Krieg in der Ukraine

  • Mann kann aber wohl nicht ansatzweise die Mengen mit Bahn und Lkw verfrachten....bin mir nicht sicher ob die Ukraine das russische Gleis Maß nutzt

    Und im April hat zum Beispiel Polen Importe aus der Ukraine verboten... Wer möchte schon die eigene Landwirtschaft zerstören mit billig Weizen vom Nachbar ?

    https://www.zdf.de/nachrichten/po…ssland-100.html

    Es gibt hier sicherlich technische Einschränkungen, wobei ich schon denke dass man da noch mehr machen könnte. Ggf. auch unkonventionelle Lösungen, z.B. per Förderband von Odessa nach Rumänien - quasi wie eine Pipeline - und dann auf das Schiff. Und natürlich sollte es da nur um einen Transit über den Westen und nicht um Importe gehen.

  • Es gibt hier sicherlich technische Einschränkungen, wobei ich schon denke dass man da noch mehr machen könnte. Ggf. auch unkonventionelle Lösungen, z.B. per Förderband von Odessa nach Rumänien - quasi wie eine Pipeline - und dann auf das Schiff. Und natürlich sollte es da nur um einen Transit über den Westen und nicht um Importe gehen.

    Geht viel.. aber in welcher Zeit ? Im Süden der Ukraine an der Grenze zu Rumänien gibt es ja einen Hafen der schaft aber nicht mehr . Neue Anlagen benötigen Zeit ..und es läuft ja noch der Krieg..

    Weizen hat halt relativ wenig wert für die Tonne Gewicht..wird sich nicht rechnen mit Lkw zu befördern..selbst Zug soll nicht wirklich wirtschaftlich sein ..

    Ich glaube wir unterschätzen wie viel Volumen Millionen von Tonnen Weizen sind ... :schulterzuck:

    PS: bissel zynisch...würdeces sich um Erdöl handeln würde man sich um den Transport bestimmt kümmern...es ist aber "nur" Weizen der nichtmal für Europa gedacht ist ..

    Die Ukraine könnte zu Ägypten und co sagen...ihr wollt weizen ...kommt und holt ihn .

  • Es wird ja bereits mit dem Zug Getreide auf dem landweg transportiert. Das Problem ist einfach die schiere Menge, die nur per Schiff zu bewältigen ist.

    Habs letztens im Radio gehört - wenn Ich mich recht erinnere wurden per Schiff 160-180 Mio Tonnen im Jahr ausgeführt, mit dem Zug 3,5-4. Viellricht könnte man unter optimalen Voraussetzungen auf 7-9 kommen.

  • Russland verkauft das eigene und das gestohlene Getreide aber auch ohne Abkommen, dafür braucht es kein neues.

    Interessant ist aber die gestrige Aussage der Ukraine genauso zu verfahren wie die Russen und Schiffe die russische Häfen anlaufen als Ziel zu betrachten. Da wird dann wohl keine Versicherung mehr das Risiko übernehmen und ohne solche Versicherungen fährt kein Schiff irgendwohin. Russland würde also genauso auf dem Getreide sitzen bleiben.

    Die Ukraine hätte aber immer noch die Möglichkeit zumindest Teile des Getreides über Land Richtung Westen und von da aus weiter zu transportieren. Und diese Möglichkeiten könnte man sicherlich noch ausbauen.

    wird ja schon die ganze Zeit gemacht - das Problem da sind aber die Transportkapazitäten, zusätzliche Umladearbeiten, zum Teil mehrfach, die Infrastruktur und die immens höheren Kosten.

    Dazu kommt noch, dass auf diesen Transportwegen sehr viele Geschäftstüchtige involviert sind, da laufen dann einige Lieferwege anders, als sie laufen sollten und das transportierte Getreide landet in anderen Silos und Ländern. Das Problem gabs ja letztes Jahr auch schon.

    Die Möglichkeit des Ausbaus besteht sicher, aber kurzfristig geht da nicht viel mehr. Neben Transportkapazitäten und den dafür nötigen Transportwegen, brauchst du auch noch entsprechende Verlade- und Umladekapazitäten.

