Bundestagswahl 2021

  • Und die 'Idioten' müssen/sollen halt in Armut leben? Pech?

    Brauchen wir nicht auf diese 'Idioten' für gewisse Tätigkeiten? Sind die einfach nichts Wert?

    Man wird es merken, wenn die 'Idioten' nicht mehr mitmachen.

    Nochmal: niemand fordert auch nur im Ansatz, dass alle Menschen das selbe Gehalt bekommen.

  • Bone02943

    Entweder ich vertehe da immer alles von dir falsch oder ich interpretiere da zuviel rein.

    Aber ist nicht die einzige Antwort auf deine Forderungen der Sozialismus?

    Kommunismus und Putin. Was sonst!? :beer: :seestars:

    Wir haben doch jetzt auch einen Mindestlohn. Leben wir im Sozialismus? Es war doch heute, vor sagen wir 50 Jahren, ein anderes Lohn- und Vermögensgefälle in der Bevölkerung zu beobachten. War das damals deswegen Sozialismus (nicht in der DDR, sondern der BRD!). Es gab Zeiten mit einem weniger stark ausgeprägten Niedriglohnsektor - war das deshalb Sozialismus?

  • Man müsste halt die richtigen Steuern erhöhen wo dann auch genug Geld reinkommt, wird aber nicht passieren weil da zu viel Geld in den Lobbyorganisationen unterwegs ist. Hat ja unser Kanzler in seiner Zeit als Finanzminister mit seiner Finanztransaktionssteuer gezeigt, da wurden alle besteuert außer die wo es wirklich signifikante Einnahmen gäbe.

    Ansosnten muß natürlich mehr Geld in die Bevölkerung weil das mit niedrigen Löhnen und unendlichem Wachstum hat ja die letzten Jahrzehnte ja auch nicht so prickeln funktioniert. Z.B. müsste beim Bürgergeld das Dazuverdienen ohne Strafe erlaubt werden, dann könntest Leute für Jobs, wie z.B. in der Pflege, gewinnen die du bei den aktuellen Bedingungen unter gar keinen Umständen bekommst, nicht mal aus dem Ausland.

    Zum 1. Absatz:

    Du möchtest die Steuern bei den 10% erhöhen, die fast die Hälfte der der in Deutschland gezahlten Einkommenssteuer

    schultern?

    https://www.iwkoeln.de/fileadmin/publ…_Steuerlast.pdf

    Und zum Bürgergeld:

    Wenn ich ohne Strafe dazuverdienen kann, wäre das das praktisch Bürgergeld für jeden. Übrigens wird das schon von vielen

    so gemacht, ohne dass das Finanzamt, Krankenkasse, RV u.a. irgend etwas davon mit - und abbekommt.

    Einmal editiert, zuletzt von Citrone (20. Oktober 2023 um 11:45)


  • Und wieviele der 180 MA verdienen dann das 8 fache des untersten?

    Wieviele der Großverdiener sind Gesellschafter?

    Spielt das eine Rolle? Der Gesellschafter kassiert im Zweifelsfall sogar doppelt ab.

    Als Geschäftsführer sein Gehalt

    Als Teilhaber den Gewinn

    Aber ist die Arbeit des Geschäftsführers (egal ob externer oder Teilhaber) 8 mal so viel Wert wie der Durchschnitt?

  • Bei aller verständlicher Diskussion: Ist letztlich nicht doch immer wieder und recht einfach die Thematik eines Mindestlohns, Niedriglohnsektor, etc nicht auch eine Frage von Angebot und Nachfrage? Und noch schlimmer: hängt da nicht auch sowas wie Wertschöpfung dran, das habe ich irgendwie noch gar nicht in der Diskussion vernommen. Die folgenden Beiträge spiegeln das doch ganz wieder:

    Wurde hier drin nicht vor kurzem über die hohen Preise in den Gaststätten gejammert?

    Wiener Schnitzel für 25€ wurde angeprangert.

