• Die deutschen Damen spielen heute gegen Polen, die auch 14 Punkte haben. Bei der durchschnittlichen ELO-Zahl liegt das polnische Team mit 2416 vor Deutschland mit 2386 und gegen somit als leichte Favoritinnen an den Start. Mit Siegen in der heutigen Runde 10 und morgen wäre sogar der Sprung aufs Treppchen möglich.

    Der Tabellenführer aus Kasachstan hat "nur" einen Durchschnittswert von 2373 (die spielen gegen das vom Rating her beste Team aus Georgien mit 2459). Gewinnen also nicht immer die Favoritinnen.

    Bei den Herren ist das deutsche Abschneiden bisher enttäuschend. im Durchschnittsrating auf Platz 10 (1 ist USA knapp vor Indien) liegt man aktuell auf Platz 20. Insbesondere das deutsche Supertalent Vincent Keymer hat bisher mit 4 Punkten aus 7 Partien eher schwach gescort, gerade weil die Gegner beim Rating im Schnitt 123 Punkte unter seinem waren. Allerdings überragt der 20-jährige Frederik Svane an Brett 4 mit 6,5 von 7 möglichen Punkten.

  • Die deutschen Herren haben mit 3:1 gegen Argentinien gewonnen und sich auf Platz 13 verbessert.

    Die deutschen Damen unterlagen leider den Polinnen mit 1,5 zu 2,5 und sind nun auch auf Platz 13.

    Bei den Herren hat Indien das Spitzenduell gegen die USA gewonnen. Gukesh hat hier den Weltranglistendritten Fabiano Caruana überzeugend geschlagen und steht nun bei 8 aus 9 an Brett 1. Irres Ergebnis, das einer Performance von ELO 3041 entspricht. Die bisher beste erreichte ELO-Zahl, die je ein Spieler in der Weltrangliste erreicht hat, war Carlsens 2882 im Jahr 2014.

    Indien ist der Titel nur noch theoretisch von China zu nehmen. Die Chinesen liegen zwei Punkte hinter Indien (alle anderen Teams drei oder mehr Punkte und beim Schach gibt es keine 3 Punkte pro Sieg der Mannschaft), haben aber die deutlich schlechtere Tie Break Wertung. Vielleicht geht das auch rechnerisch schon gar nicht mehr.

    Bei den Damen hat der bisherige Spitzenreiter Kasachstan 2:2 gegen Georgien gespielt, so dass Indien mit dem 2,5 zu 1,5 gegen China auch hier den Platz an der Sonne einnimmt. Beide haben aber 17 Punkte, so dass die Ergebnisse morgen entscheiden werden, wer die Goldmedaille erhält.

  • Indien hat bei den Damen und den Herren die Goldmedaille gewonnen. Die Herren haben in 11 Runden mit 10 Siegen und einem Unentschieden (21 Punkte) sich deutlich vor den USA und Usbekistan (17 Punkte) abgesetzt. Das deutsche Team (16 Punkte) konnte sich noch auf Platz 7 verbessern.

    Bei den Damen konnten die Inderinnen in der letzten Runde mit 3,5 : 0,5 gegen Aserbaidschan gewinnen und kamen auf 19 Zähler. Die bis dahin punktgleichen Kasachinnen trennten sich mit einem 2:2 von den USA und verteidigten damit Platz 2 (18 Punkte) vor ihren Gegnerinnen (17 Punkte). Das deutsche Team fiel durch die Niederlage gegen Armenien noch auf Platz 22 zurück. Auf Position 8 gesetzt, ist das Abschneiden sicherlich eine Enttäuschung.

  • Wenn man den Altersdurchschnitt der indischen Mannschaft sieht, darf man sich sicher sein, dass selbst bei einer Rückkehr der Russen mit Nationalmannschaften bei Olympia die Favoriten immer aus dem Land Gandhis kommen.

    Absolute Zustimmung. Unabhängig von der indischen Dominanz, die auch erstmal anhalten wird, räume ich den Russen aber perspektivisch wenig Chancen auf Medaillen ein.

