Krieg in der Ukraine

  • Unabhängig davon gibt aber auch der Rheinmetall-Chef keine gute Figur ab, der das Interview anscheinend eher als Verkaufsveranstaltung sieht. Er will damit allem Anschein nach den potentesten Bieter - die Bundesregierung - noch einmal nachdrücklich zum Kauf motivieren. Es sieht natürlich erstmal gut aus, dass die Instandsetzung auf firmeneigene Kosten erfolgt, aber wenn man laut eigener Aussage genug Abnehmer hat, dann wird das nicht zum Schaden von Rheinmetall sein, egal wohin die Fahrzeuge verkauft werden.

    ist ja auch seine Aufgabe als Geschäftsführer

    und die Regierung liefert ihm auch ausreichend Vorlagen für kritische Interviews

    Man könnte seinen Unmut auch als Frust bezeichnen, weil die eigene Regierung einem Geschäft konsequent im Weg steht, während anderswo fast das Schlaraffenland für Waffenproduzenten ausbricht .... und das Ganze sogar noch mit einem positiven Image, weil man dem kleinen armen David erfolgreich gegen den grossen und bösen Berserker helfen kann.

  • Ja, das gehört auch dazu.

    Aber in diesem Fall steck wohl nicht nur schlechte Presse kurz vor der NRW-Wahl dahinter, wie du geschrieben hast.

    Von 'nur' habe ich auch nicht gesprochen. 8o

    Ich bin mir aber sicher, dass es vielleicht in einer Woche nicht in dem Maße aufgebläht worden wäre.

  • Unabhängig davon gibt aber auch der Rheinmetall-Chef keine gute Figur ab, der das Interview anscheinend eher als Verkaufsveranstaltung sieht. Er will damit allem Anschein nach den potentesten Bieter - die Bundesregierung - noch einmal nachdrücklich zum Kauf motivieren. Es sieht natürlich erstmal gut aus, dass die Instandsetzung auf firmeneigene Kosten erfolgt, aber wenn man laut eigener Aussage genug Abnehmer hat, dann wird das nicht zum Schaden von Rheinmetall sein, egal wohin die Fahrzeuge verkauft werden.

    Klar will der verkaufen. Von der Bundesregierung braucht er halt "nur" die Genehmigung dazu.

    Die Bundeswehr ist aber kein potentieller Käufer - zumindest kein Endkunde - darum geht es ihm nicht.

  • Echt? Wie hoch ist denn der Anteil der Briefwähler bei dieser Wahl?

    Anteil weiß ich nicht.

    Anfang der Woche verlautbarte aber der WDR, dass es in Köln einen nie da gewesenen Rekord an Briefwählern gab. Und das schon Stand ca. 7 Tage vor der Wahl. Ich meine, es war die Rede von ~260.000 (bitte nicht festnageln, wie gesagt, Radio nebenbei).

  • ist ja auch seine Aufgabe als Geschäftsführer

    Klar will der verkaufen.

    Klar, dass er will. Aber man könnte in diesem Industriezweig zumindest versuchen, sich den Anschein zu geben, dass man mittlerweile anders denkt als vor Beginn des Krieges um die Ukraine. Und das wäre auch verdammt gut geeignet, um das Image als "Waffenhändler" etwas aufzubessern.

  • Anteil weiß ich nicht.

    Anfang der Woche verlautbarte aber der WDR, dass es in Köln einen nie da gewesenen Rekord an Briefwählern gab. Und das schon Stand ca. 7 Tage vor der Wahl. Ich meine, es war die Rede von ~260.000 (bitte nicht festnageln, wie gesagt, Radio nebenbei).

    Heute hieß es beim ZDF-Wahlbarometer, dass ca. 30% der Wähler noch unentschlossen seien. :/

  • Anteil weiß ich nicht.

    Anfang der Woche verlautbarte aber der WDR, dass es in Köln einen nie da gewesenen Rekord an Briefwählern gab. Und das schon Stand ca. 7 Tage vor der Wahl. Ich meine, es war die Rede von ~260.000 (bitte nicht festnageln, wie gesagt, Radio nebenbei).

    Halb richtig gehört:

    Landtagswahl 2022: So viele Briefwähler wie nie in Köln - Rheinland - Nachrichten - WDR

    irgendwas mit 200.000 vorn und irgendwas mit 60.000 hinten war's. Trotzdem ganz schön viel.

  • Klar, dass er will. Aber man könnte in diesem Industriezweig zumindest versuchen, sich den Anschein zu geben, dass man mittlerweile anders denkt als vor Beginn des Krieges um die Ukraine. Und das wäre auch verdammt gut geeignet, um das Image als "Waffenhändler" etwas aufzubessern.

    Da ist eher die Politik gefragt finde ich.

