Krieg in der Ukraine

  • Zurück zum eigentlichen Thema:

    Verrückte Szene, die man sonst eigentlich nur aus Videospielen kennt:

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    Das kommt davon wenn man unausgebildete völlig überforderte amateure an die front wirft. Könnte glatt unter Darwin award laufen wenn es nicht so unsäglich traurig wäre

  • Noch eine Erklärung zur allgemeinen Strategie der westlichen Partnerländer und hier vor allem der Amerikaner und deren Schlepptau auch der Deutschen. Die Amerikaner nennen das- „boiling the Frog“- Strategie. Diese Redewendung gibt es im Deutschen nicht, heißt wörtlich übersetzt- „koche den Frosch“ und bedeutet sinnbildlich, dass man die Russen dort langsam abnutzen möchte. Darauf ist die eigene Strategie ausgerichtet, was den Umfang und die Art der Lieferungen betrifft.

    Man möchte also die RU aufhalten und jedes Mal wenn die Lage kritisch wird, wird entsprechend nachgeliefert.

    Das Dumme an dieser Strategie ist, dass die UA im selben Topf mitkochen. Zudem fehlt dieser Strategie die Siegesperspektive. Ein Umdenken findet zwar statt, allerdings im überschaubaren Tempo. Diese Strategie wird in RU vor allem als Schwäche angesehen und nichts provoziert Putin mehr zu eskalieren als Schwäche. Es wäre nämlich ein Leichtes die RU- Verteidigungslinien zu überwinden und ihre Nachschubswege auszuschalten, indem man die richtige Munition liefert. Bei den umstrittenen Streubomben hat man den Schritt- notgedrungen schon gemacht. Dabei handelt es sich um Artilleriegranaten, die sich in 88 s.g. Bomblets zerlegen. Da die RU- Gräben im Zickzackmuster angelegt wurden, ist dort mit herkömmlichen Granaten zur wenig auszurichten, da diese schon ganz präzise treffen müssen, da die Zickzackstruktur der Gräben verhindert, dass Schrapnelle einmal durch den kompletten Graben fegen. Bei der Streumunition hat man eine 88fach höhere Trefferwahrscheinlichkeit. Es gibt aber auch Raketen für die HIMARS- Werfer, deren Streumunition sich in 360 Bomblets zerlegt und somit die Trefferwahrscheinlichkeit auf eben diesen Faktor erhöht.

    Dann reden wir natürlich von den ATACMS- HIMARS- Raketen, mit einer Reichweite von 300km, sowie den Taurus- Marschflugkörpern aus Deutscher Produktion. Mit dieser Munition kann die RU- Logistik komplett zum

    Erliegen gebracht werden. Die Argumentation mit der Reichweite, also dass man damit RU- Staatsgebiet angreifen könnte, ist völlig an den Haaren herbeigezogen und eine klare Schutzbehauptung, um die Boiling the frog- Strategie weiter fortführen zu können. Auch jetzt wäre der Einsatz jetziger Waffensysteme auf RU- Staatsgebiet schon möglich, ist aber nicht passiert. Warum ist dann die Reichweite so wichtig? Damit man außerhalb der RU- Reichweite agieren kann. Wenn z.B. eine UA- SU 25 Storm Shadows abfeuern möchte, z.B. auf Ziele auf der Krim, dann muss sie sich der Frontlinie bedenklich nähern und kann somit erfasst und abgeschossen werden.

    Was ist eigentlich der Unterschied zwischen den Storm Shadows/ Scalps und der Taurus? Neben der Reichweite und dem mitgeführtem Sprengstoff, hat die Taurus vor allem unterschiedlich einsetzbare Zünder. Eine Storm Shadow ist rein als Bunkerbrecher konzipiert. Sie durchschlägt also mehrere Mauern, meterdicken Beton, oder dringt tief ins Erdreich ein, bevor sie schließlich explodiert. Dies kann die Taurus auch. Sie kann aber auch mit Aufschlagzündern versehen werden, was sie ideal dazu macht z.B. Brücken zu zerstören. Die UA hatten mit den Storm Shadows/ Scalps bereits mehrere Brücken angegriffen und durchaus auch präzise getroffen. Da gabs dann ein großes Loch in der Fahrbahn und das konnte meistens schnell

    Wieder repariert werden. Mit den Taurus lässt sich der Brückenpfeiler zuverlässig weg machen und damit das Bauwerk insgesamt zerstören. Die Kertschbrücke wäre damit erledigt und auch die Brücken von der Krim nach Cherson und Saporischschja. Die RU könnten ihre Truppen dort dann nicht mehr versorgen und damit wäre Ende Gelände.

