Krieg in der Ukraine

  • Habe jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, ob das irgendwo schon thematisiert wurde, aber mal eine interessante Frage:

    In Bezug auf diese Meldung heute morgen:

    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/hab…an-gas-101.html

    Sollte entweder Russland von sich aus den Gashahn zudrehen oder die EU ein Gasembargo verhängen, werden davon dann die Eishockey-Vereine - sind immerhin Wirtschaftsbetriebe - und die Playoffs betroffen sein? Ich meine, ein ganzes Eisstadion zu betreiben ist extrem energieaufwendig, und wenn zuvorderst die Versorgungssicherheit für "geschütze Kunden" = Privathaushalte und kritische Infrastruktur gilt, dann bin ich fest davon überzeugt, dass der Betrieb von Eishockeyflächen nicht dazu gehört, sondern völlig zurecht in der Prioritätenliste ziemlich weit unten anzusiedeln ist (mal ganz abgesehen davon, dass der Betrieb durch die in diesem Fall komplett durch die Decke gehenden Energiepreise für praktischen jeden Verein extrem kostenintensiv und unwirtschaftlich werden dürfte).

    Krefeld mehr als alle anderen

  • ich hab einen Artikel gelesen, der kurz zusammengefasst sagt, dass ein Staatsbankrott Scheiss egal für Putin wäre. Zur Not tauscht er Gas/Öl gegen Waffen

    Mit wem tauscht er denn Gas/Öl gegen Waffen? Welches andere Land hat so richtig Bock darauf die EU und Nordamerika als Markt zu verlieren und liefert Waffen nach Russland? Nicht mal die angeblich so eng verbündeten Chinesen würden diesen Schritt gehen...

  • postmortem : es schadet natürlich beiden. Uns, weil wir fossile Brennstoffe brauchen und Russland, weil sie das Geld brauchen. Aber deine Frage war ja- wem schadet es mehr?

    Bei Öl und Kohle kann das klar mit- Russland beantwortet werden. Diese Lücke ist für uns relativ einfach und schnell zu schließen. Beim Gas sieht’s schon anders aus. Da würde ich sagen- beiden gleich viel. In Summe aber, also das komplette Maßnahmenspaket zusammengerechnet, eindeutig mehr den Russen. Wie gesagt, wir können uns durch Einspar- und Umstrukturierungsmaßnahnen, auch unter Inkaufnahme von Einbußen in Höhe von 3% des BIPs, ganz locker über Wasser halten. Russland wiederum ist isoliert und ist nicht in der Lage, vor allem sein Gas, anderweitig zu verkaufen. Zudem haben sie keinen Zugang mehr zum Devisenmarkt. Sie können also mit dem Großteil ihrer Einnahmen gar nichts mehr anfangen, daher ja auch die Maßnahme mit den Rubeln. Alles was ihnen jetzt noch bleibt ist die Gelddruckmaschine anzuwerfen und das bedeutet Inflation.

  • Mit wem tauscht er denn Gas/Öl gegen Waffen? Welches andere Land hat so richtig Bock darauf die EU und Nordamerika als Markt zu verlieren und liefert Waffen nach Russland? Nicht mal die angeblich so eng verbündeten Chinesen würden diesen Schritt gehen...

    Es wird immer einen geben der ein Geschäft wittert und dem das Hemd näher als die Hose ist. Die europäische Bevölkerung macht Brüssel schneller und mehr Druck bei 2 kalten Tagen ohne Strom als die Russen Putin.

  • Es wird immer einen geben der ein Geschäft wittert und dem das Hemd näher als die Hose ist. Die europäische Bevölkerung macht Brüssel schneller und mehr Druck bei 2 kalten Tagen ohne Strom als die Russen Putin.

    Das mag sein. Aber lt. Joe Biden (der wirds schon wissen) macht die gesamte Sanktionsfront gegen Russland 2/3 der Weltwirtschaft aus. Wenn die Sanktionen aufrecht erhalten werden, kann das nicht spurlos an Russland vorübergehen.

    Über notwendige Technologieimporte etc. brauchen wir da noch gar nicht erst reden. Da werden viele Bänder still stehen in Russland. Da können sie noch so viele fossile Bodenschätze haben.

  • Das Zünglein an der Waage wird aber China sein.

    Die Situation heute ist eine andere als vor 30 Jahren. Damals hatte man China als Billiglohn-Land angesehen aus dem mehr schlecht als recht gemachte Textilartikel kamen.

    Heute ist China technologisch vorne dabei, wenn nicht sogar voraus. Die haben überwiegend die "Ersatzteile", die wir Westen) vorenthalten möchte...

    Einziger Hebel ist (noch), dass die Leitungskapazitäten der Russen gen China NOCH nicht ausreichen, um das "Gas Europas" umzuleiten.

    Aber China kann da schnell Abhilfe schaffen und ein paar Wanderarbeiter abstellen...

  • Russland ist extrem abhängig von moderner Technik. Die können sie aber nicht mehr erwerben. Ihr Geld ist entweder eingefroren oder einfach nichts mehr wert. Sie haben auch kaum etwas zu verkaufen, bis auf fossile Brennstoffe und Getreide. Wirtschaftlich ist das der Super GAU für das Land. Und diese Sanktionen werden Tag für Tag noch schärfer gestellt und ergänzt. Diese wirken derart stark, dass auch China momentan nicht bereit ist sich da einzumischen. Ergo: Russland ist weitestgehend isoliert.

  • Das Zünglein an der Waage wird aber China sein.

