Krieg in der Ukraine

  • So ist es bei jedem Krieg. Auch die Deutschen wollten in großer Mehrheit den WW2 nicht. In RU umschifft man dieses Problem mit dem Wort- Spezialoperation.

  • So ist es bei jedem Krieg. Auch die Deutschen wollten in großer Mehrheit den WW2 nicht. In RU umschifft man dieses Problem mit dem Wort- Spezialoperation.

    Ja, da ist was dran.

    Dann sag ich zu meiner Fassungslosigkeit: Nichts aus der Historie gelernt. Und sich wieder verblenden lassen. Bitter

  • Da widerspreche ich. Die Grundannahme dabei ist schon falsch. Diese geht von einem übermächtigen russischen Militär aus und von einer minderwertigen ukrainischen. Mit den entsprechenden Waffen ausgestattet, kann die Ukraine den Krieg gewinnen und seine territoriale Integrität wieder herstellen. Von Nöten wären hier vor allem Marschflugkörper, Panzer, schwere Artillerie und Drohnen. Die Manpower, die Kampferfahrung und die absolute Motivation bringen sie schon selber mit.

    Also ich denke hier bist Du deutlich zu optimistisch. Ja, Russland hat sich deutlich überhoben, sie haben nicht genug Soldaten um ein Flächenland wie die Ukraine zu erobern und zu besetzen. Sie haben die Widerstandskraft der Ukraine völlig unterschätzt. Sie konnten noch nicht einmal die Lufthoheit erringen.

    Und genau hier setze ich an, um große Gebiete die von Russland schon länger gehalten werden, z.B. die Krim zu erobern, bräuchten sie eine Luftüberlegenheit, gerade bei den geographischen Besonderheiten der Krim auch eine Marineüberlegenheit. Auch wenn sie den Russen die Luftüberlegenheit nicht einräumen, eine eigene haben sie auch nicht. Und auf dem Wasser schon gar nicht. Alles was sie jetzt selbst so stark macht, würde sich dann gegen sie kehren.

    Mir würde reichen, wenn sie Odessa und die verbliebene Schwarzmeerküste halten könnten, ggf die Russen noch etwas nach Osten zurückdrängen. Das wäre schon toll.

    Du darfst nicht vergessen, auch wenn sich Putin gründlich blamiert hat, er kann immer noch Truppen nachlegen.

    Einmal editiert, zuletzt von papabravo (5. April 2022 um 22:43)

  • Gerade diese Bilder gesehen. Diese "Typen" sind voll ausgerüstet. Fahnen, Schals, Mützen. Für diese Leute macht Putin alles richtig, für manch einen ist er wie ein Heiliger.

    Wenn man das sieht und zeitgleich die Bilder aus Butscha - da wird mir schlecht, wenn man diese Putin-Anhänger sieht, wie sie jubeln und feiern.

    Muss mich jetzt zusammenreißen, daß ich nicht komplett verbal eskaliere.

    Zahle den Bus für diese Leute ins Kriegsgebiet. Mal schauen, ob sie dann immer noch jubeln und alles leugnen.

    Nix da zahlen, die sollen mit ihren Autos gerade weiter fahren. Sie finden Putin doch so toll, dann sollten sie zu ihm gehen. Wir sind doch der böse Westen, was wollen sie hier.

    Leid tun mir nur die vernünftigen Russen bei uns. Die werden leider zu oft mit diesen A....löchern in einen Topf geworfen.

  • So ist es bei jedem Krieg. Auch die Deutschen wollten in großer Mehrheit den WW2 nicht. In RU umschifft man dieses Problem mit dem Wort- Spezialoperation.

    Uihh, dünnes Eis.

    Den Krieg wollten die meisten Deutschen 1939 nicht, dass ist richtig.

    Andererseits waren die Nazis aber auch keine Grünen Männchen die 1933 in Deutschland per Ufo gelandet wären.

    Die meisten Deutschen haben die Nazis unterstützt und gerne bestimmte Vorteile mitgenommen obwohl der verbrecherische Charakter des Regimes von Anfang an vollkommen klar war und von den Nazis auch explizit ausgesprochen wurde. Ich denke ich brauche dich nicht an die Rede von Otto Wels erinnern?

    Und ja ich weiß 1933 hatte die NSDAP keine Mehrheit der Stimmen, aber gerade zwischen 1933 und 1939 ist die Popularität Hitlers und der Nazis noch enorm gestiegen.

