Krieg in der Ukraine

  • Wer und vor allem warum sollte das nicht wollen?

    Das wollen alle die nicht wirklich die seit Monaten so rumeiern anstatt der Ukraine alles was möglich ist zu überlassen um sich so gut wie irgend möglich zu wehren.

    Warum weiß niemand so genau, denn nahezu alle Argumente die da vorgeschoben sind inzwischen nahezu widerlegt. (oder sind es eben doch von Anfang an nur Ausreden gewesen um ja nicht tiefr in die Frage zu kommen warum?).

    Das Bild das der sog, Westen da seit Monaten abgibt ist ziemlich beschämend. Alles mehr oder weniger Sprüche deren Wirkung maximal dazu reicht das die Ukraine noch nicht überrannt ist. Aber Milliarden an Schäden ihrer Infrastruktur und zig tausend Tote (Soldaten und Zivilisten) und noch viel viel mehr Vertriebene und Verschleppte Ukrainer (plus sonstige Greueltaten) konnte es jedenfalls nicht verhindern. Dafür war es viel viel zu wenig!

  • Ich stimmt dir absolut zu, dennoch würde mich interessieren, woher dein doch recht plötzlicher Meinungsumschwung kommt? Vor wenigen Tagen klangen deine Posts noch halbwegs optimistisch. Sind die ukrainischen Truppen denn mittlerweile so knapp in Sachen Material als auch Moral oder woran machst du fest, dass aktuell die Felle davonschwimmen?

    Der britische Geheimdienst berichtet auch nicht mehr so optimistisch.

  • Ok was die Russen bisher von der Ukraine erobert haben, war deren Industriegebiet. Aber die Anlagen und die Infrastruktur ist weitgehend zerstört. Bis das wieder werschöpfend wird, vergehen viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Die Bodenschätze sind für Russland nicht viel wert, das hat er selbst.

    Gerade in diesem Punkt, sehe ih den Vorteil des Krieges bei putin

    Dem ging und geht es in erster Linie natürlich darum die Ukraine komplett unter seinen Herrschaftsbereich zu bringen, Dabei ist es ihm egal in welchem Zustand das Land ist, denn wie Du schreibst, eigentlich braucht er die "wirtschaftliche Ukraine" nicht, da nimmt er dann nur on Topp was eben zu bekommen ist. Den Vorteil, den er vor allem aus der Zerstörung zieht - neben dem psychologischen Kriegsfaktor - ist, dass wenn er nicht das komplette Land kassieren kann, dann ist der Rest maximal so geschädigt, dass die Ukraine nur noch am Tropf des Westens einigermassen überlebensfähig bleibt, was den Westen dann ohne großen Nutzen gewaltig beschäftigt und ihm gleichzeitig immer noch die Möglichkeit eröffnet weiterhin auf das Land zu spechten. Daran profitiert er dann auch wirtschaftlich, denn viele der Produkte der Ukraine liefert er ja auch, und da gibts dann für gleiche Ware mehr Geld für ihn und seine Oligarchen und er hat weltweit mehr "Spielmöglichkeiten" um dies für eine Vermehrung seines Einflusses auszunützen.

    Er kann eigentlich auf allen Gebieten nur gewinnen - außer er bekommt militärisch so auf die Finger, dass ihm die Hände abfallen

    Seine ganzen Gasmanipulationen deuten doch schon an, dass er schlau genug und skrupellos genug ist, seine Möglichkeiten auch einzusetzen und zwar wirkungsvoll.

    Zumal der Westen ihn bei seinen Sanktionen noch sehr zart anfasst. putin hätte an der Stelle des Westens längst angefangen wirklich schmerzhafte (besonders für die Bevölkerung) Trumpfkarten auszuspielen, und Produkte die bis jetzt von Sanktionen ausgenommen sind auf die Sanktionsseite zu schieben.Immer hin steigen sogar unsere Exporte nach russland, wenn ich diesen Artikel lese

