Krieg in der Ukraine

  • Das finde ich pietätlos. Bei aller Abneigung , auch russische Soldaten sind Menschen. Über Tote sollte man sich nicht freuen

    Natürlich sind russische Soldaten auch Menschen. Ich glaube aber nicht, dass sich hier jemand über deren Tod freut.

    Die Häme bezieht sich hier wohl eher auf das eklatante Missverhältnis zwischen russischer Großmachtssucht einerseits und bescheidener militärischer Leitungsfähigkeit andererseits.

  • 1 BTG von 100 die aktuell in der Ukraine kämpfen, puuh das kann noch lange dauern.

    Wenn 1 BTG von 100 bei einem Angriff an einem Tag außer Gefecht gesetzt werden ist das schon beachtlich. Zumal der Krieg ja schon seit 2 1/2 Monaten wütet und schon zahlreiche BTGs kampfunfähig sind.

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  • Von den ca. 100 eingesetzten BTGs der Russen (es sind exakt 86) existieren einige nur noch auf dem Papier und alle haben hohe Verluste zu beklagen. Ihre volle Kampfstärke hatte keine dieser Einheiten mehr, als sie in den Donbas verlegt wurden und dieses Verhältnis hat sich weiter dramatisch reduziert. Hier herrscht mittlerweile Gleichstand was die reine Anzahl der Truppen betrifft. Klassischer Abnutzungskampf. Aber auch die Ukrainer haben hier viel höhere Verluste als in den anderen Landesteilen erlitten, was an der Art der dort geführten Kriegsführung liegt. Diese ganze Gegend und so hart muss ich das sagen, ist ein einziges Schlachthaus. Täglich sterben dort hunderte Soldaten auf beiden Seiten. Das Verhältnis der russischen Verluste zu denen der Ukrainer liegt hier ungefähr bei 3:1.

    Die Taktik der Ukrainer ist nicht darauf ausgerichtet jeden cm- Boden unbedingt zu halten, sondern ihn so teuer wie möglich zu verkaufen. Haben die Russen eine Verteidigungslinie überwunden, stehen sie sofort vor der nächsten, gleich schwierigen Aufgabe. Augenscheinlich klappt auch ihr Nachschub besser und die Kommandostrukturen sind intakt.

    Mittlerweile hat die russische Armee ca. 1.100 Panzer verloren und um die 150 Kampfhubschrauber. Ihre Reserven gehen immer mehr zur Neige. Das Ganze ist ein Spiel auf Zeit. Jeder Tag, den der russische Angriff aufgehalten, bzw. verzögert werden kann, spielt den Verteidigern in die Karten. Sie haben nämlich eine große Lieferung schwerer Waffen zu erwarten, während die Russen jetzt All- In gehen müssen, wenn sie noch irgend etwas erreichen wollen. In drei- vier Wochen sieht das ganz anders aus. Dann werden diese immer dezimierteren Truppen in die Defensive gedrängt sein und das ist für eine abgekämpfte und demoralisierte Truppe in einem fremden Land keine gute Idee.

  • Zumal die Ukraine schon deswegen kein NATO Mitglied werden kann, so lange ungeklärte Gebietsansprüche gelten.

    Was ja seit mind. 2014 defacto der Fall war.

    Wenn der Ukraine fällt, bzw. selbst nur der Süden, dann gehts im sog. Transnistrien wohl sicher weiter. Sollte auch bedacht werden.

    auch dass war ein grund für die nummern die 2014 abgelaufen sind. so konnte er es verhindern das die ukraine mtglied in der nato oder eu werden konnte. Den fehler hat sein vorgänger mit den baltischen staaten gemacht.

  • Den Hunger verursacht nicht nur Putin, sondern auch die Verwendung des Getreides.

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    Daher wurde ja schon sehr früh nach Beginn des Krieges, auch von höheren Stellen, vorgeschlagen, dass man Getreide und an andere angebaute Pflanzen nicht mehr zur Energiegewinnung nutzen soll, sondern besser zur Nahrungserzeugung.

    Nur so wirklich reagiert (auch im rechtlichen Sinne) hat man darauf bisher noch nicht.

  • Das Landwirtschaftsthema ist viel komplizierter. Nicht auf jeder Fläche wächst auch alles in der Qualität, die benötigt wird um bspw. Brot-Weizen zu erhalten. Die pauschale Aussage "Dann lass halt einfach Weizen anbauen statt Futtermittel" naheliegend, aber entspricht nicht der landwirtschaftlichen Realität in Deutschland. Deshalb drehen große Teile der Landwirte auch gerade so "am Rad", weil sie mit Auflagen überhäuft werden, die aus landwirtschaftlicher Sicht keinen Sinn machen. Das Thema ist sehr komplex.

