a.-d. Du musst deine Heizung erst 2045 wechseln, wenn man nach dem Entwurf geht. Dann bist du 81. Wenn sie bis dahin durchhält, fein. Lehn dich zurück und schau ihr beim Heizen zu.
Geht sie kaputt, informier dich nach Förderungen oder vielleicht fällst du in eine Härtefallregelung. Passt es nicht, verkaufst du dein Haus (den Wert kann man kaum aus der Ferne schätzen). Falls du vor 2045 ein gutes Angebot für dein Haus bekommen solltest, hast du vielleicht ausreichend Kapital eingenommen deinen Lebensabend zu gestalten. Wenn du so ein Asset hast, ist das doch prinzipiell Spitze.
Möglichkeiten deine Altersvorsorge zu 'retten' gibt es auch ohne die Sanierung der Heizungsanlage. Bis dahin gilt wie immer: 81 Jahre alt werden muss man erstmal. Unter den aktuellen Bedingungen in der Pflege und im Gesundheitswesen und unter Berücksichtigung des Klimawandels wird das eher schwieriger als einfacher als unter aktuellen Bedingungen.
Ansonsten ist der Eingriff eines jeden in die Freiheit und in den Wohlstand anderer, der seine CO2 Emissionen for free in die Atmosphäre ablädt, ungleich größer. So hat es das Bundesverfassungsgericht geurteilt.
Alles anzeigenNein kann man nicht und hat man auch nicht, gerade im Gebäude Bereich hat sich doch soviel getan in den letzten 20 Jahren ,wie von mir schon geschrieben, hat man schon vor 10 Jahren ein Niveau erreicht was völlig ausreicht und die Umweltbilanz kann man halt auch nicht auf den Energieverbrauch im Wohnnutzungszeitraum reduzieren, da steckt halt viel viel mehr dahinter.
Die letzten Paar % die kosten einfach enorm viel Geld und Aufwand, in sehr vielen Lebenslagen genau so ist beim energetischen Bauen, wenn wir uns nicht alle irgendwie einfach wegmachen wollen und der Erde wieder ihren Frieden lassen wollen, müssen wir gewisse Kompromisse eingehen.
Nochmal kurz zum nachdenken bevor ich endgültig wieder raus bin.
Du kommst mit deinem Monatsgehalt nicht um die Runde, du brauchst je 5% deines Gehalts für Strom und für Benzin, 30 % gehen für Konsumgüter weg.
Du wirst ganz logischerweise versuchen deinen Strom und Benzinverbrauch zu reduzieren, da liegt ja brutales Potential drin und irgendwo muss man ja anfangen.
Die Argumentation mit Geld und kurzfristigen Ausgaben kannst du kaum vergleichen. Benzin, Strom und Konsumgüter sind unmittelbare Ausgaben. Du überlegst und in 5 Minuten ist das Geld weg. Du überlegst 10 Minuten länger und kannst dich umentscheiden. Du kannst es dir auch jeden Monat anders überlegen, wie du dein Budget ausgeben möchtest.
Bei einer Wärmewende sprechen wir über eine Entscheidung heute, ein Einsetzen des Gesetzes ab 2024 und eine Lebenszeit der installierten Anlagen von 20 Jahren (+). Der zeitliche Horizont ist komplett anders, weshalb dein Beispiel wenig Sinn macht. Du kannst es dir nicht 12 Mal im Jahr anders überlegen, wie du die Wärmewende denn nun gern angehen würdest.
Einen Punkt vergisst du bei den Konsumgütern aber: wenn die Energiewende weiter vorangetrieben wird, sinkt der Fußabdruck der Konsumgüter automatisch mit. Diesen Punkt erschlägt man sowohl mit einer Energie- und auch einer Wärmewende. Warum? Weil die Elektrifizierung der Industrie insgesamt ein riesiges Energiesparprogramm ist. Hier ist nicht die Rede von elektrischer Energie sondern der Gesamtenergie. Und wie wir alle wissen, brauchen wir Unmengen an fossiler Primärenergie, da es unglaublich ineffizient ist fossile Ressourcen zu nutzen (Stichwort Wirkungsgrad).
Wenn man also 2045 Klimaneutralität erreichen will, muss man rückwärts rechnen, wann man spätestens womit beginnen muss (incl. zeitlicher Puffer) um die Projekte erfolgreich abzuschließen. Jedes Jahr Verzögerung erfordert später härtere Maßnahmen.
Die politische Ausgestaltung steht auf einem anderen Blatt. Der erste Schritt ist aber: wann muss ich womit anfangen um es überhaupt zu schaffen. Ein passenderes Beispiel wäre: du möchtest mit dem Auto nach Hamburg fahren, wann musst du spätestens in Rosenheim auf den Weg machen um pünktlich da zu sein.