    https://www.t-online.de/finanzen/news/…-gestiegen.html

  • Mir geht das aktuell viel zu schnell mit den russischen Erfolgen und das liegt einfach daran, dass nicht genug geliefert wird, bzw. immer noch bestimmte Waffensysteme zurückgehalten werden. Die Zeit tickt. Ich habe die ernsthafte Befürchtung, dass einige Schlüsselstaaten schon wieder viel zu sehr mit ihrer Innenpolitik beschäftigt sind, sprich in ihrer Legislatur denken. Das ist ein fataler Fehler und wahrscheinlich unsere größte Schwachstelle überhaupt. Mir liegt aber etwas daran, dass wir unsere Demokratie behalten. Dazu ist es aber dringend erforderlich, dass wir in der Lage sind weitreichende Entscheidungen zu treffen, weil unsere Konkurrenz genau das tut. Ich schrieb hier schon einmal, dass unser Gesellschaftssystem auf dem Prüfstand steht und das bedeutet letztendlich, dass sie in der Lage sein muss Probleme zu lösen. Tut sie das nicht, dann passiert damit das, was mit allem passiert was nicht gut genug ist- es landet auf dem Müllhaufen der Geschichte! Nur was dann kommt hat nicht mal den Willen Probleme zu lösen! Oder meint wirklich jemand, dass Staatenlenker wie Putin, Xi Jinping oder Trump willens sind so etwas wie den Klimawandel zu bekämpfen? Sollten die also zukünftig das Sagen haben, was in der Welt geschieht? Nach meiner Legislaturperiode die Sintflut- ist genau das was wir nicht brauchen können! Jetzt müssen Entscheidungen getroffen werden, die uns die Probleme von Morgen vom Halse schaffen und im Falle der Ukraine bedeutet es eben, dass wir diesen Irren in Moskau jetzt aufhalten müssen! Der nächste Halt ist nämlich das NATO- Gebiet und spätestens da bleibt uns dann kein Handlungsspielraum mehr übrig! Oder anders ausgedrückt: wenn wir weiterhin frei und kooperativ leben wollen, dann müssen wir das jetzt erledigen und zwar genau dort, wo es jetzt brennt! Ja das ist teuer, aber der Schaden der dann angerichtet wird, wenn wir nicht bereit sind den Preis dafür jetzt zu zahlen, ist in Währung gar nicht mehr auszudrücken. Und da fabulieren Leute von irgendwelchen Verhandlungen, völlig an der Realität vorbei und die haben offensichtlich auch noch Einfluss.

    Aber gut: wir beobachten weiter und wir melden alles fleißig weiter was wir sehen und so kann niemand ernsthaft sagen, er wäre nicht richtig informiert worden.

  • Nur was dann kommt hat nicht mal den Willen Probleme zu lösen! Oder meint wirklich jemand, dass Staatenlenker wie Putin, Xi Jinping oder Trump willens sind so etwas wie den Klimawandel zu bekämpfen? Sollten die also zukünftig das Sagen haben, was in der Welt geschieht? Nach meiner Legislaturperiode die Sintflut- ist genau das was wir nicht brauchen können! Jetzt müssen Entscheidungen getroffen werden, die uns die Probleme von Morgen vom Halse schaffen

    hier noch ergänzend.

    Eines unserer Probleme ist und wird dann auch, dass dort massiv für das Klima protestiert wird, wo noch etwas gemacht wird und nicht dort, wo nichts gemacht wird

  • Das würde ich nicht überbewerten. Es ist eine Steigerung ggü. April, wo es nahe 0 war. Insgesamt 1 Mrd. Euro. Das ist jetzt nicht so wahnsinnig viel. Zumal es nicht inflations- sondern nur kalenderbereinigt ist, also ein Großteil wegen höherer Preise Zustand kommen dürfte. Viel schlimmer ist, dass wir erstmals seit über 30 Jahren ein Außenhandelsdefizit haben. Aber auch hier: vieles dürfte auf hohe Preise für importierte Energie gehen

  • [...]Daran profitiert er dann auch wirtschaftlich, denn viele der Produkte der Ukraine liefert er ja auch, und da gibts dann für gleiche Ware mehr Geld für ihn und seine Oligarchen und er hat weltweit mehr "Spielmöglichkeiten" um dies für eine Vermehrung seines Einflusses auszunützen.

    Er kann eigentlich auf allen Gebieten nur gewinnen - außer er bekommt militärisch so auf die Finger, dass ihm die Hände abfallen

    Seine ganzen Gasmanipulationen deuten doch schon an, dass er schlau genug und skrupellos genug ist, seine Möglichkeiten auch einzusetzen und zwar wirkungsvoll.

    Zumal der Westen ihn bei seinen Sanktionen noch sehr zart anfasst. putin hätte an der Stelle des Westens längst angefangen wirklich schmerzhafte (besonders für die Bevölkerung) Trumpfkarten auszuspielen, und Produkte die bis jetzt von Sanktionen ausgenommen sind auf die Sanktionsseite zu schieben.Immer hin steigen sogar unsere Exporte nach russland, wenn ich diesen Artikel lese

    https://www.t-online.de/finanzen/news/…-gestiegen.html

    Naja.