  • Das Landwirtschaftsthema ist viel komplizierter. Nicht auf jeder Fläche wächst auch alles in der Qualität, die benötigt wird um bspw. Brot-Weizen zu erhalten. Die pauschale Aussage "Dann lass halt einfach Weizen anbauen statt Futtermittel" naheliegend, aber entspricht nicht der landwirtschaftlichen Realität in Deutschland. Deshalb drehen große Teile der Landwirte auch gerade so "am Rad", weil sie mit Auflagen überhäuft werden, die aus landwirtschaftlicher Sicht keinen Sinn machen. Das Thema ist sehr komplex.

    Und gerade wegen dieser Komplexität hätte man da schon anfangen müssen die ersten Schritte zu machen.

    Da man leider davon ausgehen muss, dass die Auswirkungen des Krieges auf dieses Thema uns noch länger beschäftigen werden (wie lange dauert der Krieg, wie schnell könnte man danach den Anbau in der Ukraine wieder hochfahren (da spielen auch Zerstörung, Minen, Blindgänger, oder andere Vergiftungen/Belastungen durch den Krieg eine Rolle)), und wie sieht es mit dem russischen Export von Getreide aus, auch nach einem Ende des Krieges.

    Oder Russland schafft es doch entsprechende Teile der Ukraine dauerhaft zu annektieren.

    Daher sollte man jetzt schon wenigstens rechtliche Dinge entsprechend anpassen, damit man in diesem Bereich für die nächsten Aussaaten verbereitet ist.

    Weil wie du richtig schreibst hat das auch mit den Böden zu tun, aber eben nicht nur, wie JJ68 schon geschrieben hat, hat dies auch mit Vorschriften zu tun, und diese könnte man für eine gewisse Zeit anpassen um die Kriegsfolgen in diesem Bereich abzufedern.

    Es müssen ja jetzt auch nicht alle Flächen, die z.B. zur Fütter- oder Energiegewinnung genutzt werden, zur Nahrungserzeugung umfunktioniert werden, da würden schon kleine Verschiebungen in Richtung Nahrungserzeugung ausreichen, wenn man sieht, wie die Gesamtverteilung aussieht.

    Nur ob dies wirtschaftspolitisch auch so gesehen wird?

    Und erst recht von gewissen Lobbygruppen.......

  • Das Landwirtschaftsthema ist viel komplizierter. Nicht auf jeder Fläche wächst auch alles in der Qualität, die benötigt wird um bspw. Brot-Weizen zu erhalten. Die pauschale Aussage "Dann lass halt einfach Weizen anbauen statt Futtermittel" naheliegend, aber entspricht nicht der landwirtschaftlichen Realität in Deutschland. Deshalb drehen große Teile der Landwirte auch gerade so "am Rad", weil sie mit Auflagen überhäuft werden, die aus landwirtschaftlicher Sicht keinen Sinn machen. Das Thema ist sehr komplex.

    Das ist alles verständlich. Wo ist aber die öffentliche Debatte darüber? Bzw. gibt es Daten dazu, welchen Flächenanteil man 'umwandeln' könnte? Das sind ja Dinge, die in diesem Zusammenhang bekannt sein müss(t)en.

  • Das ist alles verständlich. Wo ist aber die öffentliche Debatte darüber? Bzw. gibt es Daten dazu, welchen Flächenanteil man 'umwandeln' könnte? Das sind ja Dinge, die in diesem Zusammenhang bekannt sein müss(t)en.

    Man könnte ja auch in einem ersten Schritt damit anfangen, die Bauern nicht mehr dazu zu zwingend/zu animieren/ zu fördern einen Teil ihrer Flächen brach liegen zu lassen.

    Davon abgesehen kann man nicht auf jedem Acker Nahrungsmittel anbauen, weil Flächen, Wetter und Boden dafür nicht geeignet sind. Weidegras hat da wesentlich geringere Ansprüche.

  • Man könnte ja auch in einem ersten Schritt damit anfangen, die Bauern nicht mehr dazu zu zwingend/zu animieren/ zu fördern einen Teil ihrer Flächen brach liegen zu lassen.

    Davon abgesehen kann man nicht auf jedem Acker Nahrungsmittel anbauen, weil Flächen, Wetter und Boden dafür nicht geeignet sind. Weidegras hat da wesentlich geringere Ansprüche.

    Wie in so vielen Diskussionen geht es nicht um jeden Acker, sonder um die Frage: wie viele Äcker? Ist es möglich? Was ist möglich und nötig dazu es möglich gemacht werden kann? Ich denke aber, dass sicher ein gewisser Anteil der 60% der Flächen für Futtermittel 'umgewandelt' werden kann.

  • Das ist alles verständlich. Wo ist aber die öffentliche Debatte darüber? Bzw. gibt es Daten dazu, welchen Flächenanteil man 'umwandeln' könnte? Das sind ja Dinge, die in diesem Zusammenhang bekannt sein müss(t)en.

    Diese öffentlich Debatte darüber gab es nur ganz kurz und auch nicht sehr laut etwas nach dem Beginn des Krieges, da haben dann auch die Medien darüber berichtet, bei SWR3 hieß es sogar 60% des EU-Getreides für Futter und 20% für Energie, als noch heftiger als in deinem Tweet.

