Krieg in der Ukraine

  • Klar ist das eine Hilfe. Dass, was da aktuell auf Kursk und Belgorod an Attacken kommt, kommt von Einsatzgruppen, die sich erst mühsamst in Reichweite begeben müssen um den gegnerischen Nachschub angreifen zu können.

    Aber man sieht an dem Handeln, dass die Begründung, nach der keine weitreichenden Waffensysteme geliefert werden dürfen, da diese ja einen WW3 auslösen könnten, längst obsolet sind. Und dazu muss man noch nicht mal diese Langstreckenraketen bemühen, oder generell amerikanische Waffensysteme, sondern da kann man auch die Panzerhaubitze 2000 anführen. Ja was ist denn das sonst als ein weitreichendes Waffensystem? Oder tunen wir die etwa runter auf 200 Meter- Schussreichweite? Im Ernstfall werfen?

    Da passt in der Argumentation nichts zusammen und das ist doch kein Zufall. Sowohl Scholz, als auch sein ausführendes Organ- Christine Lamprecht, sind Politprofis. Das ist Verzögerungstaktik und nichts anderes. Das Parlament hat beschlossen und die Regierung muss es umsetzen, will das aber eigentlich gar nicht. Und da man sich dem Willen des Bundestages ja nicht verweigern kann, zögert man das eben hinaus.

    Mich macht das auf zwei Ebenen richtig traurig. Einmal natürlich wegen der Ukraine, welche gerade um ihr Recht zu Sein kämpft und zum Anderen, weil damit unsere Partei einmal mehr ins Abseits katapultiert wird. 1000km weg von uns ist gerade ein brutaler Krieg und Völkermord am laufen, mit einem enormen Impact auf uns alle und Scholz meint er könne hier einen auf große Schweiz machen. Die größte Volkswirtschaft Europas mit der größten Waffenindustrie, handelt so als wären wir Luxemburg. Das ist bitter, das ist enttäuschend, das ist frustrierend und das ist kontraproduktiv!

    Unser geliebtes Heimatland hat seinen ökonomischen Erfolg an China, seine Energie an Russland und seine Sicherheit an Amerika outgessourct. Und wir sind in typisch Deutscher Überheblichkeit doch tatsächlich davon überzeugt wir wären besser als die anderen. Nein! Wir haben nur unsere Kosten auf andere übertragen und konnten dadurch Produkte billiger produzieren! Die Folge war, dass wir dringende Reformen und Modernisierungen nicht durchgeführt haben, weil warum auch? Jetzt ist Zahltag und das auf allen Ebenen! Deutsche Außenpolitik wird in Davos noch nicht einmal mehr Ernst genommen! Um Himmels Willen!

    Ich könnte hier jetzt noch seitenweise weiterschreiben.

  • OlafSBR

    bestens beschrieben, finde ich. :respekt:

    Auf diesem Gebiet macht Scholz und sein Zirkel inzwischen auch nichts mehr anderes als "herummerkeln". <X Für mich sind die dadurch auf Jahre unwählbar. Was haben wir inzwischen nur für eine erbärmliche Politikergilde in unserem Land heran gezüchtet.

    Null Eier für Substantielles mit klarer Haltung, dafür gerne immer wieder umso größere Fresse an Arroganz gegenüber vielen anderen Ländern, aber wenn es drauf ankommt sofort wieder den Schwanz einziehen und maximal höchstens noch mit Geldscheinen wedeln.

    Und das gilt nicht nur für den Ukrainekonflikt, sondern für weitere Themen analog genauso.