    Wir alle reden mit Engelszungen auf unsere Verantwortlichen ein, damit diese endlich von dieser Strategie abweichen und Putins- Niederlage einläuten mögen. Das Ganze nimmt ja sowieso seine eigene Dynamik an, denn die UA denken ja gar nicht daran sich von RU- Staatsgebiet aus angreifen/ beschießen zu lassen und dann nicht zurückfeuern zu dürfen. Die haben kurzerhand eigene Waffensysteme entwickelt, die das übernehmen und das sehr erfolgreich.

    Mut/ Entschlossenheit und nicht Angst bringt den Erfolg gegen diesen Verbrecher. Das sind wir auch der ganzen Welt schuldig, die unter diesen Krieg leiden muss.

  • Wer kann das bezahlen?

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die systematische Korruption bei der ärztlichen Freistellung von Wehrdienstpflichtigen angeprangert. Selenskyj sagte in seiner abendlichen Videoansprache, eine Untersuchung des Sicherheits- und Verteidigungsrats zeige das ganze Ausmaß von falschen Freistellungen, Bestechung und Flucht ins Ausland. Seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 habe sich die Zahl der Freistellungen in einigen Regionen verzehnfacht. Es sei klar, wie es dazu komme. Für die Freistellung vom Wehrdienst würden je nach Fall umgerechnet zwischen 3.000 und 15.000 Dollar gezahlt.

    In Ländern wie der Ukraine gibt es mehr als genug reiche. Und wenn man für sein Leben nur 5.000USD bezahlen muss, dann bekommen dass auch geringer verdienende meistens hin.

  • In Ländern wie der Ukraine gibt es mehr als genug reiche. Und wenn man für sein Leben nur 5.000USD bezahlen muss, dann bekommen dass auch geringer verdienende meistens hin.

    Da gibt es immer Mittel und Wege, im Zweifel über Schulden, die man für den Rest seines Lebens abzahlen muss, im Zweifel auch die Angehörigen.

    So funktioniert dies auch beim Thema Schlepperei, womit man den Profit daraus weiter maximieren kann.

  • nochmal zu OlafSBR :

    Boiling the Frog bedeutet hier aber nicht die gezielte Abnutzung der Russen. Es soll heissen, dass man zwar nur soviel liefert, dass es langsam vorwärts gehen kann. Aber nicht soviel, dass ein plötzlicher Zusammenbruch der RUS erfolgt. Der grund: man hat die Befürchtung, dass RUS dann atomar eskaliert. Das Ziel ist also nicht Abnutzung

  • Bin mir sehr sicher das auch "Abnutzung Russlands" eines der wichtigsten Ziele ist, weil man schon auch mit dem danach kalkuliert und da ist ein "abgenutztes" Rusland weit weniger gefährlich für die Nachbarn. 8)

  • Novoprokopkivka ist fast komplett und Verbove zur Hälfte eingenommen. Man steht jetzt auf einer Länge von fast 15km vor der s.g. „Sudowikin“- Linie und ist bei Verbove auch schon darüber. Diese Linie wird wohl bald dem Schicksal ihres Namensgebers folgen. Das Spiel der Reserven und RU hat falsch gesetzt. Während sie das Gros ihrer Truppen in und um Novoprokopkivka eingesetzt haben, wo sie aufgrund des Gedrängels und heftigem Artilleriebeschuss hohe Verluste hinnehmen mussten, erfolgte der UA- Hauptstoss einmal in Richtung Verbove und hatte dort durchschlagenden Erfolg und zum Anderen östlich, an Novoprokopkivka vorbei, bis in eine Tiefe von 4-6km, so dass dieser Ort jetzt aus drei Richtungen in die Zange genommen wird.

