Krieg in der Ukraine

  • Zu den Panzerverlusten gab es letztlich eben die sehr interessante Twitter Space von Alexvb. Da wurde gut erklärt warum ein Panzerverlust von RU nicht gleich ein Panzerverlust ist. Die ziehen nämlich soweit es geht auch ihre zerstörten Panzer aus dem Schlachtfeld raus und gebrauchen diese als Ersatzteillager. Das ist zwar letztlich eine Flickschusterei und hat wenig mit hoher Qualität zu tun. Aber die schicken die Dinger dann eben wieder an die Front sobald sie einsatzfähig sind. Aber auch in diesem Gespräch hat man herausgehört, dass die Reserven langsam in der Tat zu Neige gehen. Die kratzen scheinbar mittlerweile alles zusammen was geht und basteln sich neue Panzer zusammen. Hauptsache die Teile fahren und können schießen. Das "Wie" ist da eher zweitrangig.

    chris

    Auch wenn es nur die Hälfte der von Reisner genannten Produktion ist, wäre es doch ein Vielfaches der UA.

    Vielleicht erklärt es auch den grosszügigen Umgang der Russen mit diesen Gerätschaften.

    Der sehr medienpräsente Oberst Markus Reisner aus Österreich bezifferte gegenüber Telepolis die russische Panzerproduktion auf 100 bis 200 pro Monat. "Jeder dieser Panzer muss erst einmal zerstört werden", auch wenn sie nicht die Qualität westlicher Modelle hätten, meint der Offizier aus Österreich.


  • Und da war er wieder, der Bezug zum WW2.

    Ich denke, dass die RU das Opfer ihrer eigenen Geschichte sind, oder besser gesagt der Interpretation ihrer Geschichte. Dort herrscht nämlich die Meinung vor, sie hätten diesen Krieg gewonnen, weil sie so opferbereit gewesen wären und genau dort irren sie sich. Mal abgesehen davon, dass von Opfer- „Bereitschaft“ ja auch gar nicht die Rede sein kann, denn der gemeine RU Soldat liebt sein Leben genauso sehr, wie jeder andere auch. Dort herrschte und herrscht brutaler Zwang, gepaart mit Unwissenheit. Viele von denen wissen gar nicht was auf sie wartet und diejenigen die es wissen, machen sich zu einem guten Prozentsatz davon.

    Ist schon ein paar Jährchen her, aber in einer Doku wurde berichtet, daß in Russland schon allgemein angenommen wird, die Sowjetunion hat den 2. Weltkrieg (der große Vaterländische Krieg) allein gewonnen. Die westlichen Allierten nur Randnotiz. Auch diese Denkweise und andere (falsche) Sicht der Geschichte, unterstützt das russische Kriegsverständnis.

  • Auch wenn es nur die Hälfte der von Reisner genannten Produktion ist, wäre es doch ein Vielfaches der UA.

    Vielleicht erklärt es auch den grosszügigen Umgang der Russen mit diesen Gerätschaften.

    Der sehr medienpräsente Oberst Markus Reisner aus Österreich bezifferte gegenüber Telepolis die russische Panzerproduktion auf 100 bis 200 pro Monat. "Jeder dieser Panzer muss erst einmal zerstört werden", auch wenn sie nicht die Qualität westlicher Modelle hätten, meint der Offizier aus Österreich.


    Also diese Annahme stimmt definitiv nicht. Da irrt er sich gewaltig.

  • Also diese Annahme stimmt definitiv nicht. Da irrt er sich gewaltig.

    Wie siehst du ansonsten die Sicht von Reisner?

    Er wiederholt ja immer dass man im Westen den Fehler macht und den Russen als dummen Clown hinstellt und man so der UA bestimmt keinen Gefallen tut

  • Wie siehst du ansonsten die Sicht von Reisner?

    Er wiederholt ja immer dass man im Westen den Fehler macht und den Russen als dummen Clown hinstellt und man so der UA bestimmt keinen Gefallen tut

    Wo er definitiv sehr gut drin ist, ist strategische Dinge zu erklären, sowie den Aufgabenbereich einzelner Waffengattungen. Das ist ja auch genau seine Profession als Leiter der Militärakademie in Wien.

    Einschätzungen allerdings, über den Kriegsverlauf, Prognosen, oder ähnliches, können ja nur seriös getätigt werden, wenn man über die entsprechenden Informationen verfügt. Ich bin definitiv nicht schlauer als Oberst Reisner und schon gar nicht, wenn es um militärische Dinge geht, aber ich verfüge über Informationen die er (und andere) nicht haben.