    Versicherungstechnisch ist die Ankündigung der Ukraine auf jeden Fall eine gute Waffe, wobei die Frage ist, ob sie es wirklich riskieren Schiffe mit russischen Bestimmungshäfen zu attackieren, mal abgesehen davon, dass die Möglichkeiten - mangels Marinekapazität - für die Ukraine da doch sehr begrenzt wäre


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    übrigens scheint sich auf der Krim gerade wieder ein Munitionslager buchstäblich in Rauch aufzulösen

    https://www.welt.de/newsticker/dpa…nenangriff.html

    Einmal editiert, zuletzt von Paul_Juergen (22. Juli 2023 um 15:13) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Paul_Juergen mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • wird ja schon die ganze Zeit gemacht - das Problem da sind aber die Transportkapazitäten, zusätzliche Umladearbeiten, zum Teil mehrfach, die Infrastruktur und die immens höheren Kosten.

    Dazu kommt noch, dass auf diesen Transportwegen sehr viele Geschäftstüchtige involviert sind, da laufen dann einige Lieferwege anders, als sie laufen sollten und das transportierte Getreide landet in anderen Silos und Ländern. Das Problem gabs ja letztes Jahr auch schon.

    Die Möglichkeit des Ausbaus besteht sicher, aber kurzfristig geht da nicht viel mehr. Neben Transportkapazitäten und den dafür nötigen Transportwegen, brauchst du auch noch entsprechende Verlade- und Umladekapazitäten.

    Versicherungstechnisch ist die Ankündigung der Ukraine auf jeden Fall eine gute Waffe, wobei die Frage ist, ob sie es wirklich riskieren Schiffe mit russischen Bestimmungshäfen zu attackieren, mal abgesehen davon, dass die Möglichkeiten - mangels Marinekapazität - für die Ukraine da doch sehr begrenzt wäre

    Die Türkei könnte das schwarze Meer für die russischen Schiffe sperren.. und erst freigeben..wenn die russische Blockade der Ukraine endet... :schulterzuck:


    Die Ukraine müsste wahrscheinlich nur ein russisches Boot versenken und es traut sich keiner mehr die russischen Häfen anzufahren

    nur würde dies alles die Situation in den Abnehmer Ländern verschlimmern....

  • Die Türkei könnte das schwarze Meer für die russischen Schiffe sperren.. und erst freigeben..wenn die russische Blockade der Ukraine endet... :schulterzuck:


    Die Ukraine müsste wahrscheinlich nur ein russisches Boot versenken und es traut sich keiner mehr die russischen Häfen anzufahren

    nur würde dies alles die Situation in den Abnehmer Ländern verschlimmern....

    da gibt es internationale Verträge - ist nicht ganz so einfach zivile Schifffahrt zu sperren. Die Türkei ist ja kein Kriegsteilnehmer. Verzögern ginge sicher, da die Schiffe ja möglicherweise auf bestimmte Güter kontrolliert werden müssen. Und die Türkei müsste dann auch wirklich wollen

    Einmal editiert, zuletzt von Paul_Juergen (22. Juli 2023 um 15:32)

  • Mann kann aber wohl nicht ansatzweise die Mengen mit Bahn und Lkw verfrachten....bin mir nicht sicher ob die Ukraine das russische Gleis Maß nutzt

    Und im April hat zum Beispiel Polen Importe aus der Ukraine verboten... Wer möchte schon die eigene Landwirtschaft zerstören mit billig Weizen vom Nachbar ?

    https://www.zdf.de/nachrichten/po…ssland-100.html

    Das könnte man ganz leicht umgehen. Einfach den Weizen nicht ankaufen sondern nur als Transitgut zollfrei lassen. Man muss nur wollen

  • alles sehr dubios.

    «Er war eine Schlüsselfigur»

    "Putins Abhörspezialist auf mysteriöse Weise gestorben"

    "Er arbeitete eng mit dem russischen Geheimdienst FSB zusammen und galt als Schlüsselfigur in Wladimir Putins (70) Unterdrückungsapparat: Anton Tscherepennikow. Der russische Multimillionär wurde kürzlich tot in seiner Villa in Moskau aufgefunden. Er wurde 40 Jahre alt"

    Putins Abhörspezialist Anton Tscherepennikow auf mysteriöse Weise gestorben

  • Die durchschnittliche Lebenserwartung in Russland ist für Männer eh nur bei etwas unter 65. Und mit zunehmender Mobilisierung der männlichen russischen Bevölkerung für Putins Schlachtveranstaltung wird das erst mal auch eher schlechter als besser.