    Weit verbreiteter Tenor: so schlimm ist es ja gar nicht, wenigsten haben wir jetzt Arbeit, Demokratie ist ja eh nur Chaos und die Minderheiten sind an ihrem Schicksal im Grunde selber Schuld, wollen sich ja nicht in die Volksgemeinschaft fügen.

    Ein Schelm wer da gewisse Parallelen sieht?

    Ich bin weit davon entfernt davon jetzt allen Russen eine Kollektivschuld zu unterstellen. Dies wäre das letzte was wir tun sollten. Und mein allergrößter Respekt gilt den mutigen Russen die immer wieder ihre Stimme trotz aller Repressionen gegen dieses Verbrechen erheben. Diesen Mut hätte ich vermutlich nicht.

    Andererseits müssen wir uns auch mal von der Vorstellung verabschieden dass dies nur Putins Krieg wäre. Dies ist im Grunde eine Lebenslüge.

    Der Krieg mag in Russland nicht sonderlich populär sein, Putin ist es aber nach wie vor.

    https://www.n-tv.de/politik/Wie-se…le23247324.html

    4 Mal editiert, zuletzt von micta (5. April 2022 um 23:00)

  • Nix da zahlen, die sollen mit ihren Autos gerade weiter fahren. Sie finden Putin doch so toll, dann sollten sie zu ihm gehen. Wir sind doch der böse Westen, was wollen sie hier.

    Wobei ich persönlich schon bereit wäre denen per Crowdfunding einen Freifahrtsschein nach Moskau mitzufinanzieren ... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von micta (5. April 2022 um 23:11)

  • Also ich denke hier bist Du deutlich zu optimistisch. Ja, Russland hat sich deutlich überhoben, sie haben nicht genug Soldaten um ein Flächenland wie die Ukraine zu erobern und zu besetzen.

    War sicher auch nicht das vorrangige Ziel und könnte heutzutage keine Nation leisten, haben wir ja im Irak und in Afghanistan zuletzt zur Genüge gesehen. Ziel war sicherlich mit schnellen mobilen Truppen vor allem Kiew zu erobern, die Regierung aus zu tauschen und dann evtl. noch weitere größere Städte einzunehmen (vor allem in den vor dem Konflikt eher pro-russischen Gebieten). Das ist aber zum Glück ziemlich in die Hose gegangen weil selbst die Luftlande-Eliteeinheiten auf zu großen Widerstand gestoßen sind. Die langsameren gepanzerten Einheiten wären dann später zur Zurschaustellung der Macht in den Städte zum Einsatz gekommen. Die Fläche zu kontrollieren wäre und ist unmöglich aber nach Einsetzung eigener Machtstrukturen auch nur bedingt nötig. Der absolute Hauptteil des/der Geld/Wirtschaft/Widerstand und damit auch die Macht liegt auch in der Ukraine in den Städten, die ländlichen Gegenden sind doch eh total verarmt und würden über die Zeit keine Rolle spielen, auch durch die Historie und durch die Apathie (besseres Wort fällt mir gerade nicht ein) der Ex-Sowjetbevölkerung (im Unterschied zum Iraq.oder in Afghanistan).

  • Schier verrückt wie Putin und Schergen solch friedliches Weltbild aufs Kopf stellen, vom wahnsinnigem Preis für Viele dafür möcht ich gar nicht sprechen.

    Ich ziehe wieder ein beispiel aus unserer vergangenheit heran.
    Waren 33 alles nazis die adi schicklgruber gewählt haben ? Nein sicher nicht!
    Warum aber halten soviele russen zu putin. Auch hier der vergleich zu damals. Einerseits eine sehr gute propagandaabteilung und andererseits war russland zu der zeit al putin die macht ergriff ein gedemütigtes land mit einer regierung die sich öffentlich jeden tag mehr lächerlich macht. Putin änderte dass. Und deswegen sehen Putin vile als Helden.
    und so war es auch bei Adi. Ruussland wie auch deutschland waren international eine randerscheinung keiner nahm diese länder für voll. auchn hier änderte das putin ganz schnell
    Hätten man es wissen können wo die die reise hingeht? Ja hätte man lag alles schrifftlich in einem furchtbar schlechten buch vor. Das gleiche gilt in sachen putin. Zwar kein buch seinerseits aber es gab genug interviews und äußerungen von ihm die ebenso darauf hingewiesen haben wo die reise hingeht.
    Warum haben sich nur so wenige offen gewehrt. die antwort ist: Es genügen wenige um viele zu kontrollieren.
    Warum gibt es keinen internen aufstand gegen putin?
    Auch hier greift adolfs spiel. spiele sie gegeneinander aus. Lass die Lakeiien um meine gunst kämpfen und sie merken gar nichts weil sie alle nur an ihren eigenen machterhalt denken.