    Seine Einschätzungen zur Lage und zum Verlauf, haben sich allesamt und ohne Ausnahme, nicht erfüllt. Nichts von dem ist so eingetreten, wie er es prognostiziert hat. Das ist im Grunde dann auch schon das Kriterium das zählt. Ich selber verkneife mir (mittlerweile) Prognosen, da ich gelernt habe welch Eigendynamik ein Krieg dieser Dimension hat. Was ich aber mittlerweile gut beherrsche ist das Verständnis für die jeweiligen Aufgaben vor Ort und auf was es da ankommt. Ich verstehe mittlerweile das beiderseitige Beschussbild sehr gut zu interpretieren und die meisten Züge beider Seiten kommen für mich auch nicht mehr überraschend. Das ergibt alles einen Sinn.

    Oberst Reisner und auch andere Militärexperten, reden ja immer im Rahmen des Mediums, welches sie gebucht haben. Da gibt es Schwerpunkte und die orientieren sich am Zuschauer dieses Mediums. Links/ rechts/ Boulevard/ religiös/ pazifistisch- da ist alles dabei. Sie reden dort auch nicht frei, sondern beantworten die (2-3) Fragen der Journalisten. Und die können eben so oder so gestellt werden.

    Es gibt ja auch eine Plattform der Bundeswehr, die ähnlich wie Oberst Reisner, Fragen zum Krieg in der UA beantworten. Von deren Seite wirst du aber keinerlei Prognosen hören und das mit gutem Grund. Das ist dann eben nicht so spektakulär wie z.B. der Satz- „die Gegenoffensive ist gescheitert“, dafür aber sehr seriös.

  • da kommt auch "interne" Konkurrenz zu Selenskyi in der Ukraine auf.

    Das Programm dieser Konkurrenz zielt auf Verhandlungen, Waffenstillstand und einfrieren des Status quo

    Das muss jetzt nicht kurzfristige Auswirkungen haben, da die Ukraine Wahlen während des Krieges ausgeschlossen hat, aber mittel- und langfristig kann das auf einen Stimmungsumschwung hinauslaufen. Auch im Hinblick auf die Zukunftsplanungen und Aussichten kann das Auswirkungen haben, denn solch eine verhandlungsbereite Führung kann auch russlandfreundlicher auftreten und dann ist mit (unseren) NATO und EU Plänen plötzlich Essig oder wird haben ein weiteres kleines "Geschwür" in unseren Reihen. (Achtung - vielleicht - Verschwörung: es könnte ja auch sein, dass diese Gruppierung, die auf Verhandlungen setzt, auch von der russischen Seite unterstütz und gefördert wird.)

    https://www.t-online.de/nachrichten/uk…mit-moskau.html

  • Auch wenn es nur die Hälfte der von Reisner genannten Produktion ist, wäre es doch ein Vielfaches der UA.

    Vielleicht erklärt es auch den grosszügigen Umgang der Russen mit diesen Gerätschaften.

    Der sehr medienpräsente Oberst Markus Reisner aus Österreich bezifferte gegenüber Telepolis die russische Panzerproduktion auf 100 bis 200 pro Monat. "Jeder dieser Panzer muss erst einmal zerstört werden", auch wenn sie nicht die Qualität westlicher Modelle hätten, meint der Offizier aus Österreich.


    Bzgl. der Produktionszahlen:

    „Produzieren 20 T-90-Panzer pro Monat“ – Hensoldt warnt, Russland zu unterschätzen

    Zitat


    Noch immer sei das führende russische Panzerunternehmen Uralwagonsawod in der Lage, im Schichtbetrieb monatlich rund 20 neue Kampfpanzer T-90 zu produzieren.

    Zitat

    Dabei bleibt jedoch unklar, ob die Modelle voll ausgestattet sind, besonders bei Elektronik und Optronik.

  • Ist schon ein paar Jährchen her, aber in einer Doku wurde berichtet, daß in Russland schon allgemein angenommen wird, die Sowjetunion hat den 2. Weltkrieg (der große Vaterländische Krieg) allein gewonnen. Die westlichen Allierten nur Randnotiz. Auch diese Denkweise und andere (falsche) Sicht der Geschichte, unterstützt das russische Kriegsverständnis.