  • Da muss doch im erweiterten Kreis des Apparates eine ganz schön nervöse Stimmung herrschen.

    Sicher sein kann sich da keiner mehr. Was macht eigentlich Abramowitsch, da hört man auch nichts mehr.

  • Nochmal zum Thema Getreidetransport:

    Zitat

    Nach Angaben des Ministeriums für Agrarpolitik konnte die Ukraine im Laufe des Jahres [2022] dank des Getreideabkommens 32 Millionen Tonnen Getreide und Öl auf dem Seeweg exportieren. 33 Millionen Tonnen Getreide, Öl und verarbeitete Produkte wurden über andere Wege transportiert.

    Laut dem stellvertretenden Minister Taras Wyssozkyj war die Route entlang der Donau die effektivste, über die etwa 20 Millionen Tonnen Getreide und Öl exportiert wurden. Darüber hinaus konnten rund zehn Millionen Tonnen Getreide auf der Schiene und drei Millionen Tonnen auf der Straße transportiert werden.

    "Wir planen, diese Exportrouten stärker zu nutzen und auf allen drei Wegen eine Gesamtmenge von 40 bis 42 Millionen Tonnen zu erreichen", so Wyssozkyj.

    https://www.dw.com/de/auf-der-suc…aine/a-66299344

    Wenn dies so stimmt kann man wohl also von 65 Millionen Tonnen Gesamtvolumen zeitnah bis zu 42 Millionen auf "alternative" Routen umleiten (jetzt nicht nur auf Getreide alleine bezogen).

    Kein vollständiger Ersatz also, aber immerhin noch mal 12 Millionen Tonnen mehr als die 33 Millionen die eh schon nicht mehr auf dem Seeweg verschifft werden.

    Die Probleme die zum vollständigen Ersatz fehlen sind laut dem Artikel viellfältig und reichen von den hier schon erwähnten unterschiedlichen Spurweiten bis zu irgendwelchen Transportregularien. Zumindest für Probleme der letzteren Art sollten sich mit gutem Willen anderer Staaten Lösungen finden lassen ... es besteht also schon noch Luft nach oben.

  • Nochmal zum Thema Getreidetransport:

    Wenn dies so stimmt kann man wohl also von 65 Millionen Tonnen Gesamtvolumen zeitnah bis zu 42 Millionen auf "alternative" Routen umleiten (jetzt nicht nur auf Getreide alleine bezogen).

    Kein vollständiger Ersatz also, aber immerhin noch mal 12 Millionen Tonnen mehr als die 33 Millionen die eh schon nicht mehr auf dem Seeweg verschifft werden.

    Die Probleme die zum vollständigen Ersatz fehlen sind laut dem Artikel viellfältig und reichen von den hier schon erwähnten unterschiedlichen Spurweiten bis zu irgendwelchen Transportregularien. Zumindest für Probleme der letzteren Art sollten sich mit gutem Willen anderer Staaten Lösungen finden lassen ... es besteht also schon noch Luft nach oben.

    Wobei das ja erstmal „nur“ den Transport raus aus

    der Ukraine betrifft. Alles weitere hängt da ja auch

    noch dran. Möglich ist sicher was, aber es wird bru-

    tal schwer, den Bedarf in der Welt zu bedienen

  • Nochmal zum Thema Getreidetransport:

    Wenn dies so stimmt kann man wohl also von 65 Millionen Tonnen Gesamtvolumen zeitnah bis zu 42 Millionen auf "alternative" Routen umleiten (jetzt nicht nur auf Getreide alleine bezogen).

    Kein vollständiger Ersatz also, aber immerhin noch mal 12 Millionen Tonnen mehr als die 33 Millionen die eh schon nicht mehr auf dem Seeweg verschifft werden.

