Krieg in der Ukraine

  • Wie angespannt das Nervenkostüm im Kreml

    ist, kann man auch heute wieder bei den Worten Putins heraushören, die er anlässlich eines Treffens mit den Duma- Fraktionen von sich gegeben hat. Das er überhaupt zu diesem Kreis spricht, ist alleine schon eine Meldung wert. „Wir haben in der Ukraine noch nicht mal richtig angefangen“- gibt er da zum Besten, was natürlich das genaue Gegenteil zu seinem sonst geäußerten Narrativ darstellt, nachdem ja alles nach Plan verlaufen würde. Das sind keine Worte der Stärke, sondern der Schwäche und jeder weiß das auch. Erneut bringt er zudem seiner Befürchtung deutlich zum Ausdruck- der Westen möge sich ja nicht einmischen.

    Diese Ganze, in Jahren aufgebaute Lügenerzählung, bekommt immer mehr ganz offen sichtbare Risse. So geht es über kurz oder lang jedem Gebäude, dessen Fundament auf Lügen gebaut wurde. Er und seine Mannschaft merken das ganz deutlich und mittlerweile schraubt sich der Preis in Höhen, die auch der skrupelloseste Diktator nicht mehr ignorieren kann. Auch wenn es ihn auch weiterhin nicht berühren mag, aber wegducken kann er sich davon nicht. Das kann man auch daran festmachen, dass er nach wie vor nicht die Maßnahmen ergreift, die für einen Erfolg auf dem Schlachtfeld dringend nötig wären, wie z.B. eine Mobilmachung. Das macht er ja nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern weil er genau weiß, dass diese Maßnahme auf große Ablehnung im Land stoßen würde und das würde seine Macht gefährden und um die geht es ihm an aller erster Stelle. Wenn er Russland ruft, dann meint er eigentlich sich selber.

    Na dann wollen wir mal den Druckregler weiter hochfahren.

  • an der NOTO Nordflanke scheint es auf der anderen Seite leerer zu werden

    https://www.tagesspiegel.de/politik/tag-13…e/28485338.html

    Das wird sogar ganz schnell zum Problem. Alleine in den letzten vier Tagen haben sie sehr hohe Verluste einfahren müssen. Die Truppen vor Slowiansk, bei Donezk und auch vor Lyssytschansk (auch dort wird noch gekämpft) sind kaum noch zu offensiven Aktionen fähig. Es fehlt ihnen an allem und währenddessen geht die systematische Zerstörung ihrer Materiallager weiter. Es wurden jetzt auch Depots getroffen, die eigentlich außerhalb dieser 85km- Reichweite ukrainischer Werfer liegen. Wir wissen nicht genau was da eingeschlagen hat, aber Artillerie oder Beschuss durch Drohnen waren es nicht. Eigentlich bleibt bei der Art- Detonationen nur Marschflugkörper übrig. Auch Unterkünfte der russischen Armee wurden getroffen und zerstört.

    Nachdem jetzt die Phase der Stadtkämpfe erstmal weitestgehend vorbei ist, haben wir jetzt im Grunde wieder einen Zustand wie vor Kiew. Hit and Run spielt jetzt wieder eine größere Bedeutung. Außer vor Bakmut sitzt die ukrainische Armee jetzt auch nicht mehr in Stellungen, sondern sucht sich jetzt wieder aktiv den Ort des Kampfes aus und die Ziele die man vorrangig treffen möchte. Dutzende Tankfahrzeuge und LKW wurden heute Opfer gezielter Attacken. Die direkte Folge war, dass den vordersten Linien der Russen nichts anderes mehr übrig blieb als sich zurückzuziehen. Kommt der Nachschub nicht zu uns, dann müssen wir folglich zum Nachschub. Vor Donezk war auch das z.T. nicht mehr möglich und Einheiten mussten sich ergeben. Die hatten einfach nichts mehr.

    Man merkt deutlich wie sehr die Sjewjerdonezk/ Lyssytschansk- Kampagne ihre Spuren hinterlassen hat. Die Opfer der Ukrainer waren nicht umsonst gewesen. Die waren ursächlich dafür, dass der Feind aufgehalten und abgenutzt wurde und dass in der Zwischenzeit eine neue, starke Verteidigungslinie errichtet werden konnte.

  • Die Truppentransporter sind nun wirklich keinen Aufreger wert. Benötigt wird ein ganz anderes Kaliber und da tut sich was.

    Lass mich raten: Ringtausch des allerletzten russischen Geräts welches noch irgendwo in Osteuropa und Griechenland herumsteht?

    Dass wird definitiv nicht reichen. Jetzt braucht man westliches Gerät, welches man dann auf der Zeitachse auch kontinuierlich liefern kann.

    Aber davon war gestern leider keine Rede:

    https://www.handelsblatt.com/dpa/ukraine-kr…n/28485884.html

  • Lass mich raten: Ringtausch des allerletzten russischen Geräts welches noch irgendwo in Osteuropa und Griechenland herumsteht?