  • Hinzu kommt, dass auch das dritte Reich am verbissensten kämpfte und die Kritik am System am leisesten war, als man einer ablehnenden Front (und dem militärischen Niedergang) gegenüber stand. Bei vielen äußeren Feinden, und als solche werden die westlichen Staaten wahrgenommen, rückt man hakt zusammen

  • Die Antwort, warum es keinen Aufstand gibt, ist leicht erklärt. 1.) glaubt man, dass es bei der „Spezialoperation“ darum geht gegen die bösen Nazis in der Ukraine vorzugehen. Man kämpft also für das Gute. 2.) Dies ist auch ein Kampf gegen die bösen Amerikaner, ohne die diese Nazis erst gar nicht an der Macht wären. 3.) Wir gegen die Welt. Wir müssen zusammenhalten. 4.) drakonische Strafen.

    Hier spielt jemand die Nazi- Trauma- Karte nahezu perfekt aus. Das steckt so tief drin, dass man damit quasi sofort jeden gewünschten Angstzustand herstellen kann. Der Rest ist dann einfach. Er liefert nämlich auch gleich noch die Lösung mit, nämlich das zu bekämpfen. Genau darauf basiert nämlich der ganze Nationalstolz.

  • In einem Artikel der vor einigen Tagen erschienen ist, wurden einige Russen interviewt was ihre Meinung zum Krieg sei.

    Im Gedächtnis ist mir die Antwort einer Russin gebleiben. Sie ist Putin Anhängerin und glaubt der Propaganda, dass die Russen in der Ukraine für das Gute und gegen die Nazis kämpfen. Den Krieg und die ukrainischen Opfer bedauert sie, hält es aber für notwendig und außerdem werde Putin schon wissen was richtig sei.

    Die Pointe: Ihr ist durchaus bewusst, dass Selenskij Jude ist, was auch bei ihr merkliche kognitive Dissonanzen auslöst, weil das ja mit der Nazi-Geschichte eigentlich nur schwer unter einen Hut zu bekommen ist.

    Aber "zum Glück" sind die Menschen ja flexibel und so hat auch sie schnell eine Immunsierungsstrategie zur Hand um Dinge zusammen zu bekommen, die eigentlich nicht vereinbar sind: Selenskij ist von den Nazis gekauft und nicht nur an den Ukrainern, sondern auch an den Juden ein Verräter.

    Merke: es ist kein Mangel an Information oder ein Mangel an Intelligenz, die Menschen glauben was sie wollen, vorallem wenn es in bestehende Weltbilder passt, man sich nicht selbst hinterfragen muss, mit einem Wort wenn es einfach und bequem ist. Und sie sind erstaunlich einfallsreich darin.

  • Die Pointe: Ihr ist durchaus bewusst, dass Selenskij Jude ist, was auch bei ihr merkliche kognitive Dissonanzen auslöst, weil das ja mit der Nazi-Geschichte eigentlich nur schwer unter einen Hut zu bekommen ist.

    Diese kognitiven Dissonanzen beherrschen wir in Deutschland aber auch hervorragend.

  • In einem Artikel der vor einigen Tagen erschienen ist, wurden einige Russen interviewt was ihre Meinung zum Krieg sei.

    Im Gedächtnis ist mir die Antwort einer Russin gebleiben. Sie ist Putin Anhängerin und glaubt der Propaganda, dass die Russen in der Ukraine für das Gute und gegen die Nazis kämpfen. Den Krieg und die ukrainischen Opfer bedauert sie, hält es aber für notwendig und außerdem werde Putin schon wissen was richtig sei.

    Die Pointe: Ihr ist durchaus bewusst, dass Selenskij Jude ist, was auch bei ihr merkliche kognitive Dissonanzen auslöst, weil das ja mit der Nazi-Geschichte eigentlich nur schwer unter einen Hut zu bekommen ist.

    Aber "zum Glück" sind die Menschen ja flexibel und so hat auch sie schnell eine Immunsierungsstrategie zur Hand um Dinge zusammen zu bekommen, die eigentlich nicht vereinbar sind: Selenskij ist von den Nazis gekauft und nicht nur an den Ukrainern, sondern auch an den Juden ein Verräter.

    Merke: es ist kein Mangel an Information oder ein Mangel an Intelligenz, die Menschen glauben was sie wollen, vorallem wenn es in bestehende Weltbilder passt, man sich nicht selbst hinterfragen muss, mit einem Wort wenn es einfach und bequem ist. Und sie sind erstaunlich einfallsreich darin.

