Alles anzeigenEine kurze Frage, aber eine lange Antwort:
Ich fasse mal den Vorfall zusammen, der Report ist hier zu finden: https://jenner.com/system/assets/…ober%202021.pdf
Es reicht die executive Summary zu lesen, ich habe mir nicht die ganzen 100 Seiten reingezogen.
Kurz: Der Videoanalyst bestellt oder trifft sich mit einem damals gerade 20 jährigen Nachwuchsspieler privat bei sich zuhause und hat sexuelle Handlungen. Der Videoanalyst sagt später, diese waren einvernehmlich. Der Spieler sagt, diese waren nicht einvernehmlich sondern der Videoanalyst hat ihn unter druck gesetzt, psychisch wie physisch. Was dann Vergewaltigung wäre.
Der Spieler reportet das über den Skating Coach zu James Gary, damals in hoher Funktion und für sowas zuständig. Er wurde beauftragt das zu lösen und Beach hat ihm erklärt es es nicht einverständlich war.
Darüber gab es ein Meeting: Mit dabei:
Präsident John McDonough
Senior Director Hockey Operations MacIsaac
General Manager Stan Bowman
Executive Vice President Jay Blunk
Assistent GM Kevin Cheveldayoffhead coach Joel Quenneville
James Gary
Was genau besprochen wurde, weiss keiner. Es ging aber um dieses Thema, in welcher Detailtiefe und wie genau ist unklar. Aussage Coach war wohl: Fokus auf das Finale, sonst nichts. Und dabei blieb es dann. Um keine Baustelle zu schaffen, weil man Angst hatte den sportlichen Erfolg zu gefährden, wurde eine Vergewaltigung unter den Tisch gekehrt.
Neben dem haben zuminderst Quenneville & Cheveldayoff über die Teilnahme an diesem Meeting gelogen. Sie sagten sie waren nicht dabei, sie waren es aber. Wie genau sie informiert wurden, lässt sich 11 Jahre später natürlich nur schwer nachvollziehen.
Und genau hier liegt das Organisationsversagen vor. Sowie jedes einzelnen der da dabei war. Sie haben eine Führsorgepflicht gegenüber ihren Angestellten, moralisch, ethisch, rechtlich.
Die haben sie verletzt. Es wäre ihre verdammte Pflicht gewesen nachzuforschen und rauszufinden was dort wirklich los war. Eine Straftat wurde unter den Tisch gekehrt.
Ich denke Beach kann man keinen Vorwurf machen. Er hat das zur Sprache gebracht, was sicher nicht einfach ist.
Das Management wusste bescheid, hat einen Verantwortlichen darauf angesetzt und entschieden das sie nichts machen wollen.
Laut Aussage von Beach wusste das ganze Team bescheid, was passiert ist.
Ich kann das strafrechtlich natürlich nicht einordnen, weil es wirklich immer mega kompliziert ist in solchen Fällen, aber alleine für den Verdacht hätten die Hawks Verantwortlichen agieren müssen.
Alderich hätte umgehend entfernt, Anzeige hätte gestellt werden müssen, und der SPieler hätte geschützt werden müssen.Das es 11 Jahre gedauert hat und Alderich weiter machen konnte, war ein unverzeihlicher Fehler.
Ich finde folgende Strafen angemessen:
Strafe für die Organisation:
Surrrender des nächsten verfügbaren 1st round picks für organisationelles Versagen.Geldstrafe
Strafe für die handelnden Personen:
GeldstrafeSperre für die NHL wg. Pflichtverletzung gegenüber einem Schutzbefohlenen
Will man sowas aus dem Sport raus bekommen, dann muss es empfindliche Strafen geben, sonst agiert der nächste GM und Coach genauso, und wertet das genauso: Wir wollen den Cup gewinnen, da kann ich die Beschwerden einen Nachwuchsspielers und eines Video Analysten nicht haben.
Den Hawks war bekannt das es in ihrer Organisation (wohlmöglich) eine schwere Straftat gegeben hat, sie haben diese unter den Tisch gekehrt und das Opfer massiv geschädigt, während der Täter Ehrungen und Abfindung bekam.
Das ist grundfalsch.
Ich finde es auch fürchterlich was da gemacht wurde.
In so einer Situation gibt es nur einen Weg und der ist meiner Meinung nach alternativlos.
Die verantwortlichen hätten sofort nach der Meldung von Beach die Justiz einschalten müssen und Alderich sowie Beach bis zur Klärung der Sache freistellen müssen.
Alles andere wäre dann den offiziellen Weg gegangen und die ganze Organisation hätte dann zusammen mit der Justiz das nötige tun müssen um den Fall aufzuklären.
So wie hier dann reagiert wurde sollte es noch einige Haftstrafen nach sich ziehen, da man sich ja bewusst entschieden hat eine mögliche Straftat zu ignorieren.