    Wer das eine will, muss das andere mögen. Faire Bezahlung hat Priorität, sollte sich aber durch Angebot und Nachfrage bilden.

    Angebot und Nachfrage bestimmt auch den Arbeitnehmermarkt. Wer nicht zahlen will, bekommt keine vernünftigen Fachkräfte. Wer als Kunde nicht zahlen will, bekommt somit irgendwann kein Schnitzel mehr serviert und kann es sich selbst braten. Angebot und Nachfrage.

    Welcher Aspekt halt noch fehlt: wer kein Produkt/Dienstleistung anbieten kann, das zu einer entsprechenden Nachfrage führt, fällt halt hinten runter und bekommt gar nix (natürlich nicht, wir haben ja das Bürgergeld :pfeif: ).

    Ist ja schön, wenn ich mich auf die Schiene stellen kann, dass das Schnitzel aus dem Beispiel eben den Preis hat. Wenn die Kundschaft aber der Meinung ist, dass sie statt den Preis zu zahlen, das Schnitzel lieber selbst braten, weil der Restaurantbesuch keinen Mehrwert generiert, dann ist es schön, wenn der Schnitzelbrater und Schnitzel zum Tischbringer ein tolles Gehalt haben, aber es ist halt keiner da, der es ihnen zahlt. Hilft auch nur bedingt...

  • Bei aller Diskussion um die Gehälter und die Qualifikation der Gehaltsempfangenden.

    Wir werden über eher kurz als lang bei den Jobs auch die Bezahlung nach der Wichtigkeit für unsere Gesellschaft - und auch unseren gewollten Komfort - anpassen und einstufen müssen.

  • Aber ist nicht die einzige Antwort auf deine Forderungen der Sozialismus?

    Unser Rentensystem ist sofort easy finanzierbar, wenn JEDER von seinem Gehalt 20% einzahlen würde - ohne Bemessungsgrenze, JEDER! Beamte, Unternehmer, Ärzte, Anwälte, Politiker, usw. Wahrscheinlich bräuchte man dann nicht mal 20% von jedem. Und weil du ja immer so gern konkrete Beispiele hast: im sozialistischen Musterland Schweiz ist das so und da macht sicher keiner Sorgen um die Altersvorsorge.

    Und so könnte man das auf viele Bereich umlegen, wo sich einfach zu viele unserer Gesellschaft schön davon machen. Gesundheitssystem mit der Beitragsmessungsgrenze zum Beispiel. Da läufts genauso.

    Und dann ist die Antwort auf die Frage nicht Sozialismus, sonder SOZIALE (!!!) Marktwirtschaft. Aber nicht so, wie ein Merz sich das vorstellt.

  • Bei aller Diskussion um die Gehälter und die Qualifikation der Gehaltsempfangenden.

    Wir werden über eher kurz als lang bei den Jobs auch die Bezahlung nach der Wichtigkeit für unsere Gesellschaft - und auch unseren gewollten Komfort - anpassen und einstufen müssen.

    Das wäre schön, aber sind wir bereit das zu bezahlen? Erzieher, Lehrer, Pflegekäfte, Ärzte usw. werden alle von Steuern und Beiträgen bezahlt. Wollen wir mehr davon, müssen wir alle auch mehr bezahlen.

  • Bei aller verständlicher Diskussion: Ist letztlich nicht doch immer wieder und recht einfach die Thematik eines Mindestlohns, Niedriglohnsektor, etc nicht auch eine Frage von Angebot und Nachfrage? Und noch schlimmer: hängt da nicht auch sowas wie Wertschöpfung dran, das habe ich irgendwie noch gar nicht in der Diskussion vernommen. Die folgenden Beiträge spiegeln das doch ganz wieder:

    Welcher Aspekt halt noch fehlt: wer kein Produkt/Dienstleistung anbieten kann, das zu einer entsprechenden Nachfrage führt, fällt halt hinten runter und bekommt gar nix (natürlich nicht, wir haben ja das Bürgergeld :pfeif: ).