    Es ist an diesem Abschnitt elementar wichtig, die Hauptverteidigungslinie möglichst auf breiter Front angreifen zu können. Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass sie auf einer Breite von 15km angreifen werden, aber sie haben jetzt sehr viele Möglichkeiten sich den exakten Ort auszusuchen und die RU sind gezwungen sich gleichmäßig zu verteilen und damit ihre Reihen auszudünnen. Der Durchstoß der Sudowikin- Linie in Verbove ist natürlich Gold wert. Den gabs fast gratis on Top und das ist für die strategische Situation der RU dort ein Katastrophe ersten Ranges.

    Nur noch kurz ein Wort zu der im Vorfeld erfolgten Minenräumung, welche erst die Grundvoraussetzung für solche Operationen geschaffen hat. Das Wetter war dort in den letzten drei Wochen extrem heiß. Temperaturen tagsüber bis z.T. über 35°C waren die Regel. Jetzt bestehen die eingesetzten Minen aus Metallen. Dieses erhitzt sich stärker als der umgebende Boden. Also haben die UA in der Nacht Drohnen mit Infrarotsensoren eingesetzt, wie z.B. die Deutsche Vector- Drohne, die ein klares Bild geschaffen haben, wo exakt die Minen liegen. Das war der Gamechanger. Zum Einen konnten befahrbare Pfade erkannt und genutzt werden und zum Anderen konnte man gezielt räumen. Somit waren die RU ihres Schutzes beraubt und wurden von Positionen angegriffen , die als sicher galten und daher nicht oder kaum geschützt waren. Teile der 82. Brigade stehen im Übrigen bereits im Raum- Tokmak.

    Ich werde morgen mal genauer auf den UA- Drohnen- Großangriff auf russische Basen und Militärflugplätze in RU eingehen, der verheerende Folgen für die RU hatte und im Übrigen immer noch andauert.

    31 Aug: DOMINO EFFECT! Russian DEFENSE SHATTERED INTO PIECES | War in Ukraine Explained - YouTube

    Und hier das (fast selbe) nochmal mit der Taktiktafel

  • nochmal zu OlafSBR :

    Boiling the Frog bedeutet hier aber nicht die gezielte Abnutzung der Russen. Es soll heissen, dass man zwar nur soviel liefert, dass es langsam vorwärts gehen kann. Aber nicht soviel, dass ein plötzlicher Zusammenbruch der RUS erfolgt. Der grund: man hat die Befürchtung, dass RUS dann atomar eskaliert. Das Ziel ist also nicht Abnutzung

    Man will halt nicht in den Krieg hineingezogen werden und gleichzeitig den Aggressor weichkochen. Vielleicht ist es so besser ausgedrückt. Aber wie auch immer: diese Strategie ist mehr als nur fragwürdig, weil die meisten Annahmen, auf denen diese Strategie beruht, längst überholt sind. Dieser Krieg wird erst enden, wenn eine der beiden Seiten gewinnt. Wir haben in der Hand welche Seite das sein soll. Und ich wiederhole mich: ein Waffenstillstand, der auf der Abtretung von Land basiert und bei Weitem keinen Frieden bedeuten würde, ist keine Option. Wenn man sich nicht selber seiner atomaren Abschreckungsfähigkeit berauben will, dann darf man sich nicht auf das Kalkül Putins einlassen. Die Konsequenz wäre nämlich sonst, dass Staaten mit Atomwaffen machen und bekommen könnten, was immer sie wollen.

  • OlafSBR hat die "Boiling the Frog" Strategie und vorallem ihre Probleme sehr gut beschrieben, sehe ich im Grunde ganz genauso. Danke!

    Man darf sich das Handeln des Westens meiner Meinung nach aber ganz grundsätzlich sowieso nicht als eine Strategie "aus einem Guß" vorstellen. In Wirklichkeit wird es eher einen bunten Blumenstrauß an Faktoren geben, welche die getroffenen (oder nicht getroffenen) Entscheidungen ebenso mit beeinflussen.

