Krieg in der Ukraine

    Einige verwirrte Reaktionen habe ich ja bereits auf meinen Post erhalten. Daher hier nochmal zur Klarstellung.

    Ich beziehe mich nicht auf die Infos von OlafSBR, sondern ausschließlich auf die Einschätzungen, die manchmal mMn etwas über das Ziel hinausschießen.

    Hier z.B. ein Zitat vom 14.10., also auch schon ein paar Tage her:

    Beitrag

    RE: Krieg in der Ukraine

    Es tut sich einiges bei Cherson und vor Bakhmut. Die UA Armee könnte bis Ende dieser Woche das komplette Westufer des Dinepr zurückerobert haben.

    Südlich von Bakhmut, um die Ortschaften Ivanhrad und Opytne, gibt es schwere Kämpfe.
    OlafSBR
    14. Oktober 2022 um 18:06


    Wie geschrieben: Ich finde es super, dass Olaf uns hier Informationen aus 1. Hand zur Verfügung stellt. Würde mir aber einfach wünschen, dass Folgerungen aus diesen Infos auch noch deutlicher als Möglichkeiten gekennzeichnet werden. Ja, da steht "könnte bis Mitte der Woche"...

    Da werden mMn Erwartungshaltungen geweckt, die im Nachhinein nach hinten los gehen könnten.

    Und das ist von meiner Seite aus alles andere als böse oder abwertend gegenüber OlafSBR gemeint.

    Alles gut. Meine Aussage damals war ja nicht falsch, denn Es hat sich etwas bei Cherson getan. Damit hab ich nicht gemeint, dass hier der Fall Chersons unmittelbar bevorstünde. Es tut sich dort laufend etwas und das ist durchaus im Sinne der UA- Armee. Ich hab aber sehr stark das Gefühl, dass sich bis Ende der Woche zeigen wird, welches der in meinem letzen Posting beschriebenen, möglichen Szenarien, zur Anwendung kommen wird. Dabei hab ich mich noch sehr Defensiv ausgedrückt. Britische, amerikanische und französische Experten sprechen da schon klar von der Einnahme Chersons. Ausschließen will ich das nicht, aber Saluschnyi ist eben auch ein Meister der Täuschung. Schon einmal stand Cherson drauf und dann war Charkiw drin.

    Zitat von Sebi86

    Nix für ungut, OlafSBR

    Ich schätze deine Analysen und Einschätzungen zum aktuellen Verlauf sehr, aber kannst du bitte deine "Prognosen" entweder etwas defensiver formulieren oder gleich ganz bleiben lassen?

    Ich habe jetzt von dir mehrfach bereits solche und ähnliche "Vorhersagen" gelesen, die sich relativ oft als zu voreilig oder bisher als falsch herausgestellt haben. Oft hieß es da: "Lasst euch überraschen, was bis Ende der Woche noch alles passieren wird."
    Bitte nicht falsch verstehen: Ich freue mich über jeden Fortschritt denn die UA gegenüber den Besatzern macht! Aber "falsche" Hoffnungen auf schnelle Fortschritte zu verbreiten, hilft gerade auch im "Ausland", also auch bei uns, auch nicht weiter.

    Die Prognosen von Olaf sind doch bisher fast alle so eingetreten wie vorher eingeschätzt, meist sogar in zeitlicher Nähe. Ob "bis Ende dieser Woche" an Schluss wirklich "bis Ende dieser Woche" heißt oder paar Tage oder sogar Wochen drauf kommen, ist doch zweitrangig. So genau kann man das doch eh in dieser Lage nicht sagen (und wenn man könnte, dürfte man nicht). Wäre ja auch schön blöd, Ort und Zeit des Angriffs dem Gegner mitzuteilen und nachzufragen, ob da auch jemand zu Hause ist.

    Die einzige Aktion, die komplett anders ging als die vorherige Einschätzung, war der großflächige Angriff Richtung Charkiv/Luhansk anstatt Cherson. Aber da hat der Ukrainer ja wirklich alle in der Welt verschaukelt, das würde ich Olaf nicht zum Vorwurf machen :)

    Olaf prognostiziert auch nicht, dass bis Ende der Woche Cherson fällt :schulterzuck:

    Er scheint aber Informationen zu haben, dass allmählich wieder mehr Bewegung rein kommt. Ob bei Cherson, Luhansk oder Donezk. Wer weiß das schon. Ist ja nicht so, dass die UA vorab eine PM rauslässt wo sie welche Angriffe starten werden ;)

    chris

    https://tass.com/politics/1527369

    Schmankerl der russischen Propaganda zum morgen. Ein offizielles Staatsorgan der Russen spricht der Ukraine die Staatlichkeit ab.