    Ohne die amerikanische Hilfe wäre der sowjetische Vormarsch 1943-1945 für mich kaum vorstellbar.

    link

  • Der ukrainische Militärjournalist Yuriy Butusov gibt einen detaillierten Einblick in die Schlacht rund um die Stadt Awdijiwka. Demnach befindet sich die verteidigende Armee dort in einer schwierigen Lage. Butusov schrieb am Donnerstag: „Heute haben russische Truppen die Eisenbahnlinie bei Stepove überquert. Sie haben sich dort verschanzt und starten aus kurzer Distanz Angriffe auf die Stadt.“

  • Auch wenn es nur die Hälfte der von Reisner genannten Produktion ist, wäre es doch ein Vielfaches der UA.

    Vielleicht erklärt es auch den grosszügigen Umgang der Russen mit diesen Gerätschaften.

    Der sehr medienpräsente Oberst Markus Reisner aus Österreich bezifferte gegenüber Telepolis die russische Panzerproduktion auf 100 bis 200 pro Monat. "Jeder dieser Panzer muss erst einmal zerstört werden", auch wenn sie nicht die Qualität westlicher Modelle hätten, meint der Offizier aus Österreich.

    Also diese Annahme stimmt definitiv nicht. Da irrt er sich gewaltig.

    Wenn man im Netz sucht findet man Zahlen von 20 Panzern pro Monat bis zu 200 Panzern pro Monat.

    Meine Vermutung: mit der unteren Zahl sind Kampfpanzer im engeren Sinne und mit der oberen Zahl - auf die sich vermutlich Reisner bezieht - alle Arten von Panzern gemeint, also inkl. Schützenpanzer u.ä.

  • Wenn man im Netz sucht findet man Zahlen von 20 Panzern pro Monat bis zu 200 Panzern pro Monat.

    Meine Vermutung: mit der unteren Zahl sind Kampfpanzer im engeren Sinne und mit der oberen Zahl - auf die sich vermutlich Reisner bezieht - alle Arten von Panzern gemeint, also inkl. Schützenpanzer u.ä.

    200 Panzer pro Monat. Davon 180 Aufblasbare Attrappen.

    20 fahrbare Panzer.

    ;)

  • Wenn man im Netz sucht findet man Zahlen von 20 Panzern pro Monat bis zu 200 Panzern pro Monat.

    Meine Vermutung: mit der unteren Zahl sind Kampfpanzer im engeren Sinne und mit der oberen Zahl - auf die sich vermutlich Reisner bezieht - alle Arten von Panzern gemeint, also inkl. Schützenpanzer u.ä.

    Die 200 sind schon denkbar, wenn man auf Kriegsrüstung umgestellt hat.

    Wenn die komplette Lieferkette funktioniert, sollte das absolut möglich sein.

    Wieviel Produktionsstätten das sind, ist die Frage.

    Die Endmontage und Tüchtigkeitsprüfung wird jedenfalls deutlich Mängel hinterlassen.

    Die Qualität muss bei der Masse deutlich der Quantität untergeordnet sein.

  • OlafSBR danke für Deine Einschätzung. Das heißt, Russland könnte mit der derzeitigen Kriegsführung und diesen Ausfall- und Opferzahlen gemäß Milchmädchenrechnung noch 1,5-2 Jahre durchhalten.

    Alles entscheidend wird dabei sicher der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl sein.

    Das ist wohl wahr. Schlimm genug, dass gewisse politische Kreise da durchaus realistische Aussichten auf einen Sieg haben.

    Und so gut wie alle Staatsführer Europas wursteln weiter vor sich hin und man wäre im Fall des Falles politisch und vor allem militärisch völlig hilflos, sollten sich dann die USA überraschenderweise aus Europa oder gar der NATO zurückziehen :bash:

  • Wann war Trump nochmal Präsident und das quasi schon angekündigt?

    Was hat die glorreiche EU oder D seitdem wirklich getan, um ein mögliches US Aus für ihren Bereich wenigstens irgendwie anfangen zu kompensieren? :seestars:

  • Die 200 sind schon denkbar, wenn man auf Kriegsrüstung umgestellt hat.

    Wenn die komplette Lieferkette funktioniert, sollte das absolut möglich sein.

    Wieviel Produktionsstätten das sind, ist die Frage.

    Die Endmontage und Tüchtigkeitsprüfung wird jedenfalls deutlich Mängel hinterlassen.

    Die Qualität muss bei der Masse deutlich der Quantität untergeordnet sein.

    Ein Interview mit dem Oberbefehlshaber der Ukrainischen Streitkräfte Zaluzhnyi: Eine Erschöpfung der russischen Streitkräfte

    erweist sich als Irrtum.

    Man kann nur hoffen, dass die russische Waffen -und Panzerproduktion nicht auch unterschätzt wird.

    https://www.pravda.com.ua/eng/news/2023/11/2/7426819/