    Da kam dann auch aus der Politik der Verschlag, Getreide, oder auch Raps, nicht mehr zur Energiegewinnung zu nutzen.

    Das ist dann aber ganz schnell wieder still geworden.

    Ich gehe davon aus, dass Gas und Öl sowie andere Themen da einfach (wirtschaftspolitisch) wichtiger sind.

    Und da von einem Getreidemangel eher ärmere Länder außerhalb der EU/G7 betroffen wären, ist das für uns auch "nicht so wild".

    Mich würde es auch nicht wundern, wenn einige Verantwortliche dagegen wären, damit in Europa die Energiekosten nicht weiter steigen, auch wenn dann woanders gehungert werden muss.

  • Wie in so vielen Diskussionen geht es nicht um jeden Acker, sonder um die Frage: wie viele Äcker? Ist es möglich? Was ist möglich und nötig dazu es möglich gemacht werden kann? Ich denke aber, dass sicher ein gewisser Anteil der 60% der Flächen für Futtermittel 'umgewandelt' werden kann.

    Die Debatte gibts, allerdings unter den Fachleuten. Ich persönlich bin nicht in der Lage hier einen substantiell wertvollen Beitrag zu leisten, da ich keine Ahnung von Landwirtschaft habe.

    Ich wäre aber unbedingt dafür das Thema viel Größer zu denken. Es gibt weltweit genügend landwirtschaftliche Flächen, die für den Anbau von allem Möglichen gut geeignet sind, aber brach liegen, weil sich bisher ein Anbau dort nicht gelohnt hat und die Menschen davon ja schließlich leben müssen. Das betrifft vor allem Afrika. Also machen wir es doch rentabel, sprich fördern das.

    Das hilft uns halt nur jetzt nicht weiter. Das alles muss erst zur richtigen Zeit ausgesäht und geerntet werden. Die Lieferengpässe müssen aber jetzt gelöst werden und da werden die die haben ihre Reserven frei geben müssen, damit eine Hungerkatastrophe verhindert wird.

  • Zwei Dumme, ein Gedanke. 😁

    Ich geb dir vollkommen Recht. Wir reden hier von einem riesigen Geschäftsfeld, dessen Pfründe längst verteilt sind. Wir könnten quasi sofort den Hunger auf der Welt für immer verbannen, aber dazu müssten in den reichen Ländern die Subventionen fallen. Aber das ist illusorisch. Wenn du das machst steigt dir das eigene Volk aufs Dach und du liegst auf dem politischen Friedhof. Geschäft/ Lebensstandard (und zwar der Eigene) geht hier vor Moral.

    Beim Anbau zur Energieerzeugung ist das nicht ganz so krass. Am Ende ist es den Erzeugern nämlich egal mit welchem Produkt sie ihren Umsatz erzielen.

  • Mal angenommen Deutschland produziert jetzt mehr Getreide. Können das sich dann die Dritte Welt Länder leisten (die ja das meiste Getreide aus UA und RUS import haben)? Sollen die Bauern dann Zuschüsse zu den Produktionskosten bekommen um die Preis günstiger zu machen? Irgendwie scheint es mir nicht damit getan einfach nur mehr Getreide anzubauen.

  • Zwei Dumme, ein Gedanke. 😁

    Ich geb dir vollkommen Recht. Wir reden hier von einem riesigen Geschäftsfeld, dessen Pfründe längst verteilt sind. Wir könnten quasi sofort den Hunger auf der Welt für immer verbannen, aber dazu müssten in den reichen Ländern die Subventionen fallen. Aber das ist illusorisch. Wenn du das machst steigt dir das eigene Volk aufs Dach und du liegst auf dem politischen Friedhof. Geschäft/ Lebensstandard (und zwar der Eigene) geht hier vor Moral.

    Beim Anbau zur Energieerzeugung ist das nicht ganz so krass. Am Ende ist es den Erzeugern nämlich egal mit welchem Produkt sie ihren Umsatz erzielen.

    Mit 20% weniger Fleischkosum in der EU könnte man da schon sehr viel erreichen (und auch auf anderen Gebieten, z.B. Klimaschutz, oder Gesundheit), ohne dass der Lebensstandard groß sinken würde, aber was würde Tönnies, Westfleisch und Co. dazu sagen.......

    Und wenn ich noch dazu sehe, wie bei Fleischprodukten die Preise teilweise um bis zu 60% seit dem Beginn des Krieges gestiegen sind........da tippe ich drauf, dass da welche die allgemeine Preisspirale für satte Gewinne ausnutzen........

    Beim Anbau zur Energieerzeugung ist das nicht ganz so krass. Am Ende ist es den Erzeugern nämlich egal mit welchem Produkt sie ihren Umsatz erzielen.

    Den Erzeugern schon, aber würde man jetzt diese Flächen nicht mehr zur Energieerzeugung nutzen, sondern Teile davon für etwas anderes, dann würde diese Energie am Energiemarkt fehlen, und vermutlich die Energiepreise weiter steigen lassen.

    Und ich denke, dies wäre Einigen ein Dorn im Auge.