    Der Wunsch die USA/Nato als Spezialoperationsgegner zu haben, kommt immer stärker hervor. In meinen Augen eine Vorbereitung der Niederlage. Gegen die Nato konnten wir nicht gewinnen.

    Gleichzeitig haben die Russen der UN die Pläne der Ukraine für die schmutzige Atombombe vorgestellt und wollen morgen eine Internationale Untersuchungskommission für die Ukraine Biolabore finanziert aus den USA. Die reiten ihre Verschwörungsmythenlinie immer tiefer in die Scheiße. ich hoffe das es China irgendwann zu bunt wird und sie bei so einer Resolution einfach mal mit dem Westen stimmen, dass die Russen vor Schreck aus dem Saal laufen. Die werden aber in meinen Augen immer belustigt für Russland stimmen und den Westen ärgern, solange der Pausenclown auf der Bühne tanzt.

    +++ 08:16 Russland soll um afghanische Söldner werben +++

    Russland versucht angeblich, in Afghanistan Kämpfer für den Krieg gegen die Ukraine zu rekrutieren. Das US-Magazin "Foreign Policy" berichtet, ehemalige Mitglieder eines afghanischen Elite-Kommados hätten Jobangebote bekommen, mit den russischen Truppen gegen die Ukraine zu kämpfen. Es handle sich um ehemalige Kämpfer, die in Afghanistan von US-Truppen ausgebildet wurden und an der Seite der USA und den westlichen Alliierten gekämpft hatten. Nur einige Hundert von ihnen seien außer Landes gebracht worden, nachdem die Taliban 2021 wieder an die Macht kamen. Tausende seien in Afghanistan zurückgelassen worden, viele seien arbeitslos, schreibt "Foreign Policy". Diese Kämpfer könnten auf dem Schlachtfeld zum "Gamechanger" für Russland werden, zitiert das Magazin einen ehemaligen hochrangigen afghanischen Offiziellen aus dem Sicherheitsbereich. Eine weitere Quelle - ein ehemaliger hochrangiger Militär in Afghanistan - vermutet demnach, dass die russische Söldnertruppe Wagner hinter den Rekrutierungsversuchen steckt.

    Quelle: NTV

    Diese Kämpfer haben es nicht mal geschafft ihr eigenes Land vor den Taliban-Milizen zu beschützen. Wie sollen die dann den Russen beim Halten der Besatzungsgebiete in der Ukraine helfen?

    :seestars:

    chris

    Zitat von Markus Siwa

    +++ 08:16 Russland soll um afghanische Söldner werben +++

    Russland versucht angeblich, in Afghanistan Kämpfer für den Krieg gegen die Ukraine zu rekrutieren. Das US-Magazin "Foreign Policy" berichtet, ehemalige Mitglieder eines afghanischen Elite-Kommados hätten Jobangebote bekommen, mit den russischen Truppen gegen die Ukraine zu kämpfen. Es handle sich um ehemalige Kämpfer, die in Afghanistan von US-Truppen ausgebildet wurden und an der Seite der USA und den westlichen Alliierten gekämpft hatten. Nur einige Hundert von ihnen seien außer Landes gebracht worden, nachdem die Taliban 2021 wieder an die Macht kamen. Tausende seien in Afghanistan zurückgelassen worden, viele seien arbeitslos, schreibt "Foreign Policy". Diese Kämpfer könnten auf dem Schlachtfeld zum "Gamechanger" für Russland werden, zitiert das Magazin einen ehemaligen hochrangigen afghanischen Offiziellen aus dem Sicherheitsbereich. Eine weitere Quelle - ein ehemaliger hochrangiger Militär in Afghanistan - vermutet demnach, dass die russische Söldnertruppe Wagner hinter den Rekrutierungsversuchen steckt.

    Quelle: NTV

    Die Elitetruppen, welche in Afghanistan so erfolgreich gegen die Taliban waren? Gamechanger in der Ukraine, einem taktisch vollkommen anderen Konflikt?