    Jahrzehntelang hatten wir wenig Probleme damit wenn an die "Falschen" geliefert wurde, jetzt könnte mal an die "Richtigen" geliefert werden und ausgerechnet dann sitzt die Politik und mancher Briefeschreiber im "Bremserhäuschen".

  • Da ist eher die Politik gefragt finde ich.

    Jahrzehntelang hatten wir wenig Probleme damit wenn an die "Falschen" geliefert wurde, jetzt könnte mal an die "Richtigen" geliefert werden und ausgerechnet dann sitzt die Politik und mancher Briefeschreiber im "Bremserhäuschen".

    Eigentlich bin ich da ganz bei dir und Paul_Juergen . Aber der letzte Satz von dir ist ja genau das, worauf ich hinaus will: Dabei sollten eben auch Firmen wie Rheinmetall ein wenig mitziehen, und nicht nach business as usual vorgehen und sagen "wir haben das jetzt auf eigene Kosten angeleiert und wenn ihr das nicht bald bezahlt, hat die Ukraine eben Pech gehabt". Wenn man bei Rheinmetall tatsächlich so agiert, damit die Ukraine mehr Nachschub erhält, dann nehme ich natürlich alles zurück. Allein der Glaube daran fehlt mir, wie euch offensichtlich auch.

  • Von 'nur' habe ich auch nicht gesprochen. 8o

    Aber geschrieben:

    Wenige Tage vor der Wahl in NRW noch einmal schlechte Presse gegen die SPD. Mehr wird da nicht dahinter stecken.

    Sorry, aber das, was du da schreibst heißt nunmal, dass da nur schlechte Presse gegen die SPD dahintersteckt, und mehr nicht.

    Wenn nicht mehr dahinter steckt, dann geht es doch nur um schlechte Presse gegen die SPD vor der NRW-Wahl.

    Oder machst du jetzt einen auf FDP? 8o


    Ich bin mir aber sicher, dass es vielleicht in einer Woche nicht in dem Maße aufgebläht worden wäre.

    Als bei dem, was die FDP dann danach aus der Aktion der vier Ausschussteilnehmer und deren Aussagen, vor allem denen von Herrn Faber, gemacht hat, wäre das auch in einer Woche steil gegangen. Gerade, wie dilettantisch und peinlich das von der FDP war.

    Oder meinst du mit "aufgebläht" etwa diese dilettantischen und peinlichen "Rettungsversuche" von Seiten der FDP?

  • Aufgebläht ist folgendes Spiel: Die Bild fängt damit an zu berichten und dramatisiert es, der klassische Kampagnenjournalismus des Hauses Springer, alle anderen Medien springen darauf auf, am Ende ist es deutlich weniger als daraus gemacht wird.

    Das ist damit gemeint.

    Zu einem anderen Zeitpunkt drückt Springer bei einem Thema wie diesem nicht dermaßen aufs Gas.

    Für mich ordnet es dieser Artikel ganz gut ein.

    https://www.zeit.de/politik/deutsc…-scholz-ukraine

  • Aufgebläht ist folgendes Spiel: Die Bild fängt damit an zu berichten und dramatisiert es, der klassische Kampagnenjournalismus des Hauses Springer, alle anderen Medien springen darauf auf, am Ende ist es deutlich weniger als daraus gemacht wird.

    Das ist damit gemeint.

    Zu einem anderen Zeitpunkt drückt Springer bei einem Thema wie diesem nicht dermaßen aufs Gas.

    Für mich ordnet es dieser Artikel ganz gut ein.

    https://www.zeit.de/politik/deutsc…-scholz-ukraine

    Also sorry, der Bild das jetzt zuzuschieben, das ist einfach zu billig.

    Denn es haben auch Andere außerhalb der Springer Presse entsprechende Interviews mit den entsprechenden Leuten geführt, und dann entsprechend berichtet.

    Und gerade die beiden Interviews von Faber mit der deutlichsten Kritik an Scholz wurden nicht von der Springer Presse geführt (und wenn er zur Bild auch noch was entsprechendes gesagt hat, dann habe ich es zumindest nciht mitbekommen, weil ich die Bild nicht (direkt) konsumiere).

    Also alles andere als das, dass die Anderen nur bei Springer darauf aufgesprungen sind.

    Und an diesem Zeit-Artikel bemängel ich, dass man da gar nicht kritisch hinterfrägt, unter welchen Umständen Faber und Co. dann zurückruderten.

    Oder die dilettantischen Versuche, die Situation anders darzustellen,, teilweise mit mehreren Versionen, bis man dann doch die unangenehme Wahrheit eingestehen musste.

    Und davon war schon eingies um 15:21 Uhr bekannt.

    Nach meinen Empfinden war es zuerst auch kein Eklat, für mich war da einfach jemand, der vom Rumscholzen die Schnauze voll hatte, und dies dann mal auch für einen Politiker recht deutlich der Presse gesagt hat.