    Die Exporte nach Russland sind doch hauptsächtlich wegen pharmazeutischer Produkte gestiegen, die selbstverständlich von den Sanktionen ausgenommen sind. Was wird da dahinter stecken? Entweder können die Russen selbst weniger pharmazeutische Produkte herstellen oder die Russen hamstern Medikamente gerade genauso wie wir Klopapier und Sonnenblumenöl. Ich vermute beides.

    Was die Ukraine betrifft würde ich dir Recht geben, dass es Putin strategisch egal ist ob das Land vollkommen zerstört ist oder nicht. Der hat ja nur sein imperiales Projekt im Sinn. Hätte er irgendwelche wirtschaftlichen Interessen hätte er diesen Krieg ohnehin nie beginnen können. Den rein rational wirtschaftlich ist der Krieg auch für Russland ein enormes Verlustgeschäft.

    Allein der Brain-Drain zehntausender IT-Fachkräfte wird die russische Wirtschaft nachhaltigen Schaden zufügen. Die Autoproduktion in Russland ist von über 100.000 Fahrzeugen im Dezember 2021 mittlerweile auf etwas über 3000 Fahrzeuge - ohne Airbag und ABS - im Mai eingebrochen. Damit einhergehender Verlust an Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen inklusive. Und diese Liste ließe sich jetzt lange fortführen.

    Die "Gasmanipulationen" sind doch gerade der beste Beweis, dass Russland durch die Sanktionen durchaus getroffen wird. Wenn die Sanktionen Russland tatsächlich egal wären, dann könnte er uns doch von heute auf morgen als Antwort auf die Sanktionen den Hahn abdrehen. Warum tut er es dann nicht? Er hat halt nur noch diese Einnahmequellen.

  • Die "Gasmanipulationen" sind doch gerade der beste Beweis, dass Russland durch die Sanktionen durchaus getroffen wird. Wenn die Sanktionen Russland tatsächlich egal wären, dann könnte er uns doch von heute auf morgen als Antwort auf die Sanktionen den Hahn abdrehen. Warum tut er es dann nicht? Er hat halt nur noch diese Einnahmequellen.

    in diesem Punkt sehe ich das anders

    Du kannst einen auf der Streckbank schnell zerreissen, oder nur ihn ganz langsam strecken. Was macht wohl mehr Spass *** ??

    *** dem der wo am Rad dreht

    putin will uns seine Macht zeigen, das geht nur so lange, wie wir das auch "geniessen" können

  • in diesem Punkt sehe ich das anders

    Du kannst einen auf der Streckbank schnell zerreissen, oder nur ihn ganz langsam strecken. Was macht wohl mehr Spass *** ??

    *** dem der wo am Rad dreht

    putin will uns seine Macht zeigen, das geht nur so lange, wie wir das auch "geniessen" können

    Wenn dann wägt Putin kühl ab. Es wäre vorstellbar, dass Putin die Karte "Vollkommener Gasstop" deswegen noch nicht ausgespielt hat, weil er noch ein Drohpotential in der Hinterhand behalten will um damit noch umfangreichere Waffenlieferungen zu verhindern. Dies wäre durchaus denkbar.

    Dass er diese Karte aber noch nicht ausgespielt hat als wir angefangen haben auch schwere Waffen zu liefern, zeigt dann aber auch dass er nicht mehr allzuviele andere Trümpfe in der Hand hat.

  • Hieß es nicht mal, dass er das Gas nicht so einfach abdrehen könne, da sonst zum Teil Gasfelder geschlossen werden müssten da zu wenig Abnahme herrscht und diese dann nicht wieder geöffnet werden könnten?

  • Hieß es nicht mal, dass er das Gas nicht so einfach abdrehen könne, da sonst zum Teil Gasfelder geschlossen werden müssten da zu wenig Abnahme herrscht und diese dann nicht wieder geöffnet werden könnten?

    davon gehen wir aus ..... ihm ist das vielleicht egal, hauptsache wir sind am Arsch

  • Mir geht das aktuell viel zu schnell mit den russischen Erfolgen und das liegt einfach daran, dass nicht genug geliefert wird, bzw. immer noch bestimmte Waffensysteme zurückgehalten werden. Die Zeit tickt. Ich habe die ernsthafte Befürchtung, dass einige Schlüsselstaaten schon wieder viel zu sehr mit ihrer Innenpolitik beschäftigt sind, sprich in ihrer Legislatur denken. Das ist ein fataler Fehler und wahrscheinlich unsere größte Schwachstelle überhaupt.