  • Einen großen Anteil an dieser Misere haben aber auch unser mittlerweile befreundetet Staaten, die vor einiger Zeit unsere Besieger und Besatzer waren. Bis vor 10-20 Jahren wurden wir im gesellschaftlichen Bewusstsein doch seit Kriegswende 1945 bewusst klein gehalten. Was waren das in den 90ern riesen Schlagzeilen, als deutsche Soldaten auf dem Balkan zum ersten Mal seit Ende des zweiten Weltkriegs in einer Kampfhandlung scharf auf andere Menschen geschossen haben? Als sich DDR und BRD immer mehr annäherten sahen die Briten und Russen schon das neue dritte Reich kommen und damit eine ernste Gefahr für den europäischen Frieden. Die Politik hat uns, auch auf Druck der Siegermächte, diese Mentalität auch vorgelebt und wir haben es uns verinnerlicht. Nicht von ungefähr kommt daher auch unsere desolate Verfassung bei der Bundeswehr. Aufrüsten in Deutschland? Da schreckten die Tommys, Yankees und die Russen aber schnell auf. Jetzt zu erwarten, dass man in der gesamten verinnerlichten Ideologie seit dem 24.Feburar eine Kehrtwende vollzieht ist schon vermessen, auch drei Monate später. In Deutschland hat man sich sowieso schon auf vielen Ebenen um 180 Grad gedreht was das betrifft.

    Und ich kann diese vorsichtige Haltung schon nachvollziehen. Besonders zu Beginn des Krieges war Putin unberechenbar. Keiner wusste wie er reagieren würde, wenn man nur 1000 Schutzhelme liefern würde. Da spielte mit der Entschlossenheit auch ein gehöriger Schwung Angst/Respekt mit und das alles mit der vorhin beschriebenen eingebläuten Mentalität, die man in Deutschland seit 1945 hat. Dass Länder wie GB, Frankreich oder USA viel schneller und energischer reagieren hat daher auch einen historischen Grund.

    Ich will damit die Position Deutschlands nicht in Gänze verteidigen. Aber nun alle "Schuld" auf die Regierung abzuwälzen, damit macht man es sich zu einfach. Da liegt auch eine gehörige historische Mitverantwortung bei den anderen NATO-Staaten. Einen auf "Große Schweiz" zu machen ist genauso abwegig, wie auf einmal auf "kleine USA" zu machen. Man wird sich irgendwo dazwischen finden müssen. Das wird in meinen Augen auch gut versucht, auch wenn Scholz dabei keine Figur abgibt.

    chris

  • Einen großen Anteil an dieser Misere haben aber auch unser mittlerweile befreundetet Staaten, die vor einiger Zeit unsere Besieger und Besatzer waren. Bis vor 10-20 Jahren wurden wir im gesellschaftlichen Bewusstsein doch seit Kriegswende 1945 bewusst klein gehalten. Was waren das in den 90ern riesen Schlagzeilen, als deutsche Soldaten auf dem Balkan zum ersten Mal seit Ende des zweiten Weltkriegs in einer Kampfhandlung scharf auf andere Menschen geschossen haben? Als sich DDR und BRD immer mehr annäherten sahen die Briten und Russen schon das neue dritte Reich kommen und damit eine ernste Gefahr für den europäischen Frieden. Die Politik hat uns, auch auf Druck der Siegermächte, diese Mentalität auch vorgelebt und wir haben es uns verinnerlicht. Nicht von ungefähr kommt daher auch unsere desolate Verfassung bei der Bundeswehr. Aufrüsten in Deutschland? Da schreckten die Tommys, Yankees und die Russen aber schnell auf. Jetzt zu erwarten, dass man in der gesamten verinnerlichten Ideologie seit dem 24.Feburar eine Kehrtwende vollzieht ist schon vermessen, auch drei Monate später. In Deutschland hat man sich sowieso schon auf vielen Ebenen um 180 Grad gedreht was das betrifft.

    Und ich kann diese vorsichtige Haltung schon nachvollziehen. Besonders zu Beginn des Krieges war Putin unberechenbar. Keiner wusste wie er reagieren würde, wenn man nur 1000 Schutzhelme liefern würde. Da spielte mit der Entschlossenheit auch ein gehöriger Schwung Angst/Respekt mit und das alles mit der vorhin beschriebenen eingebläuten Mentalität, die man in Deutschland seit 1945 hat. Dass Länder wie GB, Frankreich oder USA viel schneller und energischer reagieren hat daher auch einen historischen Grund.