    Generell findet gerade ein Generationenwechsel statt (auch wenn das oft schon verfrüht behauptet wurde, z.B. als Firouzja die 2800 geknackt hat, nur um sich dann nebenbei als Modedesigner zu bemühen). Gukesh mit einem völlig abstrusen Performance Rating für dieses Olympia von 3056 (!!!) gewinnt 30 Elopunkte, Erigaisi +19,2 und Abdusattorov +16,8. Bis Mitte nächsten Jahres haben die meiner Meinung nach sowohl Caruana als auch Nakamura eingeholt, lediglich Carlsen erstmal uneinholbar.

    Damit auch interessant: die alten Größen Carlsen, Nakamura, Caruana, Nepo sind alle über 30. Die Youngstars alle um die 20. Gefühlt wurde eine Generation übersprungen, in der es für niemanden für den ganz großen Wurf gereicht hat: Duda, Yi, Rapport z.B.

  • Ich bin gespannt, ob Carlsen sich vielleicht wieder zu einem WM-Kampf motivieren kann, wenn Gukesh den Titel geholt hat. Er meinte ja vor dem damaligen Kandidatenturnier, er würde nur gegen Firouza den Titel verteidigen und ihn ansonsten niederlegen, was er ja dann auch gemacht hat.

    Die Performance von Gukesh hatte ich vor der letzten Runde mal angerissen. Seine Partie gegen Caruana war sensationell, die kann man sogar auf Youtube mit auch für reine Amateurspieler gut verständlicher Analyse finden.

    Ebenfalls gespannt bin ich, wohin die Reise von Vincent Keymer geht. Bleibt er in dem aktuellen Bereich oder ist er gut genug, auch in Richtung ELO 2800 zu gehen?

    Ich hatte in meiner Jugendzeit Christopher Lutz bei mir im Verein (das war der einzige Titelträger bei uns im Verein, gegen den ich im Blitzen tatsächlich nichts holen konnte, der war zu gut). Der hatte früh die 2600er Grenze geknackt, hat aber dann lieber studiert anstatt professionell nur noch Schach zu spielen. Damals waren die Verdientsmöglichkeiten aber sicherlich auch nicht ansatzweise so gut, selbst wenn man jedes Jahr an Brett 1 eines Deutschen Meisters in der Bundesliga gespielt hat. Keine Ahnung, wie Keymer sich da entscheiden wird.

  • Dass ich das jetzt erst entdecke: Schach im ESBG-Forum :thumbsup:

    Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass ein WM-Titel für Gukesh Carlsen wieder motivieren könnte.

    Für den Menschen Ding und für die Spannung im WM-Kampf hoffe ich, dass Ding sich noch irgendwie fängt. Wahrscheinlich ist das aber nicht, dazu ist seine Misserfolgssträhne mittlerweile zu lang. Auch wird er nicht über Monate "bluffen". Stand jetzt marschiert Gukesh da durch zum WM-Titel.

  • Die Düsseldorfer sind ja letzte Saison schon mit einer absurd überpowerten Mannschaft in der 2. Bundesliga Nord angetreten. Und machen in der .1. Bundesliga genau da weiter. Geld scheint keine Rolle zu spielen.

    Meine Sympathien gelten da eher der Schachgesellschaft Solingen. Die kommen uns "unserem" Schachbezirk, machen gute Jugendarbeit und spielen mit einer starken, aber eben nicht dermaßen teuren Mannschaft.

  • Sowohl Düsseldorf als auch Solingen haben ja die ersten beiden Runden gewonnen. Die anderen Mannschaften spielen ja erst jetzt am Wochenende.

    Da ich St. Pauli und Werder im Fußball mag, habe ich natürlich auch im Schach Sympathien für die Clubs. Aus Mülheim kenne ich selber einige Spieler und als Duisburger wohne ich quasi um die Ecke, so dass die mein Lieblingsunderdog sind. Solingen als Team aus NRW darf auch gerne gute Resultate einfahren, ich habe eher gegen deren dritten oder vierten Mannschaften gespielt, als ich noch richtig aktiv im Schach war (bis Regionalliga, besser wurde ich nie^^).

    Und der HSK ist auch mit einigen deutschen Spitzenspielern oben in meinem Sympathieranking.

