Krieg in der Ukraine

    Zitat von Hanson18

    by the way ausschluß aus der nato geht doch auch???

    Soweit ich weiß ist im Nordatlantik-Vertrag kein Verfahren vorgesehen wie man ein Mitglied ausschließen könnte. Man müsste dazu die Verträge ändern, was wiederum nur einstimmig passieren könnte. Also eher "no way" statt "by the way".

    Druckmittel gibt es natürlich schon, dann aber eher auf einer subtileren Ebene. Ausschluss aus gemeinsamen Rüstungsprogrammen u.v.a mehr. So könnte D theoretisch beschließen dass für die Leos welche die Türkei hat keine Ersatzteile mehr geliefert werden dürfen. Ein paar solcher Einschränkungen aus verschiedenen Nationen und die Türkei stünde recht schnell ziehmlich nackig da.

    Die Frage ist halt ob man dies will. Wie oben schon geschrieben ist die Türkei halt leider strategisch extrem wichtig.

    Zitat von micta

    Spielt vermutllich gar keine Rolle. Bis die NATO da mobilisiert wäre und eingreifen könnte, hätten die Finnen die Russen wohl ohnehin schon ganz alleine zurückgeschlagen.

    Meine ich ganz im Ernst: das finnische Militär ist hochmodern ausgerüstet und gilt als äußerst effektiv.

    Und hat die Russen schon mal aus dem Land gejagt..

    Zitat von Arcanum

    Puh, ja, sicher...aber einen garantierten Beistand aller NATO-Länder gibts halt erst nach Beitritt. Würde die NATO jetzt eingreifen, wenn Russland Finnland oder Schweden überfällt?

    „Garantiert“ natürlich nicht, praktisch gesehen aber ja. Daran hab ich eigentlich keine Zweifel. Mal abgesehen davon, dass in diesem Falle nicht nur NATO- Mitglieder dabei wären.

    Zitat von OlafSBR

    „Garantiert“ natürlich nicht, praktisch gesehen aber ja. Daran hab ich eigentlich keine Zweifel. Mal abgesehen davon, dass in diesem Falle nicht nur NATO- Mitglieder dabei wären.

    Wünschte das könnte ich ohne Zweifel teilen. Ich befürchte, dass die NATO die rote Linie tatsächlich bei Angriff auf Mitglied oder Atombomben zieht. Das sind zwei klar erklärte rote Linien. Zu Finnland/Schweden hab ich ein solches Bekenntnis noch nicht gehört - und ich fürchte man würde in dem Falle die Eskalation scheuen um einen direkten NATO-RU-Konflikt zu verhindern... In den Augen Russlands würde die NATO in dem Fall nämlich als "unbeteiligter" eingreifen - das lässt sich wesentlich besser "vermarkten", als wenn RU ein NATO-Mitglied angreift und die NATO damit direkt beteiligt wäre... Ich bleib dabei - Erdogan muss dazu gebracht werden seine Blockade aufzugeben.

    Zitat von Markus Siwa

    Mal was von der Front. Es gibt erste Meldungen das die AFU wohl in Snihurivka durchgebrochen ist. Die Kämpfe dauern noch an, aber das wäre ein ganz wichtiger Schritt Richtung Kherson.

    Also rein von der Landkarte sehe ich da strategisch keinen großen Fortschritt, dahinter kommt gleich der Fluss.

    Was ist der große Vorteil?

    Ich wäre auch so nicht dafür die Türkei jetzt aus der NATO zu entfernen. Das ist ein 50/ 50- Land, indem es eben nicht nur die AKP gibt. Die potentielle Opposition ist mindestens gleichstark. Das ist auch die Seite die wir verstärkt ansprechen sollten. Dieser Teil der Türkei erwartet das auch von uns und bettelt förmlich darum sich bitte nicht abzuwenden. Es gibt eine realistische Chance, dass sich diese Opposition bei den nächsten Wahlen durchsetzen kann. Die Enttäuschung über die Politik der AKP, die ja im Grunde genommen den Menschen versprochen hat die Türkei wieder groß zu machen (das haben wir ja schonmal irgendwo gehört), ist riesengroß. Ein politisches Desaster auf allen Ebenen. Zudem bekommst du die verschiedenen, nationalistischen Strömungen jetzt auch nicht einfach zusammen. Islamisten, Kemalisten, Osmanen, Turkisten- das beißt sich an allen Ecken und Enden. Aber schauen wir mal. Immerhin trägt die Regierung- Erdogan die meisten Dinge der NATO mit. Dieses kokettieren mit Putin, als Trotzreaktion gegen den Westen, hat natürliche Grenzen. Die Türkei ist alles andere als ein russlandfreundliches Land und mit dem Überfall auf die Ukraine hat sich die Einstellung radikal geändert. Kein anderes Land hat in seiner Geschichte so häufig Krieg geführt mit Russland wie der „erhabene Staat“ und wenn die jetzt was hören von „Postzarentum“, gemixt mit Orthodoxie, dann schrillen in Ankara sämtliche Alarmglocken. Man darf nicht vergessen, dass die Hagia Sofia nach wie vor der wichtigste Ort eben jener Orthodoxie ist und die Popen reden z.T. ganz offen darüber Istanbul (sie nennen es bis heute Konstantinopel) wieder zu „befreien“. Selenskyj weiß das und hält sich die Türken deshalb auch warm.

