Krieg in der Ukraine

  • Ich würde sogar noch etwas weiter zurück gehen bei Ursachen und Schuld.

    Was ist denn mit all den Schutzversprechen aus den ganzen Verhandlungen und Memoranden vor x Jahren, die alle nicht so wirklich eingehalten wurden?

    Gäbe es den Ukrainekrieg überhaupt so, wenn sie ihre Atomwaffen nicht abgegeben hätten im Vertrauen auf Schutz? :seestars:

    Klar. Hat aber auch was von "Monday Morning Quarterback".

    Damals konnte man ja noch nicht absehen, wie sich Russland, die Ukraine und andere ehemalige Sowjetrepubliken entwickeln würden.

    Den damaligen Gedanken zu verhindert, dass sich Atomwaffen auf zig unsichere Staaten verteilen kann ich schon nachvollziehen, lieber einen Single-Point-Of-Failure als Zehn.

    Im nachhinein kann man da schon eine Kette des Versagens sehen, allerdings muss man da auch differenzieren. Die Europäer trifft mehr schuld als die Amis (die Russland früher kritisch sahen), einen Gerhard Schröder mehr als eine Angelika Merkel usw. usf.

    Auch bei Trump ist die Sache nicht ganz so eindeutig. Einerseits war er tatsächlich der erste Präsident der Waffen in die Ukraine geliefert hat, andererseits hat er sich von Putin beim Wahlkampf helfen lassen und Putin damit vermutlich das Gefühl gegeben Trump würde sich nicht allzu sehr gegen ihn stellen.

    Unterm Strich ist dies aber alles mühsig, was zählt ist wie es jetzt weitergeht und da gibt es mehr als genügend Fragezeichen.

  • m nachhinein kann man da schon eine Kette des Versagens sehen, allerdings muss man da auch differenzieren. Die Europäer trifft mehr schuld als die Amis (die Russland früher kritisch sahen), einen Gerhard Schröder mehr als eine Angelika Merkel usw. usf.


    Einspruch.

    Merkel hat nach 2014 die Gasmengen aus Ru erhöht und NSII bauen lassen.

  • Einspruch.

    Merkel hat nach 2014 die Gasmengen aus Ru erhöht und NSII bauen lassen.

    Und Schröder NS1.

    Weder NS1 noch NS2 alleine sind für mich aber der Punkt.

    Für mich entscheidend: Schröder hat die Weichen gestellt, unter ihm begann die Ausrichtung Deutschlands - insbesondere die wirtschaftliche - Richtung Moskau und das arrogante Übergehen der Osteuropäer.

    Merkel hat dies dann eher fortgeführt, dabei selbstverständlich auch viele Fehler gemacht. Ich will sie hier nicht entschuldigen, Schröder trifft m.E. aber mehr Schuld ... nicht zuletzt weil er bis heute unbelehrbar ist.

  • Ich habe nirgends gelesen das sie da ihre Poltik kritisch hinterfragt.

    https://www.tagesschau.de/multimedia/vid…eo-1044979.html

    Mag sein.

    Aber heute verturteilt sie Russland: https://www.tagesschau.de/inland/innenpo…-krieg-101.html

    Während Schröder weiterhin seine Männerfreundschaft pflegt: https://www.n-tv.de/politik/Altkan…le24464339.html

    Für mich ein Unterschied.

  • Aktiv in ihrer Kanzlerschaft hat Merkel ganz sicher sehr viel mehr zu Ukraines Problemen beigetragen als Schröder in Seiner.

    Für mich ist das der viel wichtigere Unterschied.

    Ihre riesen Fehler zugeben können beide nicht, wobei Merkel das auf unzähligen Feldern nicht kann/will, nicht nur beim Thema Ukraine!

  • Du hast Recht die helfen alle. Wenn sie jetzt kommen. Du arbeitest mit viel "sollte, könnte, müsste" aber der Punkt "ist" fehlt. Und genau da liegt das Problem.

    Wenn die Ukraine in drei Monaten nicht genug Personal hat, brechen aber langsam die Fronten und wenn eine durch ist, gehen die anderen nach Hause. Das ist dann ein Kaskadeneffekt. Da kannst du soviele Panzer wie Flugzeuge liefern wie du willst. Die Front ist über 1000 km lang. Russland als Angreifer kann sich den Punkt wählen, die Ukraine nicht.

    Meiner Meinung nach schafft Putin gerade entscheidende Fakten. Europa kann oder will nicht. Für Trump ist es nur ein Randproblem. Deutschland kann sich nicht durchringen ob die drei Milliarden Hilfe aus dem Haushalt oder einer Notlage kommen sollen, während in der Ukraine der Krieg sich entscheidet. Sie werden uns zurecht danach hassen.

    Es geht mir darum, dass die Verbündeten natürlich noch mehr helfen könn(t)en, wenn der Wille da ist. Auch das Hochfahren von Kapazitäten ist / war möglich. Allein wenn man sich die Wirtschaftskraft anschaut etc., dann sieht man doch, was geht, bei Entschlossenheit.

