Wie angespannt das Nervenkostüm im Kreml
ist, kann man auch heute wieder bei den Worten Putins heraushören, die er anlässlich eines Treffens mit den Duma- Fraktionen von sich gegeben hat. Das er überhaupt zu diesem Kreis spricht, ist alleine schon eine Meldung wert. „Wir haben in der Ukraine noch nicht mal richtig angefangen“- gibt er da zum Besten, was natürlich das genaue Gegenteil zu seinem sonst geäußerten Narrativ darstellt, nachdem ja alles nach Plan verlaufen würde. Das sind keine Worte der Stärke, sondern der Schwäche und jeder weiß das auch. Erneut bringt er zudem seiner Befürchtung deutlich zum Ausdruck- der Westen möge sich ja nicht einmischen.
Diese Ganze, in Jahren aufgebaute Lügenerzählung, bekommt immer mehr ganz offen sichtbare Risse. So geht es über kurz oder lang jedem Gebäude, dessen Fundament auf Lügen gebaut wurde. Er und seine Mannschaft merken das ganz deutlich und mittlerweile schraubt sich der Preis in Höhen, die auch der skrupelloseste Diktator nicht mehr ignorieren kann. Auch wenn es ihn auch weiterhin nicht berühren mag, aber wegducken kann er sich davon nicht. Das kann man auch daran festmachen, dass er nach wie vor nicht die Maßnahmen ergreift, die für einen Erfolg auf dem Schlachtfeld dringend nötig wären, wie z.B. eine Mobilmachung. Das macht er ja nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern weil er genau weiß, dass diese Maßnahme auf große Ablehnung im Land stoßen würde und das würde seine Macht gefährden und um die geht es ihm an aller erster Stelle. Wenn er Russland ruft, dann meint er eigentlich sich selber.
Na dann wollen wir mal den Druckregler weiter hochfahren.