  • (bis Regionalliga, besser wurde ich nie^^).

    Als Späteinsteiger, der erst vor zweieinhalb Jahren angefangen hat, sind das ja schon allerhöchste Sphären.

    Wir spielen in der 2. Bezirksliga, viel tiefer geht kaum :S

  • Als Späteinsteiger, der erst vor zweieinhalb Jahren angefangen hat, sind das ja schon allerhöchste Sphären.

    Wir spielen in der 2. Bezirksliga, viel tiefer geht kaum :S

    Ich hatte mit 12 Jahren angefangen mit Schach und habe bis Mitte 40 gespielt. Jetzt mit 57 überlege ich, ob ich wieder anfange. Ich spiele nur ab und an mal online, spiele aber auf 2D am Monitor minimum ein bis zwei Klassen schwächer als auf einem regulären Brett. Ich weiß gar nicht, wie oft ich da Figuren eingestellt habe im Blitzen (mit genug Zeit), was mir auf 3D nur sehr selten passiert ist.

  • Ich hatte mit 12 Jahren angefangen mit Schach und habe bis Mitte 40 gespielt. Jetzt mit 57 überlege ich, ob ich wieder anfange. Ich spiele nur ab und an mal online, spiele aber auf 2D am Monitor minimum ein bis zwei Klassen schwächer als auf einem regulären Brett. Ich weiß gar nicht, wie oft ich da Figuren eingestellt habe im Blitzen (mit genug Zeit), was mir auf 3D nur sehr selten passiert ist.

    Es kommt ja einiges zusammen: Die 3D-Sicht auf das reale Brett, und schlicht auch die höhere Konzentration am Brett. Online, so empfind ich es zumindest, ist es viel schwerer, den Fokus auf eine Partie zu legen.

    Da ich für meinen Teil beruflich genug online mache, ist Schach für mich ein reines Offline-Vergnügen.

    Manchmal wünschte ich, ich hätte früher damit angefangen. Aber selten.

  • Ich hatte mit 12 Jahren angefangen mit Schach und habe bis Mitte 40 gespielt. Jetzt mit 57 überlege ich, ob ich wieder anfange. Ich spiele nur ab und an mal online, spiele aber auf 2D am Monitor minimum ein bis zwei Klassen schwächer als auf einem regulären Brett. Ich weiß gar nicht, wie oft ich da Figuren eingestellt habe im Blitzen (mit genug Zeit), was mir auf 3D nur sehr selten passiert ist.


    Gerade wenns regnet ist Schach der ideale Zeitvertreib. :thumbsup:

  • Ich hatte mit 12 Jahren angefangen mit Schach und habe bis Mitte 40 gespielt. Jetzt mit 57 überlege ich, ob ich wieder anfange. Ich spiele nur ab und an mal online, spiele aber auf 2D am Monitor minimum ein bis zwei Klassen schwächer als auf einem regulären Brett. Ich weiß gar nicht, wie oft ich da Figuren eingestellt habe im Blitzen (mit genug Zeit), was mir auf 3D nur sehr selten passiert ist.

    Mein Opa hatte hochgradig Zucker und hat mit Schach seinen Alzheimer in Schach gehalten;)

    Es geht nicht um die Klasse, es geht um dich. Du wirst mit 60 nicht deine Klasse von 25 halten können. Es muss nur Spaß machen.

  • Dann mach ich hier jetzt doch mal etwas Werbung und nein, ich bekomme nichts dafür.

    Wer abseits vom Schachverein sein Schachspiel trainieren, verbessern und Gleichgesinnte kennenlernen will, sollte mal auf "chessence.de" vorbeischauen. Eine Online Schachschule für Spieler jeder Stärke, die sowohl online als auch in Präsenz interne Turniere organisiert und jede Menge Schachtraining anbietet. Ich habe dort auch wieder begonnen, Figuren übers Brett bzw. den Bildschirm zu schieben.

  • Mein Opa hatte hochgradig Zucker und hat mit Schach seinen Alzheimer in Schach gehalten;)

    Es geht nicht um die Klasse, es geht um dich. Du wirst mit 60 nicht deine Klasse von 25 halten können. Es muss nur Spaß machen.