    Ist ja schön, wenn ich mich auf die Schiene stellen kann, dass das Schnitzel aus dem Beispiel eben den Preis hat. Wenn die Kundschaft aber der Meinung ist, dass sie statt den Preis zu zahlen, das Schnitzel lieber selbst braten, weil der Restaurantbesuch keinen Mehrwert generiert, dann ist es schön, wenn der Schnitzelbrater und Schnitzel zum Tischbringer ein tolles Gehalt haben, aber es ist halt keiner da, der es ihnen zahlt. Hilft auch nur bedingt...

    Wie Paul_Juergen schon treffend sagt, wir bemessen bestimmten Tätigkeiten einfach keinen Wert zu, weil sie wie bereits von Hockey G erwähnt, jeder 'Idiot' ausführen kann. Dabei fällt aber auch unter den Tisch, dass in großen Unternehmen mit hoher Wertschöpfung sehr viele Tätigkeiten anfallen, die von jedem 'Idioten' ausgeführt werden können und werden und dennoch fair entlohnt werden.

    Wie wertvoll eine Tätigkeit ist, bemisst sich tatsächlich an der Bereitschaft dafür einen gewissen Wert zu bezahlen. Der ist für Statussymbole deutlich höher als für Dienstleistungen. Man sieht einem nicht an, wo man Essen war, welches Fleisch auf dem Teller lag, wer einem die Haare geschnitten hat oder deb Rücken massiert hat. Man sieht einem aber an, aus welchem Auto man in welchen Klamotten vor vor welchem Haus aussteigt.

    Aber Wehe die 'Idioten' von DHL oder Amazon streiken. Dann sieht man schnell, welchen Wert diese Tätigkeit eigentlich im Alltag hat.

  • Das wäre schön, aber sind wir bereit das zu bezahlen? Erzieher, Lehrer, Pflegekäfte, Ärzte usw. werden alle von Steuern und Beiträgen bezahlt. Wollen wir mehr davon, müssen wir alle auch mehr bezahlen.

    wir werden es müssen, oder - Beispiel - der Müll bleibt vor der Haustüre oder muss selbst zu zentralen Sammelplätzen gebracht werden, wenn die noch genügend Personal für die Verarbeitung haben.

    Oder Pakete gibts nur noch per Abholung aus vollautomatisierten Paketcentern

    Liste lässt sich noch lange fortsetzen


  • Und wieviele der 180 MA verdienen dann das 8 fache des untersten?

    Wieviele der Großverdiener sind Gesellschafter?

    Mir scheint du verstehst mich bischen falsch.

    Mir geht's gar nicht nur um die oberste Spitze! Es beginnt auch schon weit darunter dass die Verhältnisse in meinen Augen schon lange nicht mehr passen. Auch diejenigen Stufen, die das 2 bis 4 fache bekommen (verdienen nehme ich ganz bewusst nicht ;) ) sind nicht so viel wichtiger oder besser als grosse Teile der Mindestlohnempfänger. Die Sprünge sind einfach insgesamt zu groß!

    Ich weiß, es ist eigentlich ein blödes Bsp. aber da es nahezu jeder kennt, nehme ich es trotzdem. Keiner hat was dagegen das es Lohnabstufungen gibt! Niemand will ernsthaft Einheitslohn usw. Keiner meint das ein Fussball-Profi der 1.Bundesliga nur wenige Hundert Euro im Monat mehr bekommen darf als der Regionalligaspieler. Aber haben die Differenzen noch eine reale Dimension, wenn nahezu jeder der ersten 15 bis 20 Spieler/Club min. 500 000 €/Jahr verdient und das obere Ende dieser Spirale nochmal ein vielfaches davon ist?

    Dieses Bsp. ist nicht 1 zu 1 auf "normale" Arbeitende zu übertragen,Ähnlichkeiten vom Prinzip gibts aber schon, denn auch die "Welten" zw. einem kleinen Arbeiter und einem Ingenieur o.ä. sind inzwischen einfach zu weit auseinader gegangen.