    Ich will damit die Position Deutschlands nicht in Gänze verteidigen. Aber nun alle "Schuld" auf die Regierung abzuwälzen, damit macht man es sich zu einfach. Da liegt auch eine gehörige historische Mitverantwortung bei den anderen NATO-Staaten. Einen auf "Große Schweiz" zu machen ist genauso abwegig, wie auf einmal auf "kleine USA" zu machen. Man wird sich irgendwo dazwischen finden müssen. Das wird in meinen Augen auch gut versucht, auch wenn Scholz dabei keine Figur abgibt.

    chris

    Ich möchte dabei auch gar nicht die „Schuld“ auf die Person- Olaf Scholz abwälzen, das wäre viel zu kurz gesprungen, sondern auf die Deutsche Politik ganz allgemein. Was haben wir denn seit den 1990er- Jahren gemacht? Wir haben doch bewusst einen großen Teil der Realität einfach ausgeblendet. Und damit meine ich auch nicht nur die Politik, sondern diese Kritik richtet sich gleichermaßen an die Deutsche Gesellschaft. Wir sitzen alle gemeinsam in diesem Boot. Deutschland bringt ein enormes Maß an Einfluss und damit Macht auf die Waage, aber haben wir alle das genutzt? Haben wir die EU gestärkt? Haben wir die NATO gestärkt? Wir tun ja immer so, als wären diese Spaltrisse, die sich in der EU aufgetan haben, ganz ohne Deutsches Hinzutun vonstatten gegangen. Das begann mit Helmut Kohl und setzt sich fort bis in die heutige Regierung. Fast wäre es so, als hätten wir uns 1989 schlafen gelegt und wären erst am 24.02.2022 wieder aufgewacht. Unserer alternde Gesellschaft ist kaum noch in der Lage über ihre eigenen, individuellen Bedürfnisse hinaus weiterreichende Entscheidungen zu treffen. Unsere Regierungen sind ja nicht vom Himmel gefallen. Veränderungen- ja bitte, aber kosten darf es nichts. Da herrscht eine Vollkasko- Mentalität.

    Ich bin absolut für Marktwirtschaft, aber die Märkte dürfen nicht über elementare Dinge entscheiden. Dabei kommt nichts Gutes heraus und genau das haben wir alle miteinander zugelassen. Wir benehmen uns nicht anders wie irgendein dahergelaufener Drogendealer oder Zuhälter.

  • Einen großen Anteil an dieser Misere haben aber auch unser mittlerweile befreundetet Staaten, die vor einiger Zeit unsere Besieger und Besatzer waren. Bis vor 10-20 Jahren wurden wir im gesellschaftlichen Bewusstsein doch seit Kriegswende 1945 bewusst klein gehalten. Was waren das in den 90ern riesen Schlagzeilen, als deutsche Soldaten auf dem Balkan zum ersten Mal seit Ende des zweiten Weltkriegs in einer Kampfhandlung scharf auf andere Menschen geschossen haben? Als sich DDR und BRD immer mehr annäherten sahen die Briten und Russen schon das neue dritte Reich kommen und damit eine ernste Gefahr für den europäischen Frieden. Die Politik hat uns, auch auf Druck der Siegermächte, diese Mentalität auch vorgelebt und wir haben es uns verinnerlicht. Nicht von ungefähr kommt daher auch unsere desolate Verfassung bei der Bundeswehr. Aufrüsten in Deutschland? Da schreckten die Tommys, Yankees und die Russen aber schnell auf. Jetzt zu erwarten, dass man in der gesamten verinnerlichten Ideologie seit dem 24.Feburar eine Kehrtwende vollzieht ist schon vermessen, auch drei Monate später. In Deutschland hat man sich sowieso schon auf vielen Ebenen um 180 Grad gedreht was das betrifft.