    Und auch das mit dem "Putin kann den Punkt wählen wo er angreift" zeigt, dass er nicht die komplette Front aufrollen kann und eigentlich nur die Zangenmanöver funktionieren. In Chasiv Yar - wo es einen Frontalangriff gibt - haut der Kreml schon mind. 7 (!!) Monate rum.

    Wir dürften auch nicht vergessen, dass Russland ebenfalls unter Mangel leidet und etwa auf den Iran / Nordkorea ( / China) angewiesen.


    Was genau Trump will... zumindest hat er nicht so reagiert, wie pro-russische Kreise es dachten / hofften.
    Er kann sich auch nicht - für sich und die Geschichtsbücher - leisten, als der Präsident in die Historie einzugehen, der vom Kreml "über den Tisch gezogen wurde" oder nachgegeben hat.
    Ich kann hier innerhalb von 10 Min. zwei pro-ukrainische und zwei pro-russische Szenarien ausarbeiten, das ist kein Problem, wir dürfen nicht mit persönlichen Hoffnungen oder Präferenzen arbeiten.

    Interessant ist der Artikel

    Ukraine-Krieg: Donald Trump setzt Russland unter Druck

    mit eine Interview von A.P. Nielsen.

  • Merkel hat versucht Putin einzuhegen, in wirtschaftlich einzubinden und ihn den Anreiz zu nehmen, kriegerisch ausfällig zu werden. Ich finde das jetzt nicht so schlecht als Idee.

    Ausgrenzung funktioniert in der Regel nicht lange gut. Mitnehmen hat jetzt auch nicht funktioniert. Ich hab es damals auch nicht besser gewusst. Hinterher ist immer leichter.

  • Unzählige Warnungen quer durch die Welt gab es wohl nicht? Das begann schon sehr früh und spätestens um 2008/2010 herum jedes Jahr mehr und deutlicher.

    Wer war da deutscher Regierungschef mit Richtlinienkompetenz und der grössten Macht als Einzelperson die ein Kanzler in unserem Land wohl je hatte? Da gab es ja in der ganzen Republik nicht mal den Ansatz von echter und ernstzunehmender politischer Meinungskokurrenz bei den Entscheidungen.

  • Unzählige Warnungen quer durch die Welt gab es wohl nicht? Das begann schon sehr früh und spätestens um 2008/2010 herum jedes Jahr mehr und deutlicher.

    Wer war da deutscher Regierungschef mit Richtlinienkompetenz und der grössten Macht als Einzelperson die ein Kanzler in unserem Land wohl je hatte? Da gab es ja in der ganzen Republik nicht mal den Ansatz von echter und ernstzunehmender politischer Meinungskokurrenz bei den Entscheidungen.

    Am Aktienmarkt gibt es auch immer welche, die die nächste Krise vorhergesagt haben. Der Großteil hat nicht auf sie gehört, weil sie die Jahre nicht recht hatten. Und vor einer Krise wer4den sogar die Gegenstimmen immer größer. Daher: ja es gab Gegenstimmen. Das ist immer so.

  • Merkel hat versucht Putin einzuhegen, in wirtschaftlich einzubinden und ihn den Anreiz zu nehmen, kriegerisch ausfällig zu werden. Ich finde das jetzt nicht so schlecht als Idee.


    Hä?

    Bei Merkel hat doch auch schon nicht funktioniert?

  • Unzählige Warnungen quer durch die Welt gab es wohl nicht? Das begann schon sehr früh und spätestens um 2008/2010 herum jedes Jahr mehr und deutlicher.

    Wer war da deutscher Regierungschef mit Richtlinienkompetenz und der grössten Macht als Einzelperson die ein Kanzler in unserem Land wohl je hatte? Da gab es ja in der ganzen Republik nicht mal den Ansatz von echter und ernstzunehmender politischer Meinungskokurrenz bei den Entscheidungen.

    Nun ja, die USA haben gewarnt wir sollten nicht soviel russisches Öl und Gas kaufen.Die hatten da auch keine Hintergedanken, denen ging es nur um unser Wohlergehen. Wenn Merkel vor 10 Jahren auf russisches Öl und Gas verzichtet hätte, hätten wir bei der nächsten Wahl eine andere Regierung gewählt. Niedrige Energiepreise waren der Motor unseres Wohlstandes und sollen es ja wieder werden. Pech für die Ukraine. Germany First haben wir doch schon vor Trump erfunden.

  • Nun ja, die USA haben gewarnt wir sollten nicht soviel russisches Öl und Gas kaufen.Die hatten da auch keine Hintergedanken, denen ging es nur um unser Wohlergehen. Wenn Merkel vor 10 Jahren auf russisches Öl und Gas verzichtet hätte, hätten wir bei der nächsten Wahl eine andere Regierung gewählt. Niedrige Energiepreise waren der Motor unseres Wohlstandes und sollen es ja wieder werden. Pech für die Ukraine. Germany First haben wir doch schon vor Trump erfunden.

    Die Ostblockstaaten haben uns auch davor gewarnt.