wahrheit vermutlich irgendwo in der Mitte.
Das Bild, das die Huskies seit ca. fünf Spielen zeigen, hat meiner Meinung nach aber kaum etwas mit irgendwelchen taktischen Ausrichtungen oder mit Reihenzusammensetzungen o. ä. zu tun. Wenn das kleine Einmalseins nicht funktioniert, müssen wir nicht über das große Einmaleins reden.