    Und ich kann diese vorsichtige Haltung schon nachvollziehen. Besonders zu Beginn des Krieges war Putin unberechenbar. Keiner wusste wie er reagieren würde, wenn man nur 1000 Schutzhelme liefern würde. Da spielte mit der Entschlossenheit auch ein gehöriger Schwung Angst/Respekt mit und das alles mit der vorhin beschriebenen eingebläuten Mentalität, die man in Deutschland seit 1945 hat. Dass Länder wie GB, Frankreich oder USA viel schneller und energischer reagieren hat daher auch einen historischen Grund.

    Ich will damit die Position Deutschlands nicht in Gänze verteidigen. Aber nun alle "Schuld" auf die Regierung abzuwälzen, damit macht man es sich zu einfach. Da liegt auch eine gehörige historische Mitverantwortung bei den anderen NATO-Staaten. Einen auf "Große Schweiz" zu machen ist genauso abwegig, wie auf einmal auf "kleine USA" zu machen. Man wird sich irgendwo dazwischen finden müssen. Das wird in meinen Augen auch gut versucht, auch wenn Scholz dabei keine Figur abgibt.

    chris

    Andere Länder wünschen sich schon lange dass Deutschland mehr Verantwortung übernimmt. WIR wollten dies nur nicht hören, weil wir lieber "Friedensdividenden" einfahren wollte.

    Nicht nur die Politik, auch die ganze Gesellschaft.

  • Ich möchte dabei auch gar nicht die „Schuld“ auf die Person- Olaf Scholz abwälzen, das wäre viel zu kurz gesprungen, sondern auf die Deutsche Politik ganz allgemein. Was haben wir denn seit den 1990er- Jahren gemacht? Wir haben doch bewusst einen großen Teil der Realität einfach ausgeblendet. Und damit meine ich auch nicht nur die Politik, sondern diese Kritik richtet sich gleichermaßen an die Deutsche Gesellschaft. Wir sitzen alle gemeinsam in diesem Boot. Deutschland bringt ein enormes Maß an Einfluss und damit Macht auf die Waage, aber haben wir alle das genutzt? Haben wir die EU gestärkt? Haben wir die NATO gestärkt? Wir tun ja immer so, als wären diese Spaltrisse, die sich in der EU aufgetan haben, ganz ohne Deutsches Hinzutun vonstatten gegangen. Das begann mit Helmut Kohl und setzt sich fort bis in die heutige Regierung. Fast wäre es so, als hätten wir uns 1989 schlafen gelegt und wären erst am 24.02.2022 wieder aufgewacht. Unserer alternde Gesellschaft ist kaum noch in der Lage über ihre eigenen, individuellen Bedürfnisse hinaus weiterreichende Entscheidungen zu treffen. Unsere Regierungen sind ja nicht vom Himmel gefallen. Veränderungen- ja bitte, aber kosten darf es nichts. Da herrscht eine Vollkasko- Mentalität.

    Ich bin absolut für Marktwirtschaft, aber die Märkte dürfen nicht über elementare Dinge entscheiden. Dabei kommt nichts Gutes heraus und genau das haben wir alle miteinander zugelassen. Wir benehmen uns nicht anders wie irgendein dahergelaufener Drogendealer oder Zuhälter.

    Bin ich voll bei Dir. Bislang spielten wir die Rolle auch gut. Bei NATO-Einsätzen brachten wir unsere humanitäre Hilfe ein, wo andere gebombt haben. Andere Länder haben das im Hinblick auf die Historie auch wohlwollend zur Kenntnis genommen. Und genau da sehe ich diese Staaten auch in dieser "Mitschuld". Wir Deutsche haben uns in dieser Rolle aber auch zu wohl gefühlt. Aber in diese Rolle wurden wir über viele Jahrzehnte regelrecht gezwungen.

    chris

  • Ich finde die Schuld anderer eher klein. Bei für uns (gemeint ist damit Deutschland allgemein aus Sicht der jeweilig gerade Regierenden über die verschiedenen letzten Jahrzehnte) wichtigen Themen hat man es doch auch geschafft die eigenen Wünsche durchzusetzen.