    Zitat von Markus Siwa

    +++ 08:16 Russland soll um afghanische Söldner werben +++

    Russland versucht angeblich, in Afghanistan Kämpfer für den Krieg gegen die Ukraine zu rekrutieren. Das US-Magazin "Foreign Policy" berichtet, ehemalige Mitglieder eines afghanischen Elite-Kommados hätten Jobangebote bekommen, mit den russischen Truppen gegen die Ukraine zu kämpfen. Es handle sich um ehemalige Kämpfer, die in Afghanistan von US-Truppen ausgebildet wurden und an der Seite der USA und den westlichen Alliierten gekämpft hatten. Nur einige Hundert von ihnen seien außer Landes gebracht worden, nachdem die Taliban 2021 wieder an die Macht kamen. Tausende seien in Afghanistan zurückgelassen worden, viele seien arbeitslos, schreibt "Foreign Policy". Diese Kämpfer könnten auf dem Schlachtfeld zum "Gamechanger" für Russland werden, zitiert das Magazin einen ehemaligen hochrangigen afghanischen Offiziellen aus dem Sicherheitsbereich. Eine weitere Quelle - ein ehemaliger hochrangiger Militär in Afghanistan - vermutet demnach, dass die russische Söldnertruppe Wagner hinter den Rekrutierungsversuchen steckt.

    Quelle: NTV

    Das liest sich für mich nach dem nächsten Kanonenfutter.

    Die haben ihr eigenes Land keine Woche gegen, ganz abwertend gesagt "wilde" Taliban verteidigen wollen/können

    Und die wären jetzt zu tausenden topmotiviert in der UA für Russland zu kämpfen

    Wenn die der Gamechanger werden, dann fress ich einen Besen.

    Dass Wagner immer wieder Söldner irgendwoher nimmt stell ich nicht in Frage, ob die den Krieg rumreissen können allerdings schon.

    Die sind zwar vor Typen mit Kalaschnikow und Toyota Jeep weggelaufen. Das hatte aber auch andere Dimensionen.

    1. Die Taliban waren oft schon vorher im Ort und haben alle mit dem Tod bedroht

    2. Die Schutzmacht hat das Land verlassen, Ihre Munition hätte nicht lange gereicht.

    3. Korruption an allen Stellen.

    Jetzt ist man arbeitslos, wird von den Taliban verfolgt, hat eine Familie zu versorgen und dann kommt einer, der dir Geld anbietet. In Summen, die dich schwindeln lassen. Da wird der eine oder andere mangels Perspektive zugreifen.

    Meiner Meinung nach zeigt das nur wie verzweifelt die Russen sind. Aber umso mehr Leute Putin rekrutiert und an die Front schickt, desto länger dauert der Krieg.

    Er spielt halt auf Zeit, und das ist nicht die schlechteste Idee. Irgendwann wird der Westen auch sparsamer mit Waffenlieferrungen werden.

    Man wird nicht auf Dauer, dass liefern was man aktuell schon liefert. Glaube ich zumindest.

    Deshalb ist es umso wichtiger das sich auf dem Schlachtfeld langsam was bewegen muss, damit der Westen auch sieht das es was bringt.

    Aber ich geh sowieso davon aus, selbst wenn der letzte RU Soldat aus der Ukraine vertrieben wird, mobilisiert Putin ein Neuaufgebot und beginnt wieder von vorne und bombardiert die Ukraine weiter. Leider.

    Putin muss aus dem Inneren aufgehalten werden, bevor das nicht passiert wird es kein Ende nehmen. Und ich hab leider Zweifel das der Westen, egal wie lange es dauern sollte weiterhin zuverlässig in diesen Mengen liefern wird.

    Ich hoffe ich täusche mich, aber....

    Zitat von ZweiPi

    Die sind zwar vor Typen mit Kalaschnikow und Toyota Jeep weggelaufen. Das hatte aber auch andere Dimensionen.

    1. Die Taliban waren oft schon vorher im Ort und haben alle mit dem Tod bedroht

    2. Die Schutzmacht hat das Land verlassen, Ihre Munition hätte nicht lange gereicht.

    3. Korruption an allen Stellen.

    Jetzt ist man arbeitslos, wird von den Taliban verfolgt, hat eine Familie zu versorgen und dann kommt einer, der dir Geld anbietet. In Summen, die dich schwindeln lassen. Da wird der eine oder andere mangels Perspektive zugreifen.