    Dazu hab ich mal einen interessanten Ansatz irgendwo gelesen.

    Lohnerhöhungen in Prozent wurden da als EINE der vielen Problemursachen dafür benannt! Da 5 % von 1000 Euro eben was anderes sind als 5 % von 2000 Euro.

    Bei Fall 1 steigt der Lohn um 50 Euro und beim anderen um 100. Sprich aus einem Einkommensunterschied vor der Erhöhung von 1000 sind nach der Erhöhung 1050 geworden. Einfach mal 10 Jahre der gleiche Ablauf und dann siehst wie die Schere immer weiter und extremer auseinander geht! Warum macht man es nicht so dass jeder 75 Euro mehr bekommt. Dann bleibt der Unterschied vor und nach der Erhöhung 1000. Und nur wenn eine Erhöhung durch neue Qualifikation begründet wird gibts was extra dazu. Dann aber auch mit einem klaren Grund warum der Unterschied sich verändert.

    Zum Abschluss habe ich einfach die klare Meinung. Die obersten Regale unserer Einkommenspyramide sind einfach inzwischen viel zu hoch und die unteren kommen so niemals mehr mit. Da fehlt ganz klar der Deckel. Deswegen sehe ich heute auch keine soziale Marktwirtschaft mehr, wie es die Erfinder eigentlich gemeint haben. Riesige Teile unseres Systems unterliegen inzwischen ausschließlich nur noch (turbo) kapitalistischen Grundzügen. Grenzen gibts kaum noch! Für mich ist das eine der größten Ursachen für diesen ganzen Diskussionskomplex.

    Einmal editiert, zuletzt von Lorraine (20. Oktober 2023 um 14:12)

  • Unser Rentensystem ist sofort easy finanzierbar, wenn JEDER von seinem Gehalt 20% einzahlen würde - ohne Bemessungsgrenze, JEDER! Beamte, Unternehmer, Ärzte, Anwälte, Politiker, usw. Wahrscheinlich bräuchte man dann nicht mal 20% von jedem. Und weil du ja immer so gern konkrete Beispiele hast: im sozialistischen Musterland Schweiz ist das so und da macht sicher keiner Sorgen um die Altersvorsorge.

    Und so könnte man das auf viele Bereich umlegen, wo sich einfach zu viele unserer Gesellschaft schön davon machen. Gesundheitssystem mit der Beitragsmessungsgrenze zum Beispiel. Da läufts genauso.

    Und dann ist die Antwort auf die Frage nicht Sozialismus, sonder SOZIALE (!!!) Marktwirtschaft. Aber nicht so, wie ein Merz sich das vorstellt.

    Ich bin mir nicht sicher ob diejenigen die das schweizer Sozialsystem fordern dann wirklich so glücklich damit wären, wenn wir es mit allen Vor und Nachteilen bekommen würden. Dazu muss man auch das Arbeits und Bleiberecht usw mit im Blick haben.

    Und weiter weißt du ja dass das mit der Schweiz und ALLE müssen einzahlen auch nur die halbe Wahrheit ist.

    Die haben ein 3 Säulen System und lediglich die erste ist für JEDEN verpfichtend und beträgt 2x 5,3%

    Die 2te Säule ist wie bei uns für AN verpflichtend für den Rest nicht und hat sehr wohl eine Bemessensgrenze

    Die 3 ist komplett freiwillig

    Und von der Rente der ersten Säule kannst ja mal in der Schweiz versuchen zu leben, die schüttet mind. 1225 und maximal 2450 CHF aus

    https://www.destatis.de/DE/Presse/Pres…_437_61621.html

    Die Lebenshaltungskosten liegen rund 50% höher als bei uns

    Betrachtet man Säule 2 wirds ja sowieso sau schwierig das zu verstehen, das wird dann wieder mit der Säule 1 verrechnete und daraus ergibt sich dann doch eine Bemessungsgrenze.