    Dass wird definitiv nicht reichen. Jetzt braucht man westliches Gerät, welches man dann auf der Zeitachse auch kontinuierlich liefern kann.

    Aber davon war gestern leider keine Rede:

    https://www.handelsblatt.com/dpa/ukraine-kr…n/28485884.html

    Nein, die Rede war davon nicht. Das heißt aber nichts. Wir haben schon bei der letzten Aktion, als die PzH 2000 geliefert wurden, dass alle erfolgreich, sowohl im Umfang als auch beim Termin, in die Irre geführt worden sind. Da haben sowohl NL als auch D noch was draufgelegt und die Systeme waren zwei Wochen früher da als erwartet. Ähnlich haben auch die Amerikaner agiert mit ihren HIMARS- Werfern. Vier ist die offizielle Zahl. Wir schätzen, dass aber bereits Zehn im Einsatz sind.

    Du hörst jetzt auch nichts mehr von den Griechen und Polen und auch die Kritik aus Osteuropa ist geradezu verstummt. Möge sich jeder selber seinen Reim daraus machen.

  • Und es sind noch alle HIMARS intakt?

    Ich glaube die Frage ist blöd, ich stelle sie aber trotzdem?

    Es sind ja trotzdem noch massenhaft Menschen und Material an der Front von den Russen. Kann ja sein, dass die auch mal zufällig was militärisches treffen.

  • Und es sind noch alle HIMARS intakt?

    Ich glaube die Frage ist blöd, ich stelle sie aber trotzdem?

    Es sind ja trotzdem noch massenhaft Menschen und Material an der Front von den Russen. Kann ja sein, dass die auch mal zufällig was militärisches treffen.

    Klares Ja, es sind noch alle HIMARS- Werfer aktiv. Die sind auch kaum auszuschalten. Selbstverständlich verfügen auch die Russen über eine gute Aufklärung und es gibt auch Spione in den ukrainischen Reihen. Nur haben sie keine weitreichenden Präzissionsgeschosse mehr, welche diese Ziele auch sicher zerstören könnten. Das wäre nun wirklich absoluter Zufall und die Dinger werden auch nicht einfach in einer Garage abgestellt. Wie die das genau machen weiß ich natürlich nicht, aber da gibt es, so haben es mir unsere Bundeswehrkollegen versichert, Mittel und Wege, die weitestgehend sicherstellen können, dass solche Zufallstreffer nicht passieren. Die weit aus größere Gefahr geht von Kommandogruppen aus, die den Auftrag haben diese Geräte ausfindig zu machen und zu zerstören. Aber die Geräte werden extrem gut bewacht. Da hängt ein großer Rattenschwanz an allen möglichen Maßnahmen daran, ohne dabei jetzt tiefer ins Detail gehen zu können. Das ist umgekehrt übrigens sehr dürftig. Es gelingt ukrainischen Einsatzgruppen immer wieder ihrerseits russisches Gerät aufzuspüren und auszuschalten. Darüber liegt uns dutzendweise Bildmaterial vor. Aber 1.) haben die auch mehr davon und halten es daher 2.) offenbar nicht für nötig diese entsprechend abzusichern. Kampftruppen, egal welcher Waffengattung, machen ja nur einen geringen Teil der Truppe aus. Das Drumherum verschlingt 4x so viel Personal und wenn eben Personalknappheit herrscht, man aber unbedingt angreifen und erobern will, dann legt man seine Prioritäten eben darauf aus und das ist eine Schwäche welche die ukrainische Armee seit Beginn dieses Krieges hervorragend auszunutzen versteht.

  • Aber 1.) haben die auch mehr davon und halten es daher 2.) offenbar nicht für nötig diese entsprechend abzusichern. Kampftruppen, egal welcher Waffengattung, machen ja nur einen geringen Teil der Truppe aus. Das Drumherum verschlingt 4x so viel Personal und wenn eben Personalknappheit herrscht, man aber unbedingt angreifen und erobern will, dann legt man seine Prioritäten eben darauf aus und das ist eine Schwäche welche die ukrainische Armee seit Beginn dieses Krieges hervorragend auszunutzen versteht.

    jetzt macht auch diese Meldung Sinn

    https://www.t-online.de/nachrichten/au…e-soldaten.html

  • Ganz ehrlich, wenn die jetzt ihren Stress/Ängste nicht auch noch ertränken können, drehen die ja noch mehr frei.

    Ich glaube nicht, dass diese Massnahme gut ist und gut ankommt.

  • In der ukrainischen Armee herrscht übrigens bereits seit Kriegsbeginn strengstes Alkoholverbot.

    Ein Wort noch zur Aufklärung: Die NATO- Staaten verfügen insgesamt über 8 Satelliten, die in der Lage sind das gesamte Gebiet zu überwachen, wobei vier davon fest über dem Gebiet stationiert worden sind. Die haben also exakt die Geschwindigkeit der Erdumdrehung. Diese Satelliten verfügen auch über ein umfangreiches Arsenal an Überwachungsinstrumenten, sind also nicht nur fliegende Kameras, die über entsprechende Objektive verfügen, sondern können ihre Arbeit auch bei geschlossener Wolkendecke verrichten. Was da im Einzelnen zur Anwendung kommt tut nichts zur Sache.

