Krieg in der Ukraine

  • Botschafter Melnyk ist mit Vorsicht zu genießen, der ist nicht ganz so sauber wie er sich präsentiert.

    Und so wie der sich aufführt bekomme ich den Eindruck, dass er alles dran setzt und provoziert, dass wir und die NATO direkt in diesen Krieg verwickelt werden, denke es wäre ihm am liebsten, wir wären gezwungen mit Truppen mitzumischen.

    Ich würde von unserer Regierung nichts anderes erwarten.

  • Puh, dann musst da entweder alle Ukrainer zwangs entfernen oder für jedes Dorf auf lange Zeit einiges an entsprechenden Bodenpersonal einsetzen, puh das sind wahrlich finstere Aussichten...

    und wo ist das Problem ???? entweder die hauen von selbst ab oder sie sind tot und für den Rest gibt es Busse

  • kann und will da Deiner Einschätzung nicht widersprechen, alleine schon weil Du hier mit Sicherheit bessere Infos hast und auch Expertisen.

    Ich gehe halt davon aus, dass den russen vielleicht dämmert, dass sie Stosskeile und Zangenoperationen nicht können bzw nicht hinbekommen gegen die Ukrainer. also kein "Blitzkrieg" mehr, sondern ein langsames und massives Vorschieben der Front, praktisch eine Art Auffüllen der Ukraine von schräg unten (= Südosten) her, mit einer Flanke am Meer entlang.

    Ich denke nachdem das mit Kiew und Regierungssturz nicht funktioniert wird jetzt versucht die beiden südöstlichen Gebiete in der gewünschten Größe klar zu machen und dann ist gut. Vielleicht noch ein paar größere Städte im Osten aber da besteht die Gefahr Häuserkampt und wie das nicht funktioniert haben wird ja auch gesehen. Also dann vielleicht noch ein Städte platt machen mit Raketen und Artillerie. Einzig verbleibende Option um noch ein wenig Gesicht nach innen zu wahren. Eine komplette ländliche Kontrolle eines so großen Staates schafft keine Nation.

  • Versuchen werden die es Marty . Die Frage lautet nur mit welchem Erfolg und zu welchem Preis. Ich fürchte, dass der zu zahlende Preis für beide Seiten sehr, sehr hoch sein wird. Die ukrainische Armee wird mit Sicherheit bis zum Äußersten gehen. Sie haben gesehen was den Menschen blüht, die unter russischen Einfluss geraten und es gibt überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass dies in den anderen Gebieten anders aussehen könnte. Alleine was wir an Fakten vorliegen haben aus dem Donbass der letzten 8 Jahre, lässt nichts Gutes erwarten. Da kommt eine Aufgabe gar nicht in Frage. Ich will auch gar nicht wissen, was sie mit den nach Russland verschleppten Einwohnern von Mariupol gemacht haben.

  • Hier die Einschätzung des ISW zur erwarteten russischen Offensive im Südosten der Ukraine:

    Zitat

    Russian forces may be preparing for a larger offensive in Donetsk and Luhansk Oblasts in the coming days, but are unlikely to generate the combat power necessary to break through Ukrainian defenses in continuing frontal assaults.

    Quelle: https://www.understandingwar.org/backgrounder/r…essment-april-6

  • Wir die Ukraine aufrüsten? Wer ist wir und warum? Hast du den Melnyk mal reden hören? Kein Krieg der Welt ist gerechtfertigt, jedes Opfer ein Opfer zuviel, aber wenn Völkergruppen wie die Russen in der Ukraine von selber aufstehen, dann hat das einen Grund und wenn irgendwo 15.000 Deutsche sinnlos getötet werden, dann würden wir wohl auch irgendwie eingreifen, oder???

    Aber nicht 8 Jahre später. Obwohl, bei unserer Reaktionsgeschwindigkeit...

    Übrigens sind im Donbass hauptsächlich Ukrainer gestorben. Die wenigen Russen unter den Opfern waren Soldaten oder FSB-Angehörige auf Urlaub

  • wenn ich so die Berichte lese über die "neue" russische Taktik, dann kommen mir die grossen Schlachten aus dem ersten Weltkrieg in den Sinn, wo es oft nur darum ging, dass der Feind die höheren Verluste hatte

    Wie auch immer die neue russische Taktik genau aussehen wird kann man glaube ich eines jetzt schon festhalten: offenbar ist die russische Militärführung der Meinung dass das Überraschungsmoment vollkommen überbewertet wird und man daher eigene Truppenbewegungen auch nicht sonderlich geheim halten müsse.

  • Hannes87

    Botschafter Melnyk ist mit Vorsicht zu genießen, der ist nicht ganz so sauber wie er sich präsentiert.

