Krieg in der Ukraine

  • Nachdem gestern Lyman in die Hände der Russen gefallen ist und damit Sjewjerdonezk und Lyssytschansk schwer in Bedrängnis geraten sind eingeschlossen zu werden, geht heute der Kampf um diesen wichtigen Verkehrsknotenpunkt weiter. Es gibt hier im gesamten Kampfgebiet aktuell ein hin und her. Erneut hat eine SU- 25 das Zeitliche gesegnet und auch ein K-52- Kampfhubschrauber wurde abgeschossen.

    Derweilen sind 100 amerikanische Panzerhaubitzen vom Typ 109 im Kampfgebiet angekommen und dänische Harpoon- Anti- Schiffsraketen in Odessa. Reichweite, je nach Typ, bis zu 315km.

  • Derweilen sind 100 amerikanische Panzerhaubitzen vom Typ 109 im Kampfgebiet angekommen

    M109? Gibt's die immer noch??? Mit denen durfte ich mich vor 45 Jahren beschäftigen...

    Edit: Hab gerade gelesen, die wurde bei den Amrikaner immer weiterentwickelt.
    Wo sind eigentlich die M109 der BW hingekommen?

  • M109? Gibt's die immer noch??? Mit denen durfte ich mich vor 45 Jahren beschäftigen...

    Edit: Hab gerade gelesen, die wurde bei den Amrikaner immer weiterentwickelt.
    Wo sind eigentlich die M109 der BW hingekommen?

    Das sind in der Tat alte Modelle, die aber immer noch gut geeignet sind und vor allem die ukrainischen (russischen) Modelle ersetzten, für die kaum noch Munition vorhanden ist. Sie haben Reichweite, die sind selbstfahrend und sie verschießen das verfügbare Kaliber- 155.

    Wo die der BW hingekommen sind weiß ich nicht.

    Zusammen mit den französischen und britischen Artillerieeinheiten ist der Umtausch so gut wie abgeschlossen. Es fehlen jetzt nur noch die deutschen und niederländischen Haubitzen. Mehrfachraketenwerfer wurden auch geliefert.

    Aktuell mussten die Russen z.T. aus Lyman wieder abziehen, da sie dort schwer unter Beschuss geraten sind. Die Straße nach Sjewjerdonezk ist also aktuell wieder außerhalb der Mörserreichweite der Russen. Nachschub ist durchgekommen.

  • 1. falsch gedacht:

    die Ukraine wird und kann sich nicht trauen hier die gleichen Mittel anzuweenden.

    = ihre Unterstützer, also der sogenannte Westen, wird das nicht akzeptieren

    2. putin und seinem Regime ist das scheißegal, ist also kein Drohfaktor - außerdem sieht er und seine Regime das ganz anders

    = sprich, die fühlen sich im Recht und haben deshalb nicht mal ein schlechtes Gewissen, wobei sie "schlechtes Gewissen" eh nicht kennen

    3. vielleicht stärkt das ihre Moral, was unsere Hoffnung ist. Auf Dauer zermürbt das sie einfach. und es bleibt maximal Frust. putin ist die Ukraine scheißegal, für ihn z#ähöt nur das Gebiet. Der Zustand des Landes juckt ihn nicht. Im Gegenteil:je kaputter desto besser und tot bzw vertriebene Ukrainer sind gute Ukrainer, denn sie sind nict mehr in der Ukraine und stören nicht mehr auf seinem Gebiet. Außerdem sind die Nazis und der Westen an den Zerstötrungen Schuld unfd er kann sich anschließend beim "Neuaufbau" sogar profilieren und als der grosse Helfer und Befreier feiern.

    Die Ukraine ist gerade dabei, den Krieg gegen putin zu verlieren, zwar langsam aber aktuell unaufhaltsam. Di einzige Chance die die Ukraine hat, ist massive gegenschläge auszuführen, die die russen komplett aus dem ukrainischen Gebiet vertreiben - und das was sie dafür brauchen werden nicht aber auf jedem Fall nicht in ausreichender Menge und Qualität erhalten.

  • Nachdem gestern Lyman in die Hände der Russen gefallen ist und damit Sjewjerdonezk und Lyssytschansk schwer in Bedrängnis geraten sind eingeschlossen zu werden, geht heute der Kampf um diesen wichtigen Verkehrsknotenpunkt weiter. Es gibt hier im gesamten Kampfgebiet aktuell ein hin und her. Erneut hat eine SU- 25 das Zeitliche gesegnet und auch ein K-52- Kampfhubschrauber wurde abgeschossen.