    Als Bsp. nehme ich mal nur die letzten Großereignisse. Egal ob in der Finanzkrise, Flüchtlingskrise, EU-Themen insgesamt - überall hat man deutsche Interessen zum größten Teil durchgesetzt. Selbst so Kimathemen hat nach eigenen Gutdünken für deutsche Wirtschaft erträglicher gestaltet (Abgasregeln so formuliert das die SUV-Garde speziell aus D nahezu unbehelligt blieb usw.). Da war nahezu jedes (versteckte) Mittel sehr willkommen.

    Wenn man aber wirklich etwas wollte, kamen selten bis nie die anderen (teilweise sehr konträr zu D) Ländervorstellungen zum Tragen. Und die Gegenspieler waren jedesmal andere. Besonders in Europa gab es auch Themen die gegen den Willen von Frankreich und/oder England durchgesetzt wurden. Nur wenn es dann beim nächsten Thema wieder gut in den Kram passte, nutzte man genau die gleichen um sich dahinter zu verstecken. Deutsche Spitzenpolitiker sind schon sehr lange wahre Künstler ihnen wichtige Dinge international durchzusetzen, aber genau unpopulärere Themen auf andere abzuwälzen - gerne mit mit dem Alibisatz - dafür können wir nichts, die anderen xy wollen das so.

    Das die Amerikaner die Weltpolizei gespielt haben war fast allen D mehr als nur Recht und man konnte sich so schön hinter der deutschen Geschichte verstecken. Die Drecksarbeit sollen immer schön die anderen machen und hier blieb dann das ungerechte Saubermannimage.

    Wie gesagt der Ukraine-Konflikt deckt das nur mal wieder auf, was seit Ewigkeiten auch bei vielen anderen Themen immer wieder auf gleiche Art und Weise abläuft.

    Der lange vorhandene Begriff: deutsche Scheckbuchpolitik - ist alles andere als falsch oder Zufall.

  • Ja aber genau da stellt sich doch die Frage, ob D überhaupt helfen kann. Wenn ich höre, dass die ganze BW derzeit rund 300 Kampfpanzer und 40 Artilleriegeschütze hat, wobei niemand sagt, was davon funktioniert, dann ist da einfach nicht viel, was wir liefern könnten. Und die "größte Rüstungsindustrie Europas" braucht Monate, um bereits rumstehende alte Kampffahrzeuge bereit zu machen. Wie lange würde da wohl die Produktion neuer Dinge dauern?

    Können wir einen potentiellen Gegner ein paar Jahre hinhalten, bis wir dann 100 Panzer gebaut haben? Zumindest reicht die Zeit dann für die Ausbildung von Personal.

    Kurzum: die angekündigte Wende in der Verteidigungspolitik ist für mich nicht ansatzweise erkennbar. Wir verlassen uns weiter drauf, dass andere (v.a. US-TRUPPEN) im Notfall für uns da sind

  • Das ändert aber null daran das man der Ukraine JETZT helfen müsste mit allem was irgendwie verfügbar/machbar ist. Wenn ich keine 100 habe gebe ich ihnen 15, aber doch nicht NULL! Es sei denn man will das gar nicht so ganz und richtig????

    Das ist die viel entscheidendere Frage!

    Du sagst es doch selbst. Wenn ... (worst case mal gedacht) dann müssen uns doch sowieso die Amis wieder den Arsch retten!

    Der Krieg in der Ukraine dauert nun bereits 3 Monate. Hätte man in D z.B. in den ersten Wochen richtig gewollt, wäre bereits viel mehr ausgebildet, Instand gesetzt und auch schon mehr geliefert usw.

    BTW was auch immer weg gelassen wird. USA hat seit 2014 schon Systeme in der Ukraine ausgeliefert, Soldaten ausgebildet usw. Was hat D in der Zeit gemacht? Mehr als zugeschaut und noch paar weitere Deals mit Putin und Co. (NS2 und Energie-Infrastruktur auf deutschem Boden verscherbelt) hab ich zumindest nicht wahr genommen. :seestars:

    Es ist so armselig wie so viele hierzulande vorgehen und immer neue und mehr Ausreden mühsam zusammen laviert!

