Krieg in der Ukraine

  • Sehenswerter, knapp zweistündiger Vortrag von Oberst Reisner an der Universität der Bundeswehr zur Gesamtsituation im Krieg in der Ukraine.

    Realistisch, teilweise ernüchternd, nicht unbedingt viel Neues, aber unglaublich dicht zusammengefasst. Wer einen Überblick will ist hier richtig.

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  • Sehr Interessantes, aufschlussreiches Interview vorallem über die russische Wirtschaft hinsichtlich der Kriegswirtschaft, Ausgaben und Aussichten.

    Wenn der Westen konsequenter wäre vorallem bei der Unterstützung der Ukraine, dann würde das Putin und Russland nicht nur im Krieg sondern vorallem wirtschaftlich weiter in die Knie ringen. Ja, wenn. 40 % vom Haushalt nur für Verteidigung. Geschaffene Werte, die die russische Wirtschaft am laufen halten, werden in der Ukraine wieder zerstört, dadurch kein Mehrwert, quasi nutzloses Wachstum. Fällt irgendwann weg, dicker Kater, oder kann man sich irgendwann nicht mehr leisten, ähnlich was dazu geführt hat die Sowjetunion wirtschaftlich nicht mehr aufrecht erhalten zu können. Im Artikel steht was 2-3 Jahren, die Russland so noch weiter machen könnte und danach weiß man nicht, ob und wie es weitergeht.

    Investitionen in Russland in den letzten 10-15 Jahren vorallem in westliche Technologie. Kann nicht ohne weiteres erneuert werden. Wer die üblichen Abscheibungszeiträume kennt, weiß das man mit mehr als 10 Jahren für den etwas älteren Teil der Investitionen über die üblichen Zeitraum im Bereich technische Anlagen, Maschinen usw. bereits hinaus ist. Auch wenn weiter benutzt immer mehr Instandhaltung und Wartung, die aber absehbar nicht mehr möglich ist. Sanktionen werden zwar teilweise umgangen aber sehr viel teuerer und dadurch auch weniger Ersatzbeschaffung. Mittel- und langfristig haben die Sanktionen weiter ihre Wirkung und führen dazu, dass das technologische Zurückbleiben Russlands im Vergleich immer größer wird über den Zeitablauf.

    Und falls Russland in der Ukraine größere Gebiete behalten kann wird ihnen das wirtschaftlich nicht viel helfen, weil sie extrem viel ausgeben und subventionieren müssten, um die zerbombten Gebiete wieder aufzubauen und ins Laufen zu bringen, um daraus später irgendwann mal vielleicht einen Nutzen ziehen zu können, gleichzeitig aber die eigene Wirtschaft am laufen halten müssen. Quasi doppelte Ausgaben weil vermutlich weiterhin hohe Verteidigungsausgaben plus zusätzlich in der Ukraine.

    Und so weiter...

    https://www.br.de/nachrichten/wi…ie-wand,U38B8XR

    Einmal editiert, zuletzt von Hockei (4. Februar 2024 um 10:02)

  • Wenn Russland Krieg führen muss, um nicht bankrott zu gehen, hat es eine entscheidende Gemeinsamkeit mit Hitlerdeutschland. Krieg als Existenzgrundlage, hoffentlich ist allen klar was das heißt.

  • Wenn Russland Krieg führen muss, um nicht bankrott zu gehen, hat es eine entscheidende Gemeinsamkeit mit Hitlerdeutschland. Krieg als Existenzgrundlage, hoffentlich ist allen klar was das heißt.

    Kleiner Einwand:
    Hitlerdeutschland hat den (langen) Krieg geplant und gewollt.

    Putinrussland hat das so sicher nicht geplant (Stichwort 3 Tage bis Kiew) und kann jetzt garnicht anders als komplett auf Rüstung zu gehen. Mit allen negativen Folgen, die das langfristig hat. Das werden die Verantwortlichen dort genau wissen!