    Derweilen sind 100 amerikanische Panzerhaubitzen vom Typ 109 im Kampfgebiet angekommen und dänische Harpoon- Anti- Schiffsraketen in Odessa. Reichweite, je nach Typ, bis zu 315km.

    klingt zwar gur - aber eine Wende zum Besseren in der Ukraine ist das auch nicht.

    Im Osten werden die russen weitere Frontbegradigung betreiben und dann werden sie auch weiter auf Odessa marschieren um die Ukraine komplett vom Schwarzen Meer abzuschneiden. Und alles was besetzt ist, ist nicht mehr Teil der Verhandlungsmasse, wobei Verhandlungen eh überbewertet werden

  • Paul_Juergen

    Nicht nervös werden. Eigentlich hat sich die letzten Wochen nichts geändert:

    1. Solange die UA nicht kapituliert, werden wir sie mit dem militärischen und nichtmilitärischen Nachschub beliefern. Notfalls noch jahrelang.

    2. Solange wir diese Unterstützung leisten, wird die UA nicht kapitulieren. Die ergeben sich nicht!

  • klingt zwar gur - aber eine Wende zum Besseren in der Ukraine ist das auch nicht.

    Im Osten werden die russen weitere Frontbegradigung betreiben und dann werden sie auch weiter auf Odessa marschieren um die Ukraine komplett vom Schwarzen Meer abzuschneiden. Und alles was besetzt ist, ist nicht mehr Teil der Verhandlungsmasse, wobei Verhandlungen eh überbewertet werden

    Das kann ich so nicht erkennen. Die haben keine Soldaten mehr um das zu tun. Mehr als den Donbass werden die nicht erobern können.

    Edith: deine Annahme, nachdem die Ukraine gerade dabei wäre den Krieg zu verlieren, stimmt einfach nicht.

  • Paul_Juergen

    Nicht nervös werden. Eigentlich hat sich die letzten Wochen nichts geändert:

    1. Solange die UA nicht kapituliert, werden wir sie mit dem militärischen und nichtmilitärischen Nachschub beliefern. Notfalls noch jahrelang.

    2. Solange wir diese Unterstützung leisten, wird die UA nicht kapitulieren. Die ergeben sich nicht!

    ich werd nicht nervös

    "wir" geben denen zwar zuviel zum Verlieren aber viel zu wenig zum Gewinnen.

    Und je länger dieser Krieg dauert, desto mehr geht das Land Ukraine vor die Hunde und auch unsere Probleme, die aus diesem Krieg herrühren, werden nicht kleiner sondern größer und wir haben zusätzlich noch einige viel größere Probleme zu bewältigen. Wir können uns das "Problem Ukraine" nicht ewig leisten, nach meiner Schäztzung maximal noch bis Weihnachten. Und bevor die Zeitschiene bemüht wird, ich meine Weihnachten 2022.

    Und global betrachtet sitzt putin am längeren Hebel, denn was der Westen macht juckt ihn nicht, der Westen kann aber nicht viel machen was putin wirklich jucken könnte - vielleicht will der Westen das auch nicht. (Hose voll - etwas übertrieben und verkürzt ausgedrückt). putin mach sich doch lustig über uns vor den augen der Welt.

  • Das kann ich so nicht erkennen. Die haben keine Soldaten mehr um das zu tun. Mehr als den Donbass werden die nicht erobern können.

    Edith: deine Annahme, nachdem die Ukraine gerade dabei wäre den Krieg zu verlieren, stimmt einfach nicht.

    Olaf, wir werden sehen

    Die Ukraine hat auf absehbare Zeit keine Chance verlorenes Gebiet wirklich zurück zu holen. Und mit "verlorenes Gebiet" meine ich, das was aktuell besetzt ist.

    Die Rückzüge im Norden und Nordosten, gut da hat russland kein gutes Bild abgegeben, und da hat putin sich sicher auch geärgert, weil eine schnelle Einnahme Kiews hätte gut in seine Vita gepasst. War ein Versuch und er ist schief gegangen, aber im Süden und Südosten konnte er die wirklich wichtigen Gebiete sichern und er baut auch noch aus: ein Dorf hier, eine Kleinstadt da und vielleicht kommt auch noch eine grössere dazu.

    Und solange es die Ukraine nicht schafft ihn hier zurückzudrängen, sondern immer wieder ein paar weitere Meter Gebiet an ihn verliert - bleibt sie auf der Verliererstraße. Denn neben den Gebietsverlusten, die wahrscheinlich auch Verluste bleiben, versinkt das Land in Schutt und Asche und die Bevölkerung wird getötet. putin verliert dabei nur ein paar Soldaten, wird er verschmerzen.