    Dazu mal ne Anekdote: Als ich noch beim PSV Duisburg spielte und die erste Mannschaft gerade in der NRW-Liga war (dritthöchste Klasse zu dem Zeitpunkt), trat als Ersatz an Brett 8 der über 80-jährige Dr. Lange an. Der wäre in seiner Prime (die ich nie erlebt habe) vermutlich ein Bundesligaspieler gewesen. Damals gab es ja noch ganz andere Zeitlimits als heute. Also spielten die nun schon an die 5 Stunden und waren in einem ziemlich ausgeglichenen Endspiel. Der Gegner, um die 60 Jahre jünger bot remis an, Dr. Lange lehnte ab und überspielte den viel jüngeren Gegner in einem eigentlich Remis-Endspiel in 7 Stunden. Da soll mal einer sagen, dass man mit über 80 Jahren keine Kondition mehr hat^^.

    Ich war echt beeindruckt, dass er da die größere Ausdauer hatte.


    Dann mach ich hier jetzt doch mal etwas Werbung und nein, ich bekomme nichts dafür.

    Wer abseits vom Schachverein sein Schachspiel trainieren, verbessern und Gleichgesinnte kennenlernen will, sollte mal auf "chessence.de" vorbeischauen. Eine Online Schachschule für Spieler jeder Stärke, die sowohl online als auch in Präsenz interne Turniere organisiert und jede Menge Schachtraining anbietet. Ich habe dort auch wieder begonnen, Figuren übers Brett bzw. den Bildschirm zu schieben.

    Ich spiele ab und an mal auf chess.com oder lichess.org. Auf chess.com kann man auch immer Schachrätsel lösen (keine wirklichen Problemaufgaben, sondern alles aus regulär gespielten Partien)

    Einmal editiert, zuletzt von Rainmaker (2. Oktober 2024 um 12:38) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Rainmaker mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • So primitiv betrogen? Andere haben sich die Züge per Analvibrator "einflüstern" lassen.

    Wie Niemann damals betrogen hat, konnte ja nie nachgewiesen werden. Die Sache mit dem Analvibrator war ursprünglich ein Witz eines Großmeisters, um die ganze Sache etwas auf die Spitze zu treiben. Die Presse hat das aber zu gerne aufgenommen. Theoretisch wäre aber so was möglich gewesen, aber auch ein Sensor an einer anderen Stelle des Körpers hätte denselben Effekt gehabt.

    Mit Hilfe von Handys kann man halt auch ganz alleine betrügen, das gab es aber bereits zuvor. Das ist nicht der erste GM, der auf der Toilette beim Cheaten erwischt wurde. Da man bei großen Turnieren gar kein Handy in den Turniersaal mitnehmen darf (wird mittlerweile mit Metalldetektoren geprüft), verstecken die Betrüger es auf der Toilette. Früher haben sie die in die eigenen Socken gesteckt. Igors Rausis ist ein Beispiel. Dem wurde danach der GM-Titel aberkannt und er beendete seine Schachlaufbahn.

    Und es gab ja schon zig Amateure, die auf einmal in einem Turnier deutlich oberhalb des eigenen Ratings spielten. Jeder Amateur kann mal einen deutlich besseren Spieler schlagen im Turnierschach, aber gegen mehrere zu gewinnen, ist doch arg unwahrscheinlich, handelt es sich da nicht um ein Jahrhunderttalent in ganz jungem Alter.

    Das ist halt der Fluch, dass Schachprogramme mittlerweile deutlich besser spielen als der beste Schachspieler der Welt.

  • So primitiv betrogen? Andere haben sich die Züge per Analvibrator "einflüstern" lassen.


    Deswegen schreibe ich ja auch "voll für den Axsch" :pfeif:

    Und dies ist ja das Klo auch zu großen Teilen. ;)

    Jetzt fehlen nur noch die benutzten Kondome in der Post =O


    Bei den Themen könnte man glatt glauben, es geht hier um eine Daily-Soap oder (Scripted) Reality, aber nicht unbedingt um Schach...... :seestars:

    2 Mal editiert, zuletzt von Maus (17. Oktober 2024 um 18:17) aus folgendem Grund: Schreibfehler