    Warum sollte man in Russland gegen den Krieg sein. Man bekommt nur Ärger, viele Fabriken gehören direkt oder indirekt dem Staat. Man sieht das alle abgeführt werden, die dagegen sind.

    In der DDR hat man dann halt die Politik ignoriert, hat an den wichtigen Stellen immer fleißig genickt und ist abends dann mit Bier das Gewissen ruterspülen gegangen.

    Es ist eine: "Was soll ich schon dagegen machen?"-Mentalität. Lasst mich in Ruhe.

    Es gibt Arbeit, Essen, Wohnung, Familie und Alkohol. Alles andere bringt nur Stress.

    Damit es die Bevölkerung interessiert, müsste sie betroffen sein.

    Einmal editiert, zuletzt von ZweiPi (6. April 2022 um 11:43)

  • Es ist eine: "Was soll ich schon dagegen machen?"-Mentalität. Lasst mich in Ruhe.

    Es gibt Arbeit, Essen, Wohnung, Familie und Alkohol. Alles andere bringt nur Stress.


    Damit es die Bevölkerung interessiert, müsste sie betroffen sein.

    Und genau hier setzen auch die Sanktionen an. Auch wenn es vielleicht banal klingen mag, aber wenn plötzlich zig bisher gewohnte Produkte fehlen und Läden schließen, dann fehlt da etwas. Was vorallem die jüngeren und in den Städten lebenden bewusst macht, was da falsch läuft. Denn sie sind plötzlich selbst davon betroffen, wenn Insta nicht mehr geht, wenn MC D und Ikea geschlossen haben und wenn es plötzlich nur noch russische Sneaker gibt.

    Für die Zukunft ist das hoffentlich eine Lehre.

  • Und genau hier setzen auch die Sanktionen an. Auch wenn es vielleicht banal klingen mag, aber wenn plötzlich zig bisher gewohnte Produkte fehlen und Läden schließen, dann fehlt da etwas. Was vorallem die jüngeren und in den Städten lebenden bewusst macht, was da falsch läuft. Denn sie sind plötzlich selbst davon betroffen, wenn Insta nicht mehr geht, wenn MC D und Ikea geschlossen haben und wenn es plötzlich nur noch russische Sneaker gibt.

    Für die Zukunft ist das hoffentlich eine Lehre.

    Das ist nichts was sie aufbegehren lässt, da es in der Regel toll aber verzichtbar ist oder es russische Alternativen gibt.

    Gerade Meckes und Insta sind sehr leicht zu ersetzen.

    Es trifft die reiche Oberschicht mit Reisen nach Europa oder Luxusgütern. Aber nicht die Masse, da Russland dafür einfach zu sehr Selbstversorger ist um die Grundbedürfnisse der Bevölkerung nicht zu erfüllen.

    Einmal editiert, zuletzt von ZweiPi (6. April 2022 um 12:13)

  • Das ist nichts was sie aufbegehren lässt, da es in der Regel toll aber verzichtbar ist oder es russische Alternativen gibt.

    Gerade Meckes und Insta sind sehr leicht zu ersetzen.

    Es trifft die reiche Oberschicht mit Reisen nach Europa oder Luxusgütern. Aber nicht die Masse, da Russland dafür einfach zu sehr Selbstversorger ist um die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen.

    Das glaube ich eher nicht. Die Sanktionen werden über kurz oder lang gerade auch die einfache Bevölkerung treffen. Russland ist in vielen Bereichen auf den Import von westlichen Gütern abhängig, z.B. Medikamente , Fahrzeuge, Halbleiter, IT, Fördertechnik für Öl und Gas, Luftfahrt usw.

    Das schlägt sich massiv auf die Wirtschaft und auch auf die Bevölkerung nieder.

  • ZweiPi

    Die Masse mobilisiert sowas nicht, richtig.

    Ich schrieb auch von den Jüngeren. Wo in Zukunft dann vielleicht ein etwas anderer Gedanke heran wächst.

    Wobei Russland mit seiner Hitler-Jugend natürlich in bester Nazi-Manier versucht gegenzusteuern.

    Wir wissen aber nicht wie stark die Sanktionen wirken werden, auch nicht wie es in drei Jahren aussieht. Vielleicht ist dann doch irgendwann ein Punkt erreicht, an dem dann doch zu viele aufbegehren.

    Einmal editiert, zuletzt von Bone02943 (6. April 2022 um 12:22)