    Setz die Ukraine in die Lage, die "südliche Russenzunge" vom Donbass abzuschneiden und einzukesseln und außerdem die Donbass- und Luhansklinie zu halten bzw auch dort offensives Vorgehen zu ermöglichen, dann können wir zumindest die Vokabel verlieren erstmal in die Schublade packen, gewinnen ist da aber dann noch lange nicht.

  • "wir" geben denen zwar zuviel zum Verlieren aber viel zu wenig zum Gewinnen.

    sehe ich absolut genauso.

    Nur warum "wir" nur das liefern verstehe ich und viele andere auch nicht. Nur interessiert das kaum jemand an den entscheiden Stellen und auch bei den Normalos entwickelt sich langsam dieses Desinteresse.

    Diese Zechen bezahlen aber später dann WIR ALLE! Aber dann ist es zu spät und das jammern hat keinen Sinn mehr.

  • "wir" geben denen zwar zuviel zum Verlieren aber viel zu wenig zum Gewinnen.

    Und je länger das Ganze dauert, desto weniger würde es einen wundern, dass alles so gewollt und geplant ist. Es würde mich jedenfalls nicht überraschen, wenn irgendwelche Superstrategen des Westens ihre Chance erkannt haben, die Russen empfindlich zu schwächen, wirtschaftlich wie militärisch. Aber dafür wäre ein schnelles Kriegsende natürlich kontraproduktiv...

  • Wenn das dahintersteckt halte ich das eher für eine völlige Fehlinterpretation.

    Denn dann müsste Russland noch Jahrzehnte richtig isoliert werden bzw. bleiben und genau da hab ich massive Zweifel.

    1. gibts sogar jetzt noch (genügend) Abnehmer für ihre Haupteinnahmenquellen wie Rohstoffe und Lebensmittel.

    2. Glaube ich nicht an extrem lange Standhaftigkeit des "Westens" dort nichts mehr zu kaufen und auch keine sonstigen Geschäfte mehr mit Rus zu machen.

    Dann kommt der (gekaufte) Friedenswille wieder durch und das Verbrechen der Rus gerät völlig ausserhalb des Fokus.

    2008 und 2014 und einiges mehr lässt Grüßen.

  • Und je länger das Ganze dauert, desto weniger würde es einen wundern, dass alles so gewollt und geplant ist. Es würde mich jedenfalls nicht überraschen, wenn irgendwelche Superstrategen des Westens ihre Chance erkannt haben, die Russen empfindlich zu schwächen, wirtschaftlich wie militärisch. Aber dafür wäre ein schnelles Kriegsende natürlich kontraproduktiv...

    dann hat dieser Stratege aber ausgeblendet, dass wir uns genauso schaden - wenn man auf die aktuellen Auswirkungen schaut, sogar noch viel mehr.

    ODER dieser Stratege hat auch diese Auswirkungen geplant.

    Nur ein Beispiel für den längerfristigen Schaden:

    unsere Wirtschaft und Industrie profitiert von den günstigen Erdgaspreisen und der dadurch günstigeren Energie. Müssen wir das benötigte Erdgas und auch weitere Produkte statt aus Russland woanders besorgen, steigen auch die Kosten und damit die Preise und es leidet die Wettbewerbsfähigkeit. Die ganzen Auswirkungen daraus - möglichst nichts mehr aus Russland und dafür teurer woanders - die werden bei uns so ins Kontor schlagen, dass es ein Fest für Populisten wird. So ein Bisschen 9Euroticket, Tankrabatt und geplantes Klimageld werden da nicht mal ein Tropfen auf einen heissen Stein sein - das sind nur ein paar aktuelle Beruhigungspillen - und der Staat will mit leeren Kassen dann auch noch mehr Militär bezahlen = es wird spannend und wir fangen mit diesem Gruselfilm gerade erst an.

  • Wenn das dahintersteckt halte ich das eher für eine völlige Fehlinterpretation.

    Das mag schon gut sein, in Sachen Wirtschaftsstrategie bin ich kein Profi und auch kein Amerikaner. Von außen sieht es für mich halt so aus, als ob die Materiallieferungen des Westens an die Ukraine mit dem Verlauf des Krieges korrelieren. Seit Anfang des Krieges gingen die Lieferungen bzw. die Gespräche darüber sukzessive zurück, je besser sich die Lage für die Ukraine darstellte. Als man anfing, besetzte Gebiete zurückzuerobern, kam das "Keine schweren Waffen für die Ukraine" von der NATO. Kaum beginnen die Russen mit der neuen Großoffensive sind plötzlich die (leichten?) M107 in der Ukraine angekommen. Ich habe weiß Gott nicht das (Hintergrund-)Wissen einiger hier, aber rein logisch erschließt sich mir das ganze Vorgehen nicht.