    Zitat von ZweiPi

    Also rein von der Landkarte sehe ich da strategisch keinen großen Fortschritt, dahinter kommt gleich der Fluss.

    Was ist der große Vorteil?

    Snihurivka ist ein ganz entscheidender Ort im russischen Verteidigungsystem bei Cherson. Von dort aus führt eine Hauptverkehrsstraße (die P- 81) direkt nach Cherson und zur Antonowski- Brücke und eine weitere wichtige Straße führt direkt nach Nova Kakhovka. Wer Snihurivka kontrolliert, kontrolliert letztendlich diese beiden wichtigen Verkehrswege, incl. vieler wichtiger Brücken.

    Nachdem die UA ja bereits die Autobahn von Mykolajiw nach Cherson kontrollieren (die M- 14) , währen dann sämtliche Zugänge für die Russen in dieses große Gebiet, was fast die Größe der Slowakei hat, endgültig blockiert.

    Im Übrigen ist Snihurivka schon seit Wochen hart umkämpft.

    Lacher zum Morgen: Russland holt die schmutzige Atombombe als Argument wieder raus. Nachdem sie letztens die Untersuchung der Atomkraftwerke der Ukraine gefordert hatten, die sogar stattfand und man nix finden konnte, ist das jetzt um so lustiger wie sie das Argument einfach wieder auf den Tisch heben.

    Die gefälschten Beweise dafür im UN Sicherheitsrat nicht vergessen.

    Lügenputin bei der Arbeit.

    In der Region Cherson sind 3 4 Brücken in die Luft geflogen: in Snihurivka, Darivka und Tiahynka.

    Weiß man, ob es die Ukrainer waren, um den Russen den Fluchtweg abzuschneiden oder die Russen, um das ukrainische Nachrücken zu erschweren?

    Tippe ja eher auf letzteres, die Bilder sehen mehr nach Sprengung als nach Beschuss aus.

    Jap laut mehreren Quellen sprengen die Russen im Moment einige Brücken in der Region Cherson.

    Desweiteren soll wohl in Mylove keine russische Militärpräsenz mehr sein. Deutet auch hier auf einen Rückzug hin aus dem Gebiet.

    Wobei man hier noch abwarten muss, das ist noch nicht bestätigt.

    Zitat von Arcanum

    Puh, ja, sicher...aber einen garantierten Beistand aller NATO-Länder gibts halt erst nach Beitritt. Würde die NATO jetzt eingreifen, wenn Russland Finnland oder Schweden überfällt?

    Wenn Russland morgen die Finnen oder die Schweden überfallen würde, hätten wir mit großer Wahrscheinlichkeit den WW3

    Da gibt es dann auf einen Schlag ganz neue Bündnisse und ja die würden mit Sicherheit Beistand von vielen NATO Ländern bekommen.

    Es wird auch keinen Überfall geben, wen soll den Russland noch überfallen, die kommen ja nicht mal durch die Ukraine, wo sie eigentlich jeden Stein kennen sollten und die jetzt militärisch mit Finnland garnicht vergleichbar sind

    Das kann man jetzt drehen und wenden wie man will, das einzige vor dem man bei den Russen Angst haben muss sind die Atomwaffen und wie gesagt dann haben wir ganz andere Probleme -> WW3

    *grins*

    Zitat von Markus Siwa

    Die Russen haben wohl beschlossen Kherson zu verlassen!! Die Berichte diesbezüglich häufen sich zumindest.

    Da will man wohl einem zweiten Kharkiv entgehen. :D

    Hast du darüber irgendwelche Infos OlafSBR ? 8)

    Da hat sich nichts geändert. Ihre besten Einheiten haben sie um Cherson herum eingraben lassen, mit Feuerrichtung der Stadt und die Mobilisierten sollen das Vorrücken der UA Armee verzögern.

    Das ist ziemlich deutlich eine Falle. Aber wie mit allen Fallen, so ist auch diese nur gefährlich, wenn sie nicht erkannt wird. Diese ist erkannt und jetzt bekommen diese Feuerstellungen permanent gezielt eine auf den Deckel, während sich die Frontlinie Stück für Stück in Richtung Dinepr verschiebt. Snihurivka werden die Russen nicht mehr lange halten können, da sie dort an den Flanken aufgerollt werden und die Versorgungslinien unterbrochen sind.

    Ob russische Falle oder nicht, ich vermute die Ukraine wird nicht direkt versuchen Cherson zurück zu erobern..

    Halte es für wahrscheinlicher, dass sie versuchen einen breiten Keil nach Malitopol zum schwarzen Meer zu erobern . Dann wird Cherson der Nachschub einbrechen...(die Krimmbrücke funktioniert ja nur sehr eingeschränkt und die Seeflotte der Russen scheint sehr Verwundbar durch die Antischiffsraketen ,dronenboote etc zu sein )

    Die Ukrainer könnten dann Cherson aushungern und oder von beiden Seiten angreifen...

    Oder Sie warten den Winter ab und sehen weiter...Dann könnten die Russen sich aber weiter eingraben, befestigen etc..