    Die Probleme die zum vollständigen Ersatz fehlen sind laut dem Artikel viellfältig und reichen von den hier schon erwähnten unterschiedlichen Spurweiten bis zu irgendwelchen Transportregularien. Zumindest für Probleme der letzteren Art sollten sich mit gutem Willen anderer Staaten Lösungen finden lassen ... es besteht also schon noch Luft nach oben.

    Was dabei extrem ins Gewicht fällt, sind die Kosten. Ein LKW, der 40t transportiert, im Vergleich zu einem Schiff das mal locker 35.000t wegschafft...... Dazu das leidige Thema "Versicherung", bei Fahrten, die nicht durch ein Abkommen abgedeckt wären, dat is ma sischa nüt billich.

    Dazu kommt noch, dass der Abtransport über das Schwarze Meer durch das Abkommen "geschützt" war.

    Nach der jetzigen Lage, wären diese Transporter bzw. deren Fahrer doch "Freiwild" für den Kreml.

    (Gut, ob die Invasoren überhaupt in der Lage wären / sind, diese gezielt auszuschalten, das steht wieder auf einem anderen Blatt, wenn ich mir bspw. anschaue, dass sie nicht mal in der Lage sind westliche (Waffen)Nachschubtransporte anzugreifen.)

  • Naja, sowohl die "First-" als auch die "Last-Mile" sind ja sowieso per LKW. Das Frachtschiff wird das Getreide ja kaum beim ukrainischen Bauern abholen und beim ägyptischen Bäcker abladen. Ein "Zwischenschritt" mehr wird natürlich auch was kosten. Das kann man international aber auch subventionieren. Was uns die Sache auch wert sein sollte, denn wie christobal richtig schrieb wird es brutal schwer die Welt auch nur halbwegs zu versorgen.

  • Naja, sowohl die "First-" als auch die "Last-Mile" sind ja sowieso per LKW. Das Frachtschiff wird das Getreide ja kaum beim ukrainischen Bauern abholen und beim ägyptischen Bäcker abladen. Ein "Zwischenschritt" mehr wird natürlich auch was kosten. Das kann man international aber auch subventionieren. Was uns die Sache auch wert sein sollte, denn wie christobal richtig schrieb wird es brutal schwer die Welt auch nur halbwegs zu versorgen.

    Ich meine die "First-" als auch die "Last-Mile" ist mehr eine dezentrale Versorgung und wird auf viele "Schultern" getätigt. Oder auch "Privatiseure".

    Die Masse wird zentral über den Seeweg verteilt. Alternativ kann man mit erheblichem Aufwand sicher auch auf eine annähernde Exportmasse kommen.

    Diese wäre in einer Realwirtschaft völlig unbedeutend, da nicht rentabel und zu aufwändig. Aber hier sprechen wir ja nicht vom Normalzustand.


    Getreide als Waffe: Ukraine will Export durch Europa – Märkte in Angst

    Vergleiche das ähnlich wie die Obstbauern.

    Alle fahren die Äpfel zum Grosshändler.

  • Genauso ist es. Wir - d.h. nicht nur die Ukraine, nicht nur die EU, sondern die ganze Welt ist nicht mehr im Normal, sondern im Kriegszustand.

  • PS: bissel zynisch...würdeces sich um Erdöl handeln würde man sich um den Transport bestimmt kümmern...es ist aber "nur" Weizen der nichtmal für Europa gedacht ist ..

    Knapp 30 Prozent der Exporte gingen bis dato alleine nach Spanien und in die Türkei, das hat schon seine Gründe warum letztere angesäuert ist und mit Schiffen helfen will.

    https://de.statista.com/infografik/271…etreideexporte/

    Und wie man so sieht, sind da ne ganze Menge mehr Länder betroffen, die man so gar nicht auf dem Schirm hat, die aber teils Sanktionen gegen RU unterstützen. Auch wenn es keine dramatischen Mengen sind, wird das zumindest eine untergeordnete Rolle spielen, wenn Putin hier bockt.

  • Problem dabei ist, dass der Markt inkl der Spekulanten mit steigenden Weltmarktpreisen reagiert und das trifft in Konsequenz die ärmeren Länder auch wenn sie ihr Getreide sogar woanders her bekommen

    Die Aktion von putin hat somit immer globale Auswirkungen