  • Noch ein Nachtrag zu vorigen Posts in Bezug auf Ersatz zu Russland- Rohstoffimporten.

    Wir müssen da über sehr viele Dinge hinwegsehen, die wir bisher verurteilt haben. Da bleibt die Frage wie lange das von der Akzeptanz gut geht und wie wir da irgendwann wieder herauskommen - dazu dann auch wie wir zukünftig Meßlatten anlegen und begründen

    Wenn ich da den Artikel über Ersatzkohle aus Kolumbien lese, komme ich schon ins Grübeln, vor allem da dies ja kein Einzelfall sondern eher die Regel ist

    (Gut, auch bisher haben wir es nicht so genau genommen, wenn wir etwas haben wollten und brauchten - wir haben nur nicht so direkt dabei hingeschaut)

    https://www.t-online.de/nachrichten/au…-indigenen.html

    aber dieser Ukrainekrieg hält uns schon einen riesigen Spiegel vor die Gesichter.

  • Es war doch vollkommen vorhersehbar dass Russland nach dem Rückzug aus dem Norden im Osten Gebiete erobern wird.

    Was mich überrascht ist nicht dass dies jetzt in gewissem Unfang geschieht, sondern dass es nicht schon früher und in noch größerem Umfang geschieht.

    Und die jetzt erzielten Gewinne gelingen Russland auch nur unter immenser Konzentration an Kräften und unter immensen Verlusten an Mensch und Material.

    Kurzum die Performance der russischen Armee ist immer noch eher bescheiden wenn man die Gewinne ins Verhältnis zum Einsatz stellt. Und monatelang können die Russen diese Intensität bei einer solchen Leistungsbilanz auf keinen Fall aufrecht erhalten.

    Ich sehe überhaupt keine Anzeichen dass sich die Effektivität auf russischer Seite irgendwie verbessern könnte, alles was da an Mensch und Material nachgeführt wird dürfte schlechter sein, als das was da derzeit im Einsatz ist.

    Dass heißt die Russen brauchen einen Sieg - wie immer der konkret aussehen mag. - in den nächsten paar Monaten.

    Gelingt es den Ukrainern stabil zu bleiben - was allerdings nicht sicher ist - dann werden die Russen in die Defensive geraten. Dann werden die Waffenlieferungen aus dem Westen den Ukrainern immer weitere Vorteile verschaffen, was aber keinesfalls bedeutet dass die Rückeroberung verlorener Gebiete einfach wird.

    Für die Ukrainer ist es jetzt wichtig stabil zu bleiben und nicht zuviel Gebiet zu verlieren.

    Ganz ähnliche Einschätzungen haben übrigens auch so ziemlich alle Experten die ich in den letzten Tagen gehört habe wie etwa Masala, Domröse oder Ramms und ich denke die wissen wovon sie reden.

    Einmal editiert, zuletzt von micta (28. Mai 2022 um 22:39)

  • Russland kommt momentan im Osten noch vorwärts, aber sehr langsam und unter großen Verlusten. Die Verluste haben die Ukrainer auch, das ist unbestritten. Aber die materiellen Verluste kann der Westen deutlich leichter kompensieren als Russland. Und die menschlichen Verluste (=Soldaten) kann die Ukraine viel leichter auffüllen als Russland - hier ist das angegriffene Land einfach im Vorteil.

    Ich kann den Westen aber verstehen: Kein westliches Land will, dass seine gelieferten weitreichenden Waffensystem dann am Ende auf russischen Staatsgebiet einschlagen. Das ist einfach ein Drahtseilakt, den es in meinen Augen nicht sinnvoll zu lösen gibt.

  • Zumal es zu bedenken gilt, dass ein russisches Flugfeld oder ein Munitionslager oder eine Kaserne oder sogar eine Bahnverbindung legitime Kriegsziele sind. Nur, weil bisher nicht auf russischem Gebiet gekämpft wurde, ist das nicht plötzlich ei neutraler Staat.

  • Zumal es zu bedenken gilt, dass ein russisches Flugfeld oder ein Munitionslager oder eine Kaserne oder sogar eine Bahnverbindung legitime Kriegsziele sind. Nur, weil bisher nicht auf russischem Gebiet gekämpft wurde, ist das nicht plötzlich ei neutraler Staat.

    aber putin will das nicht und hat das auch deutlich gesagt und Konsequenzen angekündigt - und meht musste er nicht tun, als ein bisschen telefonieren. Und was de andere Seite am Telefon gesagt hat war ihm мне плевать