    Rein von den Geländegewinnen betrachtet sind die russischen Erfolge immer noch eher überschaubar. Sie haben jetzt in 2 Monaten unter enomern eigenen Verlusten ein Gebiet erobert, dass flächenmäßg irgend etwas zwischen Vatikanstaat und Luxemburg entspricht.

    Dass wichtigste war, dass die Ukrainer in Luhansk nicht kollabiert sind. Diese Sorge hatte ich in den letzten Wochen tatsächlich. Aber es ist zum Glück nicht geschehen.

    Dass die westliche Unterstützung noch unzureichend ist, beklage ich ja schon seit Monaten. Und dass wenn dann doch mal gehandelt wurde, dies erst nach innenpolitischem Druck geschehen ist, ist mehr als traurig.

    Aber ich sehe jetzt aktuell nicht, dass die Unterstützung des Westens insgesamt erlahmt. Die Amis und UK haben doch gerade erst nach Madrid jeweils größere neue Pakete geschnürt.

    Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir bei den Waffenlieferungen gerade in einer Art Umbruchphase sind. Das alte Material aus Sowjetzeiten dürfte mittlerweile mehr oder weniger aufgebraucht sein und wir müssen die Ukraine nun auf Material bringen welches den NATO-Standards entspricht. Da wird nicht immer alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein können. Aus den Meldungen die wir aktuell erhalten, lese ich aber schon heraus dass dies am anlaufen ist.

    Was ich noch vermisse ist, dass wir uns jetzt - ich nehme das böse Wort mal in den Mund - eigentlich auf Kriegswirtschaft umstellen müssten. Vielleicht passiert da in den Hinterzimmern ja auch was. Ich weiß es nicht. Aber es wäre extrem wichtig dass sich die Regierung jetzt mit der Rüstungsindustrie zusammensetzt, wie man die Kapazitäten steigern kann.

  • Also die Südukraine ist schon ein Stück mehr als nur Luxemburg. Sorry.

    Ich hatte das schonmal gepostet, aber hier mal zum Vergleich

    https://www.express.de/shared-static/…WluIjoid3d3In0=

    Was meinst du mit Südukraine? Die Gegend um Cherson? Oder östlich die Landverbindung zur Krim?

    Dass haben sie im wesentlichen in den ersten Wochen des Krieges überfallartig erobert, mit Ausnahme von Mariupol.

    Was sie aber seit Ende April - also nach dem Rückzug im Norden und der Neugruppierung im Donbass - dazu erobert haben ist kleiner als Luxemburg. Und darauf bezog sich meine Aussage "in 2 Monaten", also Mai und Juli.

    Hättest du mir vor zwei Monaten gesagt, dass sie in der Zeit "nur" bis Lyssytschansk kommen, hätte ich dies eher unter Wunschdenken verbucht.

    Man muss halt immer den Kontext sehen.

  • Da ist wohl einiges hoch gegangen, vorallem bei 1:06

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    Gerade in der Häufigkeit wie sowas die letzten Tage passiert, dürfte es den Russen langsam schon weh tun.