    Mit viel Geld locken, und dann weder ausrüsten noch bezahlen? Und halt dann als Kanonenfutter sterben? Coole Aussichten. Hoffentlich fallen da nicht viele drauf rein.

    Zitat von ZweiPi

    1. Die Taliban waren oft schon vorher im Ort und haben alle mit dem Tod bedroht

    2. Die Schutzmacht hat das Land verlassen, Ihre Munition hätte nicht lange gereicht.

    3. Korruption an allen Stellen.

    1. Jetzt steht der Feind VOR jedem Ort und ist besser ausgerüstet als es die Taliban je waren.

    2. Die dortige "Schutzmacht" ist an allen Ecken und Enden geschwächt. Wie es mit der Munition bei den Russen ausschaut ist hinlänglich bekannt

    3. Russians: Hold my beer vodka

    Fazit: Ein Klassisches "Vom Regen in die Traufe" für diese Soldaten, die der Verlockung des Geldes nun dort in den Krieg ziehen.

    chris

    Zitat von Guido 1234

    Mit viel Geld locken, und dann weder ausrüsten noch bezahlen? Und halt dann als Kanonenfutter sterben? Coole Aussichten. Hoffentlich fallen da nicht viele drauf rein.

    Die Kolonnen toter Afghanen/Iraner im Syrienkrieg lassen nichts gutes vermuten. Das waren LKW wo hinten Reihenweise Särge drauf lagen. Die fuhren im Dutzend. Schon da stand immer Cannon Fudder drunter. Die waren allerdings überhaupt nicht ausgebildet.

    Auf alle Fälle gibt es ganz schön viele „zufällig“ lancierte Verlautbarungen seitens der Ukrainer und zwar zu allen Frontabschnitten. Die russische Propaganda dreht auch schon fleißig durch und vermutet feindliche Truppen überall. Der Eine ist sich sicher- Saporischschja wird’s, der nächste meint- Cherson und wieder einer schwört Tod und Bein darauf, dass natürlich Luhansk zuerst auf dem Speiseplan steht. Das nennt man Hysterie. Sehr schön, genauso muss das sein.

    Ich tippe auf Melitopol und Vorstoß zum Asowschen Meer.

    Cherson bekommt die UA irgendwann ohne Großangriff :pfeif:

    Lieber #Sebi86, ich denke, dass Du Olaf nicht an den Karren fahren möchtest. Er ist nun einfach eher optimistisch. Was in dieser Zeit, und besonders bei uns Deutschen, eine ziemliche Seltenheit geworden ist. Ich genieße es deshalb und möchte es nicht missen. :thumbsup:

    Trotzdem muss man eben seine Äußerungen, in die Beobachtungen und Mitteilungen über erfolgte Vorgänge auf der einen Seite und seine Mutmaßungen und Erwartungen über kommende Vorgänge auf der anderen Seite unterscheiden. Wenn man eher vorsichtig sein möchte, nimmt man eher nur Ersteres, dann ist man auf der sicheren Seite.

    Ich meine, man kann das recht gut unterscheiden.

    Also ich möchte Beides nicht missen. Es gibt in unserer Gesellschaft, in den Medien und auch hier im Forum genug Pessimisten. Gerade weil ich selbst auch eher zum Zweckpessimismus neige, bin ich Olaf so dankbar. (In erster Linie natürlich für die guten Informationen) :respekt:

    Zitat von 1543

    Das liest sich für mich nach dem nächsten Kanonenfutter.

    Die haben ihr eigenes Land keine Woche gegen, ganz abwertend gesagt "wilde" Taliban verteidigen wollen/können

    Und die wären jetzt zu tausenden topmotiviert in der UA für Russland zu kämpfen

    Wenn die der Gamechanger werden, dann fress ich einen Besen.

    Dass Wagner immer wieder Söldner irgendwoher nimmt stell ich nicht in Frage, ob die den Krieg rumreissen können allerdings schon.

    Ich kann mir schon vorstellen, dass die da nicht kämpfen wollten. Da gab es nichts mehr zu gewinnen und schon gar nicht zu verdienen.

    Immerhin sind sie ausgebildet und mit Kampferfahrung. Gegenüber jungen Russen, die beides nicht haben klar ein Vorteil .

    Ob der allerdings so groß ist, beim Kampf in Afgahnistan spielet die Hochgebirgslandschaft eine große Rolle, wage ich zu bezweifeln.

    Ich hoffe eher Pfeiffen im dunklen Wald.... :pfeif: