Krieg in der Ukraine

    Zitat von Maus

    Klar, in der Duellsituation Kampfpanzer gegen Kampfpanzer kannst du den meistens vergessen (die Russen haben ja auch nicht nur modernste Kampfpanzer im Einsatz), aber gegen leichtere Fahrzeuge wie z.B. die BMPs usw taugen die immer noch gut.

    Deswegen will die Ukraine auch viel lieber Marder, und nicht die BMP-1 aus dem Ringtausch.

    Auch die Russen haben Panzerabwehrwaffen. Und wenn du damit selbst Frontal durchkommst, ist das Ding nutzlos.

    So richtig planvoll sieht Putins Führung aber auch nicht aus :/

    Hätte er im zeitigen Frühjahr mobilisiert?

    Hätte er Gas und Öl sofort abgedreht?

    Russland ist auf einer Rutschfahrt bergab.

    Zitat von ice.bear#86

    Der Westen muss jetzt klar und entschlossen handeln. Wenn wir uns jetzt weg ducken, haben wir auf lange Sicht verloren. Das wäre unverzeihlich.

    Gradwanderung, ich würde aktuell keine Entscheidung tragen wollen, egal welche (auch wenn man Einigkeit und Stärke zeigen muss) - einerseits hast du vollkommen recht, andererseits ist Putin beim Schutz des vermeintlich eigenen Gebietes völlig verblendet und radikal beraten. Wie er heute früh sagte "ich bluffe nicht...". Werden spannende Wochen werden und entscheidende für das Demokratieverständnis in der Welt. Lässt er es eskalieren, wird spannend sein, wie sich seine vermeintlichen Kuschelfreunde aus Brasilien, Indien und China positionieren.

    Sind ein Teil der deutschen Medien auf Propaganda-Tour, oder was habe ich unter "es überschlagen sich gerade die Ereignisse" zu verstehen?

    Ruhe bewahren, cool bleiben schaut anders aus.

    Bin mal gespannt wie viele der gewünschten 300.000 Reservisten am Ende in einer Uniform stecken.

    In meinen Augen geht es Putin jetzt um die Sicherung der Gebiete. Die Annexion absichern. Ich vermute sogar das er nach der Annexion ernsthaft versucht den Krieg zu beenden. Atomschläge folgten schon nach Angriffen auf die Krim oder Belgorod nicht. Daher ist das Risiko eher weiter gering. Auch sein Wuff Wuff Lukashenko durfte wieder bellen.

    Lustigerweise hat er versprochen das alle Einberufenen als Vertragssoldaten zählen und nicht in der Kampfzone sondern in Russland eingesetzt werden. wer aber diese Woche was annektieren will, sollte jedem klar sein. Der verarscht seine eigenen Leute. denn nächste Woche müssen die dann besetztes "russisches Gebiet" in Donezk und Cherson befreien. Für das Vaterland. Würg.

    Er muss diese ausrüsten, schon das dritte Armee Choir konnte er nicht valide ausstatten. Nichts desto trotz könnte die reine Anzahl zu Geländegewinnen führen, auch wenn die Verluste horrend sind.

    Schön wäre jetzt wenn die Nato fertige Pläne hätte (hochgelaufene Munitionskapzitäten und Artillerieunterstützung).

    Es kommt jetzt drauf an, ob die Nato sagt: Jetzt erst recht oder die Ukraine wie die Monate vorher bluten lässt. Gerade konnte die Ukraine ein patt mit Einzelerfolgen erreichen. Das steht halt jetzt wieder auf der Kippe und die Defensive droht.

    Zitat von EgonO

    So richtig planvoll sieht Putins Führung aber auch nicht aus :/

    Hätte er im zeitigen Frühjahr mobilisiert?

    Hätte er Gas und Öl sofort abgedreht?

    Russland ist auf einer Rutschfahrt bergab.

    Leider sieht das aktuell schon plan voll aus. Sicher nicht mehr Plan A, aber Plan B dürfte jetzt sein, zuerst mal die Referenden durchzuboxen und sie zu russischem Staatsgebiet zu erklären.