  • Es ist eine Sache des Timings. Man kann zum Gegenschlag ausholen, aber das muss gut abgestimmt laufen. Aber dazu benötigt es eines gewissen Materials. Manpower ist noch genug vorhanden. Das gilt vor allem für Piloten, Artilleristen und Panzerbesatzungen. Aber wie hieß schon so schön bei „Werner“? Ein Taucher der nicht taucht taucht nichts. Die Schulungen auf westliche Panzer ist dabei noch der leichteste Teil. Bist du einmal einen Kampfpanzer gefahren, dann hast du auch ziemlich schnell ein anderes Modell drauf. Die Artilleristen waren auch sehr schnell bei der Sache. Die BW- Ausbilder, welche die Ukrainer auf die PzH 2000 eingelernt haben, haben einhellig bestätigt, dass sie die Artilleristen im Grunde schon nach zwei Wochen guten Gewissens in den Kampf hätten schicken können. Die wussten schon was zu tun ist, weil das Grundprinzip eines jeden Geschützes immer gleich ist und gelernt ist gelernt. Ergo: das muss schneller gehen. Jede Batterie die dort zusätzlich zum Einsatz kommt hilft enorm und hat sofort einen großen Effekt. Das gilt auch für die Werfer. Die Russen konnten bisher noch keine weiterreichenden, selbstfahrenden Geschütze mit großer Reichweite ausschalten und jeder Feuereinsatz hat bisher punktgenau getroffen. Wir sollten jetzt auch aufhören ihnen gedrosseltes Material zu geben. Die Ukrainer haben uns zugesichert, dass sie diese Waffen nicht gegen russisches Staatsgebiet einsetzen werden und das kann man ihnen schon abnehmen. Die Werfer hätten im Original eine Range von 300km und damit wären sie dann endgültig für die Russen nicht bekämpfbar. Die Verschwinden einfach im Nichts und ihre Treffgenauigkeit verliert dabei auch so gut wie nichts. Wir müssen jetzt mal aufhören uns Angst einjagen zu lassen. Einen Angreifer bekämpft man mit Mut und Entschlossenheit und nicht mit Zaudern. Wir haben das was die Ukrainer jetzt brauchen und ich möchte nicht erleben dass wir irgendwann einmal sagen müssen- ach hätten wir doch wo wir noch konnten. Das ist wie bei einem Eishockeymatch! Ach hätten wir doch öfter aufs Tor geschossen! Hinterher hilft dir diese Erkenntnis nichts mehr.

  • Was meinst du mit Südukraine? Die Gegend um Cherson? Oder östlich die Landverbindung zur Krim?

    Dass haben sie im wesentlichen in den ersten Wochen des Krieges überfallartig erobert, mit Ausnahme von Mariupol.

    Was sie aber seit Ende April - also nach dem Rückzug im Norden und der Neugruppierung im Donbass - dazu erobert haben ist kleiner als Luxemburg. Und darauf bezog sich meine Aussage "in 2 Monaten", also Mai und Juli.

    Hättest du mir vor zwei Monaten gesagt, dass sie in der Zeit "nur" bis Lyssytschansk kommen, hätte ich dies eher unter Wunschdenken verbucht.

    Man muss halt immer den Kontext sehen.

    das kann man getrost unter erfolgreiche Umstellung der Taktik verbuchen.

    Zu Anfang waren die russen (zu) gierig und wollten die Ukraine mit ein paar Schlucken verspeisen, jetzt knabbern sie, das aber stetig und unermüdlich und aus ihrer Sicht geduldig.

    Ich denke russland setzt auch auf die Zeit und geht davon aus, dass es länger durchhalten kann als die Ukraine und der Westen zusammen. Der Westen bleibt, ganz im Sinne der russen, den Gegenbeweis immer noch schuldig. Dazu kommt, dass die Ukraine mit der Zeit immer schwächer wird und so die Unterstützung durch den Westen immer weniger bringt, selbst wenn der Westen sich dann dazu durchringt etwas mehr zu unterstützen. Die Ukraine muss dringend, besser gestern als heute, offnesiv werden können und ein massive eigen Luftabwehr bekommen, sonst können wir uns auf der Karte die Orte raussuchen, die in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten von den russen geschluckt werden.

  • [...] Ergo: das muss schneller gehen. Jede Batterie die dort zusätzlich zum Einsatz kommt hilft enorm und hat sofort einen großen Effekt. Das gilt auch für die Werfer. Die Russen konnten bisher noch keine weiterreichenden, selbstfahrenden Geschütze mit großer Reichweite ausschalten und jeder Feuereinsatz hat bisher punktgenau getroffen.[...]

    Kann ich nur bestätigen. Seit zum Beispiel die HIMARS im Einsatz sind - und es sind ja bisher nur relativ wenige - haben die Russen ihre Kommandoposten weiter ins Hinterland weg von der Front verlegen müssen.

    Dass ist natürlich noch nicht entscheidend. Aber es macht den Russen erkennbare Probleme. Und wenn so wenige schon solch einen Effekt haben, dann kann man auch in ungefähr das Potential abschätzen was da eigentlich dahinter steckt.

    Auf liveuamap.com kann man in den letzten Tagen übrigens mitverfolgen wie sich die Treffer auf russische Depots und Stellungen weitab von der Front häufen. Noch können die Russen dies natürlich verkraften, aber auch hier ist eine deutliche Wirkung zu erkennen.

  • das kann man getrost unter erfolgreiche Umstellung der Taktik verbuchen.

    Zu Anfang waren die russen (zu) gierig und wollten die Ukraine mit ein paar Schlucken verspeisen, jetzt knabbern sie, das aber stetig und unermüdlich und aus ihrer Sicht geduldig.