    Richtig aufgebläht hat es sich für mich erst dann, als man diese Kritiik rückgängig machen wollte.

    Das hatte den gleichen Effekt wie wenn man "Schau nicht so hin, ich habe nicht aufgeräumt" sagt, dann wird erst recht hingeschaut.

  • Den Kalifen von Ankara braucht sowieso niemand in der Nato.

    Einzig die strategische Lage des Landes spricht halt dafür.

    Dass ist falsch. AnKARA HAT DIE DURCHFAHRT FÜPR DIE RUSSSICHEN SCHIFFE VERBOTEN UND SOMIT RUSSLAND DURCH EINE VERSORGUNG DURCH SEE ABGESCHNITTEN:

  • Erdogan war, ist und bleibt ein schwieriger Zeitgenosse, der ähnlich wie Putin gewillt ist, jede sich bietende Chance zu nutzen, um seine eigene Agenda zu betreiben und die hat im Grunde nichts mit den Interessen seines eigenen Landes zu tun. Ähnlich wie Putin mit Russland, so stellt auch er die „Größe der Türkei“ in den Vordergrund, diesen nebulösen Umstand, den wohl nur ein Nationalist wirklich verstehen kann. Parallelen zu Russland bestehen zudem darin, dass auch die Türken unter einem Phantomschmerz eines verlorenen Reiches leiden. Der einzige Grund, warum die Türkei heute nicht schon ein genauso isoliertes Dasein fristen wie ihr großer Nachbar ist, dass Anatolien einfach eine der wichtigsten strategischen Gebiete auf dem gesamten Erdball ist und würde man die Türkei jetzt aus der NATO schmeißen, dann wäre eine Minute später Putin zur Stelle und es ständen zudem große Konflikte im östlichen Mittelmeerraum ins Haus. So muss man zähneknirschend gute Miene zum bösen Spiel machen. Aber anders als in Russland besteht durchaus Hoffnung, dass Erdogan seine Macht in Ankara verlieren könnte. Die Stimmung in der türkischen Bevölkerung, die sowieso schon seit langem zwiegespalten war, ist mittlerweile deutlich gekippt. Die Politik der AKP hat zu einer Inflationsrate von 60% (!) geführt und das bedeutet, dass die türkischen Bürger regelrecht verarmt sind. Das Land ist zudem voller syrischer Flüchtlinge. 4,5 Millionen von ihnen halten sich dauerhaft in der Türkei auf und können im Grunde nur versorgt werden, weil die EU dafür bezahlt. An eine Rückkehr dieser Menschen ist für lange Zeit nicht zu denken. Zudem hat Erdogan die Kurdenfrage wieder zum Problem werden lassen. 15 Millionen türkische Bürger sind Kurden. Das sind fast 20% oder jeder Fünfte. Mit seiner repressiven Politik gegen diese Bevölkerungsgruppe, hat er einen weiteren tiefen Riss in der Gesellschaft geschaffen, der schon fast gekittet schien. Aber er brauchte einen Schwächeren, an denen er sein angekratztes Image wieder aufrichten konnte, als der große starke Führer. Erdogan hat es sich im Grunde mit allen Nachbarn und wichtigen Staaten verscherzt. Irak, Syrien, Iran, Saudi Arabien, USA, EU, Russland, Indien und China. Eine wahrhaft saubere Leistung Hr. Erdogan. Das muss man erstmal so hinbekommen. Aber sein Bankkonto stimmt und darauf kommt’s halt an und genau hier liegt eine weitere Gemeinsamkeit mit Putin.

    Für uns bedeutet dass, das wir uns zwar moralisch empören können, aber praktisch gesehen nichts tun dürfen, was die Türkei vom westlichen Bündnis endgültig entfernt. Denn die Erdogan ist nicht die Türkei. Hier muss man in längeren Zeiträumen denken. Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum man sich auch noch mit Russland einige Leitungen erhalten möchte.

  • https://m.bild.de/politik/inland/politik-inland/ampel-eklat-fdp-verlaesst-ausschuss-sitzung-wegen-kanzler-olaf-scholz-80070592.bildMobile.html###wt_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F&wt_t=1652510349739

    Das war der erste 'Artikel' zum Thema. Anscheinend beobachtest du die Presselandschaft und ihre Mechanismen nicht so im Detail, wenn du sagst 'auch Andere außerhalb der Springer Presse entsprechende Interviews mit den entsprechenden Leuten geführt, und dann entsprechend berichtet'. Natürlich haben sie das, da war der Maßstab Eklat, Zerreißprobe etc. schon gesetzt.

    Diese Diskursbestimmung durch ein übertriebenes Vorpreschen sieht man immer wieder. Beispielsweise war es beim anonymen Hinweisgeberportal in Baden-Württemberg ganz ähnlich.