VER Selb 2022/2023

  • Die Geste am Eis war natürlich groß und wahrscheinlich "regelkonform", aber das war sicherlich auch eine unnötige Qual für die Spieler, die um ihren Mitspieler bangten.

    In der Kabine hätten sie auch nicht mehr erfahren und als Team geschlossen mit ins Krankenhaus zu fahren geht doch auch nicht.

    Es ist schon richtig, dass diesbezüglich kein Abbruch vorgesehen ist.

    Wenn aber einige Spieler oder ein komplettes Team gar nicht mehr in der Lage ist weiter zu spielen, dann bleibt immer noch die Möglichkeit geschlossen in die Kabine zu gehen. Dann wird das Spiel abgebrochen, mit all den Konsequenzen, die dann eintreten.(Spielwertung, etc)

    Rudorisch hat dort schon gut erklärt, warum es so ist, wie es ist und warum es keinen Sinn macht, da jetzt etwas regeln zu wollen.

  • Im Grunde haben doch die Teams mit den Schiris

    die Blaupause für einen solchen Fall geschaffen. Das

    Vorgehen wird von allen Seiten sowohl aus emotio-

    naler als auch aus „rechtlicher“ Sicht gelobt.

    Gottseidank haben wir solche Extremsituationen sehr

    selten, sodass man nicht oft auf diesen Erfahrungs-

    wert wird zurückgreifen müssen

  • zum Beispiel derjenige, der durch das Ergebnis beim Abbruch einen sportlichen und möglicherweise auch wirtschaftlichen Schaden erleiden könnte

    Wer denn? Was konstruiert ihr denn für Sachen bei einem Stand von 0:7 und beide Teams sind sich einig. Welcher Schaden denn für wen? Alles bloß Konstruktionen.

    Fakt ist, die Spieler mussten am Eis ausharren, während der Mitspieler um sein Leben bangt. Wie viel Lust hättet ihr gehabt, das so zu tun? Dann komm mir nicht mit dem "Tellerrand". Denn diese Statuten sind der "Tellerrand", die Realität hat man Eis gesehen. Natürlich war es eine große Geste und eine passende Lösung der Schiris. Aber ich finde trotzdem, dass es nicht so sein muss, wenn sich alle einig sind. Darüber sollte man zumindest auch mal diskutieren dürfen (hier). Die Moderatoren vor Ort haben dies übrigens auch getan und dies hinterfragt.

  • Scheinbar waren sich ja alle einig, dass Spiel so zu Ende zu bringen. Meinst du nicht, wenn es so eine Qual für die Spieler gewesen wäre, dass sie dann das Eis verlassen hätten?

    Eine Spielwertung hätte Selb egal sein können. Verloren war es eh.

    Aber da gibt es vielleicht auch andere Fragen, wie die Rückerstattung von Eintrittsgeldern oder so.

  • Wer denn? Was konstruiert ihr denn für Sachen bei einem Stand von 0:7 und beide Teams sind sich einig. Welcher Schaden denn für wen?

    Ich glaube es geht dabei um sportliche/finanzielle Auswirkungen für Dritte. In dem Fall passiv Beteiligte.

    Um das mal zu erklären folgendes Beispiel:

    Letzter Spieltag:

    Selb liebt nach 2 Dritteln gegen Ravensburg 0:7 zurück. Sollte Selb höher verlieren rutscht Bayreuth auf Platz Zehn und entgeht den Playdowns/Playoffs/Heimrecht.

    In dem Fall wäre es durchaus möglich, dass Bayreuth als Drittem ein „Schaden“ entsteht.

    Natürlich ist das alles konstruiert, aber möglich.

    Um nicht falsch verstanden zu werden. Ich find die Art wie das gelöst wurde super und die Zusammenfassung hat mich und sicherlich viele weitere Eishockeyfans wirklich gerührt.

    Ich wünsche Max Gute Genesung und eine baldige Wiederkehr aufs Eis.

  • Mittlerweile kennt man die Spielordnung in diesem Fall, dass ein Abbruch nicht vorgesehen ist.

    DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch hinterfragt "Bei welcher Schwere breche ich ein Spiel ab? Wer soll das entscheiden, Schiedsrichter oder medizinisches Personal? Ich kenne kein Regelwerk, welches so etwas definiert..." usw. Für mich ist das wieder typisch deutsch, rechtlich alles "wasserdicht" absichern zu wollen.

    Der Fall am Sonntag gibt doch m.M.n. die einfache Lösung vor: Schwere Verletzung, Spieler beider Teams unter Schock, beide Teams verständigen sich darauf, nicht weiterspielen zu wollen, der Schriri würde dem auch zustimmen und das Ergebnis ist auch klar. Alle sind sich einig. Also, was sollte diese gemeinsam getroffene Lösung verhindern, wer sollte sowas im Nachhinein anklagen können. Das bleibt für mich unverständlich. Die Geste am Eis war natürlich groß und wahrscheinlich "regelkonform", aber das war sicherlich auch eine unnötige Qual für die Spieler, die um ihren Mitspieler bangten.