    Fakt ist die Schweiz als soziales Vorbild zu nehmen könnte schwer nach hinten losgehen, vor allem für die, die mit unserem System schon ihre Probleme haben

  • wir werden es müssen, oder - Beispiel - der Müll bleibt vor der Haustüre oder muss selbst zu zentralen Sammelplätzen gebracht werden, wenn die noch genügend Personal für die Verarbeitung haben.

    Oder Pakete gibts nur noch per Abholung aus vollautomatisierten Paketcentern

    Liste lässt sich noch lange fortsetzen

    Echt, gibt es frei Stellen bei der Müllabfuhr? In München und Umgebung eher nicht. Paketzustellung zahlen die Kunden oder die Versender. Da zahle ich gerne mehr wenn ich das brauche. Ich habe auch kein Problem mit höheren Gastropreisen. Entweder zahle ich die oder eben nicht. Aber beim Mangel an Ärzten, Pflegern und Lehrern da kann ich nix entscheiden. Damit muss ich leben oder, wenn man entscheidet wir zahlen dafür mehr, mitzahlen.

  • Wie Paul_Juergen schon treffend sagt, wir bemessen bestimmten Tätigkeiten einfach keinen Wert zu, weil sie wie bereits von Hockey G erwähnt, jeder 'Idiot' ausführen kann. Dabei fällt aber auch unter den Tisch, dass in großen Unternehmen mit hoher Wertschöpfung sehr viele Tätigkeiten anfallen, die von jedem 'Idioten' ausgeführt werden können und werden und dennoch fair entlohnt werden.

    Wie wertvoll eine Tätigkeit ist, bemisst sich tatsächlich an der Bereitschaft dafür einen gewissen Wert zu bezahlen. Der ist für Statussymbole deutlich höher als für Dienstleistungen. Man sieht einem nicht an, wo man Essen war, welches Fleisch auf dem Teller lag, wer einem die Haare geschnitten hat oder deb Rücken massiert hat. Man sieht einem aber an, aus welchem Auto man in welchen Klamotten vor vor welchem Haus aussteigt.

    Aber Wehe die 'Idioten' von DHL oder Amazon streiken. Dann sieht man schnell, welchen Wert diese Tätigkeit eigentlich im Alltag hat.

    Wir sind wahrscheinlich sogar näher beieinander, als du denkst... gerade deine Beispiele beweisen ja, dass der Markt eben regelt. Gerade in diesen Dienstleistungsbereichen (Essen/Gastro, Haare schneiden) ist es doch so, dass die wirklich Guten für die Dienstleistung auch entsprechende Preise aufrufen und auch durchsetzen können. Da funktioniert das also durchaus, dass bei entsprechendem Angebot auch entsprechende Zahlungsbereitschaft besteht. Wenn man aber nicht wirklich sieht, ob der Friseur für x€ oder man selbst die Haare geschnitten hat, dann überlegt man sich halt, wieviel x€ einem der Luxus Friseur wert ist oder wieviel man für den Luxus Restaurant bereit ist zu zahlen, wenn man selbst das gleiche in der Küche hinbekommen hätte. Wenn die "Idioten" von DHL oder Amazon streiken, dann regelt auch wieder der Markt. Wird das gefühlt bequeme Onlineshoppen zu teuer oder unzuverlässig, weil die Lieferung zu oft nicht rechtzeitig ankommt, der Artikel aus welchen Gründen auch immer doch nicht gefällt und die Rücksendung x€ kostet, geht es halt doch wieder zum Einzelhändler in der Stadt/Dorf. Einfache Kosten/Nutzen Überlegung, wie eigentlich immer im Leben.