    Beispielsweise müssen Entscheider wie Biden oder Scholz innenpolitische Rücksichtnahmen treffen was dann zu schwierigen und langsamen Entscheidungsprozessen führt wo am Ende immer eine Art Kompromiss steht. Darüber hinaus gibt es immer wieder Reibungsverluste und Meinungsverschiedenheiten zwischen den Unterstützern der Ukraine, man denke nur an das schlechte Klima zwischen Polen und Deutschland. Aber selbst bei einem guten Verhältnis gibt es unterschiedliche Schwerpunktsetzungen. So wünschen sich die USA - immer mit einem Auge nach China blickend - ein stärkeres Engagement der Europäer. Die tun sich damit aber sichtlich schwer, weil sie es gar nicht mehr gewohnt sind selbst für ihre Sicherheit zu sorgen. Außerdem sitzen über Jahre gepflegte Wunschvorstellungen und Illusionen über Russland und Putin in einigen Köpfen immer noch sehr tief und sind da wohl auch nicht mehr herauszubekommen. Manchmal ist man vielleicht auch einfach nur bequem, egoistisch und denkt zu kurz.

    In gewissem Sinne kann man die Strategie des Westens durchaus als "Boiling the Frog" bezeichnen. Für mich ist diese Strategie aber eher ein Resultat all solcher Faktoren im Sinne eines kleinsten gemeinsamen Nenners, d.h. das Ergebnis schwieriger Prozesse unter ganz bestimmten Rahmenbedingungen und mit durchaus auch unterschiedlichen Interessen.

    Insbesondere diejenigen welche die "Boiling the Frog" - Strategie als Beleg dafür hernehmen wollen, dass der Westen mit einem finsteren Plan Russland auf Kosten der Ukraine schwächen wolle, machen es sich mal wieder viel zu einfach. Die Wirklichkeit ist wie immer viel komplexer und prosaischer.

  • Falls es noch niemand geschrieben hatte, die Ukraine hat bei jüngsten Angriffen auf russische Militärstützpunkte Drohnen eingesetzt aus Pappe und Gummi, bei, die man nur erschwert mit einem Radar erfassen kann.

  • Falls es noch niemand geschrieben hatte, die Ukraine hat bei jüngsten Angriffen auf russische Militärstützpunkte Drohnen eingesetzt aus Pappe und Gummi, bei, die man nur erschwert mit einem Radar erfassen kann.

    Die haben einfach Trabis zum Fliegen gebracht.

  • Es wird jetzt bei Verbove vor allem darauf ankommen die eingenommenen Stellungen gegen die Gegenangriffe zu verteidigen. Natürlich setzen die RU jetzt alles daran diese wieder zurückzuerobern. Das war aber zu erwarten und ist von daher keine Überraschung. Man hat auch sofort damit begonnen sich defensiv einzurichten und entsprechend umzugruppieren. Dazu konnte man ja bereits reichlich Erfahrung sammeln.

  • nochmal zu dem Angeiff auf Pskow:

    Es wurde ein interessantes Telefonat veröffentlicht. Wenn das stimmt, dann ist das ganz großes Tennis. Zumindest den Krieg im Informationsraum dominiert die UA. Bis zum Ende schauen :thumbsup:

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  • Die Amerikaner nennen das- „boiling the Frog“- Strategie. Diese Redewendung gibt es im Deutschen nicht, heißt wörtlich übersetzt- „koche den Frosch“ und bedeutet sinnbildlich, dass man die Russen dort langsam abnutzen möchte. Darauf ist die eigene Strategie ausgerichtet, was den Umfang und die Art der Lieferungen betrifft.

    Man möchte also die RU aufhalten und jedes Mal wenn die Lage kritisch wird, wird entsprechend nachgeliefert.

    ....

    Wir alle reden mit Engelszungen auf unsere Verantwortlichen ein, damit diese endlich von dieser Strategie abweichen und Putins- Niederlage einläuten mögen.

    OlafSBR Kannst / darfst du sagen, was die Gründe für diese Strategie sind? Angst vor Atomschlag? Ich verstehe es nicht, warum man eine ganze Nation sich nicht statt trinken lässt und ihnen nur immer kurz vor dem verdursten einige Tropfen Wasser gibt!

    Evtl gibt es für Gründe - ich wüsste sie gerne.