    Guten Tag

    Regensburg führt 3:0 , steigt deshalb nicht ab …. Dann passiert so eine Situation … Spielabbruch

    Wiederholung … Regensburg verliert und steigt ab ..

    Na prost Mahlzeit …. Ab und zu ist es schon schwer - bei allem Verständnis für Betroffenheit - von der Tapete bis zur Wand zu denken

    Übrigens sehr gut, dass es Herrn Gimmel wieder besser geht 🌹🌹🌹🌹

    Einmal editiert, zuletzt von Eishockey_Liebhaber (9. November 2022 um 09:25)

  • @Eishockey_Liebhaber hat da recht und auch der Rudorisch.

    NUR: auch dafür könnten die Verantwortlichen eine Lösung finden. Man kann etwa das Regelwerk so anpassen, dass nur die Restspielzeit bei einem Ersatztermin nachgeholt / runtergespielt wird.

    Beim 1. FC Köln ging das erst in der Conference League, auch wenn dort die Witterung verantwortlich war. Ja, die Definition von "schlechten Wetter" ist deutlich einfacher, dennoch kann man hier eine Lösung finden (die nicht immer perfekt ist).

  • Man kann etwa das Regelwerk so anpassen, dass nur die Restspielzeit bei einem Ersatztermin nachgeholt / runtergespielt wird.

    Genau, bei einem Abbruch bei 57:54 und einem Spielstand von 4:1 hat bestimmt jeder Bock, nochmal von Weißwasser nach Freiburg zu gondeln. Von der Hallenverfügbarkeit zeitnah mal ganz abgesehen.

    Und: Was ist eine "schwere Verletzung"? Wer bestimmt das? Wie wird das festgestellt?

    Das Machwerk ist dann irgendwo zwischen deutscher Steuergesetzgebung und Fußball-Handspielregel zu erwarten. Ungerecht und kompliziert.

  • Genau, bei einem Abbruch bei 57:54 und einem Spielstand von 4:1 hat bestimmt jeder Bock, nochmal von Weißwasser nach Freiburg zu gondeln. Von der Hallenverfügbarkeit zeitnah mal ganz abgesehen.

    Und: Was ist eine "schwere Verletzung"? Wer bestimmt das? Wie wird das festgestellt?

    Das Machwerk ist dann irgendwo zwischen deutscher Steuergesetzgebung und Fußball-Handspielregel zu erwarten. Ungerecht und kompliziert.

    Ist eine Berechtigte Frage ja.

    Vielleicht sollte man nicht zwischen Verletzung und Schwerer unterscheiden sondern eher zwischen Schwerer Verletzung und Lebensbedrohlicher Verletzung.

  • eher zwischen Schwerer Verletzung und Lebensbedrohlicher Verletzung.

    Und da geht es schon los. So traurig es ist, aber das war bei Jaroslav Hauer nicht der Fall. Im Endeffekt kann und braucht man das nicht regeln. Man kann erwarten, dass erwachsene Leute soviel Hirn haben um das richtige zu tun. Gibt es Regeln und etwas ist unklar (siehe obiges Handspielregelbeispiel) gibt's eher Zoff als dann, wenn das einvernehmlich geregelt wird. Und bei den jetzigen Regeln hätte man das Spiel sogar wegen "höherer Gewalt" abbrechen können (IANAL, aber da ließe sich im Nachgang bestimmt irgendetwas finden. Was eine "ordnungsgemäße Durchführung" ist ist eben auch unklar).

  • Und da geht es schon los. So traurig es ist, aber das war bei Jaroslav Hauer nicht der Fall. Im Endeffekt kann und braucht man das nicht regeln. Man kann erwarten, dass erwachsene Leute soviel Hirn haben um das richtige zu tun. Gibt es Regeln und etwas ist unklar (siehe obiges Handspielregelbeispiel) gibt's eher Zoff als dann, wenn das einvernehmlich geregelt wird. Und bei den jetzigen Regeln hätte man das Spiel sogar wegen "höherer Gewalt" abbrechen können (IANAL, aber da ließe sich im Nachgang bestimmt irgendetwas finden. Was eine "ordnungsgemäße Durchführung" ist ist eben auch unklar).

    Im Notfall setzt sich Hirn meistens durch.