    Damit kann er sowie die UA dort einmarschiert, sich hinstellen und die Generalmobilmachung anordnen.

    Desweiteren passt das perfekt in seine Propaganda, seht her, ich habe schon immer gesagt die UA will Russland angreifen.

    Damit lassen sich auch wunderbar weitere Drohszenarien aufbauen. So etwas, wie westliche Panzer auf russischem Gebiet wird als Angriff der Nato gewertet etc.

    Der Phantasie dieses irren sind leider keine Grenzen gesetzt.

    Ach, mit fehlender Ausrüstung haben die Russen Erfahrung. Nach Erzählungen meines Opas aus WK II, waren oft bei Sturmangriffen nur die ersten beiden russischen Wellen bewaffnet. Ab der dritten Welle waren die Soldaten oft unbewaffnet und sollten sich auf dem Schlachtfeld bedienen.

    Zitat von JJ68

    Leider sieht das aktuell schon plan voll aus. Sicher nicht mehr Plan A, aber Plan B dürfte jetzt sein, zuerst mal die Referenden durchzuboxen und sie zu russischem Staatsgebiet zu erklären.

    Wärs ein Plan gewesen, hätte er es besser und vermutlich erfolgreicher im Frühjahr gemacht.

    Jetzt sieht es aus wie ein Notfallszenario, ähnlich überzeugend wie die "planvolle" Rückziehung seiner Truppen aus Kiew und Charkiw.

    Die Antwort kann nur lauten, dass niemand vor hat die russische Integrität zu mißachten. Es war von Anfang an das Ziel die ukrainische Integrität zu verteidigen. Und solltet ihr Atomwaffen einsetzen, dann wird das mit gleicher Münze vergolten. Wir scherzen nicht.

    Eine Teilmobilmachung zeigt nur, dass man mit dem Rücken zur Wand steht, den großen Schritt mit Kriegserklärung aber nicht machen will (eher kann). Dazu passt auch das neuerliche Gebaren mit Atomdrohungen, die ich nicht sonderlich ernst nehme. Glaube kaum dass dies China und Konsorten bei Stange halten würde, es wäre das Ende des Regimes.

    Der Putin hat sich völlig verrannt, die Frage ist nur auf welche Weise es noch einen Ausweg für ihn geben kann. Eines steht fest: Auf keinen Fall auf Kosten der Ukraine, die hat jetzt schon viel zu viel bezahlt.

    Zitat von Maus

    Ich kann das jetzt wegen dem Smilry nicht ganz ganz einschätzen, aber wenn die anderen Gäste nicht widersprechen, dann tragen sie eine Mitschuld.

    Widersprochen haben sie durchaus, sie sind Frau Wagenknecht nur nicht ins Wort gefallen, was ja heutzutage gängiger Diskussionsstil ist. Und - ich weiß nicht, ob du die Sendung gesehen hast - beide waren aus unterschiedlichen Gründen kaum in der Lage, mit der Linken-Politikerin in den rhetorischen Infight zu gehen.

    Was in meinen Augen im Nachhinein auch das Beste war, was hätte passieren können: Lanz hat immer dann eingehakt und nachgefragt, wenn es zu unlogisch oder substanzlos wurde oder Problemlösungen von Seiten Wagenknechts fehlten (er hat oft einhaken müssen), und Ihr ansonsten die Zeit gegeben, sich um Kopf und Kragen zu reden. Die Zeit hat sie in meinen Augen definitiv genutzt und viel mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet, was ihre "Strategie" betrifft. Witzigerweise hat mich der Ablauf frappierend an eine Diskussion, die vor Kurzem hier im Thread geführt wurde, erinnert.

    Ach so, das mit dem Smiley: Ich wollte OlafSBR damit nur zeigen, dass ich ihm nicht an den Karren fahren wollte, da wir ja schon die gleichen Ansichten über Frau Wagenknecht haben. Da muss ich mir nächstes Mal wohl etwas Besseres ausdenken... :/