  • Hitlerdeutschland hatte im Gegensatz zum heutigen putinrussland so gut wie keine Ressourcen, putin hat reichlich. Hitler musste mühsam erobern und besetzen, putin kann besetzen was er möchte, auch wenn es im Fall Ukraine etwas komplizierter wird. Hitler hatte ein kleines Kernland, das zudem der Zerstörung unterlag. Bei putin bleibt bis auf ein paar kleine Ausnahmen alles heil. Und westliche wirtschftstheorien gehen ihm am arsch vorbei, die ignoriert er einfach und seine bevölkuhat er im Griff oder sogar auf seiner Seite. Putin kann weitermachen bis der mit der Sense und Kapuze zu Besuch kommt, aber warum soll der zu putin kommen, putin schickt ihm Arbeit genug

  • Kleiner Einwand:
    Hitlerdeutschland hat den (langen) Krieg geplant und gewollt.

    Putinrussland hat das so sicher nicht geplant (Stichwort 3 Tage bis Kiew) und kann jetzt garnicht anders als komplett auf Rüstung zu gehen. Mit allen negativen Folgen, die das langfristig hat. Das werden die Verantwortlichen dort genau wissen!

    Falsch, Putin hat es vom ersten Tag an geplant, als er sein Büro in Dresden verlassen musste, denn da ist seine Welt zusammengebrochen.

  • Man kann das sicher nicht 1:1 gleichsetzen, aber es sind zwei (mittlerweile) totalitäre Staaten, die Krieg führen müssen, um nicht wirtschaftlich am Ende zu sein. Das bedeutet, dass Krieg geführt wird, so lange es geht.

    Sollte die Ukraine fallen, wird es weitergehen. Weil Russland dann gar nicht mehr anders kann.

  • Warum also Gegenwehr ? Der Russe kann sowieso alles und ewig.

    So in etwa?

    Nein. Sage ich auch nicht.

    Es muss bei der Unterstützung berücksichtigt und diese danach ausgerichtet werden. Der Krieg kann nur gestoppt werden, wenn man putin an den Verhandlungstisch zwingt und zwar an den ukrainischen und nicht sein Monstrum von Tisch.

    Wie will ich meinen Nachbarn zwingen, nicht ständig Steine in meinen Garten und meine Gartenhäuser zu werfen und seinen Gartenzaun in meine Richtung zu versetzen wenn ich ihm nur vocal empört zurufe er soll das lassen und immer mal wieder versuche ein paar zaunlatten insekne Richtung zu versetzen. Ich kann hoffen, dass ihm die Steine ausgehen oder ich muss ihm die Lust austreiben das mit dem Zaun zu machen und ihn mit Gewalt aus meinem Garten vertreiben. Steine hat er aber genug und für die Betreibung bin ich nicht stark genug und nur Beifallsklatschen hilft mir auch nicht

    Also wollen wir Beifall oder putin klatschen? Um diese Antwort wird sich jetzt seit Jahren gedrückt. Aber erst wenn das beantwortet ist, wird sich auch die Frage beantworten lassen, was wir jetzt machen wollen/können und wie es weiter geht. Putin hat die Frage schon beantwortet, unsere Seite überlegt noch die Fragestellung

  • Man kann das sicher nicht 1:1 gleichsetzen, aber es sind zwei (mittlerweile) totalitäre Staaten, die Krieg führen müssen, um nicht wirtschaftlich am Ende zu sein. Das bedeutet, dass Krieg geführt wird, so lange es geht.

    Sollte die Ukraine fallen, wird es weitergehen. Weil Russland dann gar nicht mehr anders kann.

    Neben dem wirtschaftlichen Aspekt gehört da auch der politisch-gesellschaftliche Aspekt genannt.

    Russland hat unglaublich viel in den Krieg investiert und jetzt schon hunderttausende Opfer zu beklagen und auch Putin braucht da ein Narrativ wie er das seinem Volk erklärt um es bei der Stange zu halten.

    Problem: je mehr investiert wurde, desto höher die Erwartungen dass sich die Opfer lohnen werden (Sunk-Cost-Fallacy).

    Ohne zu sehr bestimmte Vergleiche anzustellen ist dies ein relativ normales Phänomen kriegsführender Gesellschaften. Gab es sicherlich im WK II, aber beispielsweise auch schon im WK I als zu Ende des Krieges die Kriegsziele immer größenwahnsinniger wurden (und nicht nur bei den Deutschen).

  • Neben dem wirtschaftlichen Aspekt gehört da auch der politisch-gesellschaftliche Aspekt genannt.

    Russland hat unglaublich viel in den Krieg investiert und jetzt schon hunderttausende Opfer zu beklagen und auch Putin braucht da ein Narrativ wie er das seinem Volk erklärt um es bei der Stange zu halten.

    Problem: je mehr investiert wurde, desto höher die Erwartungen dass sich die Opfer lohnen werden (Sunk-Cost-Fallacy).

    Ohne zu sehr bestimmte Vergleiche anzustellen ist dies ein relativ normales Phänomen kriegsführender Gesellschaften. Gab es sicherlich im WK II, aber beispielsweise auch schon im WK I als zu Ende des Krieges die Kriegsziele immer größenwahnsinniger wurden (und nicht nur bei den Deutschen).

    Krieg an sich ist schon ein Extrem, weil man nicht bereit war einen Kompromiss einzugehen oder sich über irgendetwas zu einigen oder nachzugeben und eigentlich geht es dabei ja immer um die maximale Durchsetzung eigener Ziele. Man kann da nicht damit rechnen, dass jemand zur Einsicht kommt, funktioniert immer nur unter einem gewissen Zwang, weil kaum oder kein anderer Ausweg, von innen oder von außen oder beides.

    Militärisch nachgeben wird Putin nicht und in der Hinsicht kapitulieren muß er soweit sowieso auch nicht aber er wirtschaftet und hängt sein Land so nur immer weiter ab, auch wenn wegen Resourcen ein gewisses Level an Versorgung gesichtert ist.

    Zahlungsmittel für teuer erkaufte Importe auf Umwegen aufgrund von Sanktionen und in Verbindung mit permanenten Investionen, die jedes mal früher oder später in der Ukraine oder sonst wo nachfolgend vernichtet werden, also absolut ohne wirtschafltichen Mehrwert, werden so auch immer weniger. Bezahlung dann u.U. immer mehr mit Rohstoffen als mit üblichen Mitteln.

    War aber im Prinzip in der Sowjetunion bezüglich Resourcen nicht wesentlich anders aber wirtschafltich war man auch irgendwann am Ende. Vielleicht ist es das was langfristig wieder mit Russland passieren wird, ein ähnliches Ende wie bei der Sowjetunion, nur dass diese sich aufgespalten hat und u.a. Russland verblieben ist. Wesentlich Gebiete hinzugewonnen hat Russland jetzt nicht im Verhältnis zum immensen Aufwand, der dafür betrieben wird. Folglich könnte sich vielleicht Russland am Ende selbst aufspalten, oder es läuft auf ähnliches wie z.B. Nordkorea hinaus. Extrem schlecht für die Menschen in Russland.

    Einmal editiert, zuletzt von Hockei (4. Februar 2024 um 13:22)

  • Krieg an sich ist schon ein Extrem, weil man nicht bereit war einen Kompromiss einzugehen oder sich über irgendetwas zu einigen oder nachzugeben und eigentlich geht es dabei ja immer um die maximale Durchsetzung eigener Ziele. Man kann da nicht damit rechnen, dass jemand zur Einsicht kommt, funktioniert immer nur unter einem gewissen Zwang, weil kaum oder kein anderer Ausweg, von innen oder von außen oder beides.

    Militärisch nachgeben wird Putin nicht und in der Hinsicht kapitulieren muß er soweit sowieso auch nicht aber er wirtschaftet und hängt sein Land so nur immer weiter ab, auch wenn wegen Resourcen ein gewisses Level an Versorgung gesichtert ist.

    Zahlungsmittel für teuer erkaufte Importe auf Umwegen aufgrund von Sanktionen und in Verbindung mit permanenten Investionen, die jedes mal früher oder später in der Ukraine oder sonst wo nachfolgend vernichtet werden, also absolut ohne wirtschafltichen Mehrwert, werden so auch immer weniger. Bezahlung dann u.U. immer mehr mit Rohstoffen als mit üblichen Mitteln.

    War aber im Prinzip in der Sowjetunion bezüglich Resourcen nicht wesentlich anders aber wirtschafltich war man auch irgendwann am Ende. Vielleicht ist es das was langfristig wieder mit Russland passieren wird, ein ähnliches Ende wie bei der Sowjetunion, nur dass diese sich aufgespalten hat und u.a. Russland verblieben ist. Wesentlich Gebiete hinzugewonnen hat Russland jetzt nicht im Verhältnis zum immensen Aufwand, der dafür betrieben wird. Folglich könnte sich vielleicht Russland am Ende selbst aufspalten, oder es läuft auf ähnliches wie z.B. Nordkorea hinaus. Extrem schlecht für die Menschen in Russland.

    Gibt es einen Einspruch?

  • Die Polen haben es verstanden:

    13:31 Uhr

    Polnischer Verteidigungsminister: "Ich rechne mit jedem Szenario"


    Der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz hat einen drohenden Krieg mit Russland nicht ausgeschlossen. Polen müsse sich auf einen solchen Krieg vorbereiten, sagte er in einem Interview mit der Tageszeitung "Super Express". Auf die Frage, ob er eine militärische Niederlage der Ukraine und einen direkten Angriff Russlands auf Polen für möglich halte, antwortete der konservative Politiker: "Ich rechne mit jedem Szenario und nehme die schlimmsten am ernstesten. Das ist die Aufgabe eines Verteidigungsministers in der Situation, in der wir uns heute befinden."

    Ausdrücklich unterstrich der 42-Jährige, dass er diese Worte "nicht einfach so daher gesagt", sondern sorgfältig abgewogen habe. Sein Ministerium habe bereits konkrete Vorbereitungsschritte begonnen. So prüfe man, welche Lücken es in der Bewaffnung noch gebe. Polen werde eine sehr bedeutende Rolle bei der gemeinsamen Verteidigung der Europäischen Union spielen, das wisse auch die EU-Kommission, sagte der Minister.

  • Ich weiß nicht. Die Sitzung hat die Opposition anberaumt und noch 14 Botschafter eingeladen.

    Die Regierung würde sowas auch nicht auf Antrag der CDU machen.

    Vielleicht liegt das Problem schon darin, dass die Regierung nicht von selbst auf den Gedanken gekommen ist die Sitzung einzuberufen?

    Mehr als genug Zeit hätten sie dazu gehabt.

  • Italien (0,69 Milliarden Euro) und Frankreich (0,54 Milliarden Euro) liegen bei der Ukraine-Unterstützung indes weit hinter Deutschland, weswegen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Partner aus der Nato und aus der Europäischen Union (EU) jüngst sogar öffentlich kritisierte. Während zudem die Militärhilfen aus den Vereinigten Staaten aktuell durch die Republikaner von Donald Trump im Kongress geblockt sind, arbeitet Deutschland am nächsten riesigen Waffenpaket für die Ukraine, deren Armee an mehreren Stellen der Front schwer unter Druck steht

    Wie aus der Liste der militärischen Unterstützungsleistungen der Ampel-Bundesregierung (Stand 4. Februar) hervorgeht, wird gerade an der Lieferung von 105 Kampfpanzern Leopard 1A5 sowie 30 Schützenpanzern Marder gearbeitet.

    Deutschland plant laut der Website der Bundesregierung zudem die Lieferung 15 weiterer Gepard-Flugabwehrkanonenpanzer (bisher 52) sowie von neun Luftverteidigungssystemen IRIS-T SLM, die ukrainische Städte vor russischen Raketenangriffen schützen sollen. Die Panzer-Lieferungen deuten indes auf eine möglicherweise neue Strategie auf dem Schlachtfeld hin, nachdem das amerikanische Nachrichtenmagazin Forbes bereits berichtet hatte.

    https://www.fr.de/politik/deutsc…a-92814394.html