    Ich denke russland setzt auch auf die Zeit und geht davon aus, dass es länger durchhalten kann als die Ukraine und der Westen zusammen. Der Westen bleibt, ganz im Sinne der russen, den Gegenbeweis immer noch schuldig. Dazu kommt, dass die Ukraine mit der Zeit immer schwächer wird und so die Unterstützung durch den Westen immer weniger bringt, selbst wenn der Westen sich dann dazu durchringt etwas mehr zu unterstützen. Die Ukraine muss dringend, besser gestern als heute, offnesiv werden können und ein massive eigen Luftabwehr bekommen, sonst können wir uns auf der Karte die Orte raussuchen, die in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten von den russen geschluckt werden.

    Die Russen haben sicherlich dazugelernt und ihre Taktik in dem Sinne erfolgreich umgestellt. Dass muss man ihnen zweifelsohne lassen.

    Unterm Strich erinnert das ganze Vorgehen aber doch eher an den Ersten Weltkrieg, hat mit moderner Kriegsführung eher weniger zu tun und scheint eigentlich eher aus der Not heraus geboren zu sein.

    Um eine allein auf sich gestellte Ukraine besiegen zu können, reicht dies natürlich aber alle mal.

    Alles hängt also davon ab, dass die Ukraine die notwendige Unterstützung bekommt. Ausreichend und zeitnah. Ob man jetzt schon zur Offensive übergehen kann oder sollte weiß ich nicht. Ich denke eher der Kulminationsspunkt ist frühestens in ein paar Wochen erreicht. Darauf sollte man sich aber jetzt schon vorbereiten, da bin ich zu 100% bei dir.

    Einmal editiert, zuletzt von micta (5. Juli 2022 um 06:01)

  • Fakt ist, dass auch die russische Armee arg gebeutelt ist und Fakt ist außerdem, dass sie bei Weitem nicht so gut defensiv aufgestellt sind, wie das beispielsweise die Ukrainer im Donbass waren. Wozu auch, denn die sind der Angreifer, der Eroberer und haben Hauptaugenmerk dadurch natürlich auf die Offensive gelegt. Sicher, hier und da haben auch sie sich einigermaßen eingegraben, wie z.B. bei Charkiw oder bei Cherson, aber das sind keine gut ausgebauten Defensivlinien. Gehst du da mit dem entsprechenden Equipment ran und erwischt sie vielleicht noch in der Vorwärtsbewegung, dann kannst du sie packen. Phasenweise konnten wir das auch schon in der Region Saporischschja sehen, wo offensive Aktionen in einer Hals über Kopf Flucht geendet sind. Leider Gottes fehlte es auch dort schon am nötigen Material um dort entscheidend nachstoßen zu können. Das meinte ich mit Timing.

    Nach dem Fall von Sjewjerdonezk und Lyssytschansk steht jetzt Slowiansk und Kramatorsk auf dem Speiseplan und spätestens hier wird auf flachem Gelände gekämpft und flaches Gelände bedeutet Kampfpanzer. Zu Beginn der Donbass- Kampagne, also nach der Umgruppierung der russischen Truppen mit dem neuen Schwerpunkt- Donbass, war ja der allererste Versuch der Russen gewesen direkt nach Kramatorsk vorzustoßen und alles andere links und rechts liegen zu lassen. Das ist damals nur daran gescheitert, da die Matschperiode, also das Tauwetter, einen breit angelegten Panzerangriff nicht zugelassen hat. Da mussten sie noch im Gänsemarsch auf den Straßen antreten und wurden der Reihe nach abgeschossen. Hunderte Fahrzeugwracks rosten da jetzt noch vor sich hin. Das sieht jetzt anders aus, wobei die Russen aber jetzt nicht mehr so viele Panzer zur Verfügung haben. Das wäre dort also jetzt die richtige Gelegenheit um sich dieses Gelände zum Vorteil zu machen, eben mit Kampfpanzern. Wurden diese geliefert? Nein! Artillerie ist zwar auch bei dieser Art Kampf wichtig, allerdings bei Weitem nicht so, wie wenn es gegen Stellungen geht. Hochmobile Ziele muss man erst mal treffen.

    Aber das was wir in Sjewjerdonezk und Lyssytschansk erlebt haben, wird bei Kramatorsk noch mal eine Nummer intensiver werden. Die Stadt werden sie nicht von drei Seiten angreifen können, geschweige denn die Zufahrtswege verstellen.