  • Das die Ukraine sich überhaupt militärisch so wehren kann, hat sie zum größten Teil der USA (seit 2014) und (neuerdings zusätzlich) ihren direkten Nachbarn zu verdanken.

    Der Großteil der deutschen Aktien (zum. bis Feb 2022) ging dagegen eher in die russische Kriegskasse durch Zahlungen für Energie und das man sich durch die Abhängigkeiten ziemlich erpressbar gemacht hat.

  • Ja aber genau da stellt sich doch die Frage, ob D überhaupt helfen kann. Wenn ich höre, dass die ganze BW derzeit rund 300 Kampfpanzer und 40 Artilleriegeschütze hat, wobei niemand sagt, was davon funktioniert, dann ist da einfach nicht viel, was wir liefern könnten. Und die "größte Rüstungsindustrie Europas" braucht Monate, um bereits rumstehende alte Kampffahrzeuge bereit zu machen. Wie lange würde da wohl die Produktion neuer Dinge dauern?

    Können wir einen potentiellen Gegner ein paar Jahre hinhalten, bis wir dann 100 Panzer gebaut haben? Zumindest reicht die Zeit dann für die Ausbildung von Personal.

    Kurzum: die angekündigte Wende in der Verteidigungspolitik ist für mich nicht ansatzweise erkennbar. Wir verlassen uns weiter drauf, dass andere (v.a. US-TRUPPEN) im Notfall für uns da sind

    Hier muss man unterscheiden. Deutschland ist nicht die Bundeswehr. Es gibt einige Waffensysteme, die liegen bei der Industrie und bedürfen lediglich der Ausfuhrgenehmigung. Das geschieht aber nicht, unter den fadenscheinigsten Begründungen. Und was die NATO betrifft: das entscheidet ja nicht der Stoltenberg was da getan oder gelassen wird, sondern die NATO- Mitglieder. Es ist sehr wohlfeil sich hinter der NATO zu verstecken, wenn man es selber war, der diese Entscheidungen per Veto blockiert.

    Was den Aufwuchs der Bundeswehr betrifft, so ist das sicher eine Zeitenwende. Da gibts jetzt auch kein zurück mehr. Das ist beschlossene Sache. Nur hilft das jetzt der Ukraine gerade mal gar nichts.

    Putin kann immer noch gestoppt werden und das muss auf dem Schlachtfeld passieren. Diese sinnlose Zerstörungswut muss und kann gestoppt werden. Eine zeitnah angesetzte Gegenoffensive, die mit entsprechender Ausstattung verbunden ist, kann die russischen Streitkräfte auf den Stand vor dem 24.02. zurückwerfen. Erst dann ist der Boden bereitet für Verhandlungen, die auch eine Chance haben etwas annehmbares zu erreichen. Das muss das Ziel sein und nur so kann der Krieg auch beendet werden. Alles andere käme einer Defakto- Kapitulation gleich, mit all ihren Spätfolgen für die ganze Welt. Das ist nicht nur möglich, sondern der einzige logische Schluss aus dem Ganzen.

  • ...Können wir einen potentiellen Gegner ein paar Jahre hinhalten, bis wir dann 100 Panzer gebaut haben? Zumindest reicht die Zeit dann für die Ausbildung von Personal....

    Ist alles wirtschaftlich durchgerechnet. Der potentielle Gegner scheitert schon an unseren Nachbarn. :popcorn:

    Daher würde ich aus Sicherheitsgründen unseren östlichen Nachbarn auch unser bestes Material liefern.

  • Wir brauchen auch gar nicht soviele Panzer. Wir haben im Gegensatz zur Ukraine moderne Flugabwehr und Flugzeuge sowie gut bestückte Partner.

    Das wir nur noch 300 Panzer haben, finde ich voll in Ordnung.

