Status vor dem Spiel: Die Voraussetzungen könnten nicht unterschiedlicher sein: Bad Nauheim auf Rang 6 mit 44 Toren bei 40 Gegentoren - die Lebensversicherung der Kurstädter ist also der Angriff, da man nur wenige Gegentore weniger bekommen hat als Bayreuth mit 49. Dafür hat man fast doppelt so viele Tore geschossen, wie die Tigers in der gleichen Spielanzahl, die das Tabellenende zieren.
Das Powerplay liegt mit 20,5% bei den Hessen im Mittel der Liga, die Unterzahlquote liegt mit 73% ebenso am unteren Ende der Liga, wie das der Tigers mit 70,8%, deren Powerplayquote sich nach langer Zeit von 0% auf mittlerweile 12,8% erhöht hat.
Bad Nauheim hat von den letzten sechs Spielen immerhin vier für sich entscheiden können (4:1 Krefeld, 7:2 Heilbronn, 2:0 Landshut und 5:1 Regensburg) bei zwei Niederlagen gegen Kassel (3:5) und Kaufbeuren (2:5). Bei den Tigers herrscht punktetechnisch weiter Tristesse, wenn gleich die letzten 4 Auftritte tatsächlich etwas Mut machen. Punkte gab es aber dafür kaum (3:4 n.V. Regensburg, 2:3 n.V. Weisswasser, 2:6 Crimmitschau, 1:4 Kassel, 4:6 Heilbronn und 1:4 Freiburg). Hauptunterschied ist die Trefferquote: brauchen die Tigers aktuell 15,6 Schüsse um einen Treffer zu erzielen, genügen bei den Kurstädtern 8,8 - Bayreuth müsste also unrealistisch nahezu doppelt so oft auf das Tor von Goalie Bick feuern, wie Bad Nauheim um einen Sieg zu erlangen.
Hoffnung liegt auf der Neuverpflichtung Branden Gracel, der sich in Kanada fit gehalten hat. Ob er sofort das erwartete Puzzlestück für den Erfolg ist, darf zumindest angezweifelt werden - sich fit halten ist nun einmal nicht wie spielen. Der Druck auf ihn und die restliche Mannschaft ist enorm.
Die Premiumverpflichtung Petteri Nikkilä bleibt bislang auch deutlich hinter den Erwartungen zurück, wenngleich auch er sich in den letzten Spielen etwas verbessert gezeigt hat.
Gegner-Kaderinfos: Das Team von Trainer Harry Lange ist sehr ausgewogen zusammengestellt, wenngleich die erste Reihe mit Coffman, Wörle und Hickmott definitv herausragt, sind sie doch zusammen für 18 der erzielten 44 Treffer verantwortlich. Kaum abfallend der zweite Block mit Vause, Köhler und Pollastrone bei erzielten 11 Treffern. Aber die Breite ist es, die die Last sehr gut verteilt.
Der Weggang von Tristan Keck wurde mit Tom Coffman sehr gut ersetzt, den Weggang von Eric Stephan hat Marius Erk mehr als kompensiert. In Summe ist Bad Nauheim über vier Reihen sehr gut besetzt und Harry Lange gibt allen vier Reihen das Vertrauen mit entsprechender Eiszeit.
Ex-Tiger im Kader: Keine
DEL2 Pflichtspiel-Bilanz gegeneinander: Zusammen war man vor dieser Spielzeit 6 Jahre in der DEL2, wo es bisher insgesamt 26 Partien gab mit 6 Bayreuther Siegen und 21 Punkten bei 20 Siegen und 57 Punkten für Bad Nauheim. Die Hessen erzielten dabei 85 Tore – Bayreuth gelangen 64 Treffer.
Vorjahresplatzierung: Platz 4 der Hauptrunde, in den Play-Offs wurde Kassel in mitreißenden 7 Spielen im Viertelfinale erlegt, im Halbfinale hatte man mit 4:1 gegen Ravensburg das Nachsehen.
Tipp: Der Hinspielerfolg vom dritten Spieltag beim 4:3-Erfolg der Tigers in Bad Nauheim ist Schall und Rauch. Bayreuth muss endlich 60 Minuten hochkonzentriert spielen um die brandgefährlichen und schnellen Nauheimer vom Tor weg zu halten und muss endlich effektiver beim Torschuss werden. Olafr Schmidt muss das Spiel seines Lebens machen - dann kann es mit Punkten klappen. In Summe wird es ein sehr umkämpftes Spiel sein, dass am Ende durch die vier Reihen Nauheims entschieden wird - 2:4 mit ENG heißt es am Ende - zu stark ist Nauheim in der aktuellen Verfassung.
Gesamtbilanz der 45 Jahre organisiertes Eishockey in BT gegen die Bad Nauheim: 49 Spiele (40 Punktspiele, 9 Vorbereitungsspiele) 19 Siege (17 Punktspiele, 2 Vorbereitungsspiele), 29 Niederlagen (23 Punktspiele, 6 Vorbereitungsspiele), 1 Unentschieden. 170:172 Tore aus Bayreuther Sicht.