    Und so wie der sich aufführt bekomme ich den Eindruck, dass er alles dran setzt und provoziert, dass wir und die NATO direkt in diesen Krieg verwickelt werden, denke es wäre ihm am liebsten, wir wären gezwungen mit Truppen mitzumischen.

    Ist es nicht eher Putin, der alles daran setzt und provoziert, dass die NATO eingreift?

  • Ist es nicht eher Putin, der alles daran setzt und provoziert, dass die NATO eingreift?

    Aber was hätte Putin von einem Eingreifen der NATO, außer z.B. einer Rechtfertigung für den Einsatz von Atomwaffen?

    OK, das Baltikum könnte er noch recht einfach konventionell überrollen, aber auf konventioneller Ebene sieht es gegen die NATO inkl. USA nicht so toll für Russland aus.

    Putin provoziert vor allem der Provokation wegen.

    Wenn er wirklich alles daran setzen würde, dass die NATO eingreift, da könnte er noch stärker eskalieren.

  • Was hätte Putin von........!? Da kannst du überall einen Haken dran machen. Diese Frage wird dir niemand, der nicht in seinen Bahnen denkt, beantworten können.

  • Hannes87

    Botschafter Melnyk ist mit Vorsicht zu genießen, der ist nicht ganz so sauber wie er sich präsentiert.

    Und so wie der sich aufführt bekomme ich den Eindruck, dass er alles dran setzt und provoziert, dass wir und die NATO direkt in diesen Krieg verwickelt werden, denke es wäre ihm am liebsten, wir wären gezwungen mit Truppen mitzumischen.

    Ja, der Melnyk muss schon aufpassen, dass er den Bogen nicht überspannt, auch wenn die Lage natürlich sehr dramatisch ist (noch sehr vorsichtig ausgedrückt).

    Ein Churchill soll dank Geheimdienstinformationen über den Überfall auf Pearl Habour informiert gewesen sein, hat die USA aber nicht gewarnt in dem Kalkül, dass die USA dann endlich in den Krieg eintritt, was dann ja auch geschehen ist.

    (Es war wohl auch in den USA einigen recht, endlich den passenden Grund für eine Ende der Zurückhaltung zu haben).

  • Was hätte Putin von........!? Da kannst du überall einen Haken dran machen. Diese Frage wird dir niemand, der nicht in seinen Bahnen denkt, beantworten können.

    Das ist zu einfach gedacht.

    Putin konnte aber in den letzten Jahren, gerade ab 2014 sehen und erkennen, wie weit er gehen kann.

    Vielleicht kennt er unsere Grenzen, unsere Roten Linien besser als wir selber.

  • Zugegebenermaßen habe ich anfangs auch über die Äußerungen des ukrainischen Botschafters die Stirn gerunzelt, er war ja auch vor dem Krieg eine nicht ganz unumstrittene Person, aber das sollte jetzt definitiv in den Hintergrund treten, damit kann man sich auch beschäftigen, sobald der Krieg vorbei ist.

    Dieser permanente Alarmismus hat aber in Anbetracht der Umstände und der Kriegsverbrechen, die auf breiter Spur von russischer Seite begangen werden, mittlerweile mein vollstes Verständnis - und auch wenn es nichts nützt - meine vollste Unterstützung. Wenn ich mir vorstelle, dass hier in meiner Heimat mobile Krematorien des Aggressors durch die Straßen fahren, um die Beweise für die Greueltaten zu vernichten und bewusst und mit voller Absicht die Zivilbevölkerung ermordet, vergewaltigt und beraubt wird, da kann man nicht mehr mit einer gebotenen diplomatischen Zurückhaltung reagieren, da müssen auch verbal die ganz schweren Geschütze aufgefahren werden.

    Es scheint ja in der Politik und hier vor allem in der SPD und AgD noch genug Stimmen zu geben, die in irgendeiner Art und Weise noch Verständnis für die russische Seite zu haben scheinen und das ist einfach unerträglich. Da lobe ich mir zugegebenermaßen die Außenministerin und den Wirtschaftsminister, die von vornherein klar gemacht haben, auf welcher Seite Deutschland zu stehen hat und meines Erachtens alles ihnen mögliche tun, um die ukrainische Seite zu unterstützen, leider anscheinend aber auch gegen Widerstand ihrer Koalitionspartner. Ich meine, wie krass muss das bei den Ukrainern ankommen, dass man in Deutschland - diesem reichen und friedlichen Land - jammert, weil man nicht unter hundert Sorten Speiseöl auswählen kann oder weil die heilige Kuh der Deutschen - das Tempolimit - in Gefahr zu sein scheint. Das spottet echt jeder Beschreibung, welches Bild wir als Land auf der internationalen Bühne abliefern, da kann man noch so viel von Zeitenwende palavern...