  • Wir brauchen auch gar nicht soviele Panzer. Wir haben im Gegensatz zur Ukraine moderne Flugabwehr und Flugzeuge sowie gut bestückte Partner.

    Das wir nur noch 300 Panzer haben, finde ich voll in Ordnung.

    Na hoffentlich helfen uns die Partner dann aber auch im Fall der Fälle so richtig. Nicht das die dann auch mal andere (heimliche) Interessen und zu viel (gespielte) Angst haben oder erpresst werden. :pfeif:

  • Na hoffentlich helfen uns die Partner dann aber auch im Fall der Fälle so richtig. Nicht das die dann auch mal andere (heimliche) Interessen und zu viel (gespielte) Angst haben oder erpresst werden. :pfeif:

    Das eigentliche Problem ist, dass wir soviele Teile von außerhalb beziehen (Israel, USA, Skandinavien) das wir gar nichts selber prozieren könnten.

    Ja wir brauchen dann die Nato.

  • Aus Erdogans Sicht macht das leider absolut Sinn.

    Die Wirtschaft der Türkei schwächelt und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung steigt fast noch schneller als die Inflation. Kurden und syrische Flüchtlinge sind da die perfekten Sündenböcke, weil viele Türken auch Ressentiments gegen beide Gruppen haben.

    Wenn er die Kurden angreift und dann syrische Flüchtlinge in die Gebiete im Nordirak depotiert kann er sich dem zweifelnden Wahlvolk als anpackender Problemlöser präsentieren.

  • Wir brauchen auch gar nicht soviele Panzer. Wir haben im Gegensatz zur Ukraine moderne Flugabwehr und Flugzeuge sowie gut bestückte Partner.

    Das wir nur noch 300 Panzer haben, finde ich voll in Ordnung.

    Wir haben moderne Flugabwehr? 3 oder 4 Batterien? Und die Partner sind die, die wir gerade so richtig vor den Kopf stoßen?

  • Wir haben moderne Flugabwehr? 3 oder 4 Batterien? Und die Partner sind die, die wir gerade so richtig vor den Kopf stoßen?

    Dann schau dir mal die internationale Presse an. So hart bekommen wir gar nicht auf die Fresse. Ich denke, dass ist was sie erwartet haben.

    Es ist ein Kampf gegen Scholz in der Presse, weil er nicht aus dem Knick kommt. Unterstützt von der Ukraine, die weiß, mit nett Anfragen bekommst bei Scholz nur Laber-Rhabarber Antworten. Würde die Ukraine das mit den Amis machen, hätten die schon lange aufs Maul bekommen.

    Deutschland ist militärisch schwach, war lange Zeit so gewollt und das soll sich ein wenig ändern.

    Flugabwehr haben wir die Mantis, die Patriot und zig Mobile Werfer auf Fahrzeugen+ die mobilen für die Infanterie. Nicht nur auf die blöden Patriot schauen.

    Ä bissl Munition oder ein Plan wo die herkommt, ist eher das Problem.

  • Dann schau dir mal die internationale Presse an. So hart bekommen wir gar nicht auf die Fresse. Ich denke, dass ist was sie erwartet haben.

    Es ist ein Kampf gegen Scholz in der Presse, weil er nicht aus dem Knick kommt.

    Es ist doch nicht nur Scholz. Dieser Alice Schwarzer und Co-Brief schürt und unterstützt dieses Getue doch auch genauso wie zahlreiche weitere Politiker und sonstige Persönlichkeiten.

    In D ist das feige Aussitzen und Nichtagieren bzw. lieber Rumlavieren sondern andere vorschicken und selbst maximal das Scheckbuch zücken (besonders nochmal durch Merkel) so breit salonfähig gemacht worden, dass viele Teile noch immer nicht merken, was damit eigentlich angerichtet wird.

    Würde die Ukraine das mit den Amis machen, hätten die schon lange aufs Maul bekommen.

    Die Amis verstecken sich aber nicht so sehr hinter Laber-Rhabarber-Antworten. Das ist der feine aber grosse Unterschied!