    Die Russen wiederum haben auch Satelliten, allerdings nur zwei davon, die aber beide nicht dazu geeignet sind diese Festzupinnen. Das heißt sie haben immer nur ein gewisses Zeitfenster zur Verfügung, in dem sie Beobachtungen machen können. Diese Zeitfenster sind natürlich bekannt. Von den beiden funktioniert aber nur einer und wir wissen mittlerweile auch welcher.

    Beide Seiten nutzen aber auch Störgeräte. Das kann man dann auf den Aufnahmen sehen. Das sieht dann aus als hätte jemand mit einem Zirkel ein Loch aus dem Bild geschnitten und es wird aber auch nicht jede Funktion gestört. Der Nachteil für die Russen ist, dass der Störsender auf den cm genau lokalisiert werden kann. Der befindet sich immer im Mittelpunkt dieses Kreises und kann dann mit tödlicher Präzision ausgeschaltet werden.

    Westliche Störgeräte arbeiten auf einer anderen Basis und lassen keinen Rückschluss zu auf den Aufenthalt des Senders. Zudem verfügt der russische Satellit nicht über die Bandbreite von Überwachungsmöglichkeiten.

    Hier sind die Ukrainer, welche natürlich über diese Daten verfügen können, klar im Vorteil und können ihre logistischen Aktionen darauf ausrichten, während sie umgekehrt genau informiert sind, was die Russen wo und wann transportieren. Damit können sie ihre Kräfte wesentlich effektiver einsetzen.

  • Wie angespannt das Nervenkostüm im Kreml

    ist, kann man auch heute wieder bei den Worten Putins heraushören, die er anlässlich eines Treffens mit den Duma- Fraktionen von sich gegeben hat. Das er überhaupt zu diesem Kreis spricht, ist alleine schon eine Meldung wert. „Wir haben in der Ukraine noch nicht mal richtig angefangen“- gibt er da zum Besten, was natürlich das genaue Gegenteil zu seinem sonst geäußerten Narrativ darstellt, nachdem ja alles nach Plan verlaufen würde. Das sind keine Worte der Stärke, sondern der Schwäche und jeder weiß das auch. Erneut bringt er zudem seiner Befürchtung deutlich zum Ausdruck- der Westen möge sich ja nicht einmischen.

    Diese Ganze, in Jahren aufgebaute Lügenerzählung, bekommt immer mehr ganz offen sichtbare Risse. So geht es über kurz oder lang jedem Gebäude, dessen Fundament auf Lügen gebaut wurde. Er und seine Mannschaft merken das ganz deutlich und mittlerweile schraubt sich der Preis in Höhen, die auch der skrupelloseste Diktator nicht mehr ignorieren kann. Auch wenn es ihn auch weiterhin nicht berühren mag, aber wegducken kann er sich davon nicht. Das kann man auch daran festmachen, dass er nach wie vor nicht die Maßnahmen ergreift, die für einen Erfolg auf dem Schlachtfeld dringend nötig wären, wie z.B. eine Mobilmachung. Das macht er ja nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern weil er genau weiß, dass diese Maßnahme auf große Ablehnung im Land stoßen würde und das würde seine Macht gefährden und um die geht es ihm an aller erster Stelle. Wenn er Russland ruft, dann meint er eigentlich sich selber.

    Na dann wollen wir mal den Druckregler weiter hochfahren.

    Ganz soviel würde ich in die Äußerungen Putins jetzt nicht hineininterpretieren.

    Er erzählt der Welt und seinen eigenen Leuten nur einfach mal wieder wer den Längsten hat. Dies muss jetzt gar nichts bedeuten und wenn doch dann allerhöchstens dass er denkt irgendwer könnte vielleicht daran zweifeln.

    Einmal editiert, zuletzt von micta (8. Juli 2022 um 06:53)

  • Nach einer Meldung im Radio „flüchtet“ Lawrow vor der Rede Baerbocks aus dem Saal. :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

    Will wohl in seiner eigenen Wahrnehmungswelt nicht gestört werden

    Rein von der äußeren Erscheinung her, hätte doch eher Frau Baerbock flüchten müssen. :love: :love:

  • „Wir haben in der Ukraine noch nicht mal richtig angefangen“

    Ich hab da sofort Bruno Ganz ("Der Untergang") vor mir ge-

    sehen, wie er im Führerbunker über die Divisionen fabuliert,

    die Berlin befreien und die Gegenoffensive führen werden...

  • Nutzung der Plattform und vermutlich die Annahme eines durch ihn dadurch verursachten Boykotts der Ukraineunterstützerstaaten - war wohl nichts :thumbsup:

    Statt eigene Gedanke groß zu verbreiten drohte ein Laffitenlesen durch die G7, besonders in Person von Frau Baerbock - das halten alte Parteigenossen nicht aus