  • Und da geht es schon los. So traurig es ist, aber das war bei Jaroslav Hauer nicht der Fall. Im Endeffekt kann und braucht man das nicht regeln. Man kann erwarten, dass erwachsene Leute soviel Hirn haben um das richtige zu tun. Gibt es Regeln und etwas ist unklar (siehe obiges Handspielregelbeispiel) gibt's eher Zoff als dann, wenn das einvernehmlich geregelt wird. Und bei den jetzigen Regeln hätte man das Spiel sogar wegen "höherer Gewalt" abbrechen können (IANAL, aber da ließe sich im Nachgang bestimmt irgendetwas finden. Was eine "ordnungsgemäße Durchführung" ist ist eben auch unklar).

    Is richtig ja. Aber vielleicht kann man da Ligenintern und unter Anwesenheit von Fachärzten irgendwie ein Konzept erstellen das zb Situationen wie ( Herzstillstand, Zunge verschlucken oder innere Verletzungen was Organbereich betrifft etc. dann zu Spielabbruch führen.

  • Das kann doch oft gar nicht so schnell beurteilt werden.

    Da müsste so lange gewartet werden, bis sichere Meldungen aus dem Krankenhaus eintreffen.

    Zumal innere Verletzungen oftmals gar nicht so schnell als solche zu erkennen sind.

    Hier etwas zu regeln wird kaum funktionieren, da es immer sehr spezielle Situationen sind. Da fließen so viele Parameter mit ein, dass selbst Regeln dazu warscheinlich oftmals nutzlos wären.

    Am Ende heißt es Spielabbruch, obwohl alle Beteilligten, also Spieler, Trainer, der Verletzte, Schiedsrichter und Fans sagen es solle weiter gehen.

    Ich finde es bedarf da keiner Regeländerung, denn sowas muss einfach komplett individuell beurteilt werden. Spielstand, Restspielzeit und Wichtigkeit des Spiels sind zwar untergeordnet, aber dennoch nicht unwichtig dafür, ob weitergespielt werden will oder nicht.

  • geb ich dir grundsätzlich recht, aber was macht man wenn der Fall in der 3. Spielminute eintritt ?

    Bei einem wichtigen Spiel und Stand 0 zu 0 .

    57 Minuten am Eis knieen ?

  • Sorry, die Diskussion ist wieder mal so typisch Deutsch ;)

    An dem Abend haben alle korrekt und fair im Rahmen der geregelten Vorgaben gehandelt, dafür (zu Recht) viel Anerkennung von allen Seiten erfahren und nun versucht man hier mit irgendwelchen Präzedenzfällen, Fallbeispielen und ggf. wissenschaftlichen Ausarbeitungen Regelungen zu erstellen. Leute...... :seestars:

    chris

  • Die erste Frage die sich stellt: Was hätte man besser machen können?

    Nichts? Dann passt es so.

    Wer soll das ganze vor Ort diagnostizieren? Alle Mannschaften müssen Ultraschall+Röntgen+MRT im Stadion haben?

    Was ist wenn Leber oder Milz was abgekriegt haben? Das merkst Du nicht sofort, erst nach ein paar Minuten. Wann wird dann abgebrochen?

    Was machst Du, wenn ein Trainer/Betreuer auf der Spielerbank zusammenklappt (gab's ja mehr oder weniger schon)?

    Was machst Du, wenn ein Arzt Lebensgefahr nicht ausschließen kann und dann war nichts?

    Du musst alle Möglichkeiten reinbringen, sonst ist das (gerade weil solche Vorfälle so selten und weit gefächert bzw. einzigartig sind) total sinnlos.

    Wieviele solche Fälle gab's denn in den letzten 20 Jahren (ernstgemeinte Frage)?

  • Das es X arten von Verletzung gibt und man nicht jede direkt erkennt is klar.

    Ich denke aber trotzdem das man gewisse Situationen eingrenzen kann die unter Lebensgefahr eingestuft werden, und sollten die Ärzte vor ort so einen Fall bestätigen können is es ja auch irgendwie eine Repekt Sache das Spiel abzubrechen

  • Dann hast du es eingegrenzt und beim nächsten Spiel tritt etwas ein, woran einfach keiner gedacht hat.

    Dazu vielleicht ein Spiel, dessen Ausgang überaus wichtig ist, weil es über Abstieg, Aufstieg oder Meisterschaft entscheidet.

    Dann kommt einer an mit Regel XY und nahezu alle sind vielleicht verärgert nicht weiterspielen zu dürfen.

    Sowas sollte einfach individuell und je nach Situation bewertet werden. So wie es auch in Selb geschehen ist.

    Bei einem anderen Spielstand oder gleich zu Anfang des Spiels, hätte man evtl. auch abgebrochen oder gar weitergespielt.

    Sowas sollen die Beteilligten auf dem Eis entscheiden. Und nicht stur nach Regel XY es muss abgebrochen werden weil es steht in den Statuten.