    MfG

    vautzi

  • Und was 'bringt' Putin jetzt der Angriff auf die Ukraine? Bzw. Was hat er davon?

    Rohstoffe, in dem Sinne Konkurrenz ausschalten. Eine Landverbindung zur Krim zum billigeren und schnelleren Transport. Wasserversorgung zur Krim, er musste es vorher mit Tankwagen ranschaffen. Einen Stromanschluss an Netz von Russland für die Krim. Verhinderung einer Bevölkerungsmehrheit von Ukrainern im Donbass (Ziel 2014, heute hätte es nicht mehr geklappt)

    größeres Staatsgebiet (kommt noch).

    eine unklare Grenze, die er immer wieder zum zündeln benutzen kann, wenn er international Druck braucht.

    Putin: Wenn sich jetzt endlich mal die Europäer nicht so haben würden, wäre alles schick. :seestars:

  • Melnyk hat heute die Aussage Lambrechts dementiert dass die Ukraine bei den Waffenlieferungen um Geheimhaltung gebeten hätte.

    Wenn dies zutreffend sein sollte wären die Aussagen Lambrechts nur eine Schutzbehauptung um eigene Versäumnisse zu vertuschen. In Anbetracht der Brisanz dieses Themas wäre das unerträglich und Lambrecht dann eigentlich nicht mehr tragbar.

  • Zugegebenermaßen habe ich anfangs auch über die Äußerungen des ukrainischen Botschafters die Stirn gerunzelt, er war ja auch vor dem Krieg eine nicht ganz unumstrittene Person, aber das sollte jetzt definitiv in den Hintergrund treten, damit kann man sich auch beschäftigen, sobald der Krieg vorbei ist.

    Dieser permanente Alarmismus hat aber in Anbetracht der Umstände und der Kriegsverbrechen, die auf breiter Spur von russischer Seite begangen werden, mittlerweile mein vollstes Verständnis - und auch wenn es nichts nützt - meine vollste Unterstützung. Wenn ich mir vorstelle, dass hier in meiner Heimat mobile Krematorien des Aggressors durch die Straßen fahren, um die Beweise für die Greueltaten zu vernichten und bewusst und mit voller Absicht die Zivilbevölkerung ermordet, vergewaltigt und beraubt wird, da kann man nicht mehr mit einer gebotenen diplomatischen Zurückhaltung reagieren, da müssen auch verbal die ganz schweren Geschütze aufgefahren werden.


    MfG

    vautzi

    Melnyk und Selensky sind nervig und stark fordernd. Das war schon vor Butcha so.

    Aber was sollen sie tun?

    Ihr Land wird gerade zerbombt und deine einzige Chance sind Waffen aus dem Westen und der guckt jeden Tag und berät sich: Ja das macht die kleine Ukraine fein. Hier ein Löffel Panzerabwehr. Noch hungrig? ein Löffel Stinger.

    Dabei sterben jeden Tag Einheiten an der Front, deine Heimat wird zerbombt, du stehst jeden Tag einer Übermacht entgegen. Du bist verzweifelt. Du siehst das sie die Waffen haben, die dir helfen würden, aber du bekommst sie nicht. (bisher)

  • Melnyk hat heute die Aussage Lambrechts dementiert dass die Ukraine bei den Waffenlieferungen um Geheimhaltung gebeten hätte.

    Wenn dies zutreffend sein sollte wären die Aussagen Lambrechts nur eine Schutzbehauptung um eigene Versäumnisse zu vertuschen. In Anbetracht der Brisanz dieses Themas wäre das unerträglich und Lambrecht dann eigentlich nicht mehr tragbar.

    Wenn man jetzt aufgrund des Ukrainekriegs den Verteidigunsgminister entlässt, kann das Putin als " Die nehmen doch an der Spezialoperation Teil" verkaufen. Was besseres kann ihm nicht passieren.

  • Rohstoffe, in dem Sinne Konkurrenz ausschalten. Eine Landverbindung zur Krim zum billigeren und schnelleren Transport. Wasserversorgung zur Krim, er musste es vorher mit Tankwagen ranschaffen. Einen Stromanschluss an Netz von Russland für die Krim. Verhinderung einer Bevölkerungsmehrheit von Ukrainern im Donbass (Ziel 2014, heute hätte es nicht mehr geklappt)

    größeres Staatsgebiet (kommt noch).

    eine unklare Grenze, die er immer wieder zum zündeln benutzen kann, wenn er international Druck braucht.

    Putin: Wenn sich jetzt endlich mal die Europäer nicht so haben würden, wäre alles schick. :seestars:

    Gibt es im Russischem keine Übersetzung für Kosten-Nutzen-Kalkulation?