Es gibt wieder Veränderungen an der Frontlinie:
Cherson: nach dem Abschwellen des Flusspegels ist es den UA gelungen, auf Höhe der Antoniwka- Brücke, eine Datschensiedlung auf einer Dinepr- Insel, einzunehmen und einen Brückenkopf zu etablieren, der jetzt laufend ausgebaut und verstärkt wird. Ein RU Gegenangriff wurde durch starkes Artilleriefeuer abgewehrt. Damit hat die UA jetzt auch diesen Abschnitt als Frontabschnitt eröffnet.
Orikhiv: die UA haben vor Robotyne beide angelegten Verteidigungslinien der RU überwunden. Die eine war ca. 1km vor dem Ort, die andere zog sich direkt um den Nordteil des Ortes herum. Damit sind sie jetzt im Dorf und die RU Artillerie hat auch schon damit begonnen diesen zu beschießen. An beiden Flanken wird zeitgleich a.) westlich und Richtung Kopani vorgegangen und b.) östlich in Richtung Novokarlivka. Auch hier konnten jeweils RU Stellungen eingenommen werden.
Velyka Novosilka: hier gibt es weiterhin ein Wechsel aus Angriffen und Gegenangriffen, auch ist hier die RU Luftwaffe sehr aktiv. Es geht dort im Wesentlichen gerade um die Verbindungsstraße zwischen Rivnopil und Staromaiorske, welche die UA- Truppen versuchen zu erreichen. Gelänge das, dann wären die nördlich stationierten RU Truppen abgeschnitten und damit eingekesselt. Zeitgleich gibt es auch an diesem Abschnitt UA Aktivitäten an den Flanken: Westlich wird in Richtung des Dorfes Pryiutne angegriffen, während östlich der Ort Novodonetske attackiert wird.
Marijinka: ist und bleibt ein Hauptkampfgebiet, wo es aber keine Veränderungen gibt. Nördlich der Ruinenstadt allerdings, bei Krasnohorivka, ist es den UA östlich der Stadt gelungen russische Stellungen in Richtung Staromykhalivka einzunehmen, die seit 2014 Bestand hatten.
Avdiivka: auch hier gibt es UA- Gegenangriffe, auch wenn sie dort nach wie vor hauptsächlich mit der Verteidigung beschäftigt sind, die vor allem den Waldabschnitten südlich der Stadt gelten. Hier reden wir von einem Hin und Her im 500m- Bereich.
Bakhmut: dort haben die UA aktuell die größten Erfolge vorzuweisen. Südlich der Stadt haben sie ein relativ großes Gebiet zurückerobert und einen RU Brückenkopf eingenommen und komplett zerschlagen. Die Rede ist von Sieveriedonezk- Kanal, an dem entlang die UA jetzt weiter vordringen. Von Klischiivka sind sie noch ca. 500m entfernt und in Kurdiumivka verbreitern sie jetzt die Frontabschnitte. Ein ganzes RU Battalion wurde dort komplett aufgerieben. Nördlich der Stadt geht es ebenfalls im 500m- Tempo voran. Dort sind besonders viele Schützengräben zu überwinden. In der Stadt selber konnten sie wieder drei Straßenzüge im Südwesten zurückerobern.
Kreminna: hier sind die RU in der Offensive, wobei sie dort nicht genug Kraft haben um ernsthaft etwas zu beschicken.
Kupiansk: auch in diesem Abschnitt sind die RU initiativ, aber ansonsten gilt das Gleiche wie für Kreminna: zu wenig Power.
Fazit: man arbeitet sich langsam durch diesen Wald aus Verteidigungsstellungen und geht dabei sehr professionell und gut geplant vor. Den Einsatz von Kampfpanzern, ob nun westlicher oder russischer Bauart, sehen wir hier gerade nur sehr sporadisch. Dies ist gerade ein Kampf der Infanterie, der Artillerie, der Luftwaffe und der Drohnen. Die RU setzen ihrerseits durchaus Panzer ein, die aber kaum einen Unterschied machen. Ein Panzergraben ist eben keine Einbahnstraße und die Verlustquote hoch.
Ich denke stärkere Panzeraktionen werden wir erst wieder erleben, wenn man durch diese Linien durch ist. Das gilt dann natürlich für beide Seiten.