    Die Situation heute ist eine andere als vor 30 Jahren. Damals hatte man China als Billiglohn-Land angesehen aus dem mehr schlecht als recht gemachte Textilartikel kamen.

    Heute ist China technologisch vorne dabei, wenn nicht sogar voraus. Die haben überwiegend die "Ersatzteile", die wir Westen) vorenthalten möchte...

    Einziger Hebel ist (noch), dass die Leitungskapazitäten der Russen gen China NOCH nicht ausreichen, um das "Gas Europas" umzuleiten.

    Aber China kann da schnell Abhilfe schaffen und ein paar Wanderarbeiter abstellen...

    Das stimmt, deshalb ist es umso wichtiger, den Anschluss an die USA zu halten. Auch China ist zu 100% auf die USA angewiesen was die Technik in Chips etc. anbelangt. Wir haben es weiter oben bereits diskutiert was mit Huawei geschah, als die USA mal durchgegriffen haben.

    Ich bleib dabei: Russland wird das ohne den Westen nicht auf Dauer stemmen. Und wenn doch deutlich abgespeckter als jetzt.

  • Will mir seit Wochen keiner glauben, dass Putin voll im Soll ist.

    Hab ich schon End Februar geschrieben, das Putin vermutlich nicht die ganze Ukraine will, sondern seine Verhandlungsmasse "erhöht".

    Ob er genauso gehandelt hätte, wenn er gewusst hätte, wie sich die Lage so entwickelt? Ich glaube nicht - das hat er sich einfacher vorgestellt (und auch international haben ja viele damit gerechnet, dass er nach 2 Tagen in Kiew steht).

    Aber jetzt "muss" er da durch bis er mit irgendeinem Erfolg nach Hause kommen kann, koste es was es wolle.

  • Nicht nur Österreich hat wohl ein Problem mit russischen Agenten. Ungarns Außenministerium wurde sogar ziemlich übel gehackt.

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  • Das Zünglein an der Waage wird aber China sein.

    Die Situation heute ist eine andere als vor 30 Jahren. Damals hatte man China als Billiglohn-Land angesehen aus dem mehr schlecht als recht gemachte Textilartikel kamen.

    Heute ist China technologisch vorne dabei, wenn nicht sogar voraus. Die haben überwiegend die "Ersatzteile", die wir Westen) vorenthalten möchte...

    Einziger Hebel ist (noch), dass die Leitungskapazitäten der Russen gen China NOCH nicht ausreichen, um das "Gas Europas" umzuleiten.

    Aber China kann da schnell Abhilfe schaffen und ein paar Wanderarbeiter abstellen...

    Was man halt auch nicht vergessen darf, Europa und Nordamerika sind mit weitem Abstand die größten Absatzmärkte für die Chinesen und ihre Produkte, soviel kann Russland gar nicht kaufen um das zu kompensieren. China hat einen brutalen Außenhandelsbilanzüberschuss, aber ihre Inlandskaufkraft pro Kopf ist nachwievor verhältnismäßig niedrig, ergo können sie auf uns noch nicht verzichten als Abnehmer. Wir können durchaus auch die Produktionsketten neustrukturieren, dass würde dauern aber China langfristig deutlich mehr Schaden als uns selbst.

  • Nicht nur Österreich hat wohl ein Problem mit russischen Agenten. Ungarns Außenministerium wurde sogar ziemlich übel gehackt.

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    Naja, dem Marsalek von Wirecard wurden auch Kontakte nach Moskau nachgesagt. Das Uboot ist aber schon vorher gesunken. Ruhet in Frieden meine Wirecardaktien :)

    Wer weiß wo die noch die Finger drin haben.

  • Im Soll schon, aber was ist mit dem Ist?

    Laut den m. E. empfehlenswerten Einschätzungen des Geheimdienstexperten Andrej Soldatow und der Militärexpertin Margarete Klein eher ziemlich bescheiden.

    Allerdings sind dies nicht unbedingt gute Nachrichten, vor allem sollte man wohl nicht mit einem baldigen Ende des Kriegs rechnen.


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  • Putin voll im Soll?


    Also wenn es sein Plan war, dass die NATO Bündnispartner wieder enger zusammenrücken, die Ostflanke massiv verstärkt wird und die Rüstungsausgaben steigen, dann können wir nur gratulieren, es hat funktioniert.

    Und wenn es sein Ziel gewesen ist zwischen Russland und der NATO eine art Pufferzone zu errichten, dann frage ich mich für was, wenn anderswo die NATO um so präsenter und stärker an den russischen Grenzen steht als je zuvor, seit dem Ende des kalten Krieges. Zumal die Ukraine in nächster Zeit eh nicht in die NATO aufgenommen worden wäre.

    Langfristig hat er Russlands Wirtschaft damit massiv zerstört. Das kann er mit der Industrie aus vermeintlichen Landgewinnen in der Ostukraine gar nicht kompensieren. Er hat viele wichtige Handelspartner verloren, bzw. ist dabei diese auch langfristig zu verlieren.

    Er dachte wohl er kommt schnell nach Kyiv, kann die Regierung stürzen und eine von Moskau aus gesteuerte Marionettenregierung installieren.

    Sollte es aber wirklich nur um die sog. Volksrepubliken Donezk und Luhansk, sowie um einen Landweg zur Krim gegangen sein, dann sollte er alle seine Berater entlassen. Die wirtschaftlichen Kosten dafür übersteigen massiv den nutzen der kompletten Aktion. Das kann doch nicht sein Plan gewesen sein.