    Und ja, große Unternehmen können es sich aufgrund der hohen Wertschöpfung in anderen Bereichen besser leisten auch für die Hilfstätigkeiten der "Idioten" relativ hohe Löhne zu zahlen. Ist halt quersubventioniert, unternehmensintern. Wird die "Idiotenarbeit" dann aber letztlich individuell zu teuer, muss halt doch der eigentlich zu hoch qualifizierte Facharbeiter, diese Tätigkeit mitmachen und der andere Job fällt weg. Oder auch ganz übel für auf der linken Seite im politischen Spektrum verordnete: wird outgesourced. Sind in der Industrie relativ normale Vorgänge und quasi Wellenbewegungen. Irgendwann ist die Maßnahme im eigenen Haus und selbst zu betreiben zu teuer und wird dann extern vergeben, weil günstiger. Gerne als "Back to the Roots" und Konzentration auf das Hauptprodukt verkauft. Irgendwann dreht sich das dann wieder um und die Schraube wird zurückgedreht, weil selbst machen dann doch wieder billiger ist, usw...

  • Zum 1. Absatz:

    Du möchtest die Steuern bei den 10% erhöhen, die fast die Hälfte der der in Deutschland gezahlten Einkommenssteuer

    schultern?

    https://www.iwkoeln.de/fileadmin/publ…_Steuerlast.pdf

    Nettes Blättchen einer Lobbygruppe aber hat halt wenig mit dem zu tun das ich meine, ich rede da nicht von Haushalten.

    Edit: Bzw. das was da dann im Endeffekt davon in den Haushalten ankommt liegt weit jenseits der max. 9000€ Einkommen für den Haushalt.

    Einmal editiert, zuletzt von Marty (20. Oktober 2023 um 14:43)

  • Puuh wird ganz schön komplex und ja ich hab dich falsch verstanden.

    Du musst 2 Dinge glaube ich komplett trennen.

    Die Lohnerhöhungen in % sind doch meist Tarifangelegenheiten ausser ein Betrieb sagt von sich aus ich zahle einfach mal XY% mehr für alle, was er ja nicht muss, das macht er aus freien Stücken.

    Der jenige der ein vielfaches von seinen Kollegen verdient, der hat einen ganz anderen Arbeitsvertrag, der wenn mehr Kohle möchte muss er zum Chef persönlich, der verdient soviel über Tarif dass ihn der Tarifvertrag garnicht interessiert.

    Ich hab das die Tage erst mal klargestellt, wie weit ihr mit euren angeblichen Topverdiensten vermutlich daneben liegt.

    Wenn einer 4x Mindestlohn hat hat er ein Jahreseinkommen von 100 000€

    4x12€ macht 48€/Stunde x 40 Stunden in der Woche x 52Wochen macht 99840€

    In dieser Lohngruppe (100-125tsd anno) sind ganze 3% aller Einkommenssteuerpflichtigen Menschen in D, da sind die Selbständigen mit dabei!

    Ohne jetzt deinen Betrieb klein reden zu wollen, aber wieviel Menschen sollen das denn in deinem Betrieb sein?


    Und was 100 000 € für einen selbständigen sind hab ich ja schon öfters hier drin vorgerechnet, die braucht jeder Einzelunternehmer mit einer Hand voll Angestellten um vernünftig wirtschaften zu können, die muss man ja bei den 3% auch noch rausrechnen

  • 1. Von Selbsttändigen war in meinem Bsp. keine Rede, sondern von Angestellten.

    2. Auch Personen die "nur" 60 oder 80 000 Brutto im Jahr bekommen sind bei weitem und schon gar nicht alle soviel besser, wichtiger als die ganz unten mit knapp über 20 000/Jahr.

    Ich bleibe dabei. Zu viele bekommen viel zu viel.

    Welche Leistung einer Person hat denn wirklich so einen Wert wie die obersten Regale dieser Pyramide bekommen? Bin mir sicher du kennst auch genügend Bsp.

  • Unser Rentensystem ist sofort easy finanzierbar, wenn JEDER von seinem Gehalt 20% einzahlen würde - ohne Bemessungsgrenze, JEDER! Beamte, Unternehmer, Ärzte, Anwälte, Politiker, usw. Wahrscheinlich bräuchte man dann nicht mal 20% von jedem. Und weil du ja immer so gern konkrete Beispiele hast: im sozialistischen Musterland Schweiz ist das so und da macht sicher keiner Sorgen um die Altersvorsorge.

    Und so könnte man das auf viele Bereich umlegen, wo sich einfach zu viele unserer Gesellschaft schön davon machen. Gesundheitssystem mit der Beitragsmessungsgrenze zum Beispiel. Da läufts genauso.

    Und dann ist die Antwort auf die Frage nicht Sozialismus, sonder SOZIALE (!!!) Marktwirtschaft. Aber nicht so, wie ein Merz sich das vorstellt.

    Ich würde dir da leider widersprechen, Schorsch!

    NIX ist easy finanzierbar, wenn man den demografischen Faktor heranzieht. Heute leben etwa 17.000 Menschen über 100 in Deutschland – um die Jahrtausendwende waren es gerade 6000. Der demografische Wandel macht es möglich. Und dieser setzt sich fort. Da ist die Formel "Alle zahlen ein und ohne Bemessungsgrenze" einfach schön daher gesagt, wäre aber ein Tropfen auf den heißen Stein. Diese Forderung ist nur eins: populistisch.

    Wobei ich völlig bei dir bin, wenn es um die Beitragsbemessungsgrenze geht.

    NEIN, bereits BLÜM hätte es anpacken müssen, aber der sagte ja, die Renten sind sicher. Was er nie sagte, ist welche HÖHE diese Rente dann hat.

    Unsere einzige Chance ist es, die Rente Zug um Zug auf ein kapitalgedecktes System umzubauen, wie es zb. die Schweden bereits 1999 auf Grund eben des demografischen Wandels eingeführt haben. Die viel gescholtene Ampel hat das in der Planung. So lange die aktuellen Beitragszahler die Rente für die aktuellen Rentner aufbringen müssen, werden wir aus der Nummer nicht mehr rauskommen. Dieses Rentensystem aktuell hat nur 3 Stellschrauben:

    -höhere Beiträge (kannst du nicht unendlich drehen)

    -niedrigere Renten (noch niedrigere?????)

    -länger Beitragszahldauer, sprich arbeiten bis 70 oder 72 - und dann irgendwann bis 80????????

    Es gibt ansonsten keine weitere Möglichkeit. Hinzu kommen die fehlenden Fachkräfte, die auch als Beitragszahler wegfallen. Wie wir alle wissen, sind es derzeit 400.000 im Jahr, geschätzt. In 5 Jahren fehlen so also zb. 2 Mio Beitragszahler.

    Mir ist auch bekannt, dass auch das schwedische System Risiken birgt, aber von dem unsrigen weiß ich, dass es nicht mehr funktionieren kann, mit absoluter Sicherheit.

    Anbei noch ein guter Artikel, der beide Seiten gut beleuchtet-und ich möchte an dieser Stelle nicht versäumen, noch darauf hinzuweisen, dass wir keinen Vollkasko-Staat haben, es war schon IMMER so gedacht, das die gesetzliche Rente eine Basisvorsorge ist und die Menschen aufgerufen sind, sich durch private Vorsorge und betriebliche Vorsorge privat abzusichern. Nur...viele fahren lieber schöne Autos und mit diesen 2x im Jahr in den Urlaub, gehen auf Festivals und machen alles, aber nicht vorsorgen. Seit Social Medias schimpfen sie dann laut auf die jeweilige Regierung.

    https://www.gdv.de/gdv/die-krux-mit-der-schweden-rente-66390


  • Ergänzend dazu, gerade drüber gestolpert:

    Auswertung zeigt, wie viele Rentner über 3.000 Euro zur Verfügung haben (msn.com)


    Zitat

    Umso bedeutsamer wird deshalb auch die private Altersvorsorge. Neben der allgemein bekannten Riester-Rente finden sich heutzutage schon viele weitere Angebote, mit denen Arbeitnehmer unabhängig von der staatlichen Rentenversicherung für ihren Ruhestand vorsorgen können. Um im Alter nicht in Geldnot zu geraten, sollte das Thema Rente